Versetzung droht, und nun?


  • Peter: Kennst du die Kinderbetreuungssituation in allen Städten Deutschlands? Es gibt Städte und Gegenden, da ist es nicht möglich, eine vernünftige Kinderbetreuung zu bekommen. Ich spreche jetzt nicht von der speziellen Situation der Threaderstellerin, aber hier ist es zum Beispiel so, dass man fast keine Tagesmütter findet, man nur sehr wenig Betreuungszeiten bekommt, Kinder unter 2 Jahren kann man im Kindergarten gar nicht unterbringen, Kinder unter 3 Jahren de facto auch so gut wie nicht, die meisten Kindergärten öffnen um halb 8, was mit Schulbeginn nicht zu vereinbaren ist, viele schließen schon am frühen Nachmittag und in anderen bekommt man - trotz rechtzeitiger Anmeldung und obwohl mal arbeitet - keinen Platz bzw. keinen Ganztagsplatz, weil man nicht nah genug an der Einrichtung wohnt.
    Ich ärgere mich immer wieder über solche Allgemeinplätze, dass man ja das Kind so einfach betreuen lassen könnte. :X:

    Klar kenne ich die Situation nicht aus ganz Deutschland, aber ich weiss, dass man selber Möglcihkeiten der Betreuung schaffen kann. Wenn deine Stadt (welche ist das denn= keine U3 Plätze anbietet, wird es Zeit, dass das geschieht. Rechtsansprüche kann man einklagen, habt ihr daran mal gedacht? Nähe zur Einrichtung ist bei euch tatsächlich ein Kriterium, doch sicher nur, wenn andere Sozialpunkte nicht für den Platz sprechen. 7:30 als Öffnungszeit ist für mich schulkompatibel, so dass wir uns noch nicht dazu gezwungen sahen eine frühere Öffnung durchzusetzen/umzusetzen, aber das kann man doch bei vorhandenem Bedarf von mehreren Personen angehen, oder wie werden eure Kitas geleitet?


    Wenn bei euch mehrere Eltern dieselbe Betreuungsproblematik haben, sind Elterninitiativen immer eine gute Möglichkeit die Problematik zu verringen. Es muss nicht direkt ein Kiga als Elterniniative sein, sondern auch die Suche und Einstellung einer eigenen Tagesmutter finanziert von euch allen ist möglich. AuPair Kräfte können z.T. auch genutzt werden. Abgabe mehrerer Kinder durch ein Elternteil ist auch sinnvoll, um der Öffnungszeitenproblematik zu entgehen. Klar kostet der Aufbau solcher Alternativen immer Zeit und Energie, langfristig ist das jedoch sinnvoller, als sich ständig zu ärgern.


    Viele Grüße
    Peter

    • Offizieller Beitrag


    Sich erst so spät um wichtige Dinge zu kümmern, die man lange vorher abklären konnte, die man durch Umzug oder andere Maßnahmen hätte vermeiden können ,spricht meiner Meinung nach dafür, dass man selber Schuld ist. Die Schuld bei anderen zu suchen ist eben viel einfacher, aber wird oft nicht de Tatsachen gerecht.


    Grüße
    Peter


    Das kann ich bedingt nachvollziehen. Würde die Geschichte zu einem "er/sie" oder "ich" eskalieren, hätte das in jedem Fall einen ganz ganz schalen Beigeschmack.
    Es stellt sich die Frage, ob die OPin den Umstand der veränderten Personalkonstellation an den beiden Schulen hätte voraussehen können. Hätte sich an den jeweiligen Schulen nichts verändert, hätte sich das Problem ja nicht ergeben. Kann man sich gerade vor dem Hintergrund eingeschränkter Möglichkeiten von Kinderbetreuung allen Ernstes auf alle Eventualitäten vorbereiten?


    Gruß
    Bolzbold

    • Offizieller Beitrag

    Klar kenne ich die Situation nicht aus ganz Deutschland, aber ich weiss, dass man selber Möglcihkeiten der Betreuung schaffen kann. Wenn deine Stadt (welche ist das denn= keine U3 Plätze anbietet, wird es Zeit, dass das geschieht. Rechtsansprüche kann man einklagen, habt ihr daran mal gedacht?


    Das hat mit Sicherheit der eine oder andere. Nur weißt Du sicherlich selbst, wie langsam die Mühlen mahlen. Bis die Klage durch ist und ggf. Erfolg hat, und bis die entsprechenden Betreuungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund vieler faktisch bankrotter Stadthaushalte eingerichtet sind, geht das zu betreuende Kind längst in die Grundschule.
    Für den akuten Fall ist dieser Weg also de facto nicht praxistauglich.


