Wie handhabt ihr Hospitationswünsche?

  • Hallo allerseits!


    Mich interessiert es derzeit, wie Hospitationswünsche gehandhabt werden. Folgende Punkte stehen dabei im Mittelpunkt:


    1. Wie sollten Eltern Hospitationstermine beantragen, gibt es Fristen und/oder Formen, die man einhalten sollte?


    2. Sind auch langfristige Hospitationen (tageweise oder eine Woche lang) erwünscht und möglich?


    3. Welche Gründe gibt es, Hospitationswünsche abzulehnen?


    Hierbei interessieren mich praktische Elternerfahrungen natürlich genau so sehr wie die professionellen Auskünfte von Lehrern.


    Vielen Dank vorab,


    McMoritz

  • Bei uns in der Schule sind Hospitationen allgemein gern gesehen, vor allem, wenn es sich um mindestens einen Tag handelt. Oft geht es dabei um die Beobachtung des eigenen Kindes, dann ist es nur sinnvoll, wenn die Eltern mehrere Stunden sehen. Natürlich ist es schöner, wenn man es mindestens ein bis zwei Tage vorher weiß, um ggf. auch das ganze verschieben zu können, ich hab aber auch schon Fälle gehabt, wo die Mütter morgens dastanden und spontan hospitieren wollten - dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, denn wir haben ja nichts zu verstecken. Ausnahmen sind z.B. Klassenarbeiten (aus Rücksicht auf die anderen Kinder) und häufig auch Tage, an denen die Klassenlehrerin nicht anwesend ist aus irgendwelchen Gründen. Vertretungsstunden sind halt auch nicht repräsentativ... Formen für die Beantragung gibt es meines Wissens nicht - man fragt halt freundlich :) .


    Gruß
    Britta

  • Wir handhaben das an unserer Schule auch locker, unter dem Motto: Wir haben nichts zu verbergen. Bei uns fragen meistens Eltern , die erst vorhaben, ihr Kind zu uns zu schicken. Da ist es wichtig, dass sie realistische Vorstellungen entwickeln können.


    Gelegentlich verschieben wir einen Wunsch, z. b. weil wegen Krankheit einer Kollegin mehrere Kinder aus einer anderen Klasse mitunterrichtet werden, oder weil grade ein neues Kind in die Klasse gekommen ist, das sich erst einleben soll.


    Ich spreche mit den Eltern ab, welcher Tag ihnen passt - hängt auch davon ab, was sie sehen wollen. Wenn sie Kommunikation der Kinder untereinander sehen wollen, ist z. B. eine PC-Stunde nicht so günstig.


    So einfach vor der Tür stehen und mit rein: Das mache ich nur bei Anwärterinnen, die neu in die Schule kommen und noch nichts planen konnten; bei Eltern nicht.


    Wenn die Eltern länger als eine Stunde bleiben wollen, beziehe ich sie mit ein, arbeite also in mehreren Gruppen und lasse je einen Elternteil eine Gruppe betreuen.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Unsere Schule ist da offen. Gesetzlich ist es bei uns so, dass der Lehrer einverstanden sein muss. Aber bei Ablehnung würde das sicher Irritationen auslösen. So in der Art: "Hat der was zu verbergen?"


    Grüße Enja

  • hallo,


    meine klassentüre ist (teilweise) aus glas - ich sollte also besser nichts zu verbergen haben...
    davon abgesehen erzählen die kinder zu hause so viel, dass man meiner meinung nach gar nichts verbergen könnte...
    wenn vor meiner türe lesemütter oder andere warten, bitte ich sie oft in die klasse. einen konkreten hospitationswunsch hat noch niemand geäußert...
    ich hätte kein problem damit, vorausgesetzt, ich werde freundlich danach gefragt...


    einen schönen abend wünscht eine


    grundschullehrerin

  • Sehe ich ebenso, freundlich nachfragen und gemeinsam einen passenden Termin aussuchen.
    Die Kinder erzählen zu Hause wahrscheinlich genauso viel von der Schule, wie in der Schule von zu Hause. :D

