Bundesweiter Warnstreik angestellter Lehrkräfte ab Dienstag

    • Offizieller Beitrag

    Komischerweise sind Streikdrohungen und Aufrufe zu Warnstreiks aber das einzigste, was ich von der GEW in den letzten Jahren öffentlich mitbekommen habe, trotz E&W im Briefkasten. Und in dieser Postille steht eben nicht drin, was bis dahin an Xzig Versuchen auf allen denkbaren Ebenen gelaufen ist.


    Keine Ahnung, wie das bei dir vor der Haustür ist, wir hier tragen die Informationen qua GEW Vertrauensleute in die Schulen, schreiben es den Personalräten, veröffentlichen es auf den Bezirkshomepages. Die man eben auch einfach mal anklicken darf... so als Erwachener.


    Die Zeitungen... sind ein echter Klotz am Bein. Das ist leider richtig. Sie spiegeln weder die Arbeit noch die Stimmungslage der arbeitenden Basis und sind für viele ein Quell steten Ärgers. Es gibt regelmäßig Ansätze, das mal grundlegend zu ändern, aber leider scheitert das daran, dass die Änderungswilligen nicht selbst Schreibwilligen sind. Ich bin zum Beispiel journalistisch talentfrei, meine Stärken liegen woanders. :( Wäre sicher anders, wären wir mit (auch personallen) Ressourcen anders ausgestattet.

  • Keine Ahnung, wie das bei dir vor der Haustür ist, wir hier tragen die Informationen qua GEW Vertrauensleute in die Schulen, schreiben es den Personalräten, veröffentlichen es auf den Bezirkshomepages. Die man eben auch einfach mal anklicken darf... so als Erwachener.


    Klar darf man. Frage ist: Muss man? Die GEW will doch was von mir, nicht umgekehrt! Man könnte es fast als Realsatire begreifen, denn ihr habt Recht: ich komme mir gerade wie Verfügungsmasse vor. Aber nicht für meinen Arbeitgeber. Die GEW kommt um die Ecke, ruft "hopp, hopp, morgen Warnstreik!" und ich krieg dann noch alle möglichen Liebesbezeichnungen angedichtet, wenn ich da nicht sofort und mit Lächeln im Gesicht drüber hüpfe... darf man sich da nicht manipuliert und instrumentalisiert vorkommen, so als Erwachsener?

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

    • Offizieller Beitrag

    Klar, man darf sich auch manipuliert vorkommen, wenn man dazu aufgeufen wird, Verantwortung zu übernehmen. Geht ja vielen so. Fühlen sich durchs Wählengehenmüssen belästigt, durchs Zeitunglesensollen, durch... ach, alles.


    Warum kanns einem nicht einer einfach ans Bett bringen, das Leben?


    :schlafen:

  • Siehst du, das sind die Art "Liebesbezeichnungen", von denen ich oben gesprochen habe: wenn man nicht mitmacht wird kolportiert, man sei verantwortungslos, nicht erwachsen, feige, usw. Persönlich werden ist einfach.. Ihr machts einem sehr einfach. :thumbup:

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

    • Offizieller Beitrag

    Du bist erwachsen. Es steht dir vollkommen frei, nachdem du nun endlich eine willkommene Begründung gefunden zu haben scheinst, beleidigt im Bettchen zu bleiben... Wärst du ja sowieso. Auch, wenn die GEW ganz, ganz lieb gebeten hätte. Oder gar nicht gebeten. Oder sonstwas gemacht. Du willst halt nicht. Irgendeine Begründung findet sich immer. Die Zeitung ist doof. Der Streik ist doof. Alls doof. Egal.
    Ist auch am allerallereinfachsten. Gute Nacht :)

  • Man ist das peinlich. Für dich zum Mitschreiben: Ich übernehme Verantwortung für mich, wenn ich nach Mainz fahre und auf die Frage des dortigen Kamerateams, weshalb ich streike eine intelligentere (weil personalisiertere) Antwort liefern kann als "weil die GEW dazu aufgerufen hat." Wenn ihr an Mitläufern interessiert seid, macht nur so weiter. Ich bin keiner.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Die GEW will doch was von mir, nicht umgekehrt!