    Zitat

    7:30 als Öffnungszeit ist für mich schulkompatibel, so dass wir uns noch nicht dazu gezwungen sahen eine frühere Öffnung durchzusetzen/umzusetzen, aber das kann man doch bei vorhandenem Bedarf von mehreren Personen angehen, oder wie werden eure Kitas geleitet?


    Ab einer Fahrzeit von nur 10 Minuten vom KiGa zur Schule kann das bei einem sich nicht "perfekt" abliefern lassenden Kind, sowie einer Anwesenheitspflicht in der Schule um 7:45 Uhr zu einem Ding der Unmöglichkeit werden. (Und denke bitte auch an die weiteren Faktoren des KiGa. Die örtliche Nähe ist nicht das einzige Kriterium für die Wahl eines KiGas.)


    Zitat


    Wenn bei euch mehrere Eltern dieselbe Betreuungsproblematik haben, sind Elterninitiativen immer eine gute Möglichkeit die Problematik zu verringen. Es muss nicht direkt ein Kiga als Elterniniative sein, sondern auch die Suche und Einstellung einer eigenen Tagesmutter finanziert von euch allen ist möglich. AuPair Kräfte können z.T. auch genutzt werden. Abgabe mehrerer Kinder durch ein Elternteil ist auch sinnvoll, um der Öffnungszeitenproblematik zu entgehen. Klar kostet der Aufbau solcher Alternativen immer Zeit und Energie, langfristig ist das jedoch sinnvoller, als sich ständig zu ärgern.


    Und er kostet in der Regel so viel Zeit, dass man von den möglichen langfristigen Vorteilen selbst gar nichts mehr hat. Viel schlimmer ist noch, dass sich dadurch die akute Betreuungssituation nach wie vor nicht verändert. Was alles gemacht werden KANN, ist das eine. Was vor Ort möglich ist, ist das andere. Und ob man selbst noch in den Genuss dieses Einsatzes kommt, ist besonders fraglich. Ich bezweifle, dass man in der Situation einer akuten Betreuungsproblematik hinreichend Zeit und Energie hat, sich wie von Dir vorgeschlagen intensiver zu engagieren.


    Gruß
    Bolzbold

  • Panama, kannst du das mit der Fürsorgepflicht des Dienstherrn mal belegen? Würde mich auch sehr interessieren. Auch ich finde, du machst es dir viel zu einfach. Nochmal, wieso soll jemand sein langjähriges Umfeld verlassen, nur weil er keine Kinder hat? Wenn deine Arbeitszeit mit den Öffnungszeiten der Kita kollidiert, warum arbeitest du dann nicht Teilzeit? Auch wir hatten nie die Probleme mit 2 kleinen Kindern, obwohl ich 45 Minuten einfach fahren musste, ich habe auch mit nur 14 Stunden wieder angefangen. Meine Kollegin, kinderlos, hat vor kurzem ihren Mann verloren, ihr Hund ist für sie Kindersatz und alles was sie noch hat. Da sie oft Nachmittagsunterricht hat und aus Zeitgründen dazwichen nicht heimfahren kann (früher ist ihr Mann Mittags gegangen), bringt sie ihn zu einer Hunde-Tagesbetreuung. Auch sie schafft es morgens nur unter großem Zeitdruck rechtzeitig in der Schule zu sein, aber geht halt nicht andrs. Eigentlich müsste doch dann auf sie auch Rücksicht genommen werden. Aber ein Hund ist doch was anderes als ein Kind werden jetzt viele sagen. Aber für sie ist er so wichtig wie ein Kind. Aber ich vergaß, diese Art von Kommentar willst du ja nicht mehr hören,
    Meike

  • ich weiss, dass man selber Möglcihkeiten der Betreuung schaffen kann. Wenn deine Stadt (welche ist das denn= keine U3 Plätze anbietet, wird es Zeit, dass das geschieht. Rechtsansprüche kann man einklagen, habt ihr daran mal gedacht? Nähe zur Einrichtung ist bei euch tatsächlich ein Kriterium, doch sicher nur, wenn andere Sozialpunkte nicht für den Platz sprechen. 7:30 als Öffnungszeit ist für mich schulkompatibel, so dass wir uns noch nicht dazu gezwungen sahen eine frühere Öffnung durchzusetzen/umzusetzen

