Dienstreisen(Studien- und Klassenfahrten - wie ist das bei euch?

  • Hallo zusammen!


    Bin relativ jung noch an meiner ersten Stelle (jetzt im dritten Jahr) und habe gerade erschrocken festgestellt, dass ich bisher in fast jedem Halbjahr mindestens 7 Nächte "woanders" als zu Hause schlafen musste bzw. "durfte".


    Daher frage ich mich gerade, ob das die Regel ist bzw. wie das bei euch aussieht.


    Bei mir kommt diese Zahl daher, dass ich pro Halbjahr eine Klassenfahrt/ oder Studienfahrt a 5 Übernachtungen begleitet habe; außerdem bin ich seit einem Jahr im Personalrat, der sich ebenfalls häufiger irgendwo einfindet zu Veranstaltungen + Übernachtungen.


    Mir fällt auf, dass ich solche Zeiten "außer Haus" vor allem im laufenden Schuljahr nicht gut vertrage. Bisher war ich nach fast jeder der Klassen/Studienfahren einige Tage krank.
    Ich brauche meinen persönlichen Rückzugsort, bin kein extrovertierter Mensch, mir nehmen solche Veranstaltungen, wo man immer unter Menschen ist und teils auch sehr gefordert wird (Klassenfahrt) sehr viel Energie. Insbesondere, wenn diese Situation mehrere Tage anhält und ich "nur" irgendein, sorry, meistens sehr billiges Hotel oder Jugendherbergszimmer habe, um mich zu erholen. Dazu kommt auch das Essen ... stell ich mich an? Ich mag mittlerweile diesen "Fraß" (sorry) nicht mehr sehen und nach drei Tagen schmeckt auch das beste Essen im Restaurant nicht mehr.


    Eine Lösung habe ich diesbezüglich auch noch nicht, außer, die Fahrten riguros einzuschränken und nur noch das Notwendige zu machen.



    Gut. Aber erst einmal wollte ich meine Erfahrungen hier teilen und mal erfahren, ob das bei euch auch so (s.o.) ist.



    Danke!

  • Hallo!


    Also bei uns in Österreich muß jede Klassenreise didaktisch begründet sein - das bezieht natürlich auch die Lehrer mit ein. Das heißt, nach Rom fahren die Lateiner, nach England die Anglisten, nach Frankreich die Romanisten, zum CERN die Physiker, etc. Fahrten mit historischem Schwerpunkt erledigen die Historiker. Wenn das bei euch auch so ist, wieso mußt du derart oft wegfahren? Außerdem gibt es -zumindest an unserer Schule - auch sehr viele Kollegen, die sehr gerne auf Klassenfahrt fahren (ich würde gerne öfter fahren, als ich darf - die Anzahl der Tage, die eine Klasse insgesamt weg sein darf, ist bei uns ebenfalls begrenzt.) Höre dich doch mal um! Vielleicht gibt es ja Leute, die das gerne übernehmen würden (v.a., wenn sie nur Begleitlehrer sind und also nichts mit der Organisation zu tun haben). Wenn du gar nicht mehr kannst oder willst, dann kommuniziere das doch! Gerade als Personalvertreter wirst du da auch sicher gehört werden! Jedenfalls noch alles Gute,


    Peter

  • Bei uns sind Klassenfahrten zwar auch teilweise didaktisch, allerdings meistens pädagogisch begründet, sodass der Klassenlehrer die Fahrt begleitet. In diesen Fällen kann man das nur schwer abgeben - es sei denn man möchte sich viel Unmut und Ärger einhandeln.


    Ich auch in fast jedem Jahr ca. 5-7 Tage unterwegs, auf Klassenfahrten und auch auf Fortbildungen. Krank war ich danach noch nie, manchmal etwas müde, vor allem nach Auslandsfahrten. aber nach einer Nacht Schlaf war das immer wieder ausgeglichen. Mit dem Essen in Jugendherbergen und Restaurants habe ich keine Probleme. Beim Zimmer bestehe ich auf Einzelzimmer mit eigenem Bad. Das stellt schon einmal einen Rückzugsraum sicher. Oft gibt es ja auch tagsüber Phasen, in denen nicht alle Lehrer zur Aufsicht gebraucht werden. Wir teilen das immer so ein, dass sich dann jeder immer abwechselnd mal eine Auszeit nimmt. Zumindest wenn mehrere Klassen zusammen fahren und man mehr als 2 Begleitlehrer hat, geht das. Und dann haben ja auch die Schüler mal Zeit für sich und in Kleingruppen. Auch da habe ich meine Ruhe. Natürlich hat man auf diesen Fahrten weniger eigene Freiräume und je nach Persönlichkeit, setzt das dem einen mehr, dem anderen weniger zu.


