Abgeltung für Schulhomepage

  • Hallo zusammen,


    ich soll für unseren privaten Schulerhalter unsere Schulhomepage neu erstellen, wobei ich dafür ein CMS verwenden werde.
    Jetzt ist jedenfalls, wie hoch die Abgeltung ist (ich muss einen Vorschlag machen).


    Ich habe daran gedacht, ein Monatsgehalt (4000€ brutto) zu fordern, da ich damit preislich sicher unter dem Preis von Agenturen liegen dürfte.
    Klären müsste ich noch, was für die Wartung in den darauffolgenden Jahre angedacht wäre.


    Hat jemand Erfahrungen damit?

  • Du hast nicht angegeben, wie umfangreich das ganze werden soll.
    Musst du selber Fotos mach, Texte schreiben, Filme drehen, oder gibt's die fertig?
    Für das, was ich so als "normale" Schulhomepage kenne, sind 4000€ deutlich überzogen.
    Mach daraus mal einen Stundenlohn und überleg dir dann, was du in der ganzen Zeit machen willst...
    (Wenn du nur ein CMS einrichten musst, und ein paar Basisinhalte - Stundenpläne, Vorstellung Schulleitung, Elternbriefe etc. einstellst.)
    Orientier dich da vielleicht mal an webkalkulator.com.


    Gruß
    Nitram

    • Offizieller Beitrag

    Für das, was ich so als "normale" Schulhomepage kenne, sind 4000€ deutlich überzogen.

    Freiberuflich wäre es ja auch eine Nebentätigkeit (selbst in der eigenen Schule), da wären 4000€ wohl auch über der Grenze, was man genehmigen kann (zumindest in Hessen).

  • Ich benötige keine steuerrechtlichen Informationen, da ich nicht in DE beschäftigt bin.


    @Nitram, zu tun sind: Kompletter Aufbau mittels CMS, Einbindung von Zusatzmodulen, Import/Übernahme aller Inhalte, Grafikdesign.
    Unsere Schule hat 1500 Schüler und mehrere Schulformen, insofern ist da viel zu tun.


    Das Problem ist, dass ich mich in manche Dinge erst wieder eimarbeiten muss, und das kostet halt auch Zeit.


    Danke jedenfalls für den Link.

  • Wenn du für die (wieder-) Einarbeitung bezahlt werden willst, sollte sich der Schulhalter fragen, warum er dich mit der Erstellung beauftragen sollte.
    Wenn er eine Agentur nimmt, dann zahlt der die Einarbeitung nicht (bzw. nur zu einem geringen Anteilig, weil sich die Einarbeitungskosten des Mediendesigners auf alle HPs verteilen, die dieser erstellt).


    Wenn ich ein Haus bauen wollte würde ich keinen Planer wählen der mir sagt "Ich plane ihnen das Haus - aber sie müssen mir dafür das Studium bezahlen."


    Gruß
    Nitram

  • Ich persönliche würde 60-80€ die Stunde nehmen. Denk dran, dass davon ca. 1/3 Steuer runter geht, Abschreibung für die Arbeitsmittel, Unterhaltskosten fürs Büro, Sozialversicherung etc.


    Wichtig ist dass du klipp und klar den Leistungsumfang vertraglich festlegst.
    Server aufsetzen/administrieren?
    CMS aufsetzen/administrieren?
    Webdesign neu entwerfen oder nachbauen?
    Wenn nachbauen, wie genau muss es sein? Manch einer wird da extrem pingelig. Es ist kein Spaß ein vermurkstes Layout in ein frisches Template zu gießen.
    Migration der Inhalte
    Erstellung von Logos, Grafiken, Bildern?
    Schulung von Lehrern?
    ...


    Wenn du das nicht festlegst, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du x Nebenwünsche hinterher noch so "mitmachen" sollst.
    Je nach Leistungsumfang schwankt die benötigte Zeit dann natürlich.

  • Einen Preis bei diesen recht spärlichen Infos zu nennen ist ein bisschen wie Glaskugellesen.


    Ich frage mich, wieso der Schulerhalter eine interne Lösung möchte ... vermutlich um Geld zu sparen und ggf. auch internen Druck auf dich ausüben zu können. Ich persönlich würde mich nicht darauf nicht einlassen.


    Mich würde noch interessieren, in welchem Land sowas möglich ist? Ich glaube in D wäre das undenkbar, dass ein Lehrer sich intern einen nebenberuflichen Auftrag von 4000€ zuschustern lässt :)

  • Der Begriff "Schulhalter" weist auf Österreich hin.
    Es ist wohl eine Privatschule.
    Ich sehe erst mal (auch nach deutschem Recht) nicht, warum eine private Institution nicht einen Auftrag in Form eines "Werkvertrags" vergeben kann - und ich sehe auch nicht, warum ein Arbeitnehmer, der an dieser Schule arbeitet, nebenberuflich als Webdesigner tätig sein kann und sich dann um diesen Auftrag bewirbt.

  • 4000 Euro Brutto hört sich doch nach einer Verhandlungsbasis an. Es schadet außerdem nichts, wenn sich herumspricht, dass das Erstellen der Schulhomepage nicht mal eben so nebenbei geht.
    An öffentlichen Schulen läuft so etwas nämlich nach ganz einfachem Schema. Da wird einer der Mathe-, Physik- oder Informatilehrer beschwatzt, bis er es für ein bis zwei Ermäßigungsstunden macht. Das kostet den Dienstherren nahezu gar nichts, da der betreffende Kollege, natürlich Beamter, mindestens das achtfache an Stunden Arbeitsleistung in die Homepage stecken muss, wie der Dienstherr Ermäßigung dafür genehmigt.
    Wozu also extra Geld ausgeben, wenn ein Beamter das auch nebenher (in der Freizeit) machen kann? Auch kann man einfach die Fachschaftsleiter zwingen sich um Inhalte der Fachbereiche zu kümmern.
    Kostengünstiger geht es kaum. Insofern wäre es eine gute Verhandlungsbasis, wenn da außerhalb des Elfenbeinturms öffentlicher Frondienst gutes Geld für gezahlt wird.
    Vielleicht wird man dann an der öffentlichen Schule auch irgendwann besser entschädigt für dererlei Aufwand.

  • In meiner Steuerklasse muss ich die Hälfte des Verdiensts wieder an den Staat abgeben, d.h. das wären dann ~2000 Euro brutto, was nicht mehr so viel ist.


    Ich wage zu behaupten, dass eine Agentur da teuerer ist, mit Wartungsvertrag hätte diese vor einiger Zeit 20.000 Euro verlangt.


    Warum ein Lehrer das macht? Weil die Koordination sonst zwischen drei Ecken laufen müsste: Agentur - Schulerhalter - Schule, und so bleibt alles in der Schule.
    Dass das wesentlich einfacher ist, leuchtet ein, vor allem kann man jederzeit etwas ändern, ohne wieder zur Agentur zu müssen.


    In Ö sind Nebenverdienste gestattet, sofern sie von der Schulleitung genehmigt werden, insofern kein Problem.
    Ermäßigungsstunden gibt es nicht, weil das müsste wieder der Staat zahlen.

  • Du könntest ein Angebot von einer Agentur einholen und dich danach richten, aber das ist auch nur die halbe Wahrheit.


    Allein der inhaltliche Entwurf ist schon ein Mordsaufwand, wenn alle glücklich sein sollen. Ich würde sehr genau abklären, was die Seite enthalten soll, wer über die Inhalte bestimmt, wer dich vertritt, wenn du nicht da bist und wer die Seite auch technisch aktuell hält.


    Man kann Monate damit verbringen, die Farben und Schriften zu diskutieren und welche Fotos auf die Startseite sollen. Hättest du da freie Hand, oder müsstest du endlose Sitzungen abhalten, bei denen jeder seine Meinung sagen darf und hinterher doch nichts beschlossen wird? Das sind so Dinge, die richtig Zeit fressen.


    Wo soll sie denn gehostet werden, musst du dich darum auch kümmern? Wie oft werden Inhalte aktualisiert?


    4000 Euro halte ich für eine absolute Untergrenze, wobei es halt auch drauf ankommt, wie groß die Seite wird. Wenn du keine Erfahrung mit sowas hast, wirst du den Aufwand vermutlich unterschätzen. Den laufenden Betrieb würde ich nach Stunden abrechnen.


    Schön, wenn alles im Haus bleibt, dann bist du nämlich ständig ansprechbar und wirst auch ständig angesprochen, ob du "mal eben" dies und jenes tun kannst.

    • Offizieller Beitrag

    und ich sehe auch nicht, warum ein Arbeitnehmer, der an dieser Schule arbeitet, nebenberuflich als Webdesigner tätig sein kann und sich dann um diesen Auftrag bewirbt

    Das ist etwas OT: Zumindest in Hessen gibt es eine Verdienstobergrenze für Nebentätigkeiten, und die gilt auch für Nebentätigkeiten in der eigenen Schule. Außerdem würde ich mich als Schulleiter auch nicht dem Verdacht aussetzen, wir würden da irgendetwas klüngeln.

  • Ich zieh' um nach Österreich und bewerbe mich an eurer Schule.
    4000 Stutz für die Einrichtung und Pflege eines CMS-Systems einer Schule? Ich pflege die Homepages von mehreren Schulen und Benefiz-Aktionen mit ein paar Stunden Aufwand pro Monat: Wordpress installieren, Layout auswählen, Rechte für Autoren verteilen und ab und an neue Seiten anlegen oder die Struktur verändern. Für 4000 € pro Website würde ich nach Hawaii auswandern und von dort aus die Auftritte online pflegen ;)


    Man kann natürlich so eine Website auch von Grund auf in HTML und CSS programmieren und Tage und Nächte investieren.
    Da sieht ein kostenloses oder gekauftes Template für Wordpress jedoch in der Regel besser aus und ist leichter zu handhaben.


    Zu Wordpress und Homepage-Programmierung guggst du hier:
    http://www.autenrieths.de/links/linkhtml.htm

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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