  • Hallo,


    die Eltern in NRW haben das Recht, zu hospitieren. Aus dem Schulgesetz NRW:


    Gruß,
    Peter

  • Dass jemand ohne Voranmeldung vor der Türe (oder schon im Klassenzimmer) steht und zuschauen möchte, empfände ich als grobe Unhöflichkeit. Man kommt ja auch im privaten Bereich nicht einfach irgendwohin und sagt: "Hallo, lass mich rein - ich setz mich jetzt mal 2 Stunden zu dir und schau zu, was du tust....."


    Es kommt bei Hospitationen sicher auch darauf an, an welcher Schulart das stattfinden soll. An der Berufschule oder Hauptschule gäbe es sicher Irritationen in der Klasse, die den Unterrichtsablauf und -erfolg massiv stören - hier würde ich schon sehr genau die Motivationen hinterfragen, die hinter einem derartigen Hospitationswunsch stehen - und ein derartiges Ansinnen im Zweifel ablehnen. Immerhin werden dabei auch Persönlichkeitsrechte der anderen Schüler tangiert - Eltern sind nämlich im Gegensatz zu Lehrern und Schulaufsichtsbeamten nicht zur Verschwiegenheit verpflichtet.


    In der Grundschule sind die Motivationen der Eltern meist wirklich am eigenen Kind begründet. Aber auch hier begibt man sich (Persönlichkeitsrechte der Mitschüler) auf gefährliches Terrain.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Oooooh ja, die Kinder erzählen zum Teil haarklein zu Hause alles, was sie in der Schule so erlebt haben und was ihnen ihr Lehrer erzählt hat. Besonders die Kleinen natürlich.


    Dass Frau H. immer im Unterricht per Handy Friseurtermine ausmacht. Dass Herr Z. erzählt hat, er verdiene so wenig Geld, dass er davon schier nicht leben könne. Dass Frau N. in der ersten Stunde meistens zu spät komme.


    Das ist schon recht unterhaltsam. Viele Dinge kommen ganz schön schräg rüber. Das erweckt dann schon einmal den Wunsch zu gucken, ob da etwas dran ist. Diese Erzählungen sind vermutlich in beiden Richtungen nicht so ganz objektiv und korrekt. Da kann so ein Besuch unter Umständen eine gute Sache sein. Theoretisch sicher auch in beiden Richtungen. Unsere Grundschullehrer machen auch Hausbesuche.


    Grüße Enja

  • Zitat

    Enja schrieb am 06.06.2005 07:00:
    Oooooh ja, die Kinder erzählen zum Teil haarklein zu Hause alles, was sie in der Schule so erlebt haben und was ihnen ihr Lehrer erzählt hat. Besonders die Kleinen natürlich.


    ......
    Das ist schon recht unterhaltsam. Viele Dinge kommen ganz schön schräg rüber. Das erweckt dann schon einmal den Wunsch zu gucken, ob da etwas dran ist. Diese Erzählungen sind vermutlich in beiden Richtungen nicht so ganz objektiv und korrekt. ....


    In den Klassenarbeiten und Tests zu diesen Unterrichtsstunden zeigt sich dann auch oft, dass die Wahrnehmung der Schüler selektiv ist und die Wiedergabe der Unterrichtsinhalte kaum noch etwas mit dem stattgefundenen Unterricht zu tun hat ...
    :D:D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat

    alias schrieb am 05.06.2005 23:49:
    Es kommt bei Hospitationen sicher auch darauf an, an welcher Schulart das stattfinden soll. An der Berufschule oder Hauptschule gäbe es sicher Irritationen in der Klasse, die den Unterrichtsablauf und -erfolg massiv stören - hier würde ich schon sehr genau die Motivationen hinterfragen, die hinter einem derartigen Hospitationswunsch stehen - und ein derartiges Ansinnen im Zweifel ablehnen.


