Chemnitz

  • Das wundert mich, weil man in aller Regel nicht weiß, dass jemand ermordet wurde.

    Komisch. Hier berichtet die Presse darüber und ist gibt auch eine Info auf der Seite der Kantonspolizei. Ich hätte jetzt gedacht, dass man vielleicht in wirklich grossen Städten wie Berlin oder so nicht mehr von jedem Mord hört, der geschieht. Aber in so kleinen Städten wie Chemnitz oder Basel weiss man das doch. Es sei denn, es gehört zur Tagesordnung?

  • also als "klein" würde ich Chemnitz auch nicht gerade bezeichnen... drittgrößte Stadt in Sachsen, Viertelmillion Einwohner (das ist übrigens eine Größe, die eine ganze Menge Großstädte in Deutschland hat).


    Also eher "anonym".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Also bitte ... Chemnitz ist kaum grösser als Basel. Wenn hier einer abgestochen wird, steht es instantan in allen Zeitungen. Kommt nämlich zum Glück nicht so häufig vor.

  • Von den 405 Mordfällen im letzten Jahr

    Was soll das eigentlich für eine Zahl sein? Laut Kriminalstatistik waren es 2016 in *ganz Sachsen* 55 Mordfälle. Für 2017 kann ich die Zahlen leider nicht finden, vielleicht kannst Du mir da ja weiterhelfen.

  • :autsch:


    Mordopfer in ganz Deutschland ... wow. Es geht um eine Stadt mit 250k Einwohnern, in der man angeblich nicht mitbekommt, wenn einer umgebracht wird. Das ist - mit Verlaub - Blödsinn. Ich hätte Dir ohne Tante google befragen zu müssen aus dem Gedächtnis je ein Stichwort zu den 3 Basler Mordfällen 2017 geben können. Unter anderem der "Schorsch unter der Dreirosenbrücke" für den es auch öffentliche Trauer-Events gab. In kleinen Städten sollen solche spontanen Anflüge von Anteilnahme tatsächlich noch vorkommen.

  • Das ist ein allgemeiner Hinweis darauf, dass die Zahl "405" unpassend für die Argumentation im Zusammenhang mit den Ereignissen in Chemnitz ist.

  • In der Regel wird bei Mord im entsprechenden Milieu keine Mahnwache abgehalten, richtig.


    Aber bei Familientragödien, dem Mord an Kindern oder völlig Unbeteiligten und Unschuldigen sind die Menschen betroffen und möchten dem Ausdruck verleihen.
    Da gibt es Schweigeminuten, Gottesdienste etc. Auch hier im Westen.

  • un, wie wäre es mit einem "System", wo keiner ausgebeutet wird, quasi automatisch auf Altersarmut vorausgebucht ist, wo ein ordentliches Gehalt eine Familie ernähren kann... natürlich können dann "oben" nicht irgendwelche Sesselpupser Millionen "abgreifen", aber das sollen sie ja auch nicht.
    Es ist mMn genug Geld da - es ist nur völlig fallsch verteilt.
    Die Idee einer funktionierenden Demokratie zu vermitteln ist nicht verkehrt. Aber dazu bedarf es auch Leuten, die etwas bewegen wollen. Und das funktioniert nicht mit Traditionskreuzchen ohne nachzudenken.

    Das System nennt sich aber Kapitalismus und es ist das beste System, welches existiert. Das bedeutet nicht, dass es nicht problembehaftet ist. Dennoch zeigt die Geschichte, dass kommunistische Staats- und Wirtschaftsordnungen nicht funktionieren. Und da keine umsetzbare Alternative existiert, muss man das gegenwärtige Wirtschaftssystem halt weiterdenken und modifizieren:


    Bezüglich der Allokation gesellschaftlichen Reichtums eröffnen sich neue Chancen im Kontext der Industrialisierung 4.0. Der Umstand, dass Maschinen sukzessiv größeren Anteil an Produktionsleistungen übernehmen, eröffnet völlig neue Debatten. Beispiele dafür sind das bedingungslose Grundeinkommen (ja, diese Debatte gibt es bereits seit den 1940er Jahren) oder auch Finanzierungsmöglichkeiten wie das Crowd Funding.

  • Wow.
    Als habe es jemals Kommunismus gegeben.
    Wenn nur auf dem Papier, das funktioniert mit etwas Glück vielleicht in kleinen, autarken Kommunen.
    Entgegen mancher Bezeichnung gibt es keine kommunistischen Staaten. Es gibt Linksdiktaturen, wenn du sie nun so nennen magst.
    Aber wenn ein Staat sich als "Sozialstaat" sieht (und das steht im Grundgesetz), ,sollte er sich auch daran halten, und nicht langsam aber sicher immer mehr auf Plutokratie zusteuern.
    Das BGE wäre zB ein Ansatz. Wären solche gravierenden Probleme mal in Angriff genommen worden, ginge es nicht einer Vielzahl von Leuten (zumindest gefühlt) noch schlechter als den Flüchtlingen, mal krass ausgedrückt, würden sie bestimmt nicht ausgerechnet zur AfD stürmen.


