Rechsradikalismus - Brandanschlag in Tröglitz

  • ja, darf man. und die anderen dürfen einen ignorieren, wenn man reaktionäre sachen von sich gibt.

  • Ich habe Proasyl nicht mit der NPD gleichgesetzt. Wer das so verstanden hat, sollte unbedingt seine Lesekompetenz fördern. Ich habe nur verdeutlicht, dass weder Proasyl noch NPD in asylkritischen Fragen als neutrale Quelle angesehen werden können, so wie es Alias (hoffentlich) naiverweise versucht hat. Punkt.

  • ja, darf man. und die anderen dürfen einen ignorieren, wenn man reaktionäre sachen von sich gibt.

    Aber Ihr ignoriert das doch gar nicht, wenn sich hier Foristen äußern, die sich nicht Eurer starr vorgestanzten Grünrot-Denkschablone einfügen wollen. Ihr geht dann immer schön auf 180. Und so richtig reflexhaft, wie der Betroffenheitsautomat Claudia Roth. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • weder Proasyl noch NPD in asylkritischen Fragen als neutrale Quelle angesehen werden können, so wie es Alias (hoffentlich) naiverweise versucht hat


    Naiverweise mache ich gar nichts - das überlasse ich anderen.
    Wenn Proasyl eine Anfrage an die Landesregierung und Zahlenmaterial daraus zitiert, nehme ich dies als Quelle - und versuche nicht krampfhaft dafür eine andere Quelle zu finden, die du eventuell als neutral einzustufen bereit wärst...

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Wie war doch grad die Frage ... ?


    Wenn euch Kinder fragen, warum für x Geld da ist und für y nicht, was sagt ihr denn dann? "Das sind halt verschiedene Töpfe." Das ist ja genau das Problem und kein Grund. Bund beschließt, Kommunen sollen zahlen - das fällt halt unter "funktioniert nicht".


    Was bitte sagt das einem Kind? Ungefähr soviel wie all diese Gründe, die da lauten "wegen der Versicherung", "historische Gründe", "Sachzwänge", "politisch nicht durchsetzbar" und was der Schablonen mehr sind. Ganz wichtig auch: "Das ist wegen dem Computer ..." Wollen wir das wirklich - Kinder, die schon frühestmöglich Behördendeutsch und blöde Ausreden lernen?


    Es macht einen schon wütend, zu hören, dass Kinder immer schlechter schwimmen können, weil immer mehr Schwimmbäder schließen müssen. Und an anderen Stellen wird Geld versenkt ohne Ende, ich sag nur BER. Wieso soll man diese Probleme beschönigen, und was hat das mit einer politischen Richtung zu tun?

  • Wollen wir das wirklich - Kinder, die schon frühestmöglich Behördendeutsch und blöde Ausreden lernen?


    Wollen wir das wirklich - Kinder, die schon frühestmöglich für alles die Begründung lernen: "Daran sind die Asylanten schuld!" - nur weil das eine einfache, ins platteste Gehirn passende Antwort ist???? :staun:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Wollen wir das wirklich - Kinder, die schon frühestmöglich für alles die Begründung lernen: "Daran sind die Asylanten schuld!" - nur weil das eine einfache, ins platteste Gehirn passende Antwort ist???? :staun:


    Ich wüsste nicht, wo ich das empfohlen hätte.

  • Wollen wir das wirklich - Kinder, die schon frühestmöglich für alles die Begründung lernen: "Daran sind die Asylanten schuld!" - nur weil das eine einfache, ins platteste Gehirn passende Antwort ist???? :staun:


    Ich denke schon, dass Kinder und Jugendliche ein Recht darauf haben die kritische Frage zu stellen, warum der Staat für ihre Bedürfnisse kein Geld hat, für die Bedürfnisse von Asylbewebern, von denen der grösste Teil eigentlich gar keinen Asylgrund hat, aber schon. Darüber liesse sich zum Beispiel im Unterricht offen diskutieren. Berechtigte Fragen der Schüler mit einer plumpen Ausrede über behördliche Zuständigkeiten abzukanzeln würde ich für falsch halten. Da fühlen die Schüler sich doch überhaupt nicht ernstgenommen.

    • Offizieller Beitrag

    Diese dämliche Argumentation funktioniert aber nur auf der ebenso dämlichen Prämisse, dass kein Geld mehr da wäre. Ist es aber.


    Und ansonsten gilt der alte Witz, der leider keiner ist: [Blockierte Grafik: http://www.corsafan.de/bilder/12_kekse.jpg]

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.