    Ja, alias, so sehe ich das auch. Dazu kommt, dass Schüler der Sekundarstufe auch eher zur Camouflage in der Lage sein werden als Primarschüler. Dann nehmen hospitierende Eltern ihren Sprössling auf einmal ganz anders war als er sonst im Unterricht ist.


    Andererseits habe ich nichts zu verbergen und freue mich, wenn Außenstehende Interesse an meinem Unterricht (und meiner Lehrerpersönlichkeit) haben. Deswegen bin ich prinzipiell für offene Türen. Nur Eltern oder Ausbilder würde ich dann eben in Parallelklassen mitnehmen.


    Meine beiden einzigen Hospitanten kamen allerdings aus Interesse am Beruf.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Hallo,
    zum Beitrag von Enja fiel mir der "berühmte" Satz ein, den eine Grundschullehrerin einmal am ersten Elternabend der ersten Klasse gesagt haben soll:
    "Wenn Sie mir versprechen, nicht alles zu glauben, was die Kinder von der Schule erzählen, verspreche ich Ihnen, nicht alles zu glauben, was die Kinder von zu Hause erzählen..."


    Ich habe jetzt den ersten Hospitationswunsch einer Mutter dieser Klasse (es ist eine dritte Klasse). Sie kann gern kommen, Termin ist ausgemacht. Nur hoffe ich, dass danach nicht alle anderen auch kommen wollen - das gäbe doch eine gewisse Unruhe. Ansonsten mache ich es wie Bablin, nämlich die Eltern in die Arbeit mit einbinden. Mal sehn.
    Gruß venti :)

  • Hey, Danke für die vielen Antworten!


    Ich mußte gerade kräftig über den folgenden Satz lachen - da ist schon was dran.


    "Wenn Sie mir versprechen, nicht alles zu glauben, was die Kinder von der Schule erzählen, verspreche ich Ihnen, nicht alles zu glauben, was die Kinder von zu Hause erzählen..."


    Ich habe bezüglich der Hospitation (1. Klasse Grundschule) noch keine weiteren Versuche unternommen. Mir wurde aber bereits im Vorfeld berichtet, dass man grundsätzlich nie einen ganzen Tag, geschweige denn mehrere Tage hintereinander hospitieren darf.


    Das finde ich schade, denn ich hatte gehofft, mein Kind über einen längeren Zeitraum hinweg begleiten zu dürfen, um zu sehen, wie es sich in der Schule verhält. Eine einzelne Schulstunde halte ich da nicht für sehr aussagekräftig.
    Aber wenn es nicht anders geht, muss ich eben bei jedem einzelnen Lehrer eine Stunde beantragen. 2 oder 3 Tage am Stück wären schon interessanter - aber man wird ja bescheiden.


    Nochmals vielen Dank für die bisherigen Auskünfte!
    Bei Euch scheint es wesentlich transparanter (wow - sogar mit Glastür ) zuzugehen, als an unserer Schule.


    Eure Einstellungen gefallen mir - Eltern sind doch nicht bösartig, Hospitationen haben doch den Sinn, Verständnis zu entwickeln und stellen keine Angriffe oder Kontrollen dar.



    McMoritz

  • Hallo, McMoritz


    Es ist recht sicher, dass dein Kind sich im Unterricht nicht so verhält wie sonst, wenn du zuschaust. Allerdings, je länger du zuschaust, desto mehr siehst du vom üblichen Verhalten.


    Gerade im ersten Schuljahr können (manche) Eltern auch eine Belastung sein. Ich habe schon Eltern im Unterricht gehabt, wo ich mir im Nachhinein gründlich überlegen und Rat holen musste, wie ich mit deren Verhalten im Unterricht besser umgegangen wäre. Positiv daran war lediglich, dass ich danach gewisse Verhaltensweisen des Sprösslings viel besser verstehen und einordnen konnte ...


    Hast du denn einen konkreten Anlass, das Verhalten deines Kindes im Unterricht sehen zu wollen?


