Ausgelagert aus "Für Referendariat unangemessener Look"

  • Haha, dann muss ich in den Prüfungsstunden wohl verschiedene machen.


    Lustigerweise habe ich während meines ganzen Praxissemesters noch nie unterschiedliche Arbeitsblätter innerhalb einer Klasse gesehen. Haben alle Physik / Chemie Lehrer an der Schule ihren Beruf verfehlt?


    Das macht doch auch viel zu viel Aufwand und auch wie soll ich denn die Leistungen gerecht bewerten? Nene, ich werde halt später einfach leichte sowie schwierige Aufgaben auf 1 Arbeitsblatt tun. Dann können die Schwachen eben nur die ersten beiden lösen und die Guten schaffen auch die Aufgabe 5 und 6. Das muss reichen, ich habe schließlich als reiner Fachlehrer so viele Klassen mit so vielen Schülern, da kann ich gar nicht Differenzieren. Da bin ich froh, wenn ich die Namen halbwegs zuordnen kann :D
    Man muss es ja nicht übertreiben :thumbup:

    hihi, da streben träume und realität aber sehr weit auseinander... gerade mit deinen beiden fächern kannst du dich schon mal auf differenzierung erster güte gefasst machen. völlige verweigerung in chemie ist nichts seltenes, aber dein job ist es, sich auch darum zu kümmern, dass sie nicht einfach nur mit einer sechs abgespeist werden...


    und von wegen fachlehrer: du weißt schon, dass man durchaus auch fachfremd unterrichtet, wenn man eine eigene klasse hat? und 220 namen hatte ich im letzten schuljahr zu lernen... dafür gibts sitzpläne UND differenzierung!


    ich würde deinee berufswahl noch mal gründlich überdenken, wenn das wirklich deine meinung ist und du nicht schon einen platz an einer eliteschule sicher hast!!!

  • Zitat

    Keine Möglichkeit einen Schüler loszuwerden?


    Du kannst nicht einfach einen Schüler aus deinem Unterricht entfernen. Im Ref lernst du die ganzen Gesetze und Abläufe. Verweise sind Sache der Schulleitung. Dafür müssen viele Gespräche geführt werden und der Schüler bekommt zunächst Verwarnungen und Sanktionen (ebenfalls geregelt). In Deutschland herrscht das Recht auf Bildung. So etwas mit einer psychiatrischen Einrichtung zu vergleichen, ist unglücklich gewählt. Und denke immer daran: Du hast dir den Job freiwillig ausgesucht.

  • ich würde deinee berufswahl noch mal gründlich überdenken, wenn das wirklich deine meinung ist und du nicht schon einen platz an einer eliteschule sicher hast!!!


    DAs habe ich gerade auch gedacht und außerdem würde mich interessieren, welche Uni solche Dinge, die längst überholt sind, noch so beibringt. Oder ist da jemand genauso beratungsresistent, wie hier?

  • Zitat

    Der Schüler hat quasi alle Rechte und kann nahezu alles machen, der Lehrer kann nichts machen.

    Du hast ein rechtliches Grundproblem des deutschen Schulsystems erkannt. Glückwunsch dazu. Wenn Du Lehrer werden willst, stell Dich darauf ein, denn auch wenn Du es Dir nicht vorstellen kannst, gilt, dass Du als Lehrer an geltendes Recht gebunden sein wirst. Deine Phantasievorstellungen vom Umgang mit Schülern wirst Du daher zu erheblichen Teilen nicht verwirklichen können. Da Du ja immer wieder mit dem Gedanken kokettierst, etwas anderes zu werden: Nur zu.


    Ich persönlich halte das Schulrecht wegen der von Dir skizzierten Problematik für hochgradig defizitär. Aber natürlich gibt es Gründe dafür, dass die Dinge sind, wie sie sind - doch das ist eine eigene Diskusssion. Nur als kleiner Denkanstoß: Kinder und Jugendliche sind keine Patienten, sondern Kinder und Jugendliche. Sie zu erziehen bedeutet sowohl für Eltern als auch für Lehrer, dass man bestimmte Dinge aushalten muss und sich viele entwicklungsbedingte Probleme nicht einfach lösen, sondern allenfalls mühsam kontrollieren, seeeehr langsam korrigieren und manchmal nur einfach aussitzen lassen.