    Jetzt noch mal Klartext: Wie war die Betreuung deines Kindes organisiert, sodass du trotz Vollzeitstelle keinerlei Probleme hast, Beruf und Familie zu vereinbaren? Ich hab die nämlich auch nicht: Ich arbeite Vollzeit, stets zwischen 50 und auch mal 75 Stunden pro Woche, habe zwei kleine Kinder und eine Frau, die seit 3 Jahren sich "nur" um die Kinder kümmert (was eh ein Fulltime-Job und für die Kinder das Beste ist; aber: anderes Thema), weil wir nämlich in einer Stadt mit 12.000 Einwohnern genau 0 Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren haben. Es gibt eine "Spielgruppe", die findet für Kinder ab 2 von 08:30 bis 12:30 statt.


    Die Diskussion um die Kinderkrippe wird von einer Elterninitiative mit vollem Eifer seit mittlerweile 5 (!) Jahren geführt. Deren Kinder kommen nächstes Jahr in die Grundschule oder sind schon dort. Kannst du mir bei der Gelegenheit bitte nochmal kurz aufzeigen, wo der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in Bayern für Kinder unter 3 verankert ist?


    Man, man, man, es nuhrt mal wieder gewaltig hier.

  • Zitat: "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem". Karl Valentin ;)
    Irgendwie finde ich, dreht es sich langsam hier im Kreis. Panama hat sich doch nun schon oft genug zu dem Aspekt "Kinderlose Lehrer- Lehrer mit Kind" geäußert. Ich finde nicht, dass sie sich hier weiter rechtfertigen muss. Und mal ganz ehrlich- Kind hin oder her- wer ist sich denn nicht selber immer ein bißchen am Nähsten??

  • Panama, mich würden die entsprechenden Paragraphen auch interessieren, würdest du dich bitte melden, wo ich das nachlesen kann?


    Zum Thema: Ich bin seit den Osterferien auch mit 80% wieder dabei, hätte gern eine volle Stelle gemacht, was ich aber nicht schaffen würde, weil ich zwei Korrekturfächer habe und mir die 20 Stunden reichen. Ich finde aber, was Panama "fordert" - mir fällt grad kein anderes Wort ein - geht schon etwas zu weit. Schließlich ist es doch unser Problem, wie wir es organisieren, die Kleine zur KiTa zu bringen, die erst um 7.15 aufmacht, wenn ich schon um 7.40 in der Schule sein muss und dabei eine Fahrtzeit von 50 Minuten habe. Gleiches am Nachmittag: Ich kann doch nicht verlangen, vom Nachmittagsunterricht befreit zu werden, weil ich es nicht schaffe, mein Kind wieder abzuholen.


    Darüber musste ich ehrlich gestern richtig schmunzeln:

    Zitat

    Wie stellst du dir das vor, dass mein Mann unseren Sohn zur Krippe bringt oder abholt. In dieser Zeit arbeitet er nun mal.

    Mal ehrlich, du arbeitest doch auch und somit ist es nicht dein alleiniges Problem. Wir müssen endlich aufhören zu glauben, der Lehrerberuf ist flexibler mit Kindern zu vereinbaren als alle anderen Berufe. Dass das nicht mehr so ist, sollten doch inzwischen alle gemerkt haben. Warum bekommt man bei einigen KollegInnen das Gefühl, sie müssten das Betreuungsproblem alleine lösen bzw. stemmen? Verstehe ich nicht.

  • Mal ehrlich, du arbeitest doch auch und somit ist es nicht dein alleiniges Problem. Wir müssen endlich aufhören zu glauben, der Lehrerberuf ist flexibler mit Kindern zu vereinbaren als alle anderen Berufe.

    Und wir müssen aufhören zu glauben, dass es hauptsächlich das Problem der Mutter ist! Das hat zwar jetzt keiner direkt behauptet, es ist aber nach meiner Beobachtung immer noch eine weit verbreitete Einstellung, deshalb wollte ich es kurz erwähnen.
    Gruß
    Albatros