    Denken wir mal bewusst "böse"...
    Die Regierung weiß sogar, was für einen Mist sie gebaut hat und noch baut.
    Sie braucht die Flüchtlinge - als Sündenbock für die dumme Masse.
    Die dumme masse wendet sich rechts zu - wird aber, der Geschichte sei dank, von den Nicht-Rechten dafür angeprangert und (vollkommen zurecht) wird dagegen demontriert.
    Und die wahren schuldigen - Frau Raute und die "Rahmabschöpfer" obenauf - sind fein raus und haben von sich abgelenkt.
    Die Proteste usw gehen gegen das falsche Ziel.


    Aber wer "links" denkt, ist ja in der SED :sterne:

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  • -> Miss Jones


    Ich kann dir insbesondere in deinem zweiten Absatz nicht wirklich folgen.


    Welche Wirtschaftsordnung schlägst du denn vor, die gerechter wäre?

  • @Pottpauker


    Wie du das nennst, ist doch eigentlich egal. Schon eine Art "sozialer Marktwirtschaft", aber eben "echt", nicht so ein Etikettenschwindel wie derzeit.
    Ein BGE ist da der Anfang, und darauf stocken die Arbeitgeber entsprechend der Anstrengung/Unattraktivität der Arbeit auf. Wer dann nur irgendwo "Sessel wärmt", bekommt eben kaum was dazu, aber bspw. die derzeit völlig unterbezahlten Pflegekräfte bekommen deutlich mehr - dann will den Job vielleicht auch mal wieder jemand machen. Dann käme mal echtes Angebot/Nachfrage Prinzip in den Arbeitsmarkt - und nicht "wir brauchen billige Arbeitskräfte" - nein, die Firmen werden mehr zahlen müssen. Und wer "abwandern" will, kann ja erst mal sämtliche Subventionen der Vergangenheit (mit Zinsen) zurückzahlen, sonst wird das einfach nicht gestattet.
    Übrigens dürfen die Preise dadurch nicht steigen - vielmehr müssen Spitzen gekappt werden. Ich vertrete einfach mal die Ansicht, egal für welchen Job - mehr als, sagen wir mal 1000€ braucht niemand am Tag. Wer also mehr als 30K im Monat bekäme, bekäme zuviel, und das wird dann eben sinnvoll umverteilt. Da können auch diverse Kosten gesenkt werden.
    Auch ein ordentliches Gesundheitssystm muss her. IGEL-Leistungen? Wer sich den Quatsch ausgedacht hat kann ja mal mit den Igeln kuscheln.


    Wir leben in einem "System", in dem mancher "Unternehmer" für Stellenabbau Unsummen kassiert - indem er ein neues Werk mit weniger Stellen baut (und sich das schön bezuschussen lässt), dafür ein altes mit mehr Stellen schließt (Hat bspw. Müller (Milch) gemacht).
    Die "Schere" muss einfach wieder zugehen. Leistung soll belohnt werden, aber die besteht eben nicht im Sesselwärmen und Schampus trinken.
    Und die Korruption, die Wirtschhaftskriminalität muss viel härter verfolgt und geahndet werden. Nicht "du du du", zahl mal ein paar Kröten und verzieh dich ins Ausland... Enteignung, und dann ab in den Bau, und da dann meinetwegen für "Taschengeld" ackern. Muss auch als Strafe empfunden werden.


    Aber ich glaube, wir kommen hier deftig ins OT...

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  • Wenn das soziale Marktwirtschaft sein soll, muss ich im Themengebiet Wirtschaftsgeschichte an der Uni unglaublich schlecht aufgepasst haben...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Namen sind Schall und Rauch.
    Nordkorea behauptet ja auch, kommunistisch zu sein... ist es aber nicht.

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  • Nein, denn den wahren Kommunismus hat nie ein Land erreicht, die sind alle durch diktatorische Anführer (meistens männlich und weiß) in eine schreckliche Diktatur geführt worden und niemand kann behaupten, dass das systeminhärent sei. :)


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    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Da sagst du was...
    und da ja auch der Kapitalismus erwähnt wurde und das wohl auch will...


    https://www.youtube.com/watch?v=fkaYbUcqFU8


    RIP, Georg Kreisler...

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  • @Miss Jones


    Das sind viele Erwartungshaltungen, die du gerne erfüllt sähest. Ja, vieles davon wäre aus normativer Sicht wünschenswert, aber vermutlich nicht an der Grenze zur Unmöglichkeit, wenn man die Realisierbarkeit betrachtet.

  • Ich halte das weder für unmöglich, noch für utopisch.
    Es gibt nur einige wenige, die das sicher nicht wollen.
    Diesen wenigen geht es (viel zu) gut.
    Das muss sich zur Umsetzung dessen wohl ändern.
    Und wie war das noch mal... sollte in einer Demokratie nicht die Mehrheit entscheiden?
    ...

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