    Ansonsten schlage ich vor, dass Du einfach Deine nun in vielen Beiträgen ausgebreiteten gedanklichen Prinzipien und Dein reales Verhalten in Einklang bringst:


    - "Kenne Deinen Platz": Hör auf, Leute, die schon lange praktisch tätig sind, über die Praxis belehren zu wollen. An dem Tag, an dem Du selbst voll ausgebildet bist und die volle Verantwortung trägst, kannst Du alles anders machen, aber nicht schon vorher, ins Blaue hinein, ganz erkennbar ohne irgendeine Vorstellung von dem Gegenstand, über den Du redest. (Gilt übrigens nicht nur fürs Lehramt, sondern auch z. B. für die Promotion - es gibt einen Unterschied zwischen dem, was Du als Student siehst (und am Kaffeetisch aufschnappst), und dem, was ist.)


    Übrigens prognostiziere ich Dir, dass Du als Lehrer Dir selbst rascher wiederbegegnen wirst, als Dir lieb ist. Dass Leute - Eltern, Regierungsbeamte... - Dich belehren werden, die einfach nicht wissen, wovon sie reden, gehört zu den unangenehmen Seiten des Berufs. Fragt man sich, wie das möglich ist, ist die Antwort einfach: Dieselben Defizite, die die Leute zur Sicherheit ihrer (Fehl)urteile befähigen, führen dazu, dass die Leute die Grundlosigkeit der eigenen Äußerungen nicht bemerken.


    - "Sei fachlich exzellent" - konzentrier Dich doch mal auf Dein (hochkomplexes) Studium und hör auf, in endlosen Beiträgen hier herumzudilettieren. Und verfalle nicht dem Fehlschluss, dass Du eine Generalkompetenz für alle Lebensprobleme hast, weil Du etwas Schwieriges studierst.


    - "Bringe Leistung in dem, was Du tust" - Leistung als Lehrer kann nicht bedeuten, schon vor dem Berufseinstieg nur EIN Ziel zu haben, nämlich ein möglichst bequemes Berufsleben. Aber dann wiederum ist dieses Verhalten ja charakteristisch für selbsternannte Mitglieder von "Eliten": Man fordert viel (von anderen) und ist zugleich ehrlich genug früh zu zeigen, dass man zu eigener Anstrengung nicht bereit ist.


    - "Tu das, was ökonomisch für Dich am gewinnbringendsten ist" - hier kann man Dir nur raten, das zu tun, wofür Du in Deinen eigenen Beiträgen immer fleißig Argumente sammelst: Die Studienrichtung zu wechseln. Das Klagen über die schlechten Bedingungen ist sonst eben nur Selbstmitleid.


    Damit Du Dich selbst in Deinen - allerdings ja nur phantasierten, keinem realen Handeln entsprechenden - Vorstellungen verorten kannst, hier schon mal ein Link zur Potsdamer Lehrerstudie:


    http://www.lbz.uni-koeln.de/do…chaarschmidt_ws_06_07.pdf


    Du wirst Dich unschwer dem Verhaltensmuster "S" (für "Schonung") zuordnen können.

    In neudeutscher Wirtschaftssprache gesagt, hast Du eine Zukunft als Klischee-Beamter vor Dir: Als gesunder "Minderleister".

  • Lehrer sollten in der Lage sein, mit stühlewerfenden und kaugummi-in-die-Haare-pappenden Schülern fertig zu werden. Sind sie dazu nicht in der Lage, haben sie ihren Beruf verfehlt. Diese Beispiele gehören wirklich zu den ganz harmlosen Dingen, die Schüler sich einfallen lassen, zumindest an Förder- und Brennpunktschulen. Grenzen sehe ich vielmehr dann, wenn ernsthaft Gewalt gegen andere ausgeübt wird oder der Unterricht unzumutbar zum wiederholten Male gestört wird.


    Das Psychiatriebeispiel hinkt. Hier handelt es sich um erwachsene Menschen, die sich für eine Therapie entschieden haben. Schüler haben aber grundsätzlich erst mal ein Recht auf Bildung. Differenzieren musste ich ganz viel, das wollte die Seminarleitung sehen. 8|

  • Recht auf Bildung - schön und gut!



