Schulamt über Familienplanung aufklären?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe die Suche benutzt, finde allerdings nur Beiträge, wenn es um die Einstellung geht.


    In meinem Fall geht es um Folgendes:
    Ich bin verbeamtet und seit ca einem Jahr an meiner jetzigen Schule. Unterhälftige Teilzeit in Elternzeit. Nächstes Jahr möchte ich wieder mehr arbeiten, weil wir uns ein zweites Kind wünschen und ich dementsprechend vorher etwas mehr verdienen möchte, damit das Elterngeld höher ausfällt als es das jetzt tun würde. Meine erste Schwangerschaft war problemlos, ich bin lediglich zwei Wochen vor dem Mutterschutz bereits aus dem Dienst gegangen, weil ich (leichte) Wehen hatte.


    Ich kann mit einer größeren Stundenzahl unmöglich an meiner Schule bleiben, müsste also dann zum neuen Schuljahr an eine andere Schule wechseln. Mehr oder weniger gleichzeitig würden wir versuchen, an der Verwirklichung unserer Familienplanung zu arbeiten :D
    Wenn dann allerdings wider Erwarten eine Problemschwangerschaft vorliegen würde, oder die ersten drei Monate wäre mir so übel, dass ich krank geschrieben werden müsste oder oder oder - sollte ich dem Schulamt im Sommer zu den Stellenplanungen nicht vielleicht doch sagen, wie es bei uns mit der Familienplanung aussieht, damit sie das berücksichtigen können? Meine Freundinnen sagen mir, dass sie das niemals tun würden. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich nach den Sommerferien eine Stelle annehme, bei der die Schule vielleicht in den letzten Jahren gehäuft Schwangerschaften/Elternzeiten und dementsprechend extrem viele Lehrerwechsel hatte, dann fühle ich mich gar nicht wohl dabei. Es ist für die Schulen ja manchmal doch nicht immer so einfach, viele Lehrerwechsel vor den Eltern zu rechtfertigen. Ganz abgesehen von den Kindern, die manchmal gar keine Kontinuität mehr haben. So etwas könnte mit meiner kleinen Information dann natürlich vermieden werden.
    Was meint Ihr? Zu nett gedacht oder soziale Pflicht? ?(

  • für mich wär das ganz klar.
    privat ist privat.
    das geht die schule/schulamt absolut nichts an.
    ich würde niemals nur auf die idee kommen meinem arbeitgeber mitzuteilen, dass ich versuche schwanger zu werden...
    wieso auch... das ist mein job... nicht mehr und nicht weniger.
    das andere meine privatsache.


    aber jeder wie er meint....

  • Man soll ja keine Vorurteile haben - aber so eine Frage kann wohl nur von einem Lehrer (OK, in diesem Fall eher nur von einer Lehrerin) kommen... Kopfschüttel (auch wenn es menschlich natürlich für die TE spricht).



    LG
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Auja, schreib doch ans Schulamt. Ungefähr so:


    Liebes Schulamt,


    im nächsten Schuljahr möchte ich bitte wieder das volle Stundendeputat. Aber nur, damit das klar ist: Ich möchte nicht mehr arbeiten, ich möchte baldmöglichst schwanger werden und möchte dann natürlich das volle Elterngeld haben. Wir üben schon tüchtig.


    Anbei die Kopie des Mutterpasses aus der 1. Schwangerschaft, damit Sie sehen, dass ich gebärfähig bin. Die Ultraschallbilder sind auch noch dabei, süß, oder?


    Ich hoffe, Sie wissen meine Nettigkeit zu schätzen und berücksichtigen meinen Kinderwunsch bei Ihrer Planung.


    Mit freundlichen Grüßen


    Gerlinde L.


    Das Schulamt wird sicher gleich antworten:


    Sehr geehrte Frau L.,


    Wir überweisen Ihnen den Betrag von Euro xy für Ihre Familienplanung mit der dienstlichen Anordnung, weiterhin in unterhälftiger Teilzeit zu bleiben. Begründung: Das wird für alle Teile erfreulicher und billiger. Die Schule müssen Sie auch nicht wechseln.


    Bitte planen Sie die Niederkunft schulferienkonform.


    Mit freundlichem Gruß


    Ihr Schulamt


    PS: Nicht böse sein, aber ich finde es wirklich absurd. Kinder kommen, wann sie wollen, Schwangerschaften verlaufen unvorhersehbar, und den Arbeitgeber informieren zu wollen, dass man plant, eine volle Stelle nicht ausfüllen zu wollen, das ist schon ziemlich schizophren. "Nett" wäre, in Teilzeit zu bleiben - wobei ich für die finanziellen Erwägungen schon Verständnis habe, selbst aber niemals so planen würde, und dir ist ja auch nicht wohl dabei. Aber das Schulamt darüber zu informieren ist definitiv keine Lösung.

  • Nun gebe ich als Mutter von inzwischen drei erwachsenen Jungs auch mal meinen Senf dazu:


    Es ist auch Folgendes möglich: Du wirst schwanger, aber nicht zu dem Zeitpunkt, den du dir erhofft hast (von "planen" will ich da gar nicht reden ...)
    und dann ist es nicht nur ein Kind, sondern es sind Zwillinge. Und DAS kann man auch nicht planen . Soll auch Leute geben,
    die Drillinge bekommen. Bei mir waren es "nur" Zwillinge.


    Kinder werden im Laufe ihres Lebens schwer krank? ... oder der Papa verstirbt plötzlich .... und dann
    ist dir das Schulamt und das schnöde Geld so was von terziär, quartär -.-.. schnuppe.
    Und das habe ich nicht erfunden.
    Das war meine "Lebensplanung" bisher.


