Freie Unterrichtsgestaltung?

  • Nein, der Korrekturaufwand in Latein ist nicht vergleichbar mit dem in Deutsch. Eine Übersetzung ist schneller korrigiert als ein Aufsatz. Und der Aufsatzteil in einer Lateinklausur hält sich sehr in Grenzen.
    Man sollte aber auch - oder vielleicht gerade - im Lateinunterricht auf einen Methodenmix Wert legen. Gerade dieses Fach läuft Gefahr, schnell sehr eintönig zu werden. Und da sich überproportional viele konservative Frontalpauker in Latein-Fachschaften finden, hat das Fach auch den entsprechenden Ruf. :daumenrunter:

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    • Offizieller Beitrag

    Nein, der Korrekturaufwand in Latein ist nicht vergleichbar mit dem in Deutsch. Eine Übersetzung ist schneller korrigiert als ein Aufsatz. Und der Aufsatzteil in einer Lateinklausur hält sich sehr in Grenzen.
    :daumenrunter:



    Sicherlich ist der Aufwand nicht mit dem bei einer Deutscharbeit-Korrektur vergleichbar, aber sehr in Grenzen hält sich da gar nichts. Das ist genauso ein Vorurteil wie folgendes

    Zitat

    Man sollte aber auch - oder vielleicht gerade - im Lateinunterricht auf einen Methodenmix Wert legen. Gerade dieses Fach läuft Gefahr, schnell sehr eintönig zu werden. Und da sich überproportional viele konservative Frontalpauker in Latein-Fachschaften finden, hat das Fach auch den entsprechenden Ruf.


    Das zeigt mir nur, dass von der modernen Lateindidaktik einfach nichts weißt.
    Tut mir Leid, das ist reine Vorurteilspolemik. Stammtischniveau. :daumenrunter:

  • Findest Du? Dann hast Du eine phänomenal tolle Fachschaft. OK, die gibt es. An meiner damaligen Ausbildungsschule zum Beispiel. Aber die stellt meiner Erfahrung nach eher die Ausnahme als die Regel dar.


    Meine Mahnung richtete sich vor allem an unseren Wandersmann, der ja offensichtlich mit dem erklärten Ziel hier aufgeschlagen ist, in seinem künftigen Unterricht auf "Methodengedöns" verzichten zu wollen, weil Frontal ja das Beste sei. Wenn er nun erklärt, dass er Latein studieren möchte, beschleicht mich die Sorge, dass das der fama unseres Faches nicht eben zuträglich wird ...

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    • Offizieller Beitrag

    Ich will den thread nicht mit Einzelfachbetrachtungen kapern, aber wie in jedem anderen Fach auch würde ein Wandersmann genau wie jeder andere Referendar lernen, dass es auch bei Latein verschiedenste Methoden des Unterrichtens gibt, die je nach Lernziel und nach Schülergruppe spezifisch angewandt werden sollten. Wie gesagt, das würde er in jedem Fach erleben. Und auch nach dem Ref würde die Realität ihn ganz schnell einholen, wenn er nur Vortragsunterricht hielte. In jedem Fach. Das funktioniert nämlich so nicht. In keinem Fach.


  • Meine Mahnung richtete sich vor allem an unseren Wandersmann, der ja offensichtlich mit dem erklärten Ziel hier aufgeschlagen ist, in seinem künftigen Unterricht auf "Methodengedöns" verzichten zu wollen, weil Frontal ja das Beste sei.


    Hallo Jule,


    Daß Frontalunterricht "das Beste" sei habe ich nie behauptet. Auch habe ich nie behauptet, auf "Methodengedons" verzichten zu wollen. Vielmehr habe ich mehrfach ausdrücklich und unübersehbar, klar und deutlich geschrieben, daß ich an verschiedenen Methoden interessiert bin und gerne einige ausprobieren möchte.