    Außer die Fahrten einzuschränken oder sich zu überlegen, wie man sich gegenseitig zu Freiräumen verhilft, fällt mir auch nichts ein.

  • Hallo!


    Wenn ich "nur" 5-7 Tage unterwegs wäre, wäre das ja okay ... vielleicht haben wir uns missverstanden, ich meine pro HALBJAHR, also komme ich auf ca. Zwei Wochen pro Schuljahr, bzw. tendenziell ist es sogar noch mehr, wenn ich so drüber nachdenke.


    Hab dazu auch einen anderen Artikel gelesen (Klassenfahrten(Dienstpflicht), bei der jemand schrieb, dass er oder sie gut 20 Tage im Schuljahr außer Haus verbringt. Das wurde von den meisten als Extremfall beurteilt. Ich mit meinen 14+ komme also auch schon so etwa in diese Regionen.


    Eine Fahrt pro Schuljahr finde ich auch völlig in Ordnung. Aber ich war bzw. bin seit drei Jahren "ununterbrochen" im Einsatz. Weiß auch nicht, wieso, aber man fragt mich halt gerne und ich sage dann auch meistens "ja".
    Das werde ich jetzt aber abstellen, da es eben auch einige Kollegen gibt, die auch gerne öfter fahren würden. Ja, das nehme ich auch einfach mal als freundliches, aber bestimmtes Argument. :)

    • Offizieller Beitrag

    Überhaupt muss ich, glaube ich, immer noch lernen "NEIN" zu sagen. Das ist nur leider so schwierig. Bei uns impliziert im Prinzip schon die Frage, dass es gemacht werden soll.


    Eine Frage beinhaltet auch immer ein Nein. Selbst ein "Du machst das doch sicher" kann durchaus ein Nein nach sich führen.
    Vielleicht ist die Aussage oben eher deine persönliche Interpretation.


    Zitat

    Neulich hat mir z.B. auch eine Kollegin die Koordination für ein Sportfest bei uns aufgedrückt. Sehr ungünstig, weil ich zuvor noch ein paar Tage gar nicht vor Ort sein werde.


    Ich kann aber doch auch nicht sagen: "nee, mach ich nicht."


    Doch. Kann man. Ist ganz einfach, nur 4 Buchstaben. :D


    Zitat

    Oh manno. Wie kann man denn solchen Überfällen gut aus dem Weg gehen?


    Ich vermute, da hast du tatsächlich eine Baustelle. Das geht vielen so, nicht nur Lehrern und vielen auch im privaten Bereich.
    Entweder einfach mal ausprobieren: sich vorher das "Nein" zurechtlegen. Ohne Begründung. Freundlich, aber bestimmt.
    Und sich vorstellen, was dann passieren mag:
    Aufstand?
    Dienstaufsichtsbeschwerde?
    Ausschluss aus dem Kollegium?
    Nicht mehr everybody's darling zu sein?


    Meist passiert nämlich gar nichts, außer dass du deine Selbstachtung wieder bekommst und die Anderen dich nicht immer für sofort verfügbar halten.
    Und beides ist nicht zuverachten! :aufgepasst:

  • Ich fahre dieses Jahr auf Klassenfahrt. Bin seit Jahren nicht mehr gewesen. Letztes Mal waren es 2 1/2 Tage, dieses Mal sind es 5. Bei uns faehrt nur die 6. Klasse weg...und ich hab dieses Jahr nun mal wieder die 6. :D
    Ansonsten muss ich gar nicht weg fahren (ich schlaf auch nicht gern woanders...). Ich muss auch nicht bei irgendwas helfen, wenn ich nicht will oder keine Zeit habe. Das ist relativ einfach. Allerdings bin ich eh von 8-6 in der Schule,...mehr Zeit will ich nun wirklich nicht dort verbringen und am WE auch nicht nochmal hin fahren. Dauert 40 Minuten. Bisher hat das keinen gestoert.

  • einfach mal ausprobieren: sich vorher das "Nein" zurechtlegen. Ohne Begründung. Freundlich, aber bestimmt.

    Oder - als ersten Schritt - üben, nicht gleich "ja" zu sagen, sondern sich Bedenkzeit auszubitten. Das verschafft Luft, um für das anschließende "Nein" Atem zu holen :)




    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Das bedeutet ja auch immer, dass dein Unterricht in dieser Zeit ausfällt und die Schüler anderweitig betreut werden müssen bzw. mit dem Stoff hinterherhinken. Damit kann man auch argumentieren, wenn solche Aufgaben so ungleich verteilt werden.

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