Und eine weitere Abwertung des Lehramtsstudiums, diesmal in Berlin

  • Interessante Gedankengänge, denen ich mich nicht verschließen will und mich auch gerne darüber austausche. Ich stelle auch Änderungsvorschläge an übergeordnete Behörden usw.
    Aber, solange wir Lehrer bestimmte Aufgaben haben, muss man sie auch durchführen.

  • Wie immer kommst du vom Hölzchen auf's (auf DEIN) Stöckchen. Ich möchte z. B. nicht, dass von meinen Steuergeldern irgendwelche Weihnachtsfeiern bezahlt werden. Nicht im Finanzamt, nicht im Bauamt und nicht in Schulen.

    Ich hingegen finde, dass es zur Wertschätzung von Mitarbeitern gehört. Und auch im Finanzamt und Bauamt fände ich es eine angemessene Sache, wenn auch diese Mitarbeiter Wertschätzung erführen. Da gibts viel mehr rausgeschmissenes Geld als ordentlich arbeitenden Menschen eine, wie in der wirtschaft übliche, Anerkennung zukommen zu lassen.



    Ich sehe übrigens nicht, was Pausenaufsichten zur "niederen Tätigkeit" machen würde.

    Das kann aber auch nur jemand schreiben, der komplett im Mikrokosmos Schule lebt. Natürlich ist das eine niedere Tätigkeit und in keinster Weise eine, für die man jetzt durch Lehrer durchführen lassen müsste.
    Es ist einfach nur traurig. Ich stelle mir ein großes Unternehmen vor mit unter anderem rund 80 beschäftigten Akademikern.
    Da jemand natürlich den Einlass kontrollieren muss ins Gebäude gibt es in jedem Unternehmen entsprechendes Personal. Genauso natürlich auch in der Nacht, ich glaube die nennt man Nachtwächter.
    Jetzt stelle man sich vor, dass die Unternehmensleitung sagen würde: Das ist keine niedere Tätigkeit, das muss jeder mal machen! Und so werden die Akademiker im Reihumverfahren (so wie bei unseren Pausenaufsichten) eingeteilt diese Dieste ab und an zu unternehmen.


    Ich sage Dir, ein Grund, warum Lehrer so einen schlechten Ruf haben und nicht als Akademiker (sondern eher als Erzieher, Kindermädchen etc.) wahrgenommen werden ist, dass wir genau so etwas alles machen.
    Da ist doch völlig klar, dass man nicht als Akademiker wahrgenommen wird.

  • Das einzige, was ich in Pausenaufsichten zu sehen bekomme, ist die Unzulänglichkeit von 200 Kindern, sich 15 min. friedlich und/oder sinnvoll miteinander oder einer Sache zu beschäftigen.


    Also wenn mal jemand 6 Erzieher (oder besser Polizisten und Raubtierdompteure?) 2x täglich für je 30 min. herbestellen würde, um Aufsichten zu führen: ich sag nicht nein :prost:

  • Ich sage Dir, ein Grund, warum Lehrer so einen schlechten Ruf haben und nicht als Akademiker (sondern eher als Erzieher, Kindermädchen etc.) wahrgenommen werden ist, dass wir genau so etwas alles machen.
    Da ist doch völlig klar, dass man nicht als Akademiker wahrgenommen wird.

    Also die Flure und Zimmer werden bei uns von Reinigungspersonal gewischt. Was erwartest du denn genau? Ich habe folgendes Bild vor Augen:
    Ein persönlicher, natürlich gut aussehender, Assistent, der dir je Stunde einen roten Teppich zu deinem Chemiesaal ausrollt, auf dem du reinschwebst, etwas vom Pferd bzw. Reagenzglas erzählst und dann wieder entschwebst. Securityguards weisen die Schüler zurecht, die frecherweise pubertär in deiner Stunde rumnerven, anstatt andächtig der Frau Dr. zu lauschen :bete:


    Akademiker hin oder her, Lehrer haben halt mit Kindern/Jugendlichen zu tun und die haben nunmal Kinder-/Jugendlichenbedürfnisse.

  • Das ist ja nun auch eine Diskussion, die schon oft geführt worden ist. Wir haben in den Naturwissenschaften je eine Assistenz und ich finde das absolut angemessen. Meine Arbeitszeit ist zu teuer um sie mit Gläser spülen zu verbringen. Ich hab genug mit der Vor- und Nachbereitung meines Unterrichts zu tun und das ist ja auch mein Kerngeschäft.


