Köln: "Verhaltensregeln" für junge Frauen und Mädchen

  • Sascha Lobo verurteilt die Vorfälle. Eindeutig. Klarer gehts nicht.

    Das tut ja momentan jeder, das ist nicht besonderes. Das ist aber nicht sein Thema. Sein Thema ist die Instrumentalisierung der Geschehnisse, um jeden in die braune Ecke zu stellen, der auch mal auf die Täter zeigt.


    Ein Satz wie "Das plötzliche Interesse an Frauenrechten ist gespielt und nichts als ein vorgeschobenes Argument, um den eigenen Rassismus zu legitimieren" lässt nicht viel Spielraum über das abstruse Relativieren der Ereignisse. Eine Ohrfeige für all diejenigen, die solche Zustände in D nicht dulden wollen, eine besonders schallende Ohrfeige aber für die Opfer von Köln.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

    • Offizieller Beitrag

    Du nimmst eine ganze Bevölkerungsgruppe (Männer) für die Taten einzelner in Sippenhaft. Und das ist und bleibt sexistisch. Egal, was du uns für Zahlen präsentierst. Wahrscheinlich hast du das StGB noch nie gelesen, das richtet sich nämlich nicht außschließlich gegen Männer.

    99% der vergewaltigenden Täter sind aber nunmal Männer. Deshalb bezieht sich der entsprehende Passus des StgB derzeit zu 99% potentiell auf Männer. Sorry, das ist nicht sexistisch, das ist Fakt. Folglich darf sich auch 99% der Satire, die sich auf Täterverhalten von nahezu ausschlißlich männlichen Tätern bezieht, eben auch auf ... ja, Männer beziehen. Wenn dereinst mal 50% Frauen am Vergewaltigen sind, können wir nochmal über ne andere Lesart verhandeln. ;)
    Davon ab finde ich es relativ peinlich, wenn du hier unbedingt Sexismus herauslesen willst. Vielleicht weil du dich mit o.g. Fakten nicht beschäftigen möchtest?


    Und überhaupt: eigentlich wolltest du doch gerne haben, dass die "rotgrünlinksversiffte Frau Reker" verlacht wird, weil sie ein paar dämliche Verhaltenstipps in die Welt gesetzt hat - und am liebsten noch ein bisschen ... ja was eigentlich ... bei der Gelegneheit? Arabisch aussehende Männer bashen?


    Und dann kam es, wie immer hier im Forum - anders. ;)

  • Vielleicht nochmal gründlicher lesen?

    Lass das. Das ist Facebook-Niveau und deiner nicht würdig.

    Das schreibt er doch gar nicht ...

    Aber ziemlich deutlich sogar: "Das plötzliche Interesse an Frauenrechten ist gespielt und nichts als ein vorgeschobenes Argument, um den eigenen Rassismus zu legitimieren"

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das schreibt er auch. Deshalb: nochmal gründlicher und IM ZUSAMMENHANG lesen?? :)


    Das Argument ist, dass viele derjenigen, die AUF EINMAL Interesse an Frauenrechten haben, dieses NUR haben, weil es jetzt gegen arabische oder nordafrikanische Männer geht. Weil sie es für ihre "raus mit denen"- Rhetorik verwenden können.- Und NICHT, weil es ihnen um die Frauen geht.


    Und dem stimme ich zu. So als Frau. Deren Mitgefühl mit den Opfern unbegrenzt ist.


    Wenn es diesen ganzen besorgten Deutschen um die Frauen ginge, wäre die Rate innerdeutscher Belästigungen und Übergriffe (jede 7. Frau!) schon immer geringer gewesen. Viel, viel geringer. Denn der Deutche belästigt ja nicht. Nur der Araber.


    Und das ist hier der Punkt. Es ist eher ein Schlag ins Gesicht der Frauen, dieses Thema für die Flüchtlingsdebatte zweckzuentfremden und sich nicht mit sexueller Gewalt an sich zu beschäftigen. Und die hat auch (!) hierzulande Tradition. Wonaders stärker, klar, aber bei denen, die das Thema jetzt ausschlachten wollen, gilt Emanzipation nicht gerade als hoher Wert. Und DAS ist das Ironische. Und darauf spielt Sascha Lobo auch an.


