Langzeiterkrankung

  • Hallo,
    Ich muss jetzt mal fragen,vielleicht kennt sich ja jemand aus. Ich bin schwanger und dauerhaft krank geschrieben. Es wird auch bis zum Ende der Schwangerschaft so bleiben. Ich habe bis circa Ende Oktober unterrichtet und bin dann ausgefallen. Ersatz gibt es für mich nicht, die Kollegen übernehmen meinen Unterricht. Jetzt ist es so,dass ich auch Klassenlehrer bin und der Sl möchte,dass ich immer im Klassenbuch unterschreiben,bzw. wenn neue Amtsblätter kommen soll ich auch unterschreiben,dass ich die gelesen habe und die Zeugnisse fürs Halbjahr soll ich auch schreiben. Jetzt die Frage,ob das überhaupt rechtlich in Ordnung ist. Ich meine,wenn ich jetzt im Krankenhaus wäre,könnte ich ja das auch nicht machen...
    Vielleicht wisst ihr ja mehr!

  • Nein, das ist keineswegs in Ordnung, du bist krank und damit musst du sicher keine Zeugnisse schreiben o.ä.
    Das du Klassenlehrerin bist ist schön, es wird sicher einen Stellvertreter geben und der ist dann dafür zuständig, wenn klar ist, dass du zu den Zeugnissen nicht wieder da bist.
    Manchmal denke ich, die Schulleitungen machen es sich z.T. selber schwer.

  • Hallo, deine Schulleitung versucht den für sie bequemsten Weg - sie wünscht und meistens klappt das wahrscheinlich auch. Du bist aber krankgeschrieben und musst keinerlei Leistung erbringen. Meine Erfahrung: der Schulleitung gegenüber selbstbewusst mitteilen, dass du gesundheitlich nicht in der Lage bist, während deiner Krankschreibung zu arbeiten, gleichzeitig den Kollegen die bis zur Krankschreibung erstellten Unterlagen und notwendige Informationen zur Verfügung stellen und dann innerlich frei machen von Schuldgefühlen oder ähnlichem. Es steht nicht in deiner Macht für eine vernünftige Vertretung zu sorgen und wenn es der Dienstherr nicht für notwendig erachtet einen Vertretungslehrer zu schicken, der deine Aufgaben erfüllt, dann ist das so. Es ist wichtig, dass die Verantwortlichen eine Rückmeldung bekommen, dass es dann eben zu Schwierigkeiten kommt. Wenn kranke Kollegen Ihre Aufgaben weiter übernehmen, ist die Konsequenz nur, dass das System so aufrecht erhalten wird.

  • Nein, dazu bist du nicht verpflichtet. Ich hatte in meiner vergangenen Schwangerschaft ein ähnliches Problem, wo ich mich dann rechtlich dazu habe beraten lassen.
    Du bist lediglich dazu verpflichtet, Mitteilungen zum Leistungsstand, d.h. Noten von Tests, Arbeiten, Abfragen, mündliche Leistungen (Stand Oktober! ) der Schule zu übermitteln.

  • Ich kann das nur bestätigen, vor allem auch den Punkt, dass du dich von Schuldgefühlen freimachen musst, dir diese bzw. nicht einreden lassen darfst. Klar ist das erstmal blöd, für die Kollegen, die dich vertreten müssen, aber da ist es Aufgabe der Schulleitung, entsprechende Entlastung in anderen Bereichen zu arrangieren.
    Es ist absolut nicht deine Aufgabe, die dünne Besetzung an den Schulen aufzufangen und wenn du dich hier breitschlagen lässt, kann das Erwartungshaltungen schaffen, die auf spätere Langzeiterkrankte deutlichen Druck ausüben.
    Ich würde hier auch den PR einschalten, der die Schulleitung mal auf ihre Fürsorgepflicht ansprechen soll.

  • Die dünne Bestzung wird auf dem Rücken der Kollegen ausgetragen, die Sordheaven vertreten müssen. Sie kann da überhaupt nichts dafür und ist v.a. eigentlich nicht in der Lage, ein für Erstklässler übliches Berichtszeugnis zu schreiben, wenn sie ab Ende Oktober nicht in der Klasse war. Für die vertretenden Kollegen ist es aber auch schwierig, weil die i.d.R. selber eine eigene Klasse haben, für die Zeugnisse geschrieben werden müssen und wahrscheinlich auch nur immer stundenweise in der Klasse sind.
    Die k....... auch alle ab, wenn sie jetzt für diese Kinder, die sie nicht richtig kennen, ein Zeugnis schreiben sollen.


    Es wäre in meinen Augen ein Entgegen kommen, wenn Sordheaven etwas aufsetzt, was von den anderen gegebenenfalls ergänzt oder geändert wird. Jetzt geht der Shitstorm los, aber wer soll das denn sonst schreiben? Für die anderen ist das sehr schwierig, wenn sie nur sporadisch in der Klasse sind und die Kinder nicht richtig kennen.


    Bei Erstklässlern habe ich schon im Krankenhaus Berichte geschrieben. Aber wer soll es denn sonst tun, wenn es keine Vertretung gibt. :rotwerd:


    Es geht ja nicht nur darum, eine Note zu erteilen, sondern Arbeiten, Verhalten und das Lernrn in den einzelnen Fächern wird beschrieben. Und das ist für Kollegen nicht einfach, wenn sie unregelmäßig in der Klasse sind.


    Bei uns gibt es in der 1. Klasse keine schriftlichen Halbjahreszeugnisse, aber ich hatte bereits Elterngespräche, weil diese ja gerne wissen möchten, wie ihr Kind in der Schule angekommen ist, wo es Probleme gibt, was man unterstützen sollte. Nachdem du in den 1. Schulwochen da warst, hast du da vmtl. schon den besseren Einblick.


    Aber ich weiß ja nicht, was dir fehlt. Wenn du gesundheitlich das nicht leisten kannst, dann würde ich es auch nicht machen. Krank ist krank. Von schwangeren Kolleginnen weiß ich allerdings, dass man wegen eines fehlenden Rötelntitters o.ä. auch wochenlang krank geschrieben wird.


    Ich glaube, ich würde es davon abhängig machen, wie es mir geht. Zwingen kann dich aber sicher niemand. Das andere wäre ein Entgegenkommen den Kollegen gegenüber....

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  • Vielleicht hat sie Notizen, Tests,....


    Wenn es so läuft wie bei uns, dass jeder mal hier und da in der Klasse ist, die Kinder aufgeteilt werden oder ein Lehrer 2 Klassen gleichzeotig hat, kennt niemand die SuS richtig.


    Wenn es so ist, dass eine Erstklasslehrkraft bekannterweise dauerhaft ausfällt und keine Vertretung kommt, dann sollte die SL allerdings dafür sorgen, dass da jemand möglichst konstant in der Klasse sein kann. Derjenige könnte jetzt auch die Berichte schreiben.

  • Dann sind die Zeugnisse eben weniger aussagekräftig. Dass die Eltern gerne genaues Feedback hätten ist gut und schön, aber es ist nicht Sordheavens Aufgabe, das zu leisten, nur weil die Personaldecke keine vernünftige Vertretung gewährleistet. Und wenn es ihnen nicht passt, sollen sie sich beim Schulleiter oder auch an höherer Stelle beschweren. Ist dann halt so.
    Als Sordheavens Kollege würde ich das machen, dem Schulleiter aber durchaus deutlich kommunizieren, dass es aufgrund der Situation eben nur wenig differenzierte Textbausteine geben kann. Ich finde, dass man hier auf keinen Fall zu viel guten Willen zeigen darf, eben gerade weil das dann eine Erwartungshaltung für zukünftige Fälle schaffen kann: "Na ja, Sie sind zwar wegen pfeiferischem Drüsenfieber krankgeschrieben, aber letztes Jahr hat Frau Sordheaven auch während ihrer Krankschreibung die Zeugnisse aufgesetzt. Das schaffen Sie schon, Sie sind ja daheim und haben viel Zeit..."
    Ne, sowas geht auf keinen Fall. Hat auch mit "Shitstorm" eher wenig zu tun.

  • Im Klassenbuch und Amtsblätter unterschreiben, was da der SL möchte, verstehe ich auch nicht.


    Wie geht es mit der Klasse eigentlich weiter? Das sollte die SL auch bedenken.

