Weiterbildung in den Sommerferien

    • Offizieller Beitrag

    Du willst also sagen, dass Leute die bei klarem Verstand sind, nicht zu einer GEW-Fortbildung gehen. Im Umkehrschluss heißt das also, dass Besucher der GEW-Fortbildungen nicht bei klarem Verstand sein können?


    kl. gr. frosch

  • Wird das jetzt formale Logik oder wollt ihr euch sinnfrei in dem Thread angiften? Falls es formale Logik war: Wenn Leute die bei klarem Verstand sind, nicht zu einer GEW Fortbildung gehen ist es trotzdem möglich, dass Besucher bei GEW-Fortbildungen bei klarem Verstand sind, falls sie nicht dorthin gegangen sind (z.B. schon dort waren), keine Leute sind (z.B. Tiere) und ich hab bestimmt irgendwas übersehen. Aber wie hilft das der Threaderstellerin weiter?

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Du willst also sagen, dass Leute die bei klarem Verstand sind, nicht zu einer GEW-Fortbildung gehen. Im Umkehrschluss heißt das also, dass Besucher der GEW-Fortbildungen nicht bei klarem Verstand sein können?

    Ich habe nur von mir selbst geschrieben. Ob jemand bei klarem Verstand ist oder nicht und ob jemand zu einer GEW- Fortbildung geht oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Und auch, ob das eine mit dem anderen zu tun hat.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Corica,


    Bei allen Tips und Hinweisen hier "warne" ich Dich vor allzu großen Erwartungen an die Fortbildungen.


    Es wäre falsch zu denken, bei einer Fortbildung würde man sozusagen aufgefüllt mit dem, was einem in diesem oder jenem Bereich noch fehlt. Du "bist" hinterher nicht schon das, was und wie Du sein willst.


    Sondern Du musst die Probleme, die Du noch hast, gut analysieren. Such Dir einen Kollegen, zu dem / der Du Vertrauen hast und der/die Dir möglicherweise als Modell dienen kann. Besprich alles, was Dir auf dem Herzen liegt, und verbessere Dich systematisch, aber in kleinen Schritten. Natürlich auch mit gezielt ausgewählten Fortbildungen. Aber ballere Dich nicht mit Fortbildungen zu!


    Was man auf einer guten Fortbildung lernt, muss in der Folgezeit eingeübt werden, da sollte man sich täglich eine kleine Übephase, Tagebuch oder sonst was machen, damit das Erlernte tatsächlich in Fleisch und Blut übergeht.


    Und es gibt leider auch Fortbildungen, die nicht viel bringen, weil sie schlecht angelegt sind.


    Auf jeden Fall ist richtig, dass Du ja (erst) im Ref bist und noch viel lernen kannst, so wie wir "fertigen" es auch stetig tun (müssen). Niemand wird von Dir erwarten, dass Du perfekt bist.


    Ansonsten haben die Tips hier auf der Seite aber schon für den einen oder anderen Luftsprung gesorgt?
    :)


    Hamilkar

    • Offizieller Beitrag

    Ich war bei der GEW Berlin vor ein paar Jahren zu einer Stimmbildungs-Fortbildung (1 Tag in der Schulzeit mit Freistellung), die war sehr gut und unterstützend für alle Nicht-Musiklehrer. (Ich kannte vieles davon.)
    Später habe ich dann Einzelstunden bei einer diplomierten Sprecherzieherin genommen, privat bezahlt natürlich, die waren sehr sehr hilfreich und das Geld gut investiert. Verspannte Muskulatur hatte ich seither nicht mehr.
    Wenn es ein medizinisches Problem gibt, du z.B. oft heiser bist etc., kannst du versuchen, dir Logopädie verschreiben zu lassen.
    Nicht jeder kann jedoch laut schreien, es geht immer darum, die Stimmlage zu finden, in der die Stimme am besten klingt und am entspanntesten lange genutzt werden kann.
    Kurz OT, da beratend: Wenn die Schüler bei euch Schreien gewöhnt sind, ist das schade, denn dann erwarten sie es auch von jedem Lehrer. Vielleicht denkst du ja doch über ein Stille-Signal wie in der Grundschule nach (so eine Glocke auf dem Tisch z.B.), statt dein Ziel mit "schreien können" festzusetzen, was langfristig deiner Stimme eher schadet?