    Hierzu zwei Fragen:
    Ich frage mich, was passiert, wenn das Recht auf Bildung eines Einzelnen, mit dem Recht auf Bildung von Vielen, kollidiert.


    Weiterhin frage ich mich, was passierte, wenn die Eltern, welche zur Gruppe der Vielen (aus Frage 1) gehören, das Recht auf Bildung gegenüber dem Einen einklagten, weil sie dieses Recht eben durch den Einen gefährdet, bzw. als nicht wahrnehmbar ansehen?


    Rechtliches Dilemma?

    Die Wahrheit liegt im Blickwinkel des Betrachters.

  • Ich frage mich, was passiert, wenn das Recht auf Bildung eines Einzelnen, mit dem Recht auf Bildung von Vielen, kollidiert.


    Hast du ein konkretes Beispiel, wie das aussehen könnte?


    Zitat

    Weiterhin frage ich mich, was passierte, wenn die Eltern, welche zur Gruppe der Vielen (aus Frage 1) gehören, das Recht auf Bildung gegenüber dem Einen einklagten, weil sie dieses Recht eben durch den Einen gefährdet, bzw. als nicht wahrnehmbar ansehen?


    Das ist dagegen sehr einfach zu beantworten - der Rechtsanspruch des Einzelnen wird nicht dadurch berührt, dass Dritte ihren eigenen Rechtsanspruch gefährdet sehen. Wäre ja auch sehr gefährlich für den Rechtsstaat, wenn so eine Argumentation möglich wäre!


    nele

  • Zitat Powerflower :

    Du bagatellisierst, geehrte Powerflower, wie so viele Kolleginnen/Kollegen aus der Kuschel-Pädagogik-Fraktion. Stühlewerfen und Kaugummi in die Haare pappen ist (!) Gewalt. Ich bin darüber sehr betroffen, dass Du das als Lehrerin herunterspielst.


    Also : Disziplin, gutes Benehmen und respektvoller Umgang in der Schule dürfen nicht verhandel- und interpretierbar sein !


    Zitat neleabels :


    Zitat

    Das ist dagegen sehr einfach zu beantworten - der Rechtsanspruch des
    Einzelnen wird nicht dadurch berührt, dass Dritte ihren eigenen
    Rechtsanspruch gefährdet sehen. Wäre ja auch sehr gefährlich für den
    Rechtsstaat, wenn so eine Argumentation möglich wäre!

    Nee, so nicht ! So einfach kannst Du das Problem zugunsten des Störers nicht vom Tisch wischen !Sicher hat der Einzelne einen Rechtsanspruch auf Bildung, so lange er sein Recht auf Bildung (!) wahrnimmt. Wirft er beispielsweise im Unterricht mit Stühlen um sich, nimmt er ja nicht sein Recht auf Bildung wahr sondern hindert die Mehrheit daran, ihr (!) Recht auf Bildung wahrzunehmen.


    Ich denke eine Klage vor Gericht seitens der Bildungswilligen und Geschädigten könnte evt. vor Gericht durchaus Erfolg haben, wenn die Schule keine wirksamen Sanktionen verhängt.
    Mich würde es interessieren, ob es solche Klagen schon gegeben hat. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    4 Mal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • Zitat Powerflower :

    Du bagatellisierst, geehrte Powerflower, wie so viele Kolleginnen/Kollegen aus der Kuschel-Pädagogik-Fraktion. Stühlewerfen und Kaugummi in die Haare pappen ist (!) Gewalt. Ich bin darüber sehr betroffen, dass Du das als Lehrerin herunterspielst.


    Also : Disziplin, gutes Benehmen und respektvoller Umgang in der Schule ist nicht verhandel- und interpretierbar ! 8)

    Hier muss ich Elternschreck Recht geben. Es kann m.E. auch eigentlich nicht sein, dass ein Schüler, der nicht ernsthaft unter einem 'wirklichen' Problem leidet, sondern einfach unerzogen u.ä. ist, 80 Prozent der Aufmerksamkeit des Lehrers bekommt und der Rest kann sich mit den verbliebenen 20 begnügen.