  • Panama, kannst du das mit der Fürsorgepflicht des Dienstherrn mal belegen? Würde mich auch sehr interessieren. Auch ich finde, du machst es dir viel zu einfach. Nochmal, wieso soll jemand sein langjähriges Umfeld verlassen, nur weil er keine Kinder hat? Wenn deine Arbeitszeit mit den Öffnungszeiten der Kita kollidiert, warum arbeitest du dann nicht Teilzeit? Auch wir hatten nie die Probleme mit 2 kleinen Kindern, obwohl ich 45 Minuten einfach fahren musste, ich habe auch mit nur 14 Stunden wieder angefangen. Meine Kollegin, kinderlos, hat vor kurzem ihren Mann verloren, ihr Hund ist für sie Kindersatz und alles was sie noch hat. Da sie oft Nachmittagsunterricht hat und aus Zeitgründen dazwichen nicht heimfahren kann (früher ist ihr Mann Mittags gegangen), bringt sie ihn zu einer Hunde-Tagesbetreuung. Auch sie schafft es morgens nur unter großem Zeitdruck rechtzeitig in der Schule zu sein, aber geht halt nicht andrs. Eigentlich müsste doch dann auf sie auch Rücksicht genommen werden. Aber ein Hund ist doch was anderes als ein Kind werden jetzt viele sagen. Aber für sie ist er so wichtig wie ein Kind. Aber ich vergaß, diese Art von Kommentar willst du ja nicht mehr hören,
    Meike


    mal unabhängig was man nun von Vergleichen zwischen Hunden und Kindern halten mag, in wie weit hätte deine Kollegin nun ein besonderes Problem, wenn sie an eine Schule versetzt würde, zu der sie 25 min fahren müsste?

  • Was mich wunder, dass bisher keiner auf die Residenz von Panama am Schulort eingegangen ist. Bei uns an der Schule ist es nämlich so, dass die wenigstens am Schulort wohnen.
    Ich finde schon, dass man das berücksichtigen kann. Jemand der extra an den Schulort zieht z.b., um Fahrtwege zu vermeiden, der hat es in meine Augen schon verdient, dass dies auch berücksichtigt wird.


    Denkt ihr nicht, dass da die Schulleitung nicht auch gucken kann, ob irgendein Kollge begzüglich Fahrtzeiten nicht berührt wird.

  • Schließlich ist es doch unser Problem, wie wir es organisieren,

    Nein, ist es eben nicht. Wie unsere Arbeits- und Familienministerinnen, ebenso wie Lokal- und Landespolitiker - mittlerweile - aller politischen Couleur nicht müde werden zu betonen, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eines der obersten politischen und gesamtgesellschaftlich erwünschten Ziele. Es versteht sich von selbst, dass der Staat als Arbeitgeber bei der Verfolgung dieses Ziels mit gutem Beispiel voranzugehen hat. Es allen Arbeitnehmern (und unter Hand: vor allem den Akademikerinnen) leichter zu machen, sich für Kinder zu entscheiden, ist nicht nur politisch wünschenswert, sondern v.a. auch demografisch notwendig.


    Da kann der Kinderlose jetzt drüber jammern, dass er höher besteuert wird und bei der Vergabe von Referendariatsplätzen hinten an steht: Gesamtgesellschaftlich ist es - gottseidank - mittlerweile Konsens, dass o.g. Ziele wünschenswert sind. Wer das nicht möchte, kann ja die PKE (Partei Kinderloser Egozentriker) gründen und sich dafür einsetzen, dass seine Vorstellungen von Gerechtigkeit realisiert werden.

  • Das ist jetzt noch weiter offtopic, aber diese Aussage hat mich echt geärgert, weil genau diese Einstellung ein Grund dafür ist, warum es in diesem Land als Frau so schwer ist, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen...



    (was eh ein Fulltime-Job und für die Kinder das Beste ist; aber: anderes Thema),

    woher nimmst du denn diese Erkenntnis???

  • Das ist jetzt noch weiter offtopic, aber diese Aussage hat mich echt geärgert, weil genau diese Einstellung ein Grund dafür ist, warum es in diesem Land als Frau so schwer ist, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen...

    woher nimmst du denn diese Erkenntnis???

    Brauchst dich gar nicht zu ärgern, weil das nur meine Meinung ist und ich als Pro-Kita-Engagierter und Leiter der Ganztagsschule bei uns tatsächlich unverdächtig bin, das Thema nicht aktiv mitzugestalten. Die Aussage "Fulltime-Job" sehe ich täglich zuhause; es ist halt einer und die Aussage "Das Beste für die Kinder" ist meine rein private Meinung, die so allgemein sicherlich überspitzt und besser als "das Beste für meine Kinder" formuliert wäre. Die Betreuungsqualität, die meine Frau unseren Kindern bieten kann, empfinde ich als optimal (= das Beste) und ich freue mich für jedes Kind, das Ähnliches erleben darf. Natürlich ist das ein privilegiertes Phänomen, keinesfalls verallgemeinerbar und ändert nichts an der Notwendigkeit, Kita-Plätze in ausreichender Zahl zu schaffen.