    Die Rechte, die jetzt Schaum vor dem Mund hat, war nie bekannt für einen besonders respektvollen und emanzipierte Umgangsweise mit Frauen. Sie sind nur empört, wenn arabische Jungs in ihrem Freiwildland wildern. Und die sind jetzt die, die am lautesten für Frauenrechte am Brüllen sind, ich lach mich tot.


    Übrigens: ich bin noch nie ein Fan des Islam gewesen. Noch weniger als einer des Christentums oder sonst eines Mythenkults. Ich kloppe mich laufend und erbittert verbal mit unseren schulhauseigenen Salafisten. Ich krieg Pickel bei denen. Und die frauenfeindlichen Kulturen in some part of Nordafrika / Afrika oder den Gegenden rund-um-unseren-allerliebsten-Handelspartner fand ich schon immer zum Kotzen. Deswegen fahr ich da auch nicht zum Shoppen hin. Oder zur Fußball WM! AAAABER: Das ist hier nicht der Punkt! Siehe oben.

  • Ja, das schreibt er auch. Deshalb: nochmal gründlicher und IM ZUSAMMNHANG lesen??

    Ich bin zum sinnentnehmenden Lesen durchaus fähig. Ich sehe aber, das führt zu nichts.


    Deswegen unterstelle ich jetzt einfach dir, dass du nicht richtig lesen kannst (oder willst) und verabschiede mich ins Bett.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • 99% der vergewaltigenden Täter sind aber nunmal Männer.

    Was du wohl nicht verstehen willst: Aus "Vergewaltiger sind Männer" folgt nicht "Männer sind Vergewaltiger". Das ist fundmentale Logik. Und daran hapert es bei dir anscheinend.


    Zitat

    Und überhaupt: eigentlich wolltest du doch gerne haben, dass die "rotgrünlinksversiffte Frau Reker" verlacht wird, weil sie ein paar dämliche Verhaltenstipps in die Welt gesetzt hat - und am liebsten noch ein bisschen ... ja was eigentlich ... bei der Gelegneheit? Arabisch aussehende Männer bashen?

    Und das ist eine Unterstellung, die eine ganze Menge über dich selbst aussagt... Wenn die Sachargumente ausgehen, versucht man es mit Diffamierung, oder was?

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Und überhaupt: eigentlich wolltest du doch gerne haben, dass die "rotgrünlinksversiffte Frau Reker" verlacht wird, weil sie ein paar dämliche Verhaltenstipps in die Welt gesetzt hat -

    Falls du diese Stelle mit "das ist eine Unterstellung" nicht gemeint hast, sondern bestätigst, dass dem so war, solltest du vielleicht besser darauf achten, was du zitierst.


    kl. gr. frosch

  • Alleine das Anführen eines direkten Zitates mit Anführungszeichen, das niemals gefallen ist, ist eine Unterstellung... bringt ihr das euren Schülern auch so bei? Ich würde das im günstigsten Fall sinnentstellendes Zitieren nennen, allerdings grenzt das schon an Quellenfälschung...

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt, schau dir deine Beiträge an. Viel Spaß.


    Ich bin dann mal weg - will meine Zeit jetzt sinnvoller nutzen.


    kl. gr. frosch


    P.S.: Anführungszeichen sind nicht immer nur Zitate, sondern können auch als Zeichen für eine ironische Anmerkung dienen.

  • Als vor gut zweieinhalb Jahren ein gewisser Rainer Brüderle mit einer attraktiven Journalistin an einer Hotel-Bar saß und ihr während eines lockeren Gesprächs bei einem nächtlichen Glas Wein ein Kompliment zu ihrem Äußeren machte, kochte in den deutschen Medien eine wochenlange "Sexismus-Debatte" hoch. Ich kann mich noch gut daran erinnern.


    Nun werden hunderte Frauen in Köln von rund 1000 Nordafrikanern und Arabern auf offener Straße gewaltsam sexuell belästigt und regelrecht gehetzt und gejagt. Wie inzwischen bekannt wurde, haben sich ähnliche Dinge in der Silvesternacht auch in Hamburg und Stuttart abgespielt. Weitere Großstädte dürften hinzu kommen. Die mediale Reaktion auf diese unglaublichen Vorgänge ist in erster Linie Beschwichtigung und Relativierung, nachdem es ja leider nicht möglich war die Geschehnisse länger totzuschweigen und unter den Teppich zu kehren.

