Gibt es hier Lehrer ohne privates Arbeitszimmer?

  • Hallo,
    der Wohnraum ist hier teuer, die Familie braucht Platz.
    Ist hier jemand, der kein eigenes Arbeitszimmer zu Hause, sondern ggf. eine Arbeitsecke hat?
    In welchem Zimmer ist diese Ecke? Wo lagert ihr eure Materialien? Klappt das gut?
    Alema

  • Hier ebenfalls kein Arbeitszimmer wegen teurem Wohnraum...


    Daher ein (kleiner) Schreibtisch im Wohnzimmer, ein Regal wird für die wichtigsten Schulbücher genutzt - seit neuestem auch mit Türe zum Chaos verstecken.


    Die aktuellen Ordner und Schulbücher sind in der Schule, alle anderen lagern in Kartons im Keller - dafür stehen in meinem Keller 20 Schul-Kartons (und mein Freund jammert über das Chaos ;) )


    Korrigiert wird eh meistens vor dem Fernseher auf dem Sofa ;) Nachteil: Wohnzimmer sieht immer ein wenig chaotisch aus, wenn Besuch kommt, muss immer aufgeräumt werden (und wenn es nur herumfliegende Rotstifte sind und das Altpapier mal wieder weggebracht werden muss...)


    Hatte deshalb auch schon mal den Schreibtisch im Schlafzimmer, das hat aber wegen der Temperatur (arbeiten = warm, schlafen = kalt) nicht so gut geklappt.


    Eigenes Arbeitszimmer hätte ich gerne, da wäre dann aber wahrscheinlich Dauer-Chaos - so ein "gelebter Wohnraum" sorgt doch schon sehr für Ordnungs-Disziplin.

  • Ich würde auf mein Arbeitszimmer auch dann nicht verzichten mögen, wenn ich nicht zu Hause für die Schule arbeiten müsste. Ich finde einen eigenen Raum für das ganze Schreib- und Technikgekrussel einfach zu praktisch; da wir zu zweit in einer sehr großen Wohnung wohnen, ist Platz zum Glück auch kein Problem. Chaos im Wohnzimmer würde ich unmöglich aushalten.


    Nele

  • bei mir isses fast genauso wie bei juna... Unterschiede sind die nicht vorhandenen Schranktüren und die Menge an Kisten im Keller ;) Schulbücher trage ich immer mit hin und her. das Laminiergerät lagert im Abstellraum und wird in unregelmäßgen Abständen herausgeholt und dann wird auf der Küchenarbeitsplatte laminiert. Manchmal arbeite ich übrigens auch am Küchentisch, weil mein Schreibtisch vollgemüllt / -stellt ist... und sobald ich einen Ordner mal aufgeschlagen lassen möchte, habe ich ein Platzproblem ;)
    ein Arbeitszimmer wäre uwar schön, ist aber zu teuer und au´ßerdem würde dort wohl permanent Chaos herrschen...*seufz*

  • Mir geht es wie Nele. Durch das Arbeitszimmer kann man auch besser eine Trennung zwischen Arbeit und Wohnen herstellen; die räumliche Abgrenzung ist mir wichtig. Natürlich ist das aber bei sehr hohen Mietpreisen oder im Ref. oft nicht möglich. Dann würde ich versuchen, wenigstens vielleicht im Flur ein Regal aufzustellen für die Schulbücher, damit die nicht auch noch im Wohnzimmer stehen. Ich könnte meine Bücher unmöglich im Keller lagern, dann müsste ich ja nach jeder Einheit die Bücher austauschen gehen...

  • Ich hatte im Ref eine kleine Ecke im Wohnzimmer, in der der Schreibtisch stand. Später stand das ganze Zeug ebenfalls im Wohnzimmer. Finde mal bezahlbare und große Wohnungen in Hamburg... Erst sei Anfang 2011 habe ich ein eigenes Arbeitszimmer und genieße es. In den Ferien gilt dann schonmal "aus den Augen, aus dem Sinn".

  • Ich hatte bis Ende 2011 nur eine Ecke in unserem Schlafzimmer, da mein Arbeitszimmer einem zweiten Kinderzimmer gewichen war.
    Nun genieße ich wieder den Luxus eines eigenen Arbeitszimmers und kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne war.
    :)


    Herzliche Grüße
    strubbelsuse

  • Kann mich auch nur anschließen, möchte dieses Zimmer nicht mehr missen.
    Verstehe aber auch die fianziellen Probleme in Gegenden, wo Wohnen
    einfach teuer ist.
    LG
    Pet

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Hallo,
    der Wohnraum ist hier teuer, die Familie braucht Platz.


    Finde mal bezahlbare und große Wohnungen in Hamburg...


    Verstehe aber auch die fianziellen Probleme in Gegenden, wo Wohnen
    einfach teuer ist.