  • Ich denke schon, dass Kinder und Jugendliche ein Recht darauf haben die kritische Frage zu stellen, warum der Staat für ihre Bedürfnisse kein Geld hat, für die Bedürfnisse von Asylbewebern, von denen der grösste Teil eigentlich gar keinen Asylgrund hat, aber schon. Darüber liesse sich zum Beispiel im Unterricht offen diskutieren. Berechtigte Fragen der Schüler mit einer plumpen Ausrede über behördliche Zuständigkeiten abzukanzeln würde ich für falsch halten. Da fühlen die Schüler sich doch überhaupt nicht ernstgenommen.


    Das halte ich übrigens für immens schwierig und man sollte sich immer vorher (!) Gedanken machen, mit was für einer Klassenstruktur man es da zu tun hat und inwiefern etwa SuS im Raum sein könnten, die schon einigermaßen klare, extrem rechte Vorstellungen haben (das mag in Klasse 5 weniger der Fall sein, da du die Aussage aber - wenn ich dich nicht falsch versehe - auf alle Schüler beziehst, muss das eine Rolle spielen). Wenn man da auch nur einen Schüler sitzen hat, dem man die Macht gibt, mit einer solchen Frage/Aussage den geplanten Unterricht zu verhindern und stattdessen eine Frage über den Sinn von Asylpolitik zu besprechen, in der er offenkundig eine extrem rechte Position bezieht (nämlich dass die Asylbewerber all das Geld bekämen, das den armen Deutschen dadurch verloren geht) dann hat man ganz schnell ein prinzipielles Problem: Gesteht man den SuS dieses Recht, so wie du forderst, zu, können sie theoretisch bei jedem kleinen Anlass (und auch zwischen einer veralteten VHS und der Asylproblematik sehe ich keinen zwingend logischen Zusammenhang) deinen Unterricht beenden und über irgendein "Problem" mit Migranten/Asylbewerbern etc. sprechen.
    Das Problem ist nun, dass es im Internet und ggf. auch direkt bei irgendwelchen kruden Persönlichkeiten ausreichend Material zu diesem ganzen extrem rechten Gedankengut gibt - das schaffen also auch die SuS. Und wenn du es schaffst, inhaltlich dagegen an zu argumentieren und zu zeigen, dass Rechtsextremismus einfach keinen Sinn macht, dann kommen sie halt zur Not wieder mit irgendeiner Verschwöungstheorie, dass ja der Bundeskanzler eh dem US-Präsidenten durch die Kanzlerakte zum Gehorsam verpflichtet sei oder sonst was...dann kommst du schnell an den Punkt, wo du mit logischen Argumenten nicht mehr zu Rande kommst. Und genau da läufst du dann Gefahr, die Kontrolle zu verlieren und bietest den SuS, die offenbar schon extrem rechte Vorstellungen haben, auch noch eine Bühne, weitere, ggf. unzufriedene SuS in ihren Bann zu ziehen. Unzufriedenheit ist ja in einem bestimmten Alter auch keine Seltenheit, ich halte ein solches Vorgehen genau dann, wenn man nicht ausschließen kann, dass man einen SuS mit extrem rechtem Hintergrund in der Klasse oder im Kurs hat, also für potenziell gefährlich. Denn wie gesagt, ginge es nur um inhaltliche Logik und Sachargumente, dürfte es generell keinen Rechtsextremismus geben...so einfach ist es also leider nicht. Von daher denke ich, dass es besser ist, einem solchen Kommentar mit der Antwort, die z.B. alias vorgeschlagen hat, zu begegnen, aber keine Diskussion zuzulassen. Erstens hast du eine geplante Stunde mit Stundenziel, zweitens weißt du nie, wo das endet. Dann lieber mit dem betreffenden Schüler nach der Stunde unter vier Augen besprechen, dass extrem rechte Aussagen im Unterricht keine Berechtigung haben und auch keinen Platz finden werden - und da kannst du auch mit ihm argumentieren, er hat ja keine Bühne und kann niemanden durch seine "Argumente" überzeugen.


    Ich will damit keinesfalls sagen, dass man jeder Diskussion aus dem Weg gehen muss, natürlich gehört zur politischen Bildung unbedingt, dass über aktuelle Probleme gesprochen und diskutiert wird. Und in einer fünften Klasse ist es wohl auch unwahrscheinlicher, dass man da einen von sich aus schon überzeugten extrem rechten Schüler hat. In oberen Stufen ist dies leider nicht immer auszuschließen und man präsentiert diesen SuS dann seine offene Flanke, wenn man Diskussionen zulässt, auf die schnell plattes, populistisches, extrem rechtes Denken antwortet. Daher fordere ich einzig und allein, dass man sich im Vorfeld die Gedanken macht, was passieren kann: Da hat man viel zu verlieren, weil man oft kaum als Sieger aus einer solchen Debatte herauskommen kann. Und wenn diese Angst besteht, sollte man sich gut überlegen, ob man das in seinem Unterricht zulassen will.