    Entweder haben Sie den gesamten Thread hier gar nicht gelesen oder Sie unterstellen mir absichtlich Äußerungen, die ich nie getätigt habe. Ich nehme zu Ihren Gunst mal an, daß Sie den Thread einfach nicht gelesen haben. ;)


    Allerdings gebe ich gerne zu, daß es momentan noch schwer fällt, mir für das Fach Latein verschiedene Methoden vorzustellen. Ich kenne zumindest Lateinunterricht nur so, daß man im Klassenverband gemeinsam unter Anleitung des Lehrers Texte übersetzt und jeder Schüler darin einbezogen wird. Aber vielleicht gibt es da auch noch andere Methoden, die möglicherweise auch gut und sinnvoll sein können. Ich lasse mich gerne überraschen. :)

    • Offizieller Beitrag

    Vielmehr habe ich mehrfach ausdrücklich und unübersehbar, klar und deutlich geschrieben, daß ich an verschiedenen Methoden interessiert bin und gerne einige ausprobieren möchte.


    Ach komm, verarschen können wir uns alleine. Dein Threadanfang lief auf genau das hinaus was Jule gesagt hat - du fragtest, wie frei man in seiner Unterrichtsgestaltung sei und schwärmtest dann extrem vom frontalen Unterricht ... Hallo?? - und dann hast du kräftig Gegenwind bekommen und bist politisch korrekt umgeschwenkt. Das obige Zitat glaubt dir hier keiner mehr.


    Versuch bitte nicht die user hier zu vergackeiern, die sind schon ein paar Jahre im Dienst und im Forum. Und wir hatten hier schon so einige...

  • Und wieso wird hier unser geehrter Wandersmann ständig zu Minna gemacht, nur weil er den Frontalunterricht präferiert ? Leben wir mittlerweile in einer Anti-Frontalunterrichts-Diktatur ? Leben wir schon, zumindest pädagogisch, wie in der DDR, wo man ständig bevormundet wurde und einem gesagt wurde, wie man zu denken hat ?


    Es gibt Kollegen, die präferieren den Frontalunterricht und machen ihn auch, Punkt !


    Entscheidend für den Unterrichtserfolg ist letzendlich nicht die Methode an sich sondern die inhaltliche Effizienz des Unterrichts und das was die Schüler (wirklich) können. Und diese Punkte hängen von der Authentizität und Persönlichkeit des Lehrers ab. Wenn unser geehrter Wandersmann später weiterhin den Frontalunterricht präferiert und dabei respektable Unterrichts-Ergebnisse erzielt, macht er es halt eben, Punkt ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Dein Threadanfang lief auf genau das hinaus was Jule gesagt hat


    Nein, aber wenn das von dem einen oder anderen Diskutanten so verstanden worden sein sollte, habe ich in den nachfolgenden Beiträgen mehrfach ausdrücklich diesen Irrtum aufgeklärt und darum gebeten zur Kenntnis zu nehmen, daß ich Frontalunterricht nicht für den "einzig wahren Unterricht" halte und nicht alle anderen Unterrichtsformen radikal für alle Zeiten ablehne.



    und dann hast du kräftig Gegenwind bekommen und bist politisch korrekt umgeschwenkt.


    Seit wann ist Frontalunterricht politisch inkorrekt? Es gibt viele Lehrer, die Frontalunterricht machen. Manche machen ihn gut, manche machen ihn schlecht.


    Wenn ich wirklich der Ansicht wäre, daß Frontalunterricht die ultimative Unterrichtsform sei und ich das Ziel hätte ausschließlich Frontalunterricht zu machen, dann würde ich das hier auch schreiben.


    Da es allerdings nicht der Wahrheit entspricht, daß ich alle anderen Formen des Unterrichts ablehnen würde, habe ich das nun mehrfach ausdrücklich klargestellt.


