Wachpolizei- das macht mir ernsthaft Angst

  • Gestern sah ich im Fernsehen, dass verschiedene Bulä eine Wachpolizei einführen. In Sachsen geht die Ausbildung 12 Wochen (in Worten: ZWÖLF WOCHEN) und anschließend werden diese Menschen mit Uniformen der Polizei, sowie Schlagstöcken und Schusswaffen ausgestattet, um Asylbewerberheime zu bewachen.


    Dass sowas überhaupt verfassungsgemäß ist? Das ist mit das Furchtbarste, was ich seit langem innenpolitisch gehört habe.



    Und damit auch ganz klar ist, wer an dieser Ausbildung voraussichtlich teilnehmen wird, sind die Anforderungen zum Aufnahmetest gleich noch mal in "leichter Sprache" übersetzt (ich zitiere das Staatsministerium des Innern):



    "...Der computergestützte Fähigkeitstest beinhaltet:

    • einen kognitiven Fähigkeitstest (Intelligenztest),
    • einen Deutschtest (u.a. Diktat) und
    • berufsbezogene Persönlichkeitsfragen.

    Der physische Eignungstest (Sporttest) besteht aus folgenden Disziplinen:

    • dem Kasten-Bumerang-Test
      (neun Kastenteile müssen in höchstens 60 Sekunden überwunden werden),
    • den sog. Bundeswehrliegestützen/Liegestützen* und
    • dem 2000 (w) / 2400 (m) – Meter-Lauf in höchstens zwölf Minuten..."


    Also auf auf, ihr besorgten Bürger, alle die über einen Kasten springen können, bewerbt euch! leistet debilen Ungehorsam, ihr braucht keinen Schulabschluss und was physisch heißt, muss man auch nicht wissen, um eine Waffe in die Hand gedrückt zu bekommen.



    Debiler Ungehorsam ist natürlich geklaut- wer heute noch nix zu lachen hatte, mal hier anschauen, Kalkhofe ist einfach der Beste :D :

  • So hat der rechte Mob wenigstens noch die Möglichkeit sich an Schußwaffen ausbilden zu lassen, bevor zur nächsten Jagd auf Ausländer und andere geblasen wird.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Verfassungskonform ist das schon - aber nicht klug. In Baden-Württemberg gab es das über Jahrzehnte:


    Der freiwillige Polizeidienst in Baden-Württemberg wurde im Mai 1963 eingeführt. Derzeit gehören ihm 1041 (Stand 31. Dezember 2012) Bürger an. Seine Aufgaben umfassen in der Regel die Sicherung und Überwachung des Straßenverkehrs, die Sicherung von Gebäuden und Anlagen, den Kraftfahrdienst, den Fernmeldedienst und ähnliche technischen Dienste sowie den Streifendienst. Seit Anfang 1998 wird der freiwillige Polizeidienst auch im Bereich der Kommunalen Kriminalprävention eingesetzt.
    Die Ausbildung umfasst zwei Wochen für die Grundausbildung sowie einer darauf folgenden Einführungsverwendung und erfolgt in einer Polizeischule der Bereitschaftspolizei oder bei den Aufstellungsdienststellen (in der Regel die Polizeidirektionen). Die Weiterbildung erfolgt einzeln auf den jeweiligen Dienststellen (zum Beispiel Reviere) und gesammelt in Fortbildungen.


    ....
    Die nach der Landtagswahl am 27. März 2011 gebildete grün-rote Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag die mittelfristige Abschaffung und das sofortige Einfrieren der Finanzierung (2,2 Mio. Euro jährlich) des freiwilligen Polizeidienstes in Baden-Württemberg beschlossen. Als erste Maßnahme wurden die Haushaltsmittel für den Freiwilligen Polizeidienst eingefroren und freiwerdende Mittel werden für hauptamtliche Kräfte umgeschichtet; ferner wurde die Anwerbung für den Polizeidienst beendet.[1] Die CDU sprach sich dagegen mehrfach für die Beibehaltung des Freiwilligen Polizeidienstes aus und bezeichnet ihn als „Erfolgsgeschichte“ und „wichtiges Bindeglied zwischen Polizei und Bürger“.[2][3] Sie kritisiert ferner, dass Freiwillige keine neuen Uniformen erhalten, sondern weiterhin die grüne Uniform tragen.


    Ich weiß von einem Schulleiter, der sich am Wochenende als HiPo (mit Waffe) gerne auf den Volks-(Sauf-)festen zeigte, auf denen auch seine Schüler zu Gange waren ;-)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Laut Anforderungsfrage, die hier genannt werden, sollen an der Ausbildung Personen teilnehmen, die


    - Deutsch beherrschen
    - einen Intelligenztest bestanden haben
    - einen Persönlichkeitstest erfolgreich absolviert haben
    - einen Sporttest bestanden haben und körperlich geeignet sind.


    Laut Homepage der Polizei Sachsen werden auch getestet:


    • die Kommunikationsfähigkeit,
    • die Teamfähigkeit,
    • die Kooperationsfähigkeit und
    • das Durchsetzungsvermögen.

    Beim strukturierten Einzelinterview werden folgende persönliche Kompetenzen überprüft:

    • die Belastbarkeit
    • das eigenverantwortliche Handeln
    • die Motivation und
    • die Kontaktfähigkeit.

    Außerdem wird der Bewerber ärztlich untersucht und ich gehe mal davon aus, dass man auch ein Führungszeugnis braucht.


    Warum soll das bitte die Bewerber, die sich hier melden und die dann genommen werden, von vornherein als rechte Dumpfbacken und Schläger diffamieren??? Und der Vermerk Sporttest und Intelligenztest in Klammern ist für mich auch nichts Ehrenrühriges. Die Länder sind bei der Bewältigung der Aufgaben, die durch die zahlreichen Flüchtlinge auf sie zukommen, schlichtweg inzwischen überfordert. Die Polizei wurde z.T. in den letzten Jahren massiv reduziert - was in meinen Augen ein Fehler war -, die Polizisten gehen inzwischen auf dem Zahnfleisch, aber auf die Schnelle schüttelt man auch keine voll ausgebildeten Polizeibeamten aus dem Hut!

  • So hat der rechte Mob wenigstens noch die Möglichkeit sich an Schußwaffen ausbilden zu lassen, bevor zur nächsten Jagd auf Ausländer und andere geblasen wird.

    Jetzt mal ehrlich. Warum sollte sich denn der rechte Mob bei der Polizei ausbilden lassen, um dann Jagd auf Ausländer zu machen?
    Verstehe ich leider nicht.

  • Ich glaube, dass in den Nachrichten gehört habe, dass es nicht verfassungskonform ist.


    Aber dann werden sich die privaten Sicherheitsfirmen freuen, dann wählen die nämlich weiterhin ihre Leute selbst aus und entscheiden, wenn sie als Sicherheitsmann zur Überwachung von Flüchtlingsunterkünften schicken. Da würde ich mich wohler fühlen, wenn das staatlich überwacht wäre, statt in den Händen von gewinnorientierten Privatunternehmen.

  • Aber dann werden sich die privaten Sicherheitsfirmen freuen, dann wählen die nämlich weiterhin ihre Leute selbst aus und entscheiden, wenn sie als Sicherheitsmann zur Überwachung von Flüchtlingsunterkünften schicken. Da würde ich mich wohler fühlen, wenn das staatlich überwacht wäre, statt in den Händen von gewinnorientierten Privatunternehmen.

  • warum der rechte mob das machen sollte? mh, lass mal das gehirn benutzen. vielleicht, weil er dann sogar legal auf ausländer schießen darf? dann heißt das nicht mehr "körperverletzung", sondern die gegenseite kann des "widerstands gegen die staatsgewalt" bezichtigt werden. oder "bei der flucht erschossen", haha. (nicht wirklich lustig, suchst du ironie...)


    macht nicht nur dem pausenbrot angst. mir macht das riesengroße angst! always, always, always fear stupid people in large groups. besonders in uniform und mit waffen!

  • warum der rechte mob das machen sollte? mh, lass mal das gehirn benutzen. vielleicht, weil er dann sogar legal auf ausländer schießen darf? dann heißt das nicht mehr "körperverletzung", sondern die gegenseite kann des "widerstands gegen die staatsgewalt" bezichtigt werden. oder "bei der flucht erschossen", haha. (nicht wirklich lustig, suchst du ironie...)


    macht nicht nur dem pausenbrot angst. mir macht das riesengroße angst! always, always, always fear stupid people in large groups. besonders in uniform und mit waffen!

    Selten so einen Unsinn gelesen. Als würden sich Rechte bei der Polizei aisbilden lassen, um auf Flüchtlinge zu schießen.
    Sag mal geht's noch und wie kann man mit etwas Grips im Kopf auf so etwas kommen? Denkst du, die ziehen dann mit geladener Waffe durch die Straße und knallen jeden ab, der ihnen vor die Flinte kommt? Oh man, was für Phantasien.


    In Uniform sind sie identifizierbar und zu erkennen (mehr oder weniger, aber das ist ein anderes Problem bei unserer Polizei). Warum sollten sie das tun?
    Ausländer jagen, wie ihr es nennt, geht seit Jahren auch ohne Uniform. Warum dann der Aufwand?


    Bei manchen Usern hier hat man teilweise das Gefühl, dass sie fernab jeglicher Realität leben und vom Leben aber auch so gar nix mitbekommen.

  • na dann. sprich bei gelegenheit mit leuten, die mit anderer hautfarbe oder sonstwie optisch nach "migratonshintergrund" aussehend in sachsen oder brandenburg leben. wahrscheinlich bilden sie es sich nur ein, zusammengeschlagen, angepöbelt und beschimpft zu werden (wenn's gut läuft). oder betrachte ein paar bilder von asylbewerberunterkünften im osten, die angezündet wurden und werden. und leider gibt's diesen rechten mob ja auch anderswo in der republik. auskunft gibt sonst auch die offizielle statistik zum anstieg rechter gewalttaten in den letzten monaten. diesen "besorgten bürgern" (eigenname) waffen zu geben scheint mir keine gute idee zu sein. ihre affinität zu "bürgerwehren" konnte man z.b. wieder mal (zum x-ten mal, rechtsradikale verbünde, teils vom verfassungsschutz beobachtet, teils verboten, geben sich von je her gern namen, die auf angebliche 'schutzaufgaben' verweisen, die sie ungefragt wahrzunehmen gedenken) nach den angriffen von männern mit arabischem background auf frauen an silvester in köln beobachten, als solche "bürgerwehren" durch die städte zogen und in ihren augen 'falsch' aussehende leute angriffen und teilweise leider schwer verletzten.


    oder sind das für dich ereignisse, die "fernab der realität" und nur da stattfinden, wo man "vom leben aber auch so gar nix" mitbekommt? oder ist das alles "lügenpresse"? oder wie? oder ist das egal, weil die opfer ja keine deutschen sind? ich komm da nicht mehr mit. und es macht mir angst, richtig große angst. wir müssen (! ob es uns gefällt oder nicht, die flüchtlinge sind da, das ist so, das ist realität) *miteinander* arbeiten, nicht gegeneinander, gegen kulturen, gegen religionen, gegengegengegen... wehret den anfängen.

    3 Mal editiert, zuletzt von kecks ()

  • Inwiefern sollte das nur ansatzweise nicht verfassungskonform sein? Interessiert mich.

    Keine Ahnung, die Frage war ernsthaft gestellt.


    Ich stelle mir die Polizei als Teil der Exekutive vor, ein Grundpfeiler der Demokratie. Beamte, Diener des Landes, die Gesetze des Bundes kennen und durchsetzen müssen. Menschen mit Realschulabschluss treten eine mehrjährige Ausbildung an, nehmen an psychologischen Schulungen teil, um den Dienst an der Waffe zu erlernen, werden dann Beamte etc. pp.
    Und dann wird ein Trüppchen eingestellt, das einen Aufnahmetest bestanden hat und mit einer Waffe ausgestattet- im Namen der Polizei und somit des Landes?

  • @kecks


    Bestreite ich, dass es Übergriffe auf Flüchtlinge gibt? Nein.


    Ich bestreite aber, dass sich Rechte bei der Polizei ausbilden lassen, um Flüchtlinge abzuknallen (tut mir leid für die Wortwahl).


    Das ist doch völlig weltfremd und wird nicht passieren. Der Einsatz der Schusswaffe ist das letzte Mittel bei der 'normalen' Polizei.
    Und jetzt meinst du, dass die Hilfssheriffs wild um sich schießend durch die Innenstädte ziehen? Einfach mal so, ein paar Flüchtlinge abschießen?
    Das ist doch völlig daneben und müsste dir eigentlich auch auffallen.

  • ...gelöscht wg. geändertem Beitrag im Zitat...

    Einmal editiert, zuletzt von Pausenbrot ()

  • svwchris, ich wünschte, du hättest recht. leider sprechen die schlagzeilen eine andere sprache. du kannst die ignorieren, oder als lügenpresse darstellen oder was weiß ich, aber davon gehen sie halt nicht weg (rechtsradikale, die sich gern als bürgerwehr verkaufen und auch so handeln, bereits jetzt, illegal. ihnen dieses vorgehen legal zu ermöglichen ist - gelinde gesagt - gefährlich.)

  • Natürlich sind Bürgerwehren gefährlich. Aber warum sollten diese Menschen denn aus der Illegalität heraustreten und sich dann bei einem stattlichen Organ 'engagieren'. Sie sind ja dazu auch keine Freunde der Polizei bzw. oftmals eh polizeibekannt.
    Und ob die sich durch die Ausbildung quälen um am Wochenende Dienst zu schieben, in der Aussicht die Waffe zu benutzen, wage ich stark zu bezweifeln.
    An Schusswaffen kommen die auch ohne Uniform.

  • Die Polizei wurde z.T. in den letzten Jahren massiv reduziert - was in meinen Augen ein Fehler war -, die Polizisten gehen inzwischen auf dem Zahnfleisch, aber auf die Schnelle schüttelt man auch keine voll ausgebildeten Polizeibeamten aus dem Hut!

    Ja, das Argument ist einleuchtend. Etwa so, wie jetzt jeder, der selber lesen kann, anderen Deutsch beibringen darf auf Staatskosten und die rund 6-jährige Ausbildung zum Lehrer damit ad absurdum geführt wird.


    Einziger klitzekleiner Unterschied: Hier geht es um Leben und Tod.

  • 2014 sind 7 Menschen durch die Polizei getötet worden.


    Und du glaubst jetzt, dass diese Zahlen in die Höhe schießen werden, weil jetzt die Rechten bei der Polizei anheuern?
    Du übertreibst mit deiner 'Leben und Tod' Aussage.

  • sind ja nur sieben leute, gell? und die paar mehr zwangsanwendungen oder eventuell tote asylbewerber wenn rechte per schnellkusr polizist werden dürfen - paar weniger, ist doch gut, gell? ...

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