    Anders sehe ich die Sache mit den Absenzen oder auch mit der Verwaltung der Klassenkasse. Das sind organisatorische Aufgaben, die ich als Klassenleitung erfülle und die für mein Empfinden auch nicht in die Hände einer Sekretärin gehören. Anders als in eine Unternehmen muss ich halt ein Auge auf die Absenzen haben um ggf pädagogische Massnahmen ergreifen zu können. Auch Schulreisen etc erfüllen einen pädagogischen Zweck, ich wüsste nicht, warum das jemand anderes als die Klassenleitung organisieren sollte.

  • Firelilly: Wie immer kommst du vom Hölzchen auf's (auf DEIN) Stöckchen. Ich möchte z. B. nicht, dass von meinen Steuergeldern irgendwelche Weihnachtsfeiern bezahlt werden. Nicht im Finanzamt, nicht im Bauamt und nicht in Schulen.

    Da hat Firelilly schon Recht: Es zeigt ein Zeichen von Wertschätzung, wenn der Arbeitgeber den Mitarbeitern eine kleine Weihnachtsfeier organisiert und bezahlt. Muss ja nichts Großes sein, aber z.B. 50€ pro Person sollten schon drin sein. Und in Zeiten, in denen der Staat zweistellige Milliardenbeträge Überschüsse erwirtschaftet, sollte das locker drin sein. In der "knüppelharten", "gnadenlosen" und "freien" Wirtschaft (wie hier einige immer wieder betonen) gibt's bei solchen Überschüssen sogar oft eine "Gewinnbeteiligung" für die Mitarbeiter, welche diese Leistung schließlich erbringen, bei den Autobauern z.B. in den letzten Jahren jeweils mehrere tausend Euro pro Mitarbeiter. Ein Staat, in dem weder Bildung, Finanzamt noch Bauamt (Infrastruktur) funktionieren, nimmt auch keine hohen Steuern ein.


    Ich sage Dir, ein Grund, warum Lehrer so einen schlechten Ruf haben und nicht als Akademiker (sondern eher als Erzieher, Kindermädchen etc.) wahrgenommen werden ist, dass wir genau so etwas alles machen.Da ist doch völlig klar, dass man nicht als Akademiker wahrgenommen wird.

    Da ist schon was dran. Lehrer werden aufgrund dieser Tatsache eben nicht als "Spezialisten" für eine hochkomplexe Arbeit (nämlich das Lehren und Lernen...) wahrgenommen, sondern als "Mädchen für alles", die von allem etwas machen, aber nichts richtig können (Bildung, Erziehung, Psychologie, Sozialarbeit, Verwaltung, IT-Betreuung usw.). Sicher auch ein Grund für die schlechtere Bezahlung im Vergleich zu anderen Akademikern (sogar IM öffentlichen Dienst, Lehrer für Grund- und Mittelschulen z.B. sind die EINZIGEN Akademiker mit Masterabschluss, die im öffentlichen Dienst in vielen Bundesländern nicht nach A13+ bezahlt werden!)


    Das ist ja nun auch eine Diskussion, die schon oft geführt worden ist. Wir haben in den Naturwissenschaften je eine Assistenz und ich finde das absolut angemessen. Meine Arbeitszeit ist zu teuer um sie mit Gläser spülen zu verbringen. Ich hab genug mit der Vor- und Nachbereitung meines Unterrichts zu tun und das ist ja auch mein Kerngeschäft.

    Wieso funktioniert das in der Schweiz und nicht in Deutschland? Du (Wollsocken80) hast ja sogar schon einmal geschrieben, dass ihr selbstverständlich eine Weihnachtsfeier vom Arbeitgeber bezahlt bekommt. Und ich wüsste nicht, dass daran jetzt der schweizerische Staat aufgrund von Überschuldung zugrunde gegangen wäre oder dass die Schweiz exorbitante Steuersätze hat, im Gegenteil... Der wahre Grund ist eher, dass die "Bildungsrepublik Deutschland" nur in Sonntagsreden und vor Wahlkämpfen irgendeine politische Bedeutung hat. Und das äußert sich natürlich auch in der fehlenden Wertschätzung gegenüber den im Bildungsbereich Beschäftigten.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    3 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • "Ökonomisch"="Ich profitiere davon für meine Arbeit, weil ich bestimmte Dinge dann leichter bearbeiten kann, sprich weniger Energie dafür aufwenden muss": Auf jeden Fall.
    "Ökonomisch"="Irgendjemand profitiert in Form von Geld": Natürlich nicht.