    Wie das? Vor kurzem zählten Lehrer laut Mehrheitsmeinung in diesem Forum noch zu den Spitzenverdienern des Landes. Argumente wie "Stuttgart", "München", "Hamburg", ... wurden nicht akzeptiert. Maßstab allen Denkens schien der verbeamtete Kollege auf dem flachen Land zu sein...


    Sinneswandel? Ein Hauch von Realismus?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Sinneswandel? Ein Hauch von Realismus?


    Naja, ich hab nie behauptet ich sei Spitzenverdienerin. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass mein Gehalt in Ordnung ist (im Vergleich zu anderen Berufen, aber nicht im Vergleich zu anderen Akademikern), nur die Mieten sind hier definitiv zu teuer, aber das liegt nicht an meinem Arbeitgeber, sondern hat andere Ursachen (Wohnraum knapp, Neuvermietungen nicht gedeckelt, Makler bei 90%...).

  • ... nur die Mieten sind hier definitiv zu teuer, aber das liegt nicht an meinem Arbeitgeber, sondern hat andere Ursachen...


    Hmm, und wenn Siemens seine Mitarbeiter in München auf dem Niveau der Filiale in Ostfriesland bezahlen würde, wäre das ok?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Lieber Mikael, ich möchte hier nicht OT werden und eine weitere (sinnige / unsinnige?) Diskussion über die Gerechtigkeit bzw Ungerechtigkeit unserer Besoldung vom Zaun brechen. Die Ausgangsfrage bezog sich auf ein Arbeitszimmer. Diskussionen dieser Art laufen eh nur aus dem Ruder und daher enthalte ich mich hier. ;)

  • Zitat juna :

    Zitat

    Hier ebenfalls kein Arbeitszimmer wegen teurem Wohnraum...

    Nö, wegen des zu niedrigen Gehalts !


    Es gibt ja genügend Leute, die sich einen qualitativ ansprechenden Wohnraum in den Ballungsgebieten, incl. guter Lage, locker leisten können. Aber etliche Lehrer fühlen sich fürstlich genug entlohnt, obwohl sie sich nur eine 2-Zimmer-Wohnung leisten können. Fürstlich entlohnt werden sie ja auch, zumindest im Vergleich zur Lidl-Kassiererin !


    Warum gibt es in der Lehrerschaft, bzw. in der GEW, keine Peer Steinbrücks, die sich für mehr Geld einsetzen, damit die Lehrer sich nicht nur in der tiefsten Provinz menschenwürdige Behausungen leisten können ?


    Für mich ist eine Wohnung ohne eigenes Arbeitszimmer ein NoGo und würde mich mit einer Quasie-Studentenbehausung nicht mehr zufrieden geben.


    Habe selbst die o.g. Problematik des TE`s durchlebt und deswegen damals eine A13-Stelle in Wiesbaden hingeklatscht und in NRW in einer Kleinstadt für nur A12 meine jetzige Stelle angetreten. Statt enger 2 Zimmer bewohne ich alleinstehend ein modernes Reihenhaus, das mir an monatlicher Abtragung weniger kostet als die o.g. Quasie-Studentenbude in Wiesbaden. Ich brauche einfach Raum !


    Die verbesserte Behausung darf natürlich nicht über das Problem des zu geringen Lehrergehalts, wie unser geehrter Mikael es angedeutet hat, hinwegtäuschen. Provinznest irgendwo in NRW ist nicht mondäne Großstadt. Und mir liegt es auch nicht in den Genen, genügsam zu sein.8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    2 Mal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • Zurzeit noch Integration im Schlafzimmer und Vermöhlung (schreibt man das so?) des Wohnzimmers, der Küche und des Flurs (ja, ich habe ein sehr einnehmendes Wesen). Besuch muss sich ANKÜNDIGEN, und bitte nicht erst einen Tag vorher! :D
    Weil mich das aber irgendwann in den Wahnsinn treiben wird und ich erst vor Weihnachten wieder einen Anfall beim Aufräumen bekam (mit Jobverfluchen und allem was dazugehört), denke ich nun wohl doch mal über einen Umzug nach.
    Früher oder später wird das fällig und da der Wohnraum hier bezahlbar ist, liegt es nur an mir und meiner Bequemlichkeit. Ich HASSE Umzüge. Ich weiß, das ist Luxus, weil sich ja andere dem Umzug gar nicht leisten können/bzw. das neue Domizil.
    Ich weiß jetzt schon, dass ich mein Arbeitszimmer lieben werde. Ob meine Wohnung dadurch ordentlicher wird, bleibt abzuwarten. Falls nicht, dann bin ich wohl doch unordentlicher, als alle immer denken! :P


    LG,


    littleStar

  • Ich habe eines, aber benutze es kaum. Ich weiß, unvorstellbar für viele, aber die letzten Jahre arbeite ich soviel wie möglich in der Schule und sonst lieber abends gemütlich im Wohnzimmer und meine wichtigsten Sachen habe ich auch entweder in der Schule oder im Wohnzimmer in einem Teil eines Aktenschranks (sind nur ca. 2 Regalböden voll). Die anderen Sachen sind im Arbeitszimmer, aber da hole ich selten was her - könnte ich also genauso gut im Keller oder so haben.
    Bin aber jetzt gerade dabei, mein Arbeitszimmer noch mal neu zu gestalten um es dann hoffentlich auch wieder mehr zu benutzen (und endlich auch mal was liegen lassen zu können).


