Lange Schlangen am Pult!

  • Hallo ihr,


    ich habe oft eine lange Schlange am Pult (zum Korrigieren, zum Fragen...) Das führt meistens zu einer Unruhe. Wie regelt ihr es? Ich hatte auch schon mal eine Warteliste mit Klammern, war aber auch nicht ganz zufrieden damit.


    Liebe Grüße
    Mayine

  • Elaine: das sind echt schöne Ideen! Wie beschäftigen sich denn die Schüler sinnvoll, während sie warten? Ich stelle mir da Situationen vor, in denen die Kinder etwas in ihrem Arbeitsheft bearbeiten, eine Aufgabe nicht verstehen und daher nicht weiterkommen. Wie könnte diese sinnvolle Beschäftigung in so einem Fall aussehen?

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

  • Im Referendariat war dieses Schlange stehen der Schüler am Pult bei uns verpönt.
    Statt dessen sollte den Schülern die Möglichkeit zur Selbstkontrolle gegeben werden (entweder aushängen oder Lösungsbogen zum holen) und der Lehrer kommt bei Fragen zu den Schülern. Am Ende der Stunde sammelt der Lehrer idealerweise noch alle oder einige Ergebnisse ein.
    Schüler, die schon früh mit dem Arbeiten und Kontrollieren fertig sind, sollten sich Zusatzaufgaben holen können. Bei entsprechendem Training klappt das auch in Klasse 1 relativ schnell.

  • Steffchen, ich nenn das immer "Arbeitszeit". Die Kinder können dann (zweite Klasse) in ihrem Abschreibheften, ihrem Deutsch-Lehrwerk (Einsterns Schwester), ihrem Mathelehrwerk (Flex und Flo), ihren Bücherpässen oder ihrem Schreibheft oder ihren Rechtschreibpässen arbeiten. D.h., wenn sie bei dem einen momentan nicht weiterkommen, nehmen sie sich eins der anderen Sachen.
    Bei den Erstklässlern ist es momentan Einsterns Schwester und Flex und Flo und später kommen da die Schreibpässe und das Lies-Mal-Heft hinzu.

  • danke!

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

  • Hi,
    erfahrungsgemäß sind 2-3 gute Schüler recht früh mit ihren Aufgaben fertig. Diese bitte ich, mich bei der Kontrolle zu unterstützen, was sie erfahrungsgemäß gerne machen und auch von den anderen Kindern akzeptiert wird. So verkürzt sich die Wartezeit!

  • Bei mir gibt es die Regel, dass nur drei Kinder am Pult stehen dürfen. Das erste Kind ganz vorne, die anderen zwei hinter einer roten Linie, die ich auf den Boden geklebt habe. So ähnlich, wie bei der Post, grins:-))).


    Für fertige Arbeiten habe ich auch eine Ablage, wo die Kinder ihre Aufgaben abgeben. Kontrollierte Aufgaben und Hefte teilt der Austeildienst jeden Morgen aus.


    LG Nici

  • Ich denke, die Kinder möchten doch auch gerne von mir eine direkte Rückmeldung zu ihrer Arbeit. Erst am nächsten Tag oder noch später meinen Stempel oder Haken zu entdecken, ist m. E. zu spät, vor allem für eventuell nötige Korrekturen. Gerade die Kleinen sind auch noch nicht wirklich in der Lage selbst zu kontrollieren. So habe ich zwar auch immer wieder kleine Schlangen, andererseits schicke ich Kinder auch durchaus zurück an den Platz, schon mal anderes zu tun, als womöglich 10 Minuten in der Schlange herumzustehen. Dafür haben sie immer eine Mappe, wo sie zwischendurch kleine Aufgaben heraussuchen können. Aber ich bemühe mich doch weitgehend alles in ihrem Beisein zu kontrollieren.

  • Dieses Problem hatte ich auch, zumal ich viel mit Wochenplänen arbeite.
    Fertige Aufgaben, die ich kontrollieren und unterschreiben soll, legen die Kinder in eine aufgestellte Kiste.
    Bei Fragen gilt:
    - Lies dir die Aufgabe erst einmal 3x selbst durch.
    - Frage dann zwei andere Kinder um Hilfe. Da wir jahrgangsübergreifend arbeiten, findet sich fast immer ein Kind zum Helfen.
    - Und erst dann komme zum Pult.
    Vor meinem Tisch dürfen nur drei Kinder stehen.
    Das System mit Namenskarten, die die Kinder an eine "Ich brauche Hilfe"-Tafel heften, habe ich auch mal probiert. Leider war ich aber nicht konsequent genug und habe zwischendurch doch anderen Kindern geholfen. So habe ich sie wieder abgeschafft und komme mit den Vereinbarungen oben gut klar.