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Zitat

    McMoritz schrieb am 06.06.2005 14:36:Eure Einstellungen gefallen mir - Eltern sind doch nicht bösartig, Hospitationen haben doch den Sinn, Verständnis zu entwickeln und stellen keine Angriffe oder Kontrollen dar.


    Genau das ist es wohl, was viele Lehrer befürchten, wenn hospitiert werden soll.. Sich angreifbar machen und kontrolliert werden! Viele Lehrer haben da auch noch "Altlasten" (Ref..) oder sind es eben schon gar nicht mehr gewöhnt beobachtet zu werden.

    Ich hoffe, dass du bald die Gelegenheit hast zu hospitieren und vor allem auch später, wenn die Flex bei euch ist! Das ist erst spannend ;)


    Ansonsten mache ich es wie die Kollegen hier. Wer fragt darf kommen! Haben wir grade wegen der Flex am Anfang eh angeboten. Bisher waren zwei da :) und von Kontrolle und Angriff keine Spur :D


    Gruß, Sabi

  • Hallo,


    ich finde es schon interessant zu sehen, wie sich das Kind in seiner Klasse bewegt. Jedenfalls im Grundschulalter. Ich biete mich dann als Begleitung bei Unternehmungen an. Das ist gern gesehen und stört nicht.


    Ansonsten glaube ich auch nicht, dass man da mit wirklichen Erkenntnissen nach Hause geht. Wir hatten mal eine Situation in der die Kinder erzählten, einige gingen immer aus dem Unterricht weg und der Lehrer merke das gar nicht. Das würden sie sicher nicht tun, wenn ich dabei bin.


    Hospitiert habe ich aber schon. Nicht in Klassen meiner Kinder, sondern um neue pädagogische Ansätze kennenzulernen. Ich fand es toll, wie souverän mit diesem Wunsch umgegangen wurde. Wir waren zu viert und versuchten uns, wie die Mäuschen zu verhalten.


    Grüße Enja

  • Zitat

    und versuchten uns, wie die Mäuschen zu verhalten.


    Wie schön! Ich dagegen hatte schon Eltern, die sich ungeniert miteinander unterhielten, sich mit Fragen an mich wandten, das eigene und fremde Kinder anfuhren: Pass auf! Das kannst du besser! (zu einem Jungen, der es n i ch t besser kann ...) andere, die ein halbes Jahr später öffentlich machten, was sie meinten im Unterricht gesehen zu haben ...


    Trotzdem, wie gesagt: Eltern sind mir immer willkommen - es kann nur helfen, Vorurteile abzubauen und zu fundierteren Urteilen zu kommen.


    In einem anderen Forum las ich allerdings gerade von Eltern, die hospitieren wollen, nachdem offenbar massive Missverständnisse vorangegangen sind und das Vertrauen gänzlich zerstört ist. In so einem Fall würde ich mich wohl beraten lassen und sehen, ob zugleich noch eine Person meines Vertrauens hospitieren kann.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Interessant sind Hospitationen allemal und sie bringen auch sicherlich viele Informationen, allerdings muss man sich wohl schon bewusst sein, dass so sehr man sich auch als Mäuschen verhält, die Anwesenheit eines Gastes allen im Bewusstsein ist und man deswegen nie den ganz normalen Alltag zu sehen bekommt.


    Ich habe z.B. überhaupt nichts gegen Hospitationen, im Gegenteil, im gemeinsamen Unterricht sind Gäste sogar fast schon Alltag. Allerdings merke ich trotzdem, dass ich nie so bin wie an Tagen ohne Gäste. Unwillkürlich bin ich immer ein bisschen verkrampfter, mache seltener Witze, denke über jeden Satz dreimal nach und insgesamt ist die Arbeitsatmosphäre nicht so entspannt wie sonst. Zum einen merken das die Schüler natürlich und verhalten sich dementsprechend meistens auch etwas angespannter bzw. ich merke auch ihnen an, dass sie den Gast nicht einfach komplett ignorieren können. Manche tun sich besonders hervor im Gegensatz zu sonst, manche verkriechen sich mehr. Ist ganz unterschiedlich je nach Persönlichkeit. Uns allen geht's nur in einem Punkt gleich: Wir fühlen uns beobachtet.