    Ein Bekannter von mir hat auch kein Arbeitszimmer sondern einen Schreibtisch im Wohnzimmer und hat noch dazu 2 kleine Kinder (1 und 3 Jahre). Ich finde es unter den Bedingungen fast unvorstellbar, dass er es schafft, so zu arbeiten. Aber es scheint ganz gut zu gehen.

  • Im Referendariat hatte ich zunächst im Schlafzimmer einen Schreibtisch, was mir aber dann zu blöd und zu eng wurde.
    Daraufhin habe ich immer den großen Esszimmertisch vereinnahmt, teilweise auch den Wohnzimmertisch und die Couch.
    Für den begrenzten Zeitraum war das machbar, wenn auch extrem nervig, weil einfach zu viel rum lag.
    Bin heute sehr froh und dankbar für ein Arbeitszimmer und würde es auf gar keinen Fall missen wollen.
    Nutze es täglich und nehme außer vielleicht Korrekturen oder Dinge zum Laminieren nichts mehr mit ins Wohn- oder Esszimmer. ;)

  • Ich habe durch Glück/Zufall in der Nähe meiner Schule einen Büroraum mieten können. Das hat wirklich große Vorteile:



    - zu Hause hat nichts mit Schule zu tun; im Notfall ist immer noch der Laptop da,
    - Bei längeren Freistunden-Blöcken ("dank" Nachmittagsunterricht) verdrücke ich mich aus der Schule; dort kann ich ohnehin nicht in Ruhe arbeiten, außerdem wird man nicht für irgendwelche Aufgaben herangezogen, weil man ja "gerade nichts zu tun hat" ;)


    - steuerlich ist ein nicht-häusliches Arbeitszimmer besser absetzbar
    - ich bin beim Arbeiten disziplinierter; schaffe (oft) nach der Schule zügig weg, was zu tun ist, damit ich dann nach Hause komme und Feierabend habe
    - da ich Musiker bin, habe ich gleichzeitig einen Raum für meinen Tonstudio-Krempel und zum Trompeten.


    Ich muss aber dazusagen, dass ich keinen Nachwuchs habe; mit Kindern sähe das sicher anders aus...


    Es ist sicherlich gerade für Lehrer (viele von uns finden ja nie ein Ende) eine bedenkenswerte Sache, Arbeiten und sonstiges Leben deutlicher zu trennen. Ich kann es nur empfehlen!


    Viele Grüße!

  • in unseren wohnungen war mein arbeitsbereich immer im schlafzimmer. schreibtisch ragte in den raum hinein, als raumteiler sozusagen und die überfüllten regale waren dahinter an der wand. war immer chaotisch und die trennung zum privatleben fiel oft schwer. auf dem weg ins bett hat man noch den stapel gesehen...
    im eigenen häusle habe ich den luxus eines eigenen arbeitszimmers mit so viel platz, dass ich es tatsächlich so ordentlich habe, dass die tür auch im falle von unangekündigtem besuch offen bleiben kann ;) . ich erstaune mich selbst manchmal noch.


    freunde von uns teilen sich den ausgebauten dachboden als arbeitszimmer.
    eine freundin hat in ihrer single-wohnung zwar ein arbeitszimmer, nutzt das aber nur für ablage und hat einen kleinen schreibtisch und ein kleines regal im wohnzimmer stehen - mit blick zum fernseher.
    bei der wohnungssuche haben wir vor jahren mal die arbeitsecke eines lehrers gesehen, der eine nische im flur (sonst wohl eher als garderobe genutzt) mit einem schreibtisch versehen hat. darüber regale für die 5 ordner und 10 bücher (wahrscheinlich die für das schuljahr aktuellen). der schreibtisch war aber ziemlich klein.

  • Zitat

    Ein Bekannter von mir hat auch kein Arbeitszimmer sondern einen Schreibtisch im Wohnzimmer und hat noch dazu 2 kleine Kinder (1 und 3 Jahre). Ich finde es unter den Bedingungen fast unvorstellbar, dass er es schafft, so zu arbeiten. Aber es scheint ganz gut zu gehen.


    Kann das noch toppen: Meine Schwester und mein Schwager, beide Berufsschullehrer, leben und arbeiten in 120 qm mit VIER Kindern zwischen 1 und 11 Jahren. Stehschreibtisch vom Schwager steht in einer Art Besenkammer/Computerraum/Abstellraum, Sister haust unterrichtsvorbereitend im Elternschlafzimmer zwischen Wäschebergen, Bett und Kleiderschränken. Geht irgendwie... offenbar... :hitze:

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