    So besser?

  • versöhnt :P



    (die Sache mit dem Vollzeitjob sehe ich natürlich eh so wie du und da gibt es auch nichts zu diskutieren :) )

  • Na, hier hat sich ja Einiges getan.


    Also, zunächst habe ich hier keinen Paragraphen sondern die Aussage des Leiters der Rechtschutzstelle einer Lehrergewerkschaft, derer ich angehöre.
    Warum schraube ich meine Stunden nicht runter, damit ich das zeitlich hinbekomme?
    Nun, ich sehe zunächst mal NICHT ein, warum ich, mit Familie und zwei Kindern im Hintergrund auch noch finanzielle Einbußen haben soll. Ich soll auch noch doppelt dafür bestraft werden, weil ich Kinder habe und sowohl für meinen Job als auch für meine Kinder das Beste möchte? Oder zumindest die Gewährleistung, dass ich nicht ständig zu spät zu KiTa komme???
    Ich wohne nicht nur hier am Ort, ich habe hier Eigentum und einen Ehepartner mit ebenfalls geschäftlichem Eigenleben. Weswegen ein "mal eben schnell Umziehen" ebenfalls nicht in Frage kommt.


    Ich finde hier diese ganze Diskussion völlig überflüssig und auch die Anfeindungen, ich sei egozentrisch o.ä.
    Jemand, der keine Kinder (und natürlich auch sonst keine pflegebedürftigen Personen) hat und mittags NICHT pünktlich irgendwo sein muss, ist definitiv flexibler. Zu meiner Anfangszeit bin ich (ohne Kinder zu haben) jeden Tag 100 km gefahren (eine Strecke). War völlig o.k. für mich! Ich habe auch schon KV gemacht in der Zeit, als mein erstes Kind noch so klein war, das Papa in Elternzeit war und das Kind noch nicht in der KiTa. War auch kein Problem für mich.


    JETZT ist es eines und das sind Fakten die nichts mit Egoismus zu tun haben. Die haben was mit normalem Menschenverstand zu tun denn meine Kinder können nicht auf der Straße warten, weil ich mal wieder zu spät bin. Punkt.


    Und für alle in der gleichen Situation wie ich: Ich habe gesagt bekommen, bis Ende dieser Woche sei alles soweit besprochen und dann bekäme ich bescheid. Denn ich habe meine Situation längst erklärt und auch, dass ich einer Versetzung aus den genannten Gründen NICHT zustimmen werde.


    Denn, wie ich mitbekommen habe, wird da eh schon gemauschelt. Da bekommt irgendeine Rektorentochter ne Stelle, weil die Schulleiterin mit dem Schulrat befreundet ist usw. Da werde ICH mir definitiv nicht einfach sagen lassen, ich sei versetzt und könne schauen wie ich klar komme!



    Panama (die jetzt langsam aufgrund der teils völlig unqualifizierten Bemerkungen sauer wird. Ich hatte konkrete Fragen und hier entsteht eine Diskussion über das Thema "wer ist ärmer dran: Kinderlose oder welche mit Kindern?" so hatte ich das nicht gemeint)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    • Offizieller Beitrag


    Also, zunächst habe ich hier keinen Paragraphen sondern die Aussage des Leiters der Rechtschutzstelle einer Lehrergewerkschaft, derer ich angehöre.
    Warum schraube ich meine Stunden nicht runter, damit ich das zeitlich hinbekomme?
    Nun, ich sehe zunächst mal NICHT ein, warum ich, mit Familie und zwei Kindern im Hintergrund auch noch finanzielle Einbußen haben soll. Ich soll auch noch doppelt dafür bestraft werden, weil ich Kinder habe und sowohl für meinen Job als auch für meine Kinder das Beste möchte? Oder zumindest die Gewährleistung, dass ich nicht ständig zu spät zu KiTa komme???
    Ich wohne nicht nur hier am Ort, ich habe hier Eigentum und einen Ehepartner mit ebenfalls geschäftlichem Eigenleben. Weswegen ein "mal eben schnell Umziehen" ebenfalls nicht in Frage kommt.