    So oder so eine etwas seltsam Frage. Erst recht für einen Lehrer.

    Das kommt Dir "seltsam" vor, weil die Frage ironisch gemeint ist. Dass dies nicht deutlich genug war, liegt wohl daran, dass es auch hier im Forum ernstgemeinte Beiträge gibt, die viel Verständnis für eine immer rationalere Arbeitsteilung aufbringen.


    Aber gut, der ein oder andere Mitarbeiter in Adam Smiths Nadelfabrik wird sich womöglich auch darüber gefreut haben, dass er nur noch einen einzigen Arbeitsschritt tätigte - hochspezialisiert! Hocheffektiv!

  • Ich glaube es hängt schon damit zusammen, dass das Lohnniveau in Deutschland insgesamt vergleichsweise tief ist, dass viele Menschen den Wert ihrer eigenen Arbeit nicht anerkennen. Wenn die eigene Arbeitszeit billig ist, dann ist sie eben nichts wert. Und dann kann man als Chemiker im Schuldienst auch schon mal Gläser spülen. Dann findet man auch, dass man kein Schulfest auf Kosten der Steuerzahler haben sollte. Wieso nicht? Wir sind Dienstleister, wir bilden die zukünftigen Steuerzahler aus. Wir haben pro Schuljahr ein kleines Budget von 100 CHF pro Person für ein Schulfest. Mir ist noch nie zu Ohren gekommen, dass uns das jemand missgönnt.

  • Ja, es ist schon seltsam in Deutschland. Würde der Staat den Lehrkräften eine Weihnachtsfeier bezahlen, würde ein medialer Shitstorm wochenlang durch das Land wüten...


    Wenn aber Milliarden in einen niemals fertigwerdenden Flughafen versenkt werden, wenn eine Philharmonie am Ende der Bauzeit das Zehnfache der veranschlagten Kosten kostet, wenn die Reparatur eines Segelschiffs mehr als 100 Millionen Euro kostet, wenn der Bundeswehretat auf Zuruf verdoppelt werden soll, wenn die Staatsschulden praktisch über Nacht um über 200 Milliarden Euro steigen dank der "Bankenrettung, ja, dann ist das alles "alternativlos"...


    Gruß !

  • Das kann aber auch nur jemand schreiben, der komplett im Mikrokosmos Schule lebt. (...)

    Da ich ich dies weder aktuell mache noch- bei aller Begeisterung für meinen Beruf- je vorhabe (Privatleben ist nämlich etwas Feines), schlage ich eine alternative, dir offensichtlich sehr fernliegende Interpretation vor: Das schreibt jemand, dem Beziehungsarbeit wichtig ist und diese als wichtige Arbeitentlastung begreift. Meine Art der Klassenführung lebt nämlich ganz zentral von eben dieser konstanten, begleitenden Beziehungsarbeit, die mir das Geschäft erheblich erleichtert.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Dem stimme ich absolut zu. Alles was unmittelbar zur Verbesserung meines Unterrichts oder zur Verbesserung der Schüler-Lehrer-Beziehung beiträgt, ist meine Aufgabe. Für alles andere (Gläser spülen, Büromaterial bestellen, IT warten, etc.) muss es Personal geben, das hält mich nämlich von meiner eigentlichen Arbeit ab.

  • Das schreibt jemand, dem Beziehungsarbeit wichtig ist und diese als wichtige Arbeitentlastung begreift.


    Pausenaufsichten haben extrem wenig mit Beziehungsarbeit zutun und diesen marginalen Anteil dann auch noch als Arbeitsentlastung zu begreifen empfinde ich fast als krank. Pausenaufsichten führen dazu, dass ich mich metnal und praktisch nicht auf den kommenden Unterricht vorbereiten kann, erhöhen mein Streßlevel und sind einfach nur als BE- statt entlastend zu sehen.
    Man kann solche "Pausen" nicht mal nutzen um Dinge für den Chemieunterricht auf- oder abzubauen (denn dafür haben wir kein Personal). Echte Pausen hat man als Lehrer eh nicht. Wenn ich das mit anderen Berufen vergleiche, wo eine Pause tasächlich eine Pause ist. Arbeit ist das. Und wenn man Aufsicht hat, dann sogar noch eine, die die Unterrichtsqualität negativ beeinflusst.