  • Mal von euren Streitereien abgesehen -
    ich kann mir schon vorstellen, dass die in Köln stattgefundene Form des sexualisierten Spießrutenlaufens auch für die anwesenden deutschen (darf man das so schreiben?) Männer ein Novum war. Und vielleicht sogar ein erschreckendes.


    In echten(?) Zeugenaussagen haben Männer beschrieben, dass sie als Begleitung ihrer Freundinnen/Frauen diese nicht beschützen konnten, weil sich die Menge eng um die Menschen schloss und viele Gruppe getrennt wurden. Ein Mann beschrieb, dass er seine Freundin gegen eine Plexiglaswand stellte und sich vor sie.


    Ob es also nur um die Frauen geht oder um eine Rolle, die die männlichen Personen unseres Kulturkreises so eigentlich nicht kennen und der sie offenbar nicht nachkommen konnten und genauso hilflos wie die Frauen vor den Übrgriffen standen, bleibt offen. Hilflosigkeit macht nicht glücklich. Siehe Vergewaltigungen nach dem WKII.


    Das Grundproblem ist für mich nicht die Rolle der Frauen - auch nicht im Islam. es ist die Rolle der Männer.
    Im Islam müssen Männer vor ihren Trieben geschützt werden, indem die Frauen sich verhüllen. Man verlangt den Männern nicht ab, sich selbst zu kontrollieren.
    In unserem Kulturkreis gehen wir davon aus, dass die männlichen Wesen, denen wir begegnen, sich sexuell kontrollieren können. Zumindest in der Regel. Und dass wir Frauen keine Beschützer brauchen, wenn wir uns in der Öffentlichkeit bewegen.


    Ein Freund von mir, der im Iran-Irak-Krieg gekämpft hat, sagt oft, wir würden hier auf einer friedlichen Insel leben und hätten keine Ahnung, wie die Weltenläufte so aussähen.

  • Im Islam müssen Männer vor ihren Trieben geschützt werden, indem die Frauen sich verhüllen. Man verlangt den Männern nicht ab, sich selbst zu kontrollieren.

    In den Worten einer Facebookgruppe mit der Bezeichnung "Muslimstern" - sie haben dieses Posting gestern veröffentlicht, zwischenzeitlich aber wieder gelöscht. War wohl doch zu enthüllend...




    Zwei Grundüberzeugungen sind in dem Text zu erkennen:
    1. Wo ist das Problem, so lebt man doch im Westen?
    2. Die Frauen sind selbst schuld.


    Ich dagegen frage mich, was diese Leute von Muslimstern hier überhaupt wollen, wenn unser Lebensstil so schrecklich und unerträglich ist. Warum gehen die nicht einfach weg und leben dort, wo die Schariah herrscht?

  • nele, dieses Statement habe ich auch gelesen und bin einfach nur sprachlos darüber.


    Punkt 3 ist die Oberhärte. Wenn diese Ratschläge beherzigt würden, hätten wir hier bald das finsterste Hinterarabien. Frauen sollen sich von Veranstaltungen fernhalten, sich in Bibelmode kleiden und im Übrigen haben sich die Männer ihrer Natur entsprechend richtig verhalten. Jahre der Emanzipation für den Arsch.


    Und Wintermäntel in der Silvesternacht sind natürlich an Nuttigkeit kaum zu überbieten... *kopfkratz*


    Von den Böllerschmeißern schreiben sie übrigens nichts. Ist das auch gelungene Integration mit Übernahme westlicher Kultur? Böller in die Menge schmeißen? Und Wertsachen klauen auch?

  • @Anja


    Das mit dem "um den Hals fallen" hat sie gesagt. Sie bezog sich dabei auf die nicht unübliche Sitte, beim Karneval alle abzuknutschen. Sie meinte, dass könnte man falsch verstehen.

    Tja, blöd nur, wenn man von Horden umzingelt , von der Gruppe abgedrängt und hemmungslos begrapscht wird. Da hilft dann alles nichts mehr.


    Ich finds ziemlich krass, dass man nun Angst im eigenen Land haben muss.

    • Offizieller Beitrag

    Deswegen unterstelle ich jetzt einfach dir, dass du nicht richtig lesen kannst (oder willst) und verabschiede mich ins Bett.

    Ich habe gelesen, dass du Sascha Lobos Einlassungen widerlich findest, weil sie dir Rassismus unterstellen, wenn du dich über die Vorfaälle in Köln aufregst. Und dass du außerdem der Meinung bist, dass jeder, der sich über die Sylvestervorfälle aufregt, als Nazi beschimpft wird.