    Ist das so? Ich sehe es anders herum: Ich bin (oder ich wäre, wenn ich wäre :pfeif: ) in der GEW um von dieser Gewerkschaft zu profitieren. Ich möchte, dass sie sich für meine Interessen einsetzt und bin bereit dafür zu zahlen. Meine Zahlung ist eine Art und Weise die Gewerkschaft in ihrer Arbeit zu unterstützen. Dass eine Gewerkschaft mit Geld allein aber nichts bewirken kann dürfte klar sein, dafür braucht es auch aktive Mitglieder. Bei einem Streik ruft die Gewerkschaft ihre Mitglieder dazu auf zu ihrem eigenen Wohl aktiv zu werden. Ebenso bei anderen Aktionen wie denen von Maike aufgezählten. Wenn ich will, dass die Gewerkschaft sich aktiv für mich einsetzt, bedeutet das, dass ich mich selbst (zusammen mit anderen) aktiv für mich einsetze, denn aus niemand anderem als mir und meinen Kollegen besteht doch die Gewerkschaft. Wenn ich also die Aufforderung, aktiv zu werden um meine Rechte und Interessen zu vertreten, als Manipulation und Instrumentalisierung erlebe, sollte ich nicht in eine Gewerkschaft eintreten, denn Aufforderungen zu Aktivitäten sind deren ureigenste Aufgabe.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Midnatsol und Meike: Ich glaube es ist eh sinnlos, denn die GEW will was von ihm, er soll mehr als nur für sich Verantwortung übernehmen und das will er nicht.


    Da wundert mich dann gar nichts mehr, wo dann Schüler herkommen, die sagen, was interessieren mich andere und deren Leben, es ist nur meines interessant. Scheint ja genügend Lehrer zu geben, die das so vorleben und hier haben wir ein tolles Beispiel dafür.


    Und ja, natürlich muss man persönlich werden, denn es geht um dich persönlich und um deine Einstellung zur Gesellschaft und um niemanden anderen!

  • Dass eine Gewerkschaft mit Geld allein aber nichts bewirken kann dürfte klar sein, dafür braucht es auch aktive Mitglieder. Bei einem Streik ruft die Gewerkschaft ihre Mitglieder dazu auf zu ihrem eigenen Wohl aktiv zu werden.


    Wie ich bereits begründet habe, ist ein Streikaufruf im Bildungssektor aber kein Aufruf, zum eigenen Wohl aktiv zu werden, sondern nur ein Aufruf, aktiv zu werden. Ich halte hier solche Aufrufe für weitgehend sinnbefreit, weil wirkungslos, ob zum eigenen Wohl oder Wehe sei dahingestellt. Davon unabhängig finde ich die Ziele der GEW durchaus wert, vorangetrieben zu werden.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Thamiel, wenn Du GEW Mitglied bist, geht es nicht darum, dass die GEW was von Dir will. Du bist vielmehr ein Teil des Verbandes. Wenn Dir die Verbandspolitik nicht passt, dann lass Dich als Delegierter wählen und trage den Konflikt beim nächsten Gewerkschaftstag aus. Im hier zu Grunde liegenden Fall weiß ich aber nun beim besten Willen nicht, was die GEW anderes machen soll, als im konkreten Fall zum Streik aufzurufen.
    Fassen wir doch mal zusammen. Zwei Tarifrunden sind schon gelaufen. Die Forderung liegt bei 5,5% und einem vertretbaren Einstieg in ein L-Ego. Diese Forderung wurde letztlich auch mit verdi so vereinbart. Die Höhe ist nicht überzogen, ich verweise hier nur auf den deutlichen Abstand zur Bundestarifierung.
    Was gibt es bis jetzt als Angebot der Arbeitgeber? Nichts! Nein falsch, sorry; man möchte die Zusatzversorgung nochmal um 20% kürzen. Die Parallelverschiebung im Angestelltenbereich (A12 = E 12...) ist schon zuviel und nicht finanzierbar und ja auch nicht nötuig weil, man höre und staune, Benzin ja mittlerweile so preisgünstig zu haben ist.
    Entschuldige bitte, aber bei dieser Konstellation sind deutliche Signale an die Arbeitgeber notwendig. Da die L-Ego als Forderung mit den anderen Gewerkschaften vereinbart wurde, werden diese jetzt auch schauen, wie wir uns aufstellen. Wir müssen jetzt deutlich machen, dass die Lehrerschaft es ernst meint mit ihren Forderungen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Und ja, natürlich muss man persönlich werden, denn es geht um dich persönlich und um deine Einstellung zur Gesellschaft und um niemanden anderen!