  • Wir haben auch eine Warteliste mit Wäscheklammern und nach anfänglichen Schwierigkeiten klappt es immer besser. Wichtig ist aber wirklich absolute Konsequenz! Also wirklich keinem Kind zwischendurch helfen, wenn es nicht dran ist. Geholfen hat bei meiner sehr unruhigen Klasse außerdem die Regel: ich helfe dem Kind, das dran ist nur dann, wenn es auch an seinem Platz ist. Und wenn ich zu einem Kind komme, und es hat noch nicht mal sein Material parat, helfe ich auch nicht. Zum korrigieren komme ich in der Stunde gar nicht, dazu habe ich zu viele schwache Schüler, die Unterstützung brauchen und das ist mir dann wichtiger. Alles was ich korrigieren soll, legen sie mir in eine Ablage und kriegen es am nächsten Tag zurück. Das Wäscheklammersystem hat auch den Vorteil, dass ich mich selbst damit an Schüler erinnern kann: wenn ich z.B. beim Korrigieren der Wochenpläne (machen wir täglich) sehe, dass ein Kind nicht zurechtkommt, klammere ich mir den Namen für den nächsten Tag schon mal selber an. Wenn die Klasse beim arbeiten zu laut wird, oder Kinder rumrennen stelle ich mich vorne hin, schicke alle wieder auf ihre Plätze und erkläre ihnen , dass ich erst dann wieder rumgehen und helfen kann, wenn alle ruhig arbeiten. Auch das hilft mittlerweile erstaunlich gut. Und die Regel: "erst selber denken, dann ein oder zwei andere Schüler fragen und erst dann den Lehrer" haben wir auch (ich muss mir aber auch noch angewöhnen, zu fragen, wen sie denn schon gefragt haben, bevor ich ihnen helfe)

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Bei mir heften die Kinder fertige Aufgaben in die Ordner (Deutsch rot, Mathe blau), legen die Ordner in ihre Schubladen und ich schaue sie 2x die Woche durch.
    Am Pult steht bei mir niemand. Wer Hilfe braucht stellt sein Mäppchen auf und ich gehe hin.Bis ich komme, dürfen die kiddies sich gerne mal langweilen, ausruhen, oder ihr Lesebuch lesen. Finde auch das müssen sie lernen.

  • Wie macht ihr das eigentlich mit den Hausaufgaben? Also ich habe ja auch die Fertig-Ablage, muss dann aber immer in meiner Pause korrigieren und abstempeln, damit die Kinder die Arbeitshefte für die Hausaufgaben wieder mitnehmen können. Finde ich nicht so optimal (für mich).


    Habt ihr da einen Tipp?

  • Hallo zusammen,
    Hausaufgaben kontrolliere ich so:
    In den ersten 15 Minuten habe ich immer offenen Anfang. Die Kinder kommen also um 8 in die Klasse, legen ihre Hausaufgaben auf ihren Tisch und arbeiten dann an der Freiarbeitsecke. Dort habe ich recht viel Material und es gibt auch regelmäßig ganze Freiarbeitsstunden. Außerdem hat jedes Kind noch die Lese- und Mathestars aus dem Oldenbourg-Verlag, an denen es arbeiten kann. In den ersten 15 Minuten arbeiten alle Kinder und ich kann mir in Ruhe die Hausaufgaben ansehen und auch ein bisschen auf den Inhalt achten. So hab ich das Thema Hausaufgaben abgehakt und brauch mich den ganzen Tag nicht mehr drum zu kümmern, habe aber trotzdem die Möglichkeit diese inhaltlich nochmal aufzugreifen wenn ich das möchte.


    Zum Thema Schlange am Pult: Das finde ich so furchtbar nervig dass ich das komplett abgeschafft habe. Die Kinder dürfen nicht zu mir nach vorne kommen. Wenn sie eine Frage haben dann melden sie sich. Fertige Sachen brauchen sie mir nicht zu zeigen. Das funktioniert, weil ich immer sehr viel rumgehe und besonders auf meine Pappenheimer achten. Zeit, in der ich an meinem Pult sitze, gibt es eigentlich kaum. Außerdem schaue ich, dass ich täglich ein Heft oder einen Ordner mitnehme, den die Kinder nicht für die Hausaufgaben brauchen, so dass ich in Ruhe zu Hause nachschauen kann.


    Außerdem hat sich bei mir folgendes bewährt: Ich habe je eine Ablage für Deutsch, Mathe und Sonstiges, direkt unter der Tafel. Dort liegen dann immer Aufgaben für die Kinder, die fertig sind bzw. es steht eine weitere Aufgabe an der Tafel. Die Kinder wissen: bin ich mit einer Aufgabe fertig, schaue ich, ob es eine weitere in der entsprechenden Ablage gibt. Wenn nein, arbeite ich weiter an meinem Freiarbeitsmaterial. Das hat den Vorteil, dass eigentlich immer alle Kinder was zu tun habe und ich nicht ständig neues Material für die schnellen Kinder nachreichen muss. Außerdem habe ich so wirklich Zeit für meine schwachen Kinder.


    Ich bin mit dem System sehr zufrieden und mit ein bisschen Übung klappt es auch ganz gut. Dazu muss ich aber auch sagen dass ich eine relativ fitte Klasse habe die relativ selbstständig arbeiten kann und nur einige wenige, die oft meine Hilfe brauchen.