    Gruß Lyna

  • finanziell kann ich das sehr gut verstehen.
    ich würds auf alle fälle so machen, denn das mekst du beim elterngeld sicherlich enorm.
    aber ich habe eh noch nie reduziert und steige auch (mit 2 kleinen kindern) wieder voll ein.
    aber das muss jeder selbst wissen.


    und immer dieses gerede, dass das geld egal sei...
    naja... ich arbeite doch nicht aus nächstenliebe, sondern weil ich es muss.
    ich habe finanzielle verpflichtungen denen ich nachkommen muss.. dazu braucht es nun mal geld.
    in der freien wirtschaft ist es nicht verwerflich so etwas laut zu sagen.. nur als lehrer.. das macht man grundsätzlich aus berufung.. oder als hobby...^^

  • Ich war immer sehr froh, dass ich grundsätzlich voll gearbeitet habe. Als ich mit meinem zweiten Kind in Elternzeit war, war ich absolut happy, weil es finanziell einfach viel besser war! Natürlich machst du das so, wie du es "geplant" hast. Geht keinen etwas an. Wer soll es dir danken, wenn du aus lauter Nächstenliebe es anders handhabst...???
    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Nur noch mal nachgefragt, weil ich mich bei Beamten nicht auskenne: Ist Grundlage für das Elterngeld nicht das Gehalt des ganzen letzten Jahres? Ich meine, das wäre bei mir damals so gewesen. Es hätte also wenig gebracht, auf eine volle Stelle zu wechseln, als das Kind schon unterwegs war.

    • Offizieller Beitrag

    Nee, zwölf Monate vor Geburt. Das bringt schon noch was...

  • Hallo,


    danke für eure Antworten.


    In Teilzeit bleiben kann ich nicht. Sonst können wir uns kein zweites Kind leisten, da wir mit dem Minimalsatz des Elterngeldes nicht hinkommen. Wie coco77 schon schrieb - finanzielle Verpflichtungen gibt es nun einmal, ob selbst verschuldet oder nicht ist dann noch eine andere Frage ;)


    Momentan voll arbeiten, geht allerdings auch nicht, weil das erste Kind auch betreut werden muss. Das ist in unserem Fall nicht so einfach. Deshalb bitte keine Tipps wie Tagesmutter oder so.


    Lyna: Es ist mir eigentlich egal, ob ich dann sofort schwanger werde. Es wäre dann eben nur der erstmögliche Zeitpunkt. Vorher wäre es wegen der momentanen Teilzeit etwas schlecht. Und Zwillinge/Drillinge nehme ich auch. Warum nicht :)
    Krankheit/Todesfälle sind schlimm. Das weiß auch ich aus Erfahrung. Und ich weiß auch, dass einem DANN Geld und alles andere egal sind. Trotzdem möchte ich mein Leben weiterhin so planen, dass ich vom Besten ausgehe. Und bei einem normalen Verlauf spielt das liebe Geld auch einfach eine Rolle. Wir müssen uns Gedanken um die Finanzen machen, ich kann nicht einfach spontan drei Jahre aus dem Beruf gehen. Das ist auch ok so, aber ich möchte nicht anderen böswillig damit schaden. Piksieben, ich finde deinen Beitrag also etwas daneben. Ich glaube nicht, dass man wegen solcher Gedanken gleich zur Belustigung anderer herhalten muss.


    Friesin: Meinst du? Sollte ich ihm Mitspracherecht geben? Mist, dann muss ich ja komplett umdenken ^^

  • ich kann nicht einfach spontan drei Jahre aus dem Beruf gehen. Das ist auch ok so, aber ich möchte nicht anderen böswillig damit schaden. Piksieben, ich finde deinen Beitrag also etwas daneben. Ich glaube nicht, dass man wegen solcher Gedanken gleich zur Belustigung anderer herhalten muss.

    Genau darum geht es doch: Es ist DEIN Leben und Deine Entscheidung. Mit einer spontanen Schwangerschaft bringst Du Deinen Arbeitgeber womöglich in Schwierigkeiten - aber BÖSWILLIGKEIT kann ich da beim besten Willen nicht erkennen. Der eine wird plötzlich krank und fällt über Monate aus, die andere wird schwanger und fällt über Monate aus. So what? Dann muss eben Ersatz her - und ersetzbar sind wir alle.


    Dass Deine Anfrage zu einer gewissen "Belustigung" geführt hat, liegt nicht an Dir, sondern an Deiner Frage. Ich würde es schon ernst nehmen, dass die Mehrheit der Antwortenden Deine Idee für, na sagen wir... wenig zielführend hält.


    BTW und OT: In den Beiträgen der Primarkolleginnen hier klingt öfter mal an, dass sie ihre Klasse nicht alleinlassen wollen oder dass es Grundschülern ganz enorm schaden könne, wenn plötzlich die Lehrerin wechselt. Ist das echt so? Ich frage deshalb, weil ich es in vier Grundschuljahren auf sieben Lehrerinnen gebracht habe (Schwangerschaft, Krankheit, Burnout). Aus meiner subjektiven Sicht würde ich ja sagen, es hat mir nicht geschadet... aber Außenstehende mögen das natürlich anders beurteilen. :D



    LG
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    • Offizieller Beitrag

    ...aber Außenstehende mögen das natürlich anders beurteilen.. LG
    Fossi


    Och, bisher machst du hier einen recht gefestigten Eindruck :D

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

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