    Wenn Sie das nicht zur Kenntnis nehmen möchten oder können, ist es mir nun relativ egal. ;)

  • Bei der Auswahl meiner Unterrichtsmethoden kann ich mich aber nicht (nur) danach orientieren, was MIR persönlich gut gefallen hat. Man hat verschiedene Lerntypen in einer Klasse, man muss die verschiedenen Lerntypen ansprechend und zudem auch die Methode nach dem Unterrichtsgegenstand und Lernziel ausrichten.

  • Zitat Wandersmann :

    Zitat

    Seit wann ist Frontalunterricht politisch inkorrekt?

    Lass Dich nicht verunsichern, geehrter Wandersmann ! Was politisch korrekt oder inkorrekt ist, liegt nicht in der Deutungshoheit der Moderation. Bei so was musst hier ein dickes Fell entwickeln und straight Deinen Weg gehen ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    *gähhhn*


    langsam wird es arg ermüdend zu wiederholen, dass niemand etwas gegen sinnvoll eingesetzten und gut gemachten Frontalunterricht hat. Genausowenig wie gegen sinnvoll eingesetzte und gut durchgeführte andere Unterrichtsformen.


    Können wir damit das leidige Thema beenden, oder soll da in alle Ewigkeit weiter drauf rumgeritten werden? Vll könntet ihr eure persönlichen Steckenpferde anderswo reiten, per PN oder mail?

  • Hallo Friesen,


    Ich kann Ihnen nur zustimmen. Dieser Klamauk ermüdet mich ebenso wie Sie. Darum hoffe ich, daß sich diese Sache nun endlich erledigt hat.


    Da Sie Lehrerin für das Fach Latein sind würde mich gerade mal sehr interessieren, welche verschiedenen Unterrichtsformen man in diesem Fach gut einsetzen kann. Ich kenne Latein nur in der der Form, daß man im Klassenverband gemeinsam Texte übersetzt, Satz für Satz, wobei der Lehrer vorne steht und die Übersetzung leitet.

  • würde mich gerade mal sehr interessieren, welche verschiedenen Unterrichtsformen man in diesem Fach gut einsetzen kann. Ich kenne Latein nur in der der Form, daß man im Klassenverband gemeinsam Texte übersetzt, Satz für Satz, wobei der Lehrer vorne steht und die Übersetzung leitet.



    http://lmgtfy.com/?q=latein+didaktik


    ==>


    http://www.pegasus-onlinezeitschrift.de/
    u.v.a.m.


    Buchtipp: http://www.v-r.de/de/title-0-0…lateinunterricht-1000711/

  • Eine große Zahl an Alternativen zum Frontalunterricht sind über die hier aufgeführten Links zu finden:
    http://www.autenrieths.de/links/linkmeth.htm


    Tipp am Rande für Wandersmann: Deutsch und Geschichte? In Baden-Württemberg studieren die Kollegen diese Fächer nach dem Motto: "Du hast keine Chance, aber nutze sie!" Seit Latein in den medizinischen Studiengängen keine Eingangsvoraussetzung mehr ist, gehen die Wünsche (und Kurse) an den Gymnasien zurück. Wenn du bereits weißt, dass du mit Frontaluntericht am Besten klar kommst - weil du das ja schon kennst, machst du am Besten zunächst mal ein freiwilliges Praktikum in einer Schule und unterrichtest mal 6 Wochen. Wenn du dann merkst, dass es gut funktioniert, kannst du dich ja gleich bewerben und dir das Studium schenken.
    Im Ernst: Erziehung ist eine Wissenschaft - drum heißt das Fach auch "Erziehungswissenschaft". Du studiertst nicht "Deutsch" und "Geschichte", sondern - wie du Kindern die Inhalte von "Deutsch" und "Geschichte" vermitteln kannst. Manche Studenten sehen das anders und philosophieren drei Jahre über Hölderlin -um dann erschreckt zu bemerken, das in Klasse 5-12 nur drei Gedichte von Hölderlin auftauchen...