    Viele Grüße

  • Bei mir steht auch niemand.
    Die Idee mit den Wäscheklammern hat nicht funktioniert, da zuviel Unsinn mit den Klammern gemacht wurde.
    Ich habe für die Kinder laminierte Karten, mit ihren Namen drauf. Wenn jemand was von mir will, drückt er mir seine Karte in die Hand. Sind es mehrere Kinder auf einmal, dann sind sie automatisch in der Warteschlange. In der Zwischenzeit arbeiten sie an einer anderen Aufgabe aus dem Tages bzw. Wochenplan weiter. Klappt super und ich kann in aller Ruhe von Kind zu Kind gehen.
    Fertige Sachen kommen auch in die "Kontrollbox", das mach ich nicht zwischendurch so. Meist nehme ich auch mal Sachen mit nach Hause.

  • Aber wie macht ihr das, wenn ein Kind euch sein "Welt der Zahl" (nur als Beispiel) in die Kontrollbox legt und es aber an dem Tag auch Hausaufgaben darin aufhat? Wann kontrolliert ihr dann?

  • Zitat

    Original von Elaine
    Aber wie macht ihr das, wenn ein Kind euch sein "Welt der Zahl" (nur als Beispiel) in die Kontrollbox legt und es aber an dem Tag auch Hausaufgaben darin aufhat? Wann kontrolliert ihr dann?


    Das Problem hab ich auch.


    Wenn man die Hausaufgaben morgens in der ersten Viertelstunde kontrolliert, funktioniert das ja gut.
    Aber wenn die Kinder zwischenzeitlich dann im Buch gearbeitet haben, kontrolliere ich meistens erst einen Tag später, quasi mit den Hausaufgaben zusammen. Find ich aber auch nicht sooo prickelnd.
    Je nachdem klappt das auch zwischendurch mal, dass ich nachschaue und einen Stempel mache etc, aber meistens verschiebt sich das dann doch auf den nächsten Tag...

  • Ich habe in Mathe eine Hausaufgabenmappe (Schnellhefter). Da sind jede Woche 4 Arbeitsblätter drin. Die Kinder machen jeden Tag eine Seite. Die Mappen sind zum Teil unterschiedlich, je nachdem wo die Kinder stehen (da wir individuell arbeiten kann das ZR 20, 100 oder 1000 sein). Ich habe eine leistungsschwache 3. Klasse.


    Freitags gucke ich nach ob alles gemacht wurde. Montags gibts die neue Mappe.


    LG Anja

  • Zitat

    Original von Brotkopf



    Zum Thema Schlange am Pult: Das finde ich so furchtbar nervig dass ich das komplett abgeschafft habe. Die Kinder dürfen nicht zu mir nach vorne kommen. Wenn sie eine Frage haben dann melden sie sich. Fertige Sachen brauchen sie mir nicht zu zeigen. Das funktioniert, weil ich immer sehr viel rumgehe und besonders auf meine Pappenheimer achten. Zeit, in der ich an meinem Pult sitze, gibt es eigentlich kaum. Außerdem schaue ich, dass ich täglich ein Heft oder einen Ordner mitnehme, den die Kinder nicht für die Hausaufgaben brauchen, so dass ich in Ruhe zu Hause nachschauen kann.


    Handhabe ich genauso.
    Und jetzt bei meinen Ersties, die nicht mal vier Wochen in der Schule sind, klappt das schon so gut, dass ich optimistisch in die Zukunft blicke ;)


    Außerdem gilt bei Fragen/ Problemen:
    1. Frage zuerst Deinen Partner.
    2. Frage an Deinem Tisch.
    3. Frage mich.

  • Ich bin noch im Ref und von meiner Seminarleiterin wurde uns folgende Methode empfohlen:


    Jeden Kind hat eine "Hilfe Karte" auf der steht "Ich brauche Hilfe" und der Name des Kindes. Wenn das Kind nun Hilfe braucht legt er dem Lehrer kommentarlos die Karte in die Hand und geht wieder an seinen Platz. Funktioniert also im Prinzip ähnlich wie Namen an die Tafel kleben oder ähnliches. Der Vorteil ist aber einfach, dass man als Lehrer nicht immer an die Tafel gucken muss, sondern die Kärtchen in der Hand hat.


    Ich habe die Methode inzwischen selbst schon ausprobiert und in meiner 2. Klasse hat es auf Anhieb funktioniert. Oft stellt sich dann auch heraus, wenn man bei einem SuS ankommt, dass er/sie inzwischen gar keine Hilfe mehr braucht, weil er/sie es alleine weiter versucht hat.


    Also ich kann die "Hilfe-Karten" empfehlen. Die Kinder finden sie toll und sind stolz eine laminierte Karte mit ihrem Namen drauf zu haben :)



    Oh hab gerade gesehen, dass die gleiche Methode schon einmal erklärt wurde... muss ich beim ersten Mal überlesen haben :-/ Aber doppelt hält besser ;o)

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