    Jetzt bin ich aber gespannt. Ich lehne einen Streikaufruf ab und das erlaubt Rückschlüsse auf meine Einstellung zur Gesellschaft? Raus damit, make my day! :_o_D


    Edit: Ich warte besser mal ein bisschen, bis alle Posts da stehen..

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  • In Hamburg sind die nächsten beiden Wochen Ferien, streiken wird aber dennoch kaum jemand. Als GEW-Mitglied habe ich per Mail vom Streik erfahren, an meiner Schule (Grundschule) war das kein Thema. Angestellte haben wir nur in der VSK die beiden Sozialpädagogen und die Vetretungslehrkraft. Naja und das nichtpädagogische Personal.


    Übrigens würden die berufstätigen Eltern bei Streik nur müde mit der Schulter zucken. Grundschule ist in Deutschland 5 Stunden verlässlich, d.h. bei uns von 8-13 muss es eine NOtbetreuung geben, egal was ist.


    LG Anja


  • Welche? Ich bin gespannt. Vielleicht ein Thema für einen neuen Themenstrang?


    Siehst du, das sind die Art "Liebesbezeichnungen", von denen ich oben gesprochen habe: wenn man nicht mitmacht wird kolportiert, man sei verantwortungslos, nicht erwachsen, feige, usw. Persönlich werden ist einfach.. Ihr machts einem sehr einfach. :thumbup:


    Ich wiederhole: Welche "Strategien" seitens der Gewerkschaften wünschst du dir zur Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen? Wie sollten diese deiner Meinung nach dein sauer verdientes Geld nutzen?
    Ich bin immer noch gespannt.
    Oder ist deine fehlende Antwort gar Zeichen deiner rhetorischen Fähigkeit, dramaturgisch besonders geschickt den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten? Bei mir hat es geklappt, ich bin immer noch dabei -- gespannt.


  • Jetzt bin ich aber gespannt. Ich lehne einen Streikaufruf ab und das erlaubt Rückschlüsse auf meine Einstellung zur Gesellschaft? Raus damit, make my day! :_o_D


    Edit: Ich warte besser mal ein bisschen, bis alle Posts da stehen..


    Ich ziehe nicht aus deiner Ablehnung des Streikaufrufs Rückschlüsse, sondern daraus, dass du aufgefordert wirst Verantwortung zu übernehmen (und das eben nicht nur für dich) und du sagst, du übernimmst doch Verantwortung für dich.


    Das sagt doch schon alles aus! Es geht bei solchen Dingen nämlich nicht darum nur für sich selber Verantwortung zu übernehmen!

  • Thamiel, wenn Du GEW Mitglied bist, geht es nicht darum, dass die GEW was von Dir will. Du bist vielmehr ein Teil des Verbandes. Wenn Dir die Verbandspolitik nicht passt, dann lass Dich als Delegierter wählen und trage den Konflikt beim nächsten Gewerkschaftstag aus.