    Das Beste für Kind und Job zu wollen, ist völlig legitim. Nun stellt sich aber die Frage, was getan werden soll, wenn die beiden Parameter Job und Familie aus Gründen des Jobs nicht miteinander zu vereinbaren sind, wie Dein eingangs geschildertes Problem ja zeigt.


    Deine "Ansprüche", oder Forderungen, oder wie auch immer man sie bezeichnen mag, sind verständlich. Problematisch wird es dann, wenn jemand anderes, der mit der ganzen Sache nichts zu tun hat, erhebliche Nachteile in Kauf nehmen soll, damit Deine Ansprüche erfüllt werden können. Und da ist eben dann die moralische wie rechtliche Frage, wo man hier Grenzen setzen darf bzw. muss.
    Der Kollege oder die Kollegin, die aus dem Problem des Vereinbarens von Job und Familie dafür "über die Klippe springen soll", kann ja auch nichts für Dein Problem. Er soll aber dafür herhalten, damit dieses Problem gelöst wird.
    Hältst Du das wirklich für fair? Und was würdest Du dem Kollegen sagen, wenn er sich zufällig bei Dir (nicht wegen Dir) darüber beklagen würde?


    Gruß
    Bolzbold

  • Es ist langsam an der Zeit, hier zu schließen, das kommt doch zu keinem guten Ende:


    1. Hat sich die Diskussion von der Fragestellung wegbewegt.


    2. Ist die Ausgangsposterin inzwischen nur noch sauer.


    3. Versuchen hier alle, möglichst nicht die Situation des anderen zu verstehen: Wie manche hier aus der Ferne Ratschläge geben können, wie Familien ihren Tag am besten strukturieren, finde ich schon verwunderlich. Die betroffenen Mütter nebst Vätern werden sich schon überlegt haben, wie sie die Kinderbetreuung am besten managen.


    4. Was die Diskussion – glaube ich – so anheizt ist die Tatsache, dass hier keiner Verständnis für die Situation anderer hat. Panama hat sich ihr Leben vor Ort aufgebaut und kann nicht wegziehen, für mich ist es da vollkommen nachvollziehbar, dass sie um ihre Stelle kämpft (und ja zum Glück schon einen Schritt weiter ist…). Den Kinderlosen geht es doch vermutlich gar nicht nur darum, dass sie weiter fahren müssten, wenn sie versetzt würden. Natürlich sind sie flexibler, wer wollte das bestreiten, flexibel in Bezug aufs Fahren. Aber: Sie haben sich an ihrem Arbeitsplatz eingelebt und sind dort zufrieden, haben sich etwas aufgebaut, vielleicht auch Freunde dort gefunden, also wollen sie ebenfalls nicht versetzt werden und wie ein Spielball behandelt werden. Und dafür muss man einfach das gleiche Verständnis haben, das behauptet Panama zwar immer zu haben, im Nachsatz kommt dann aber doch ein „aber“…


    Und so wird die Diskussion zwischen den beiden Seiten hier endlos weitergehen…


    Es sei denn, dass sich ein Moderator erbarmt…

    • Offizieller Beitrag

    Meine Güte, liebe Kinderlose, es ging hier ja nicht um eine Versetzung in ein komplett anders Umfeld, lediglich um einen längeren Fahrweg! Da direkt auf die Aufgabe des Freundes- und Bekanntenkreises (der, zugegeben, sicher auch für kinderlose Menschen schwierig wäre) zu schließen, ist doch etwas zu übertrieben!


    Mein Kind ist schon groß, aber ich weiß noch sehr gut, wie es sich mit KiTa-Öffnungszeiten verhält. Das sind 20 Minuten mehr oder weniger Zeit morgens entscheident!


    Die Einstellung: das hat sie sich ja selber eingebrockt (Kinder zu bekommen) und muss deswegen auch sehen, wie sie damit fertig wird, finde ich im Übrigen absolut armselig!

  • Hallo Melosine,
    auch ich als kinderlose Lehrerin bin stark mit meiner Schule, meinen Schülern und meinem Kollegium verwurzelt. Das alles aufzugeben wäre für mich ein schmerzhafter EInschnitt. Soweit ich weiß, hat man nach der Elternzeit keinen Rechtsanspruch darauf, wieder an seine alte Schule zurückzukommen. Also muss man eine Versetzung innerhalb des Schulbezirks doch einkalkulieren.
    Ich finde es echt eine Zumutung, was von kinderlosen Kollegen manchmal an Rücksichtnahme erwartet wird.
    Grüße, Mrs Troubleshooter

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