  • Da hat Firelilly schon Recht: Es zeigt ein Zeichen von Wertschätzung, wenn der Arbeitgeber den Mitarbeitern eine kleine Weihnachtsfeier organisiert und bezahlt. Muss ja nichts Großes sein, aber z.B. 50€ pro Person sollten schon drin sein. Und in Zeiten, in denen der Staat zweistellige Milliardenbeträge Überschüsse erwirtschaftet, sollte das locker drin sein.

    Allein im Land Brandenburg würde das bei 855 Schulen mit insgesamt 20658 Lehrern (Quelle ist https://www.statistik-berlin-b…b=21001&creg=BBB&anzwer=5) ca. 1,03 Millionen Euro machen.
    Für Brandenburg und Berlin (siehe oben genannte Quelle) wären wir dann bei 2,66 Mio. Euro.
    Für Deutschland insgesamt käme man ja dann auf 38,16 Mio. Euro, die der Steuerzahler für unsere Weihnachtsfeier zahlen darf. Empfinde ich als nicht angemessen, vielleicht auch deswegen weil mir die aufgezwungene Weihnachtsfeier einfach egal ist und mir anständiges Arbeitsmaterial und eine anständige Ausstattung meines Arbeitsplatzes einfach mal um Längen wichtiger sind als dieses unnütze Weihnachtsgesülze. Von dem Geld könnte dann auch einfach mal zusätzliches Personal eingestellt werden! Gerne dann auch für den ganzen "niederen" Kram.


    Putzfrauen und das leidige Schulessen könnte man sich im übrigen auch sparen und damit einiges an Geld einsparen: Japan machts vor was die Reinigung der Schulen durch Schüler angeht und wenn ich mir so meine Schüler anschaue, hätten die das durchaus bitter nötig um einfach mal ein wenig über Wertschätzung zu lernen.


    Und, verdammt noch mal, es wäre in der Tat angenehmer, wenn die Pausenaufsichten andere Übernehmen oder man wenigstens dafür eine zusätzliche Bezahlung bekäme. Dem ist aber nun mal an den meisten Schulen (an allen?) nicht so. Da muss dann wohl erst noch was passieren um das in den Fokus der öffentlichen Diskussion nach Vorne zu bringen auf die Agenda.
    Firelily, inwiefern erhöhen deine PAusenaufsichten deinen Streßlevel und inwiefenr findest du dies belastend?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Allein im Land Brandenburg würde das bei 855 Schulen mit insgesamt 20658 Lehrern (Quelle ist https://www.statistik-berlin-b…b=21001&creg=BBB&anzwer=5) ca. 1,03 Millionen Euro machen.Für Brandenburg und Berlin (siehe oben genannte Quelle) wären wir dann bei 2,66 Mio. Euro.
    Für Deutschland insgesamt käme man ja dann auf 38,16 Mio. Euro, die der Steuerzahler für unsere Weihnachtsfeier zahlen darf. Empfinde ich als nicht angemessen, vielleicht auch deswegen weil mir die aufgezwungene Weihnachtsfeier einfach egal ist und mir anständiges Arbeitsmaterial und eine anständige Ausstattung meines Arbeitsplatzes einfach mal um Längen wichtiger sind als dieses unnütze Weihnachtsgesülze...

    Genau dasselbe dachte ich auch. Wenn ich Lust auf Feiern habe, dann will ich entscheiden, mit wem, wann und wo und keine weitere Dienstpflicht auferlegt bekommen (bei der ich dann außerdem sitze und überschlage, was das wohl kostet...)
    Das Geld sollen sie bitte in Ausstattung investieren.

  • Allein im Land Brandenburg würde das bei 855 Schulen mit insgesamt 20658 Lehrern (Quelle ist statistik-berlin-brandenburg.d…b=21001&creg=BBB&anzwer=5) ca. 1,03 Millionen Euro machen.

    Du machst die Rechnung falsch. Die 100 CHF die der Kanton Baselland einmal pro Schuljahr für ein Schulfest für mich kalkuliert sind nicht mal 0.01 % meines Jahresbruttolohns. Aber das ist genau das, was ich weiter oben schrieb: Du erkennst den Wert Deiner Arbeit selbst nicht an, sonst würdest Du Diese Summe nicht als so dekadent empfinden.