    Anders ist es jedoch tatsächlich, wenn der Gast nicht Gast, sondern Teilnehmer ist, wie z.B. eben, wenn Eltern auf Ausflüge mitkommen oder bei besonderen Veranstaltungen, bei denen die Eltern helfen. Dann fühlt man sich freier und verhält sich auch natürlicher. Allerdings kriegt der Gast/Teilnehmer dann wiederum keinen Alltag zu sehen.


    Dessen sollte man sich als Hospitant bewusst sein und dann kann man aus Unterrichtsbesuchen wirklich viel mitnehmen. Schade übrigens, dass das normale Lehrer kaum machen können. Ich nehme unheimlich viel mit aus fast jeder Stunde, in der ich anwesend sein darf (situationsbedingt geht das bei mir ja deutlich häufiger als bei normalen Lehrern).
    Leider hospitieren bei uns Eltern viel zu selten, von daher habe ich wenig Erfahrung damit. (Ist kein Widerspruch zu oben - es hospitieren bei uns relativ häufig z.B. Schulsozialarbeiter, Sozialpädagogen, Schulpsychologin, Beratungslehrerin, Studenten usw.)
    Allerdings ist es mir persönlich immer lieber, wenn sich, wer auch immer kommt, ankündigt. Das hat nichts damit zu tun, dass ich dann meinen Unterricht anders gestalte, sondern ich fühle mich sonst einfach überrumpelt und man kann natürlich so zwischen Tür und Angel nicht mehr absprechen, worum es schwerpunktmäßig in der Hospitation gehen soll und wie der Gast mit eingebunden werden soll.
    Wie lange vorher das geplant ist, ist mir egal. Es kann auch am nächsten Tag sein, wenn es passt.
    Allerdings erwarte ich auch, dass Besucher damit umgehen können, wenn ich aufgrund einer akutell schwierigen Situation in der Klasse um etwas Aufschub bitte.


    Ein Grund, warum man eine Hospitation grundsätzlich ablehnen könnte, fällt mir nicht ein.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich stehe ich Hospitationswünschen offen gegenüber. Ich habe nichts zu verbergen und würde so manch einem Elternteil nur zu gerne mal zeigen, wie der Alltag aussieht! Aber, ich bin ja eine von denen, die mit gut gemeintem Engagement immer wieder auf die Nase fallen. So hatte ich bei meiner ersten Vertretungsstelle eine Mutter zur Hospitation, die anschließend im Dorf herumtratschte, welche Kinder sich - ihrer Meinung nach - schlecht benommen haben. Als ich sie darauf ansprach, tat sie ganz unschuldig, so als wäre es von vornhinein klar gewesen, dass sie nicht alleine ihr Kind beobachtet! Die Flut von Hospitationswünschen, die danach folgten, habe ich dann an die Schulleiterin weiter gegeben, die das rigoros abblockte.


    So denke ich bei jedem Wunsch oder bei jeder Einladung meinerseits zum Besuch im Unterricht daran, inwieweit ich die Eltern auf eine Art Schweigepflicht hinweisen muss. Es ist nun mal so, dass sie unwillkürlich auch die anderen Kinder beobachten oder die 'Rabauken' in Augenschein nehmen. Das würde ich als Mutter schließlich auch tun ...


    Talida

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch

  • Hallo,


    ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich da nur mein eigenes Kind beobachten darf. Auch auf Ausflügen bekommt man keine Schweigepflicht auferlegt.


    Wenn jetzt Elternvertreter hospitieren, weil sie Probleme vermuten und dann hinterher nicht über ihre Eindrücke sprechen, macht das eigentlich überhaupt keinen Sinn.


    Grüße Enja

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