  • Geehrter Aktenklammer, die Begriffe frech und unerzogen darfst Du heutzutage eigentlich nicht benutzen ! Das wäre politisch, pardon, pädagogisch nicht korrekt. Die musst Du durch starke oder individuelle Persönlichkeit ersetzen. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag


    :thumbup: Danke für diesen Beitrag!!


    Aktenklammer, das würde niemand bestreiten, kann aber gleichzeitig auch nicht heißen, dass man die Probleme machenden Kinder einfach aussiebt - zumal sie dann garantiert lebenslang Probleme machen und zwar umso größere je größer sie selbst werden. Was es allerdings in der Tat nicht geben wird, ist eine Lösung zum Nulltarif.
    Aufgabe des Lehrers ist, sich nach vorhandenen Lösungen umzusehen, diese einzufordern und zu suchen, und kein Kind einfach aufzugeben, weil es nicht ins Raster passt.


  • Klar ist es eine Form von Gewalt, aber eine recht harmlose für die Mitschüler, da gibts viel schlimmere. Das sind einfach wirklich Bagatellen in einigen Schulen.


    In einem Praktikum fand ich das hart, fand das ging gar nicht, für den Schulleiter war das auch ein totales Desaster, so etwas gabs bisher an der Schule nicht, es war eine "bessere" Gegend.
    In meiner Vertretungszeit waren das wirklich Bagatellen, da waren dann eher Dinge, wie Schüler die bis zum Koma gewürgt werden schlimm und selbst diesen Schüler ist man nciht los geworden!
    Nicht das die Schulleitung dies nicht versucht hätte, aber Berlin hat da klare Vorgaben, was vor einem Shculausschluss kommen muss und das dies eine Suspendierung nach sich zog, ist ja wohl klar, aber mehr gibt in dem Moment das Schulgesetz hier einfach nicht her!

  • Ich würde an solchen Schulen nicht unterrichten ! 8)


    Na, das ist natürlich einfach. Was würdest du tun, wenn du an eine solche Schule versetzt würdest und die nächsten fünf Jahre nicht wegkämst? Die Arme kreuzend im Schmollwinkel sitzen? Oder würde dann doch irgendwann so etwas wie ein professionelles Selbstverständnis die narzistische Selbstgefälligkeit zu überlagern beginnen?


    Nele

  • Aktenklammer, das würde niemand bestreiten, kann aber gleichzeitig auch nicht heißen, dass man die Probleme machenden Kinder einfach aussiebt - zumal sie dann garantiert lebenslang Probleme machen und zwar umso größere je größer sie selbst werden. Was es allerdings in der Tat nicht geben wird, ist eine Lösung zum Nulltarif.
    Aufgabe des Lehrers ist, sich nach vorhandenen Lösungen umzusehen, diese einzufordern und zu suchen, und kein Kind einfach aufzugeben, weil es nicht ins Raster passt.


    Das war es, was ich meinte.


    Ich habe bei "Gewalt" die enge Definition gemeint, die sich auf körperliche Schmerzen bezieht (es sei, der Stuhl wird willentlich auf jemand anderen geworfen, aber davon ging ich oben nicht aus). Natürlich sind die genannten Beispiele auch eine Form von Gewalt, aber die sind an den Schulen in meinem sonderpädagogischen Bereich nicht ungewöhnlich und gehören zu den harmloseren Varianten. Als Lehrer meiner Schulart musst du damit jedenfalls umgehen können. So langsam wird mir klar, warum ich im Referendariat gescheitert bin, wenn so viele hier diese beiden Beispiele als so dramatisch betrachten...

  • Ich habe bei "Gewalt" die enge Definition gemeint, die sich auf körperliche Schmerzen bezieht (es sei, der Stuhl wird willentlich auf jemand anderen geworfen, aber davon ging ich oben nicht aus). Natürlich sind die genannten Beispiele auch eine Form von Gewalt, aber die sind an den Schulen in meinem sonderpädagogischen Bereich nicht ungewöhnlich und gehören zu den harmloseren Varianten. Als Lehrer meiner Schulart musst du damit jedenfalls umgehen können. So langsam wird mir klar, warum ich im Referendariat gescheitert bin, wenn so viele hier diese beiden Beispiele als so dramatisch betrachten...

