Geld vs. Beamtenstatus

  • Guten Morgen zusammen,


    mich würde mal interessieren, wie Ihr folgende Sache aus finanzieller/beruflicher Perspektive seht:


    Job A: unbefristetes Angestelltenverhältnis, Nettogehalt ca. 2950 €, keine weiteren Gehaltssteigerungen/Aufstiegsmöglichkeiten/Beförderungen, etc. absehbar


    Job B: 1 Jahr Angestelltenverhältnis mit Zusage der Verbeamtung 2015 (nur Amtsarzt müsste noch sein OK geben), Nettogehalt im 1. Jahr ca. 2500 €, 2./3. Jahr 2700 €, 4. Jahr 2800 €, ab dem 5. Jahr ca. 3000 € und dann gibt es die normalen Stufensteigerungen bei A 13 sowie die typischen Beförderungsmöglichkeiten nach A 14, A 15, usw.


    Nun überlege ich natürlich, was ich machen soll. Arbeitsaufwand, etc. ist identisch.
    Nehme ich erstmal das gute Geld als Angestellte mit (verdiene dort ja in den ersten 4 Jahren besser) und versuche mich dann noch mal auf eine Beamtenstelle zu bewerben?
    Oder ist mir der Beamtenstatus wichtiger und ich weiß, dass ich mich langfristig (d.h. ab dem 5. Jahr) finanziell besser stehen werde und auch Beförderungsmöglichkeiten, etc. habe.
    Langfristig oder kurzfristig denken? Job A oder B? Wie würdet Ihr euch aus rein finanzieller/perspektivischer Sicht entscheiden? Würde mich wirklich mal interessieren….

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde mich nicht danach entscheiden, was ich für Geld bekomme (es ist in dem Fall meiner Meinung nach zu nah aneinander und 'auf hohem Niveau').
    Ich würde die anderen Faktoren berücksichtigen.


    Oh warte, ich kann das...


    Ich würde als ausgebildete Gymnasiallehrerin meine Fächer unterrichten, nicht wie ein kleines Kind Angst vorm möglichen Schulleiterbesuch haben und die Grundschulidee ganz schnell fallen lassen...


    Chili


    PS: und ich würde gegebenenfalls zu meiner Meinung stehen. Wenn du also unbedingt den vermeintlich einfachen Weg der Grundschule gehen willst, gehe ihn, entscheide dich aber suche nicht immer wieder nach Zustimmung im Internet


    PS2: sollte ich bei meiner Vermutung falsch liegen: der erste Abschnitt war absolut ernst gemeint.

  • Hm, aber in Berlin kommt das Netto nicht hin, das läge nur bei ca. 2700 Euro durchgängig. Also als Studienrat und Steuerklasse 1.

    m.E. kommt das hin, kann aber auch sein, dass ich falsch liege:
    E 13, Stufe 5 mit 120 € PKV als AN-Anteil….sind so ca. 2900 € netto…oder?!

  • Den Unterschied zwischen PKV (als Beamte) und GKV hast du beim Rechnen berücksichtigt? (Mit allen Konsequenzen?)

    Hab bei beiden Fällen PKV angenommen, da ich auch als Angestellter über der Grenze liegen würde und somit in die PKV wechseln könnte….

  • Eigentlich liegt die Antwort ja auf der Hand. Natürlich würde ich als ausgebildete Sek II Lehrerin Job B nehmen. Wer weiß, ob du so eine Chance noch einmal bekommst.


    Irgendetwas scheint dir jedoch diese Entscheidung schwer zu machen. Vermutlich gibt es Gründe für Job A die ich nicht kenne.

  • Eigentlich liegt die Antwort ja auf der Hand. Natürlich würde ich als ausgebildete Sek II Lehrerin Job B nehmen. Wer weiß, ob du so eine Chance noch einmal bekommst.


    Irgendetwas scheint dir jedoch diese Entscheidung schwer zu machen. Vermutlich gibt es Gründe für Job A die ich nicht kenne.

    Klar würde mir es mehr Spaß machen am Gym zu unterrichten, v.a. da ich hauptsächlich mein Lieblingsfach (Sozialkunde) machen würde…
    Gründe für Job A wären eigentlich nur, dass man da am Anfang etwas mehr Geld (für evtl. weniger Arbeit) bekommen würde… kippt natürlich nach 4 Jahren…und ob ich dann noch mal Job B kriege, ich ja genau die Frage….Du tendierst also zu B?

    • Offizieller Beitrag

    Aber ganz ernsthaft: selbst, wenn du hohe Bafög- und Studienschulden hast: was bringen dir 200-400 Euro mehr im Monat über 2-3 Jahren?
    Nach dem Studium und nach dem Ref sind selbst 2500 Euro doch eine Menge Geld!!! Ich habe als Vollzeitbeamtin nach Abzug der PKV fast diesen Betrag seit Februar zur Verfügung, und trotz sehr hoher Pendelei UND doppelter Haushaltsführung echt viel Geld "nicht ausgeben können" und richtig viel zur Seite schieben können. Klar, mit der Zeit steigen die Ansprüche aber für den Anfang wusste ich erstmals nicht, was ich damit anfangen soll, außer eben Urlaub und so..


    chili

  • Klar würde mir es mehr Spaß machen am Gym zu unterrichten, v.a. da ich hauptsächlich mein Lieblingsfach (Sozialkunde) machen würde…
    Gründe für Job A wären eigentlich nur, dass man da am Anfang etwas mehr Geld (für evtl. weniger Arbeit) bekommen würde… kippt natürlich nach 4 Jahren…und ob ich dann noch mal Job B kriege, ich ja genau die Frage….Du tendierst also zu B?


    Ja, wenn die angeführten Gründe deine einzigen sind, würde ich ganz klar B nehmen.
    Falls der Verdacht meiner Vorschreiberinnen stimmt und A eine Stelle an einer Grundschule ist, würde ich dir dringend raten da erst mal rein zu schauen. Grundschule ist zwar in rein fachlicher Hinsicht weniger anspruchsvoll, dafür jedoch von der Fachdidaktik, von der Arbeit mit den Kindern, Eltern und anderen Institutionen her sehr fordernd. Ich glaube du täuscht dich, wenn du denkst, dass du dort weniger für dein Geld tun musst.

  • wie kommst du auf die Idee, A sei weniger Arbeit?
    Und wie kommst du auf so viel brutto, dass du über die Versicherungspflichtgrenze kommst? Die liegt bei knapp 4500€.


    Ok, ich hatte mich auch schon über das Netto gewundert.
    Du sollst also E 13 bekommen und steigst direkt mit Stufe 5 ein?

  • wie kommst du auf die Idee, A sei weniger Arbeit?
    Und wie kommst du auf so viel brutto, dass du über die Versicherungspflichtgrenze kommst? Die liegt bei knapp 4500€.


    Ok, ich hatte mich auch schon über das Netto gewundert.
    Du sollst also E 13 bekommen und steigst direkt mit Stufe 5 ein?


    In Berlin steigt jeder neue Lehrer mit Stufe 5 ein ;)


    Und das Brutto für Studienrat E13 (auch an der Grundschule eingesetzt) liegt bei ca. 4700 Euro, also könnte er wohl tatsächlich die PKV nehmen, das berücksichtigt der Rechner des öffentlichen Dienstes nicht.
    Wobei das in den ersten Jahren auch nicht der Fall sein kann, seit einigen Jahren, denn

    Zitat

    Seit dem Inkrafttreten der Gesundheitsreform im Jahr 2007 muss die Versicherungspflichgrenze in den drei vergangenen Jahren überschritten worden sein und das Einkommen im Folgejahr die Grenze voraussichtlich überschritten werden.

    http://oeffentlicher-dienst.info/pkv/
    Sprich, das kommt erst ab dem 4. Jahr zum Tragen!


    A und B sollen gleichviel Arbeitsaufwand sein, was ich bei einer Ausbildung in der Oberstufe und somit keinem Materialvorrat bezweifle, aber gut, das muss jeder selber wissen!

  • A und B sollen gleichviel Arbeitsaufwand sein, was ich bei einer Ausbildung in der Oberstufe und somit keinem Materialvorrat bezweifle, aber gut, das muss jeder selber wissen!

    Du findest also, A ist mehr Arbeitsaufwand als B???

  • für einen "B-Ausgebildeten" ziemlich sicher.
    Andere Schulform, andere Altersgruppe, ganz viel /fast nur Fachfremdunterricht (ohne von der ganz anderen Fachdidaktik zu sprechen)


    Genau das denke ich auch. Für jeden der in seiner Ausbildungsgruppe unterrichtet wird das wohl insgesamt dann gleich sein, nur eben anders. Für jemanden, der eben nichts als Grundlage hat, wird das ganz sicher mehr Arbeitsaufwand sein.

  • Kann ich das nun so zusammenfassen, dass mir fast alle zur Verbeamtung bei Job B raten?


    Das sehe ich so, trotzdem kann dir niemand deine Entscheidung abnehmen.
    Du wirst es schon richtig machen. Der Schritt in die erste "richtige" Stelle ist immer spannend. Ich drück die Daumen, dass du es gut antriffst. :top:

  • Nur noch etwas: 4 Jahre sind in dem Beruf gar nix ... überlege einmal, wie lange Du ihn wohl ausüben wirst ... 30 Jahre+? Lieber an der Schulform, für die Du ausgebildet bist, mit "Deinen" Fächern? Mit weiteren Aufstiegsmöglichkeiten?

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