    Wenn ich Lust auf Feiern habe, dann will ich entscheiden, mit wem, wann und wo und keine weitere Dienstpflicht auferlegt bekommen

    Das wird so oft hier geschrieben und ich finde das ziemlich schade, dass so viele von euch offenbar so ("Dienstpflicht") denken. Wir haben im Mai jetzt wieder unser Schulfest und wir gehen freiwillig da hin. Man darf sich auch abmelden. Geschätzte 90 % des Kollegiums werden kommen. Die Stimmung ist gut bei uns und jeder findet Leute, zu denen er sich an den Tisch setzen mag.

  • Ja, es ist schon seltsam in Deutschland. Würde der Staat den Lehrkräften eine Weihnachtsfeier bezahlen, würde ein medialer Shitstorm wochenlang durch das Land wüten...


    Wenn aber Milliarden in einen niemals fertigwerdenden Flughafen versenkt werden, wenn eine Philharmonie am Ende der Bauzeit das Zehnfache der veranschlagten Kosten kostet, wenn die Reparatur eines Segelschiffs mehr als 100 Millionen Euro kostet, wenn der Bundeswehretat auf Zuruf verdoppelt werden soll, wenn die Staatsschulden praktisch über Nacht um über 200 Milliarden Euro steigen dank der "Bankenrettung, ja, dann ist das alles "alternativlos"...


    Gruß !

    Sind die Beispiele wirklich ernst gemeint? Zu jedem dieser Beispiele gab und gibt es einen schon deutlich länger als nur wochenlangen Shitstorm...zu Recht!

  • Du machst die Rechnung falsch. Die 100 CHF die der Kanton Baselland einmal pro Schuljahr für ein Schulfest für mich kalkuliert sind nicht mal 0.01 % meines Jahresbruttolohns. Aber das ist genau das, was ich weiter oben schrieb: Du erkennst den Wert Deiner Arbeit selbst nicht an, sonst würdest Du Diese Summe nicht als so dekadent empfinden.


    Das wird so oft hier geschrieben und ich finde das ziemlich schade, dass so viele von euch offenbar so ("Dienstpflicht") denken. Wir haben im Mai jetzt wieder unser Schulfest und wir gehen freiwillig da hin. Man darf sich auch abmelden. Geschätzte 90 % des Kollegiums werden kommen. Die Stimmung ist gut bei uns und jeder findet Leute, zu denen er sich an den Tisch setzen mag.

    Ich kenne schon den Wert meiner Arbeit, nur bin ich der Meinung, dass für eine Festivität unter Kollegen kein Steuerzahler aufkommen muss. Vor allem auch, weil ich jetzt genug Kollegien durch habe, wo eben kein gemütliches Beisammensein erwünscht ist.
    Wozu brauch ich jetzt die gesponserte Weihnachtsfeier genau?
    Welchen Mehrwert hat das für mich?
    Inwiefern wird jetzt dadurch meine Arbeit aufgewertet?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Das wird so oft hier geschrieben und ich finde das ziemlich schade, dass so viele von euch offenbar so ("Dienstpflicht") denken. Wir haben im Mai jetzt wieder unser Schulfest und wir gehen freiwillig da hin. Man darf sich auch abmelden. Geschätzte 90 % des Kollegiums werden kommen. Die Stimmung ist gut bei uns und jeder findet Leute, zu denen er sich an den Tisch setzen mag.

    Na klar, wir treffen uns auch, freiwillig eben. Ich stelle mir aber vor wie es wäre, wenn der Staat ein Dienstessen bezahlt und der SL fühlt sich verpflichtet, das zu organisieren, hinterher müssen 3 Seiten Rückerstattung ausgefüllt werden, vorher Versicherungserlaubnisanträge... steif irgendwie. Oder bekommt ihr das Geld überwiesen?

  • Das Geld ist einfach fix budgetiert, die Abrechnung ist da glaube nicht so kompliziert. Die Schulleitung organisiert solche Feste zusammen mit der "Leitung Qualität", das sind zwei Kolleginnen, die Entlastungsstunden für diese Arbeit bekommen.



    Ich kenne schon den Wert meiner Arbeit, nur bin ich der Meinung, dass für eine Festivität unter Kollegen kein Steuerzahler aufkommen muss.

    Der Steuerzahler kommt sowieso für Deinen Lohn auf. Stell Dir einfach vor, die 100 CHF würden zu meinem Jahresbruttolohn gehören (faktisch ist es ja auch so). Psychologisch gesehen macht es aