Versetzung droht, und nun?

  • Zitat von »Lämmchen«



    Wie stellst du dir das vor, dass mein Mann unseren Sohn zur Krippe bringt oder abholt. In dieser Zeit arbeitet er nun mal. Eine Teilzeit ist bei ihm auf der Arbeit nicht möglich, ganz davon abgesehen, dass unser Einkommen dann viel zu gering wäre und wir unseren Hausabtrag nicht mehr bezahlen könnten. Sollen wir alles aufgeben, nur damit ich die Wünsche der Schule und einiger Kollegen erfüllen kann. Ich verlange einfach von meiner Schule, dass sie Rücksicht nimmt, dass ich eben keinen Nachmittagsunterricht geben kann. Und das tut sie auch! Während meiner kinderlosen Zeit habe ich doch auch meine Stundenpläne so genommen, wie sie kamen. Da war es für mich ganz selbstverständlich, dass auf Mütter mit kleinen Kindern Rücksicht genommen wurde. Das nehme ich eben jetzt für mich in Anspruch für eine begrenzte Zeit, denn wenn meine Kinder älter sind, bin ich dann wieder diejenige, die die ungünstigen Stundenpläne bekommt, damit Mütter mit Kleinkinders entlastet werden. So ist das nun einmal in einer Schulgemeinschaft.

    Entschuldige, aber genau so eine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Dein Mann arbeitet, du doch aber auch. Wieso soll dein Arbeitgeber auf dich Rücksicht nehmen und der deines Mannes braucht es nicht? Ich höre hier nur, dass du kannst morgens so früh nicht arbeiten kannst, nachmittags auch nicht... Ja um Gottes willen, wann denn dann?

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwie reduziert sich die Diskussion auf zwei Hauptaspekte.


    a) Lehrer mit Kindern gegen Lehrer ohne Kinder
    b) Die Frage der "perfekten Organisation" von Schule und Kinderbetreuung.


    Dazu vielleicht ein paar Bemerkungen:


    Wer Kinder hat, muss prinzipiell den Spagat schaffen, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Dass das von der Organisation komplexer ist als der Alltag von kinderlosen Lehrern oder Arbeitenehmern, dürfte eigentlich offensichtlich sein - und wir reden hier nicht über die Freizeit- oder Abendgestaltung.
    Infolge dessen sind berufstätige Eltern darauf angewiesen, dass der Arbeitgeber ihnen ein Stück weit entgegen kommt, weil sonst aufgrund der Gegebenheiten vor Ort schnell eine Situation entstehen kann, wo die Kinderbetreuung gefährdet ist oder nicht zu organisieren ist.


    Der Ruf nach der entsprechenden Organisation und dem Drehen an entsprechenden Stellhebeln wie Wohnort, Schulort, Art und Umfang der Kinderbetreuung ist einerseits gerechtfertigt, kann aber andererseits die Bedingungen vor Ort nicht überschauen, es sei denn, man ist selbst vor Ort. Insofern helfen Vergleiche mit der eigenen (vielleicht sogar optimalen) Betreuungssituation nicht weit.


    Nun dürfen einige Neunmalkluge sicherlich rein ergebnisbezogen an die Sache herangehen und postulieren, dass bei einer entsprechenden Organisation und einem entsprechenden Willen die Dinge schon funktionieren werden. Wenn man mir das im persönlichen Umfeld so sagt, werde ich innerlich schon unterschwellig sauer bis aggressiv, weil diese Sprüche die tatsächliche Situation vor Ort nicht berücksichtigen.


    Der Blick auf die Gesamtsituation muss ja mindestens folgendes umfassen:


    - Ort der Kinderbetreuung, Wohnort, Arbeitsort (Fahrzeit Wohnort, KiTa oder KiGa oder TaMu und Schule)
    - Qualität der Kinderbetreuung (pädagog. Programm, Bauchgefühl)
    - Umfang der Kinderbetreuung (Stundenkontingent)
    - Arbeitsbedingungen (Stundenplan, Maß an Rücksicht auf Teilzeitkräfte / Umsetzung des Teilzeiterlasses)
    - Alternativen zur Kinderbetreuung im Krankheitsfall (Kind / Eltern oder Betreuungsperson /-einrichtung)


    Abhängig von der Situation vor Ort lässt sich nicht immer ein Optimum an Kombination der fünf Faktoren finden - es bleibt oft ein Pferdefuß, an dem man mehr oder weniger stark zu knabbern hat. Mitunter torpedieren sich die einzelnen Faktoren gegenseitig. Eine Veränderung eines Faktors kann eine erhebliche Veränderung der anderen Parameter zur Folge haben, was das Gesamtkonstrukt sehr schnell ins Wanken bringen kann. Wenn die Rahmenbedingungen vor Ort bereits eine stimmige Kombinierbarkeit der Faktoren nicht zulässt, haben diejenigen, die ergebnisorientiert die "perfekte Organisation" fordern, gut reden. Großeltern, Freunde, Bekannte etc. stehen eben nicht immer mal eben auf Abruf mit offenen Armen und ohne eigene Verpflichtungen zur Verfügung.


    Ein großes Problem bei uns Lehrern ist, dass die Kinderbetreuung im Endeffekt genauso flexibel sein muss wie ich selbst, was meinen Stundenplan angeht. Wenn also die Arbeitszeit in der Schule irgendwo zwischen 8 und 17 Uhr (bei Sportlehrern gerne mal bis 18 Uhr) liegt, brauche ich ein gewisses Maß an Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Wenn ich mindestens jedes halbe Jahr einen neuen Stundenplan bekomme, kann sich die Kinderbetreuung oft nicht entsprechend darauf einstellen. Wie denn auch? Entweder ich gebe mein Kind pauschal jeden Tag von 7 bis 17 Uhr in die Betreuung, oder ich muss jedes halbe Jahr teilweise oder vollständig umdisponieren.
    Natürlich versuchen viele Schulleitungen, diese Veränderungen in Grenzen zu halten. Wir alle wissen, dass es Konstellationen geben kann, in denen das nicht möglich ist.


    Ich denke, die genannten Kriterien zeigen, dass die Arbeitnehmer mit Kindern auf eine gewisse Rücksicht angewiesen sind, weil das gesamte Umfeld, was die Kinderbetreuung angeht, selten so flexibel reagieren kann, wie es von uns erwartet wird. Das hat nichts mit perfekter Organisation zu tun, sondern die Frage der tatsächlichen Machbarkeit ist hier der Knackpunkt.


    Vor diesem Hintergrund und aus eigener Erfahrung bringe ich den Teilzeitkräften, vor allem Müttern mit kleinen Kindern schon ein höheres Maß an Verständnis entgegen.


    Der TE kann ich nur empfehlen, sich an alle Personalvertretungsinstanzen zu wenden, ggf. einen Widerspruch einzulegen mit Härtefallbegründung o.ä., um der drohenden Versetzung zu entgehen. Leider lässt sich das Land in solchen Fällen durch den Passus "wenn dienstliche Belange nicht entgegenstehen" immer ein Hintertürchen offen. Es KANN also sein, dass man auch gegen eine solche isoliert betrachtet zweifelsohne harte Entscheidung nichts machen kann.
    Dennoch wünsche ich viel Kraft und Erfolg.


    Gruß
    Bolzbold

  • Entschuldige, aber genau so eine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Dein Mann arbeitet, du doch aber auch. Wieso soll dein Arbeitgeber auf dich Rücksicht nehmen und der deines Mannes braucht es nicht? Ich höre hier nur, dass du kannst morgens so früh nicht arbeiten kannst, nachmittags auch nicht... Ja um Gottes willen, wann denn dann?

    Du solltest lernen, Beiträge richtig zu lesen. Ich habe geschrieben, dass ich im laufenden Schuljahr von der 1. - 4. Stunde einsetzbar bin (war), da ich eine Tagesmutter hatte. Bei 10 Stunden im 1. HJ und 6 Stunden im 2. HJ wird ein Stundenplaner es doch wohl schaffen, meine wenigen Stunden in diesem Zeitkontingent unterbringen zu können. Im nächsten Schuljahr kann ich dank Kinderkrippe von der 1. bis zur 6. Stunde eingesetzt werden, aber eben keinen Nachmittagsunterricht geben. Das wird ja wohl bei dann 16 Stunden realisierbar sein. Und wenn du meine Argumentation nicht verstehen kannst, dann tut es mir leid. Mein Mann und ich arbeiten beide, klar, aber er eben Vollzeit und ich Teilzeit. Die Schule hat diese Teilzeit bewilligt und muss dann eben auch mit Einschränkungen leben.


  • Da mein Unterricht um 7.50 Uhr beginnt und ich eine Fahrtzeit zwischen Krippe und Schule von einer halben Stunde habe, würde ich also nur 3./4. Stunde eingesetzt werden können (wir haben das Doppelstundenmodell). Ab dem nächsten Schuljahr habe ich für meinen Sohn einen Platz in einer neu eröffneten Ganztagskrippe bekommen (er ist dann 2 1/2) und das bedeutet, dass ich ihn bis 15 Uhr(!!!) betreuen lassen kann. Somit kann ich auch wieder keinen Nachmittagsunterricht geben, da ich eben auch keine Großeltern in der Nähe habe.

    Was soll ich lernen?

    • Offizieller Beitrag

    Mein Mann und ich arbeiten beide, klar, aber er eben Vollzeit und ich Teilzeit. Die Schule hat diese Teilzeit bewilligt und muss dann eben auch mit Einschränkungen leben.


    Und damit hat Lämmchen völlig recht.


    Was silja übersieht, ist der Umstand, dass Teilzeitkräfte einen Anspruch (!) auf ein Entgegenkommen des Dienstherren haben, vor allem dann, wenn sie Teilzeit aus familiären Gründen beantragt haben.
    Es geht nicht um die Moral, dass prinzipiell jeder Arbeitgeber doch so nett sein müsste. Es geht um konkrete rechtliche Vorgaben. Und eine Vollzeitkraft kann da eben nicht auf Entgegenkommen pochen, wenn es keinen Rechtsanspruch gibt und die Rahmenbedingungen des Jobs dies auch nicht hergeben.
    Wie mies man Teilzeitkräfte teilweise behandelt und was für ein Minusgeschäft Teilzeit sein kann, habe ich anderenorts ja schon ausgeführt.


    Wir sollten bei der ganzen Diskussion auch den rechtlichen Rahmen bedenken und nicht mit moralischen Forderungen kommen, die zwar isoliert zwar ganz nett klingen, aber letztlich weitgehend realitätsfremd sind.


    Gruß
    Bolzbold


  • Was silja übersieht, ist der Umstand, dass Teilzeitkräfte einen Anspruch (!) auf ein Entgegenkommen des Dienstherren haben, vor allem dann, wenn sie Teilzeit aus familiären Gründen beantragt haben.
    Gruß
    Bolzbold

    Was du aber übersiehst, ist die Tatsache, dass es zu Beginn der Diskussion um panama ging, die eben Vollzeit arbeitet und dennoch großes Entgegenkommen fordert. Und auch was die Teilzeitkräfte anbelangt, so gilt bei uns (leider) der Grundsatz, dass Entgegenkommen nur insoweit möglich ist, als dass dem keine dienstlichen Belange entgegenstehen.

  • Hab mir mal diese ganze Diskussion durchgelesen:


    1. Die so genannten "Sozialpunkte" bezüglich Kindern gab es bei mir im Referendariat nicht. Da hab ich mir eher ständig blöde Sprüche angehört nach dem Motto "selbst schuld, wer Kinder hat", "da nehmen wir aber keine Rücksicht drauf" und "ist doch nicht mein Problem, sie werden an eine Schule möglichst weit weg vom Wohnort geschickt".


    2. Bei allen meinen befristeten Arbeitsverträgen habe ich mit offenen Karten gespielt, d.h. meinen Arbeitgebern vorher gesagt, womit sie rechnen können und womit nicht. Sprich: meine maximale Stundenzahl und deren zeitliche Verteilung.


    Es ist ja leider doch so, dass die hauptsächliche Kinderbetreuung an der Frau kleben bleibt, die Firma meines Mannes, der Vollzeit arbeitet, würde sich nicht danach richten, ob ich noch Konferenz hab oder nicht. Immerhin ist in der Firma meines Mannes aber möglich gemacht worden, die Arbeitszeit /Gleitzeit soweit auszudehnen, dass er morgens ein Kind zur Schule bringen kann, das eine weiter weg gelegene Schule besucht. Insofern: immer nachfragen, was möglich ist.


    Auch jetzt, mit endlich festem AV, arbeite ich nur Teilzeit, damit mir noch Zeit für die Kinder bleibt. Den Mangel an Rentenprozentpunkten hab ich natürlich später selbst zu verantworten, ich hätte meine Kinder ja auch Vollzeit fremdbetreuen lassen können - nur wofür hab ich sie dann?


    3. Diskussionen zwischen Eltern und Nicht-Eltern sind nie fruchtbar, da die gegenseitige Toleranz und das Verständnis der jeweiligen Situation auf der Strecke bleiben. Als Noch-nicht-Mutter hätte ich mir auch nie vorstellen können, was es bedeutet, ständig für andere da zu sein, seinen gesamten Terminplan nach anderen zu richten und das 7 Tage die Woche und 24 Stunden am Tag. Wer also, aus welchen Gründen auch immer, keine Kinder hat, kann es sich nicht vorstellen. Irgendwelche Polemik von Nicht-Eltern muss man sich aber, wenn man Kinder hat, auch nicht antun. Ohne Kinder ist man wesentlich flexibler und trifft Entscheidungen, die vorwiegend die eigene Person betreffen.


    Fazit: Ich hätte mir in meinen Anfängen mehr Verständnis von Seiten der Schulleiter (komischerweise fast immer kinderlose Frauen mit Karrieresyndrom) gewünscht und bin total froh, nun einen hilfsbereiten Familienvater als Vorgesetzten zu haben.

    • Offizieller Beitrag


    Was du aber übersiehst, ist die Tatsache, dass es zu Beginn der Diskussion um panama ging, die eben Vollzeit arbeitet und dennoch großes Entgegenkommen fordert. Und auch was die Teilzeitkräfte anbelangt, so gilt bei uns (leider) der Grundsatz, dass Entgegenkommen nur insoweit möglich ist, als dass dem keine dienstlichen Belange entgegenstehen.


    Das habe ich in der Tat übersehen. Ich muss also dahingehend revidieren:
    Vollzeit ist Vollzeit - da kann man als Elternteil allenfalls um Entgegenkommen seitens der Schulleitung bitten, einen rechtlichen Anspruch darauf hat man aber nicht.
    Wir wissen ja alle, dass das Drehen an einer Stellschraube für zig andere Kollegen ebenfalls (negative) Auswirkungen auf den Stundenplan haben kann - auch für andere Kollegen mit kleinen Kindern. Jede verantwortungsvolle Schulleitung wird ein Optimum an Sozialverträglichkeit des Stundenplans für alle Kolleginnen und Kollegen zu erreichen versuchen. Manchmal gleicht das aber der Quadratur des Kreises.


    Hier hilft dann in der Tat nur noch der Gang zum Personalrat.


    Hatten wir schon erörtert, wie es aussähe, die Elternzeit zu verlängern und sich selbst zu vertreten und so ggf. an eine näher gelegene Schule als Schule B zu kommen? (Habe den Thread jetzt nicht ganzheitlich im Kopf).


    Gruß
    Bolzbold

  • Hallo,


    an meinen bisherigen Schulen (2 Sonderschulen, plus Ref.) war es immer so geregelt:


    Um genau diesen Diskussionen zu entgehen (ich habe kleine Kinder, ich pflege meine Eltern, ich bin in der Hausaufgabenhilfe tätig, ich engagiere mich ehrenamtlich...dh. ich kann morgens nicht und mittags muss ich sofort weg) wurde schon vor Jahren festgelegt:


    - Teilzeitlehrer bis zu 2/3 arbeiten mindestens einmal die ersten beiden Stunden und einen Nachmittag
    - 2/3 bis Vollzeitlehrer arbeiten mindestens zweimal die ersten beiden Stunden und zwei Nachmittage


    Inzwischen hat sich dieses System sehr bewährt.


    Liebe Grüße vom kleinen roten Stern

  • Also ich möchte mal die Diskussion wieder zum Anfang führen.
    Aber zuerst: Ich habe sehr wohl das Recht wie jeder auch, volles Deputat zu arbeiten. Und wenn das kollidiert mit den Öffnungs- und Schließzeiten der KiTa hat mein "Dienstherr" die Fürsorgepflicht mir gegenüber, so dass ich beides unter einen Hut bekomme. Sprich: Zuerst muss jemand anders gehen, der eben keine Kinder hat.


    Ich habe mich in der Zwischenzeit rechtskundig gemacht und so ist die Sachlage. Punkt.


    Ob es das Schulamt trotzdem versucht ist eine andere Sache.


    Ich wollte hier keine Diskussion über das Thema "Wer hat eine Versetzung mehr verdient" und ich wollte nicht dass hier jemand postet mit der Absicht, mich und meine Einstellung anzufeinden. Ich habe mir Rat bzw. Wissen erhofft (danke noch mal Scooby) und eventuell einen Bericht von jemandem, dem es ähnlich ging/geht.
    Das wars.
    Alles andere kann bitte woanders diskutiert werden weil langsam finde ich die teilweise unfairen Kommentare nämlich grenzwertig.


    Abgesehen davon wäre es schön, wenn hier nur welche Antworten, die Kinder haben (am besten so kleine wie meine) und die WISSEN, welchen Spagat man leisten muss, wenn man engagiert arbeiten will!
    Danke!


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • danke panama für deinen Bericht. Das finde ich sehr interessant, was du zwischenzeitlich herausgefunden hast.


    Ich drücke dir die Daumen. Wie klein sind denn deine Kleinen?

  • Also ich möchte mal die Diskussion wieder zum Anfang führen.
    Aber zuerst: Ich habe sehr wohl das Recht wie jeder auch, volles Deputat zu arbeiten. Und wenn das kollidiert mit den Öffnungs- und Schließzeiten der KiTa hat mein "Dienstherr" die Fürsorgepflicht mir gegenüber, so dass ich beides unter einen Hut bekomme. Sprich: Zuerst muss jemand anders gehen, der eben keine Kinder hat.

    Kannst du die dafür geltenden Gesetze und Verordnungen zufällig benennen? Insbesondere die Absätze, aus denen klar wird, dass dienstliche Belange hinter der Fürsorgepflicht zurückzustehen haben und wo klar wird, dass es dir nicht zuzumuten ist andere Betreuungsmöglichkeiten zu suchen und wahrzunehmen?
    Bei dem von dir geschilderten Fall sehe ich noch keine besondere Härte oder dergleichen, sondern nur die ganz normalen Probleme von Eltern mit Kindern.

    Alles andere kann bitte woanders diskutiert werden weil langsam finde ich die teilweise unfairen Kommentare nämlich grenzwertig.

    Nur weil du Antworten bekommst, die du nicht hören willst, solltest du nicht veruschen, diese zu verbieten. Das kommt oft nicht besonders gut an.

    Abgesehen davon wäre es schön, wenn hier nur welche Antworten, die Kinder haben (am besten so kleine wie meine) und die WISSEN, welchen Spagat man leisten muss, wenn man engagiert arbeiten will!

    Ich habe nichts dagegen, wenn auch die anderen antworten, im Gegenteil, bin ich froh, wenn sie das machen. Den Spagat, den du leisten willst, hast du dir doch selber zuzuschreiben. Ich hatte nie solche Probleme mit meinem Kleinen und der Betreuung.


    Gruß
    Peter




  • Ich habe nichts dagegen, wenn auch die anderen antworten, im Gegenteil, bin ich froh, wenn sie das machen. Den Spagat, den du leisten willst, hast du dir doch selber zuzuschreiben. Ich hatte nie solche Probleme mit meinem Kleinen und der Betreuung.

    Inwiefern hat sie sich die Probleme selbst zuzuschreiben.
    Wie hast du das mit der Kinderbetreuung geregelt?

  • Also ich möchte mal die Diskussion wieder zum Anfang führen.
    Aber zuerst: Ich habe sehr wohl das Recht wie jeder auch, volles Deputat zu arbeiten. Und wenn das kollidiert mit den Öffnungs- und Schließzeiten der KiTa hat mein "Dienstherr" die Fürsorgepflicht mir gegenüber, so dass ich beides unter einen Hut bekomme. Sprich: Zuerst muss jemand anders gehen, der eben keine Kinder hat.

    Abgesehen davon wäre es schön, wenn hier nur welche Antworten, die Kinder haben (am besten so kleine wie meine) und die WISSEN, welchen Spagat man leisten muss, wenn man engagiert arbeiten will!

    @ Panama: Schön, dass du jetzt über deine Rechte informiert bist. Wenn es dein Recht ist, dann kannste das ja jetzt gepflegt einfordern. :D


    Als ledige, kinderlose (ebenfalls sehr engagiert arbeitende) Lehrerin kann ich ja nur hoffen, dass ich eine Kollegin wie dich mit meinen Qualifikationen und übernommenen Aufgaben in die Tasche stecke, und nicht meinen Arbeitsplatz für dich räumen müsste.


    Dieses "Ich bin mir selbst die nächste und will zu 100% perfekten Bedingungen auf Kosten anderer arbeiten!" geht mir nämlich tierisch auf den Keks. :cursing:


    Jaaaa, Familienleben & Beruf ist ganz sicher stressig - aber warum müssen die Abstriche einseitig bei deinen Arbeitsbedingungen (Traumschule, Traumstundenplan, Fahrtzeiten, Fahrtkosten) gemacht werden; und nicht bei deiner Arbeitszeit/ deinem Verdienst, deiner Kinderbetreuung, deinem Familienleben...? Ich finde deine Prioritätensetzung recht einseitig - unabhängig davon, dass sie auch noch zu Lasten der Kollegen geht, die dann schön brav die Nachteile für sich in Kauf nehmen sollen.


    Vergiss bei deinem Egotrip (Solidarität setzt nämlich auch ein wenig Verständnis für andere Menschen voraus) bitte mal nicht, dass die kinderlosen Kollegen den Schulbetrieb am Laufen halten, wenn die anderen in der Babypause (meistens auch noch vorzeitig) ausfallen, Lehrerstunden fehlen, vertreten was das Zeug hält, das Schulleben gestalten, im Alltag auf die weniger flexiblen Kollegen Rücksicht nehmen, Extraschichten schieben... und das machen wir weitgehend klaglos und MIT Verständnis für die jeweilige Kollegin.


    So, das musste jetzt einmal raus.
    Jeden weiteren Kommentar erspare ich mir und dir.

    • Offizieller Beitrag


    Ich habe nichts dagegen, wenn auch die anderen antworten, im Gegenteil, bin ich froh, wenn sie das machen. Den Spagat, den du leisten willst, hast du dir doch selber zuzuschreiben. Ich hatte nie solche Probleme mit meinem Kleinen und der Betreuung.


    Das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die aufgrund der Situation vor Ort den Spagat leisten wollen (!), aber aus von ihnen nicht zu vertretenden Gründen nicht können.
    Wieso ist jemand per se an diesem Problem selbst Schuld?


    Und dass Du selbst keine Probleme mit der Betreuung hattest, kann ja wohl kaum als Maßstab herhalten.


    Gruß
    Bolzbold

  • Ich würde für mich die Diskussion weiter fassen, als lediglich die Belange von Eltern kleinerer Kinder denen gegenüberzustellen, die keine Kinder haben. Ich bin nämlich froh, dass eine Fürsorgepflicht gegenüber Menschen, die zum Teil von einem abhängig sind, sehr schützenswert ist. Und ich denke, dass da die Interessen aller Beteiligten sehr genau abzuwägen sind.


    Sowohl in unserem Kollegium als auch in meinem Bekanntenkreis sind viele aus dem Gröbsten raus, was ihre Kinder angeht, allerdings haben mittlerweile einige ernsthafte Verpflichtungen älteren Angehörigen gegenüber. Eine Bekannte kümmert sich um drei Personen, die teilweise erheblich pflegebedürftig sind. Es sind zwar weitere Instanzen und Dienste mit im Boot, aber ein sehr großer Teil der Verantwortung lastet eben auf ihr.


    Wichtig für mich in so einem Fall wäre es, dass die berechtigten Interessen aller Beteiligten entsprechend gewürdigt würden und nicht nur altbekannte Verhaltensmuster bedient werden.

    • Offizieller Beitrag

    Also ich möchte mal die Diskussion wieder zum Anfang führen.
    Aber zuerst: Ich habe sehr wohl das Recht wie jeder auch, volles Deputat zu arbeiten. Und wenn das kollidiert mit den Öffnungs- und Schließzeiten der KiTa hat mein "Dienstherr" die Fürsorgepflicht mir gegenüber, so dass ich beides unter einen Hut bekomme. Sprich: Zuerst muss jemand anders gehen, der eben keine Kinder hat.


    Ich habe mich in der Zwischenzeit rechtskundig gemacht und so ist die Sachlage. Punkt.


    Das hätte ich allerdings, so sehr ich Deine Situation verstehe, auch einmal schriftlich gesehen.


    Die Fürsorgepflicht des Dienstherren wird niemals über die Aufrechterhaltung des ordentlichen Schulbetriebs gestellt werden.


    Ich wette mit Dir, dass das in der Regel "soll"-Bestimmungen sind, die dann umgesetzt werden müssen, wenn keine dienstlichen Belange entgegenstehen.


    Es dürfte einem über mehrere Jahre etablierten Kollegen mit ggf. älteren Kindern oder Kindern, die aus dem Haus sind, in der Tat schwer zu vermitteln sein, wieso gerade er ggf. seinen langjährigen Lebensmittelpunkt aufgeben soll (Haus, Freundeskreis, Freizeitaktivitäten), weil eine Mutter aus der Elternzeit an ihrer Stammschule bleiben will, obwohl sich die Rahmenbedingungen zwischenzeitlich verändert haben.


    In diesem Punkt hast Du die Veränderung ja mittelbar mit bewirkt, dadurch dass Du in Elternzeit gegangen bist und jetzt wiederkehrst. Das Verständnis der an dieser Schule etablierten Kollegen wird sich daher in Grenzen halten. Keinem von Euch ist es so gesehen zuzumuten, eine einschneidende Veränderung im Leben "nur" durch neue dienstliche Erfordernisse hinzunehmen, auch wenn dies Teil unseres Dienstrechts (oder eher der Dienstpflichten) ist.


    Gruß
    Bolzbold

    • Offizieller Beitrag


    Ich war ja bis vor 2 Jahren auch noch kinderlos und hätte mir niemals vorstellen können, wie schwierig es ist, in (West)Deutschland ein kleines Kind fremdbetreuen zu lassen. Es wird einem hier wahnsinnig schwer gemacht, Kind und Beruf zu vereinaren, so dass ich in dieser kurzen Zeit so oft verzweifelt bin.

    Bei mir ist es ziemlich ähnlich. Um mal ganz ehrlich: Nur weil es in Stadt xy exzellente Kinderbetreuungsmöglichkeiten gibt, muss es doch in anderen Städten nicht ähnlich sein. Die Kinderbetreuung ist hier bei uns eine blanke Katastrophe - und ich arbeite NICHT Vollzeit und werde langfristig deutlich unterhälftig arbeiten, weil sich alles andere nicht vereinbaren lässt.
    Peter: Kennst du die Kinderbetreuungssituation in allen Städten Deutschlands? Es gibt Städte und Gegenden, da ist es nicht möglich, eine vernünftige Kinderbetreuung zu bekommen. Ich spreche jetzt nicht von der speziellen Situation der Threaderstellerin, aber hier ist es zum Beispiel so, dass man fast keine Tagesmütter findet, man nur sehr wenig Betreuungszeiten bekommt, Kinder unter 2 Jahren kann man im Kindergarten gar nicht unterbringen, Kinder unter 3 Jahren de facto auch so gut wie nicht, die meisten Kindergärten öffnen um halb 8, was mit Schulbeginn nicht zu vereinbaren ist, viele schließen schon am frühen Nachmittag und in anderen bekommt man - trotz rechtzeitiger Anmeldung und obwohl mal arbeitet - keinen Platz bzw. keinen Ganztagsplatz, weil man nicht nah genug an der Einrichtung wohnt.
    Ich ärgere mich immer wieder über solche Allgemeinplätze, dass man ja das Kind so einfach betreuen lassen könnte. :X:

  • Das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die aufgrund der Situation vor Ort den Spagat leisten wollen (!), aber aus von ihnen nicht zu vertretenden Gründen nicht können.
    Wieso ist jemand per se an diesem Problem selbst Schuld?

    Den Spagat will die OPin offensichtlich nicht leisten, sondern versucht einen für sie bequemen Weg zu gehen und sie hatte meiner Meinung nach durchaus andere Möglichkeiten um aus ihrer Misere herauszukommen bzw. gar nicht erst hineinzukommen. Das hätte aber schon etwas nachdenken vor dem Antritt der Elternzeit bzw. direkt nach Auslaufen derselben erfordert. Von daher kann ich ihr Gejammer und ihre Forderungen nicht nachvollziehen.


    Jeder ist seines Glückes (Schicksal, Wohnungs, Arbeits, ... Schmied, niemand außer man selber ist für das eigene Leben verantwortlich.


    Sich erst so spät um wichtige Dinge zu kümmern, die man lange vorher abklären konnte, die man durch Umzug oder andere Maßnahmen hätte vermeiden können ,spricht meiner Meinung nach dafür, dass man selber Schuld ist. Die Schuld bei anderen zu suchen ist eben viel einfacher, aber wird oft nicht de Tatsachen gerecht.


    Grüße
    Peter

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