    Darauf habe ich geantwortet, dass dem nicht so ist, weil der Artikel, wenn man ihn gründlich liest, tatsächlich davon handelt, dass es problematisch ist, dass der Vorfall instrumentalisiert wird und zwar von denen, die kein genuines Interesse an den Frauen haben, sondern an den Verurteilungen arabisch aussehender Mäner.


    Und DEM stimme ich zu. Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist?


    DU bist da nicht gemeint und deine Solidarität mit den Opfern nehme ich dir gerne ab (und der Autor täte das wohl auch, wenn er dich kennen würde). Das ist, ich wiederhole es zum Xten Mal, aber nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass Leute, die sich über die bisher stattgefundenen Übergriffe auf Frauen, deren Anzahl auch hierzulande nenneswert ist, bisher nicht aufgregten. AfD, Neonazis, die Rechte in all ihren Schattierungen, ultrakonservative Christenfraktionen, etc sind eher bekannt dafür ein "zurück-an-den-Herd"-Frauenbild zu pflegen und NICHT dafür bekannt, auf die Straße zu gehen, und für Frauenrechte zu demonstrieren AUßER es sind, wie zu Sylvester, eben arabische oder nordafrikanische.
    und DAS IST ES , was mich hier empört. Und das meinte auch der Artikel!


    Das hat NICHTS damit zu tun, dass ich persönlich die konservativ-muslimische Frauenrolle als hoch problematisch empfinde, was ich tue, dass ich persönlich mit Nele bin, wenn ich so einen erzbehämmerten und kackefrechen Scheiß wie den vom Muslimstern lese, dass ich grundsätzlich und überall die Integration von wenig gebildeten, dafür aber hoch religiösen Menschen als extrem schwierig betrachte, dass ich auch in der Zukunft Probleme sehe, wenn wir es nicht schaffen, die wachsende Zahl konservativer (!) Muslime und junger Protestsalafisten irgendwie eingefangen zu kriegen. Das IST IN DEM ARTIKEL NICHT DER PUNKT! Das ist eine andere Diskussion, eine, die ICH und viele Menschen da, wo ich mich engagiere, schon lange führen. Aber nicht im Sinne eines "alle raus" oder "alle hängen" oder "alle sind gleich", sondern eben differenzierter.


    Und auch die Nazikeule ist in dem Artikel nicht der Punkt. Sondern die Empörung darüber, dass Menschen, denen Frauenrechte bisher am Arsch vorbei gingen, diese JETZT AUF EINMAL für sich entdecken. Das ist so dermaßen verlogen, dass es mich schüttelt. Und, dass es ein Problem ist, dass diese grausigen Vorfälle jetzt benutzt werden um auf die loszugehen, die damit nichts zu tun haben: nämlich irgendwelchen ANDEREN arabisch aussehenden Männer in Flüchtlingsheimen oder unterwegs in der Stadt zu Beispiel - und, wie man lesen kann, werden dazu auf den entsprechenden Neonaziseiten bereits die ersten verabredungen getroffen.


    So, ich hoffe, dass es jetzt klarer ist.

  • Eben. Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum in der momentanen Diskussion immer das Wort "Flüchtlinge" auftaucht. Das Problem sind nicht originär die Flüchtlinge. Das Problem ist ein bestimmtes Frauenbild, das durchaus auch kulturell bedingt ist, dem aber noch nicht in ausreichendem Maße begegnet wird - das gibt es mit Sicherheit in rückständigen deutschen Landgebieten oder dem Oktoberfest, aber sehr viel mehr gibt es das in religiösen islamischen Machokulturen. Und die sind schon sehr viel länger da als die Flüchtlinge aus Syrien; werden aber seit Jahrzehnten ignoriert. Von beiden Seiten. Von den Vertretern von "die Gastarbeiter kehren in ihre Heimat zurück" genau so wie von "die bunte Vielfalt der Kulturen bereichert auf jeden Fall unsere Gesellschaft".


    Was Meike meint, ist die Instrumentalisierung. Konkreter gesagt, wenn in diesem Forum der User Claudius in diesem Kontext über das Selbstbestimmungsrecht von Frauen salbadert, weiß ich doch ganz genau, dass es in Wirklichkeit nur darum geht, "den Musels" einen mitzugeben...


    Nele

Werbung