    Also Stühle zu werfen (Schuleigentum!) oder einem Mitschüler einen Kaugummi ins Haar zu kneten (Körperverletzung!) sind für mich sehr krasse Formen von Fehlverhalten. Dass dies als "normal" oder "noch harmlos" bagatellisiert wird finde ich bezeichnend. Vielleicht liegt es echt an den unterschiedlichen Schularten, aber am Gymnasium sollte dieses Verhalten einen massiven Verstoß darstellen. Da werde ich mit aller Macht zusehen, dass dieses Verhalten bei mir im Unterricht keinen Platz hat. Wenn so etwas erstmal "normal" ist öffnet das imho Tür und Tor für weitere Respektlosigkeiten.
    (Meine Meinung als weltfremder, unerfahrener Student).

    • Offizieller Beitrag

    (Meine Meinung als weltfremder, unerfahrener Student).


    Das wäre doch mal eine schöne Idee für eine Signatur. So werden viele Irritationen gleich aufgeklärt.

  • Ich finde das Einschießen auf Silicium schon teilweise etwas übertrieben, denn er hat schon ein wichtiges Problem angesprochen, das zumindest ich immer wieder sehe: Wie gehe ich mit einzelnen störenden Schülern um, wie mit der ganzen Klasse? Ich habe in nun etwa zwei Jahren Vollzeitstelle und mit erster Klassenleitung festgestellt, wie frustrierende das mitunter ist, das 80% meiner Energie, wenn nicht mehr, für die Störer draufgeht und der Rest, insbesondere die sehr ruhigen, stillen Schüler und Schülerinnen dabei untergehen, was ich einfach nicht fair finde. Natürlich freue ich mich dann, wenn ich einen kleinen Erfolg bei den Störern erreiche, wenn ich es hoffentlich schaffe, ihnen auch etwas für das Leben beizubringen (teilweise übrigens tatsächlich ganz banal das jedes Verhalten nun mal eine Konsequenz hat). Und natürlich möchte ich auch diesen Kindern helfen, denn es sind in meinem Fall Kinder, die noch nicht in der Lage sind, ihr Verhalten dementsprechend zu refelktieren und ohne jede Hilfe ihr Verhalten zu ändern. Wie schwierig eine Verhaltensänderung ist, sollte eigentlich jedem Erwachsenen klar sei , die meisten haben/tu. Doch irgendwas, von dem sie wissen, dass es eigentlich schädlich/dumm ist, das zu ändern ist aber sehr schwierig - und wir haben das Refelktionsvermögen im Gegensatz zu einem 11jährigen, dessen Eltern sich ständig streiten, der keinerlei Sicherheit zu Hause erhält und gar nicht weiß, wie er mit seinem Frust und seiner Angst umgehen soll. Andererseits heißt dieses Wissen um die Umstände und dem Wunsch, ihm/ihr da rauszuhelfen natürlich nicht, dass dieses Kind sich alles erlauben kann. Gerade in so Situatonen sind Konsequenzen und vor allem Klarheit wichtig.


    Nur, was ist mit den 20 bis 30 anderen Kindern in der Klasse, die aus den unterschiedlichsten Gründen ebenfalls meine Aufmerksamkeit brauchen oder möchten? Wie halte ich die Balance, so dass die lernwilligen, fleißigen, "braven" Kinder ncht immer unter den anderen leiden, denn das tun sie durchaus? Das finde ich unsagbar schwierig. Und ich bin immer noch auf der Suche nach Lösungen.
    Teilweise versuche ich das durch Wochenplanarbeit (ok, Pseudo-Wochenplan), da können dann die Interessierten mal relativ ungestört arbeiten und Lernen ohne ständig aufgehalten zu werden.
    Aber zufrieden bin ich damit nicht.
    Bin mal gespannt, ob ich nach 35 bis 40 Jahren in dem Job da eine für mich zufriedenstellende Lösung gefunden haben werde.
    Denn die Störer einfach nur Auflaufen zu lassen, ohne ihnen Hilfe anzubieten (wobei Silicium ja gesagt hat, dass er das tun würde), widerspricht auch meinem Slebstverständnis als Pädagoge (und eben nicht nur als Lehrer).


    Aber schwierig ist das...


    Nachtrag: Ich entschuldige mich für die Tippfehler, tippen am touchpad ist nicht immer so einfach...

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

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