    Zum Thema Classroom-Management habe ich beim BMU (Bundesverband Musikunterricht) mal eine Fortbildung besucht, die war auch nicht schlecht, aber eben auch während der Schulzeit.
    Gibt es Möglichkeiten, dass du dich autodidaktisch fortbildest, z.B. mit dieser Seite der Uni Münster oder mit Büchern? Das bringt manchmal mehr als reale Fortbildungen. Es werden eigentlich oft "Durchschnittsvoraussetzungen" angenommen, die du an deiner Schule u.U. nicht hast. Da muss man Abstriche machen (Rate woher ich das weiß...).

  • Hallo,


    ich habe mir mal ein paar Stellen von deinem Eingangspost herausgepickt, auf die ich kurz eingehen möchte.

    ich bin gerade in der Anfangsphase des Referendariats und habe das Gefühl, dass es unglaublich viele Baustellen gibt, an denen ich arbeiten muss.

    Du hast überhaupt KEINE Baustellen. Du erlernst den Beruf erst! Das Referendariat soll dich auf diesen Beruf vorbereiten. Du bist gerade einmal in der Anfangsphase! Schließe erstmal das Referendariat erfolgreich ab. Damit wirst du genug zu tun haben. Nutze die ersten drei Berufsjahre, um deinen Weg zu finden und wenn du DANN noch das Gefühl haben solltest, es gäbe "Baustellen", kannst du immer noch auf Fortbildungen, Seminare, etc. gehen.


    "Lehrer sein", "unterrichten" ist wie Vieles im Leben "learning by doing". Jeder Lehrer ist ein Individuum und muss seinen eigenen Weg finden. Wenn man sich generell von seiner Persönlichkeitsstruktur, seinem Wesen und seinem Charakter für den Beruf eignet, wird man diesen Weg auch finden! Und dann muss man im Berufsleben auch keine "Rolle" spielen!

    Die Hilfestellungen, die ich im Seminar in Form von Dokumentenbergen erhalte, helfen mir nicht.

    Dann fordere das ein, was dir fehlt! Dein Fachleiter ist auf solche Hinweise angewiesen. Überleg dir, was dir hilft/helfen würde, tue dich mit deinen Mitreferendaren zusammen und tragt euer Anliegen vor. Wie soll der Fachleiter wissen, dass ihr in diesem oder jenem Bereich mehr "Bedarf" habt, wenn keiner den Mund aufmacht?

    Ich habe das dringende Bedürfnis danach, mich z.B. mit Themen wie Unterrichtsmethoden, Gruppendynamik, Auftreten vor der Klasse, sinnvolle Unterrichtsplanung etc. auseinander zu setzen.

    Das ist genau das, was du im Referendariat lernen sollst. Es wird auch sicher noch thematisiert werden! Wenn nicht, wie gesagt, einfordern!

    Auch ein Workshop zum Einsatz von Stimme würde mir gut tun.

    Das ist in der Tat sinnvoll, auch am Anfang des Berufslebens. Jeder Hausarzt wird dir mal 10 Stunden Logopädie verschreiben, wenn du Lehrerin bist/wirst. Allerdings würde ich das NICHT in den Ferien machen sondern begleitend zum Schulalltag. Dann kannst du das Erlernte gleich umsetzen und einüben.

    Die Schüler sprechen im Unterricht andere Sprachen und man muss besonders autoritär auftreten, um sich Gehör zu verschaffen. Beim Hospitieren bekomme ich mit, dass alle Lehrer unglaublich viel Schreien und dabei auch beleidigend werden, um die Klasse wirklich in den Griff zu bekommen.

    Wer sagt das, dass man besonders autoritär auftreten muss um solche Klassen in den Griff zu bekommen? Ich unterrichte an einer beruflichen Schule mit hohem Migrantenanteil. Die Schüler kommen teilweise von der Hauptschule, Werkrealschule, etc. Ich musste noch nicht ein einziges Mal autoritär auftreten und bin bisher mit allen Klassen zurecht gekommen.