    Warum sollte ich? Ich hab ja mittlerweile kapiert, dass man als zahlendes GEW-Mitglied die Klappe zu halten hat. Muss man mir nicht zweimal sagen. Falls es zur Urabstimmung kommen sollte und das wäre da erste Mal, dass die GEW mich nach meiner Meinung fragt, anstatt nach meinem Geld, werde ich antworten. Bis dahin sind die Versicherungen noch das einzige, was mich in dem Verein hält.


    Im hier zu Grunde liegenden Fall weiß ich aber nun beim besten Willen nicht, was die GEW anderes machen soll, als im konkreten Fall zum Streik aufzurufen.


    Ja ich weiß. Ich sehs ja jedes Jahr an den wiederkehrenden Streikaufrufen. Drei nebeneinander vor sich hin werkelnde Arbeitnehmerverbände, die sich jeden Fetzen Briefpapier gegenseitig neiden, sitzen in jedem Bundesland einem Arbeitgeber gegenüber, der praktisch als Monopolist auftreten kann, weil er abzüglich der freien und kirchlich getragenen Schulen über 90% Arbeitsmarktabdeckung besitzt. Streiks, die nicht funktionieren, weil je nach Bundesland (wie gesagt, mit Ausnahme Sachsens(?)) nur ein Bruchteil der Arbeitenden theoretisch die Arbeit niederlegen kann und der andere Bruchteil Gewehr bei Fuß steht, das vor Ort und zeitnah auszugleichen. Arbeitsniederlegungen, die keine Schärfe besitzen, weil ihre Folgen aufgrund des bestreikten Berufsfeldes nicht sichtbar sind bzw. erst in Jahren sichtbar werden - wenn überhaupt, siehe davor.


    Das Pferd ist tot, wieso man da aufsteigt und das alle Jahre wieder, erschließt sich mir nicht.


    Wir hatten die Diskussion vor Jahren genauso. Bildungspolitiker und die hintendran stehenden Finanzressorts sind damit nicht zu beeindrucken. Das sind Politiker, kein Unternehmensvorständler. Politiker kriegt man an der Wahlurne und zwar am besten dann, wenn Wahljahr ist und die Opposition auf Schlagdistanz im Nacken sitzt. Das hätte auch den Vorteil, dass Beamte nicht nur zum Zuschauen verurteilt sind. Eine Wahlempfehlung herausgeben und sich diese politisch bezahlen lassen. Das hätte sich die GEW mal vom DGB abschauen können.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."


  • Ich ziehe nicht aus deiner Ablehnung des Streikaufrufs Rückschlüsse, sondern daraus, dass du aufgefordert wirst Verantwortung zu übernehmen (und das eben nicht nur für dich) und du sagst, du übernimmst doch Verantwortung für dich.


    Das sagt doch schon alles aus! Es geht bei solchen Dingen nämlich nicht darum nur für sich selber Verantwortung zu übernehmen!


    Könnte es sein, du verwechselst Verantwortung für die Gesellschaft mit Verantwortung für die GEW ??!

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  • Könnte es sein, du verwechselst Verantwortung für die Gesellschaft mit Verantwortung für die GEW ??!


    Nein, sicherlich nicht, denn du übernimmst keine Verantwortung für die Gesellschaft, für die GEW brauchst du sie nicht übernehmen, die haben nicht wirklich etwas davon, außer eben ihre Mitglieder, so wie du es auch bist.
    Und vielleicht hast du einfach den falschen Landesverband, hier wird man von der GEW ständig nach seiner Meinung gefragt und sei das nur in Form von Ideen für die Tarifverhandlungen, Streikbesprechungen, Briefe usw. aber auch in Form von Abstimmungen und Artikeln für die Zeitung.

  • Keine Ahnung was du meinst. Die GEW ist nicht die Gesellschaft. Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen ist für mich nicht deckungsgleich mit Gewerkschaftstätigkeit egal welcher Art. Vielleicht klärst du mich da ja mal auf.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

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