  • ...
    Wie geht es mit der Klasse eigentlich weiter? Das sollte die SL auch bedenken.

    Das ist nicht das Problem der TE. Sie ist krank und hat somit keinerlei Verpflichtung. Mögen die Vertretungsleute dem SL die Meinung geigen.


    Und was soll sie überhaupt im Klassenbuch unterschreiben? Dass Kollege X wirklich vertreten hat? Und bringt ihr jemand das Klassenbuch heim? Ich finde die Einstellung des Chefs unmöglich. Wahrscheinlich macht er sich sogar strafbar :neenee:

  • Ja, das wäre ein Unterschied. Bei BV wegen z.B. fehlendem Röteltitter und damit Kontaktverbot mit Kindern, kann man bei uns für Verwaltungsarbeit ins Schulamt einberufen werden.

  • Das ist nicht das Problem der TE. Sie ist krank und hat somit keinerlei Verpflichtung. Mögen die Vertretungsleute dem SL die Meinung geigen.
    Und was soll sie überhaupt im Klassenbuch unterschreiben? Dass Kollege X wirklich vertreten hat? Und bringt ihr jemand das Klassenbuch heim? Ich finde die Einstellung des Chefs unmöglich. Wahrscheinlich macht er sich sogar strafbar :neenee:

    Jetzt mal ehrlich. Was soll denn der Schulleiter machen? Für Entlastung sorgen? Wie soll das denn aussehen?


    Jeder weiß doch, dass man da mehr oder weniger nix machen kann und ein Kollege der Depp ist und vor den Zeugnissen die Arbeit hat.
    Aus Kollegialität wäre es schön, wenn man einfach ein paar Vorschläge per Textbausteine machen würde. Das ist ja mit den Zeugnisprogrammen auch kein großes Hexenwerk, nimmt den Kollegen aber einiges an Arbeit ab.

  • Jetzt mal ehrlich. Was soll denn der Schulleiter machen? Für Entlastung sorgen? Wie soll das denn aussehen?

    Zum Beispiel dafür sorgen, dass jemand fest für Mathe und jemand fest für Deutsch in der Klasse ist. Dann können die die nächsten Berichte schreiben, die fällig werden. Klare Aufgabenübernahme.

  • Jetzt mal ehrlich. Was soll denn der Schulleiter machen? Für Entlastung sorgen? Wie soll das denn aussehen?

    Es könnte einer die Klasse übernehmen und weniger wichtige Bastel-/Turnstunden dafür entfallen.


    Wie auch immer, ich würde nie einem Kollegen in Krankschreibung raten, „mal schnell“ irgendwas zu machen. Ich möchte, wenn ich krank bin, auch von niemandem ein schlechtes Gewissen eingeredet bekommen, sondern gesund werden.


    Und ab wann ist man nach Meinung der Kollegen eigentlich „richtig krank“?: wenns bloß Burnout ist, isses ja eingebildet, da kann man ruhig mal Zeugnisse tippen oder wie? Die Schwangerschaft wurde überflüssigerweise erwähnt, daraus irgendwelche Schlüsse über den „Grad“ der Erkrankung zu ziehen ist schlicht falsch.

  • Es geht hier um eine Grundschule oder?
    Die ist leider verbindlich und da kann man nicht einfach so mal ein paar Sportstunden wegfallen lassen. Fest eine Klasse übernehmen ist womöglich auch schwierig, da ja kein Lehrer in seinem Deputat mal 5 Stunden zu wenig hat. Das wird alles komplett über Mehrarbeit laufen und das so wie geschildert über Wochen und Monate.
    Dazu dann noch Zeugnisse schreiben... Herzlichen Dank.

  • Off-topic: Wenn wir krank sind, müssen wir einen Wochenplan möglichst mit Arbeitsblättern oder soger Unterrichtsverlauf usw. abgeben. Ihr nicht? Finde es schlimm. Nicht mal krank sein darf man. Da überlegt man sich doch, ob man nicht lieber in die Schule geht, als eine schlechte Unterrichtsvorbereitung abzugeben. Da sollten sich unsere Berufsverbände mal stark machen.


    Ist das bei euch auch so? Oder meldet ihr euch einfach krank. Allerdings sind wir eine Minischule und wenn 2 fehlen, wird es bereits kritisch.

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