    Zum Topos der "Hauptschule als Brennpunkt mit Dumpfbacken": Ich unterrichte da gerne und mit Kindern, denen man etwas beibringen kann. Mit Frontaluntericht und dem ganzen Methodenkoffer, der mir zur Verfügung steht und im jeweiligen Moment Sinn macht. Die persönliche Beziehung zu den Kindern ist sehr wichtig - auch persönliche, pubertäre Reibereien gehören dazu. Das muss man als Profi und Pädagoge richtig einschätzen, "abkönnen", wegstecken, manchmal auch ganz klar unterbinden. Wichtig ist, solche Reibereien nie persönlich zu nehmen - diese auch zu vergessen und zu verzeihen. Die Kids haben es privat oft schwer genug.
    Unsere Schüler besuchen anschließend ein- oder zweijährige Berufsfachschulen oder wechseln in die 3-jährige Berufsausbildung. Einige wechseln nach der Zweijährigen ans berufliche Gymnasium und immer wieder erzählen mir jüngere Geschwister, das der ältere Bruder oder die Schwester, die unsere Schule abgeschlossen hat, nun auf der Fachhochschule studiert.
    Hauptschulen und die Kids dort sind besser als ihr Ruf.


    edit: Zeit für's Bett - ich mache zu viele Tippfehler.... :schlafen:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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  • Tipp am Rande für Wandersmann: Deutsch und Geschichte? In Baden-Württemberg studieren die Kollegen diese Fächer nach dem Motto: "Du hast keine Chance, aber nutze sie!" Seit Latein in den medizinischen Studiengängen keine Eingangsvoraussetzung mehr ist, gehen die Wünsche (und Kurse) an den Gymnasien zurück.


    Hallo,


    Wenn Sie sich einmal die Prognosen ansehen, dann sind die Einstellungschancen in den meisten Fächern gering. In Latein werden die Einstellungschancen als "hervorragend" prognostiziert, zumindest in NRW.


    Wenn du bereits weißt, dass du mit Frontaluntericht am Besten klar kommst - weil du das ja schon kennst, machst du am Besten zunächst mal ein freiwilliges Praktikum in einer Schule und unterrichtest mal 6 Wochen.


    6 Wochen sind etwas schwierig, da ich ja bereits einem Beruf nachgehe um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Frühjahr habe ich meinen Jahresurlaub und den werde ich dann zu einem Praktikum nutzen. Ich freue mich schon sehr drauf, würde am liebsten morgen anfangen. :)


    Im Ernst: Erziehung ist eine Wissenschaft - drum heißt das Fach auch "Erziehungswissenschaft". Du studiertst nicht "Deutsch" und "Geschichte", sondern - wie du Kindern die Inhalte von "Deutsch" und "Geschichte" vermitteln kannst. Manche Studenten sehen das anders und philosophieren drei Jahre über Hölderlin -um dann erschreckt zu bemerken, das in Klasse 5-12 nur drei Gedichte von Hölderlin auftauchen...


    Ich dachte das Bachelorstudium ist fachwissenschaftlich und erst im Masterstudium lerbt man dann Didatik?

  • Einstellungsprognosen für Ba-Wü:
    http://www.ph-gmuend.de/deutsc…hancen_2013_August_13.pdf


    Zugangsvoraussetzungen
    http://www.bw-cct.de/brcms/pdf…626fd6ae345a762ab83976eae


    In Ba-Wü ist ein Online-Eignungstest Zulassungsvoraussetzung
    http://www.bw-cct.de

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Ich bin mir nicht so sicher, ob das "hervorragend" für Latein wirklich der Realität entspricht. In den letzten Jahren sind in meinem Umkreis viele Lehrer mit Zertifikatskurs nachgeschult oder Quereinsteiger eingestellt worden. Diese Stellen sind jetzt besetzt.
    Nach meinem 2. StEx gab es zwar einige wenige Stellenangebote, aber für die gab es doch auch reichlich Bewerber. Mag sein, dass der Mangel noch in ganz abgelegenen Gebieten besteht, für die Ballungsgebiete und deren Peripherie kann man das wohl eher nicht behaupten.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

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