  • Ich will damit keinesfalls sagen, dass man jeder Diskussion aus dem Weg gehen muss, natürlich gehört zur politischen Bildung unbedingt, dass über aktuelle Probleme gesprochen und diskutiert wird. Und in einer fünften Klasse ist es wohl auch unwahrscheinlicher, dass man da einen von sich aus schon überzeugten extrem rechten Schüler hat. In oberen Stufen ist dies leider nicht immer auszuschließen und man präsentiert diesen SuS dann seine offene Flanke, wenn man Diskussionen zulässt, auf die schnell plattes, populistisches, extrem rechtes Denken antwortet. Daher fordere ich einzig und allein, dass man sich im Vorfeld die Gedanken macht, was passieren kann: Da hat man viel zu verlieren, weil man oft kaum als Sieger aus einer solchen Debatte herauskommen kann. Und wenn diese Angst besteht, sollte man sich gut überlegen, ob man das in seinem Unterricht zulassen will.


    Also erstmal ist "rechts" nicht "rechtsextrem". Es ist absolut legitim "rechte" Ansichten im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu vertreten, das gehört zum normalen demokratischen Meinungsspektrum dazu. Ansonsten trete ich im Unterricht sowieso allen extremistischen Aussagen entgegen, egal ob rechsextrem oder linksextrem. Allerdings würde ich mir nicht von einem einzigen extremistischen Schüler diktieren lassen, welche Themen ich überhaupt in meinem Unterricht behandle, nur aus Angst dieser Extremist könnte dann versuchen meinen Unterricht zu sprengen. Wer das versucht wird zurechtgewiesen und notfalls aus meinem Unterricht entfernt. Ich habe auch schon mal einen bekennenden Linksautonomen achtkantig aus der Klasse geworfen, nachdem er meinte in einer Diskussion gewaltverherrlichend über "Bullenschweine" und "Bonzenpack" herziehen zu müssen. Da ist dann die Grenze absolut erreicht. Ebenso würde ich mit einem rechtsextremen Schüler verfahren, sollte er sich in dieser Art z.B. über Asylanten äussern.

  • Also erst einmal habe ich "rechts" doch auch gar nicht mit "rechtsextrem" gleichgesetzt?!


    Nein, du sollst dir das nicht diktieren lassen, sondern, so wie ich geschrieben habe, gut überlegen, was für Konsequenzen anstehen könnten - hier darf man nicht dem Irrglaube verfallen, jemanden aus der Diskussion (und dem Klassenzimmer) auszuschließen, mache diesen direkt zum "Verlierer" der Diskussion - im Gegenteil könnte die Vermutung entstehen, der Lehrer habe sich dem Schüler argumentativ nicht gewachsen gefühlt und ihn daher einfach heraus geschmissen, weil er gemerkt hat, dass er inhaltlich nicht entgegenstellen kann. Das könnten zumindest weitere SuS denken, die dann mit dem extrem rechten Gedankengut angesteckt werden.
    WIe gesagt, ich habe nicht gesagt, dass man nichts mehr diskutieren darf und kenne natürlich auch nicht den Königsweg, nur bergen solche Situationen schlichtweg Gefahren, die man nicht vergessen oder verharmlosen sollte - dass ein Schüler sich nicht äußert, heißt eben nicht, dass er nicht auch so denkt - du weißt also nie, wie viel Zustimmung jemand mit extrem rechten Aussagen tatsächlich erhält.


    Ich sage nur, wie ich das persönlich handhaben würde: Ich würde einem Schüler, der eine extrem rechte Aussage macht, direkt sagen, dass so etwas in meinem Unterricht nicht gedudet wird und das Thema damit beenden und ihm im Anschluss unter vier Augen mehr dazu sagen. Daraufhin eine Diskussion zuzulassen halte ich aus den genannten Gründen schlicht für zu gefährlich und dann auch einfach nicht zielführend.

  • Sehe ich auch so. Auch als Politik/SoWi-Lehrer muss man nicht alles ausdiskutieren und erörtern, sondern man kann (und muss!) auch ganz klar sagen, wo die Grenzen sind, und was Schwachsinn ist. Man kann das natürlich als Anlass nehmen, das im Unterricht zu thematisieren, aber kruden Aussagen muss sofort entgegengetreten werden.

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