Habt ihr einen Organspendeausweis?

  • Ich hatte heute von meiner Krankenversicherung das Formular für einen Organspendeausweis in der Post. Eigentlich würde ich mir ja wünschen, dass ich oder mir nahestehende Menschen problemlos ein Organ gespendet bekommen, sodass ich den Ausweis eigentlich ohne zu zögern ausfüllen müsste ... aber ich habe auch schon Beunruhigendes über die Entnahmepraxis gehört. Habt ihr einen Ausweis?

  • Zitat

    ich habe auch schon Beunruhigendes über die Entnahmepraxis gehört
    ...
    hier zögere ich schon etwas :-/


    Wenn denn tatsächlich der Fall eintreten sollte, dass du als Organspender in Betracht kommst, kann es dir egal sein. Aber irgendjemand anderes wird sich freuen, dass du diesen Ausweis in der Tasche hattest...

  • Ich habe einen Spenderausweis ausgefüllt, aber nicht einfach mit "ja", sondern mit dem Hinweis, dass mein Mann die Entscheidungsbefugnis hat. (Ich weiß nicht, warum, aber möchte nicht, dass die Ärzte alleine entscheiden dürfen, mich als Spenderin zu nutzen.)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Ja, ich habe einen. Mit meinen Organen etwas nützliches zu tun, ist mir lieber, als sie von den Würmern aufessen zu lassen. Und da ich selbst sowohl für mich als auch für meine Kinder ein Spenderorgan annehmen würde, sehe ich es als meine moralische Verpflichtung Spender zu sein.

  • Ich habe schon über zwanzig Jahre einen und die Family seit 5 Jahren. Eine absolut sinnvolle Sache! *top*

  • Natürlich habe ich einen Organspendeausweis - seit fast zwanzig Jahren schon. Jenseits des Jordans brauche ich meine biologischen Reste nicht mehr. Wer immer die brauchen kann, bitteschön!


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe auch einen ohne groß überlegt zu haben. Wenn ich jemanden helfen kann, umso besser! Und von der Entnahmepraxis bekomme ich dann ja hoffentlich nix mehr mit...

  • Ja, seit ein paar Jahren. Zusätzlich bin ich auch in der DKMS registriert.

    Bei mir genauso, gezögert habe ich nicht einen Moment. Die Vorstellung, dass ich einem anderen Menschen durch eine Organspende das Leben retten kann, finde ich sehr schön und hat für mich nichts Abstoßendes. Der Tod an sich bzw. das Wissen, dass ich irgendwann sterben werde, macht mir wesentlich mehr Angst. Dann ist es doch schön, dass man zumindest andere Menschen durch den eigenen Tod vor dem frühzeitigen Sterben retten kann.
    Ich kann es nachempfinden, dass man es komisch findet, nach dem Tod auseinandergepflückt zu werden. Aber genau genommen, ist die Vorstellung verbrannt oder von Maden zerfressen zu werden auch nicht schöner.
    Ich habe ja auch die winzige Hoffnung, dass die Seele nach dem Tod an irgendeinen schönen Ort kommt. Und sollte das so sein, wird sie das sicherlich auch trotz einer Organspende ;)

  • Meiner ist seit meinem 18. Geburtstag in meiner Tasche...an dem Tag wurde er auch ausgefuellt und unterschrieben. Ausserdem bin ich zusaetzlich hier in England registriert (ich trau den Sprachkenntnissen der Briten nicht unbedingt... ;) ).

  • Ich habe keinen und habe auch mitgeteilt, dass ich es ablehne.
    Wegen der Entnhmepraxis-Gerüchte.
    Ich möchte nicht über den Jordan geschickt werden, weil die Gelegenheit gerade günstig war und jemand wichtiges nun genau meine Leber braucht...

  • Naja, gegen unbestimmte Bauchängste und den Unwillen, sich selbst Klarheit zu verschaffen, weil Gerüchte so schön munkeln, kann man nichts machen. Ich hoffe, dass du niemals in die Lage kommst, ein Spenderorgan in Anspruch nehmen zu müssen, so dass du nicht mit den ethischen Konsequenzen deiner Entscheidung leben musst.


    Nele

  • Ich habe auch schon seit Jahren einen. Ich brauch meine Organe nicht mehr, wenn ich das Zeitliche segne. So kann ich aber noch etwas Gutes tun und vielleicht einem kranken Vater / einer Kranken Mutter, einer kranken Ehefrau, einem Kranken Ehemann helfen. Die Family wird es mir danken.

  • Ich glaube, ich werde ankreuzen, dass meine Familie das entscheiden soll und ich sage meiner Familie, dass sie die Organe freigeben soll - vielleicht wird so ggf. das Maximum für mich getan und wenn eben tatsächlich nichts mehr zu retten ist, dann bin ich noch "nützlich"

  • Aktenklammer:
    Nein, würde ich nicht. Ich denke da aber, dass man das nicht einander gegenüberstellen sollte. Das ist eine Entscheidung, die jeder für sich treffen muss.


    Meiner Familie würde ich eine solche Entscheidung nicht zumuten. Das kann eine große Belastung sein. Das sollte man selbst klar regeln, solange man es noch kann.

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