    Von Kollegen die schreien oder beleidigend werden, kannst du in punkto Klassenführung nichts lernen! Halte dich an die Kollegen, die führungsstark sind und ihre Klassen im Griff haben. Ich empfehle dir mal bei Sportkollegen zu hospitieren. Die haben ja meist auch ein zweites Fach, das vielleicht mit einem deiner Fächer deckungsgleich ist.


    Weil oben jemand was schrieb von wegen man müsste als Lehrer eine Rolle spielen... Bloß nicht! Willst du 40 Jahre "Theater" spielen?! Ich kenne Kollegen, die das machen und das geht ihnen extrem an die Substanz. Jeder Tag ist mehr oder minder ein Kampf. Man muss an so Vieles denken. "Ach nein, ich muss ja streng sein und die harte Nuss spielen." Warum? Zumal die Schüler das merken und dir was husten werden. Sie sind ja nicht blöd; sie merken das genau, wenn ihnen was vorgespielt wird.


    Sei authentisch, freundlich, gehe mit den Schülern respektvoll um, sei um jeden einzelnen Schüler bemüht, lebe ihnen deine Werte vor, sei dabei konsequent und fair und du wirst keine Probleme haben. Du musst weder Lieblingslehrerin noch das größte A****l*ch sein, um den Schulalltag zu meistern!

    kennt ihr Möglichkeiten, wie ich mich während der Sommerferien weiterbilden kann?

    Gott bewahre! Erholen sollst du dich in den Sommerferien! Weiterbilden kannst du dich wie gesagt immer noch, wenn du feststellst, dass du nach drei Berufsjahren noch Bereiche hast, in denen es so gar nicht läuft...


    Wie gesagt, überstehe jetzt erstmal das Ref und dann kannst du immer noch schauen!

  • Die TE hat nicht nach Tipps gefragt, wie sie ihren Unterricht verbessern kann, sondern wo sie Fortbildungen besuchen kann.....Lies bitte richtig[...]!

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Volle Zustimmung, Mrs. Pace. Bis auf eins, vor einer Klasse auftreten empfinde ich schon als eine Rolle. Ich habe auch unter Kollegen eine gewisse Rolle, mit meinem Mann bespreche ich anderes, als mit meinen Kindern etc., ich heule nicht rum im Klassenzimmer und meiner Schwiegermutter würde ich keinen Fidget Spinner aus der Hand nehmen... Vor Gruppen sprechen kann man als einziges extra lernen. Alles andere lernt man m.E. nur durch probieren im Klassenzimmer. Das geht, so das Gerücht, 7 Jahre :)

  • Und das soll was genau bedeuten?!

    Volle Zustimmung, Mrs. Pace. Bis auf eins, vor einer Klasse auftreten empfinde ich schon als eine Rolle. Ich habe auch unter Kollegen eine gewisse Rolle, mit meinem Mann bespreche ich anderes, als mit meinen Kindern etc., ich heule nicht rum im Klassenzimmer und meiner Schwiegermutter würde ich keinen Fidget Spinner aus der Hand nehmen... Vor Gruppen sprechen kann man als einziges extra lernen. Alles andere lernt man m.E. nur durch probieren im Klassenzimmer. Das geht, so das Gerücht, 7 Jahre :)

    Ja, ich stimme dir zu. Ich meinte "Rolle" jetzt im Sinne von "sich verbiegen". Es gibt bei uns zum Beispiel eine Kollegin, die nimmt sich jedes Jahr vor, doch endlich mal "strenger" zu sein. In Wirklichkeit ist sie ein herzensguter Mensch, der es mit anderen Strategien wesentlich einfacher hätte, als den Schülern was vorzuspielen, was man nicht ist.


    Dass man im Leben unterschiedliche Rollen einnimmt (Mutter, Ehefrau, Lehrerin, Tante, Mannschaftskameradin, etc.), ist natürlich so, da hast du Recht. Trotzdem muss das nicht heißen, dass man in jeder dieser "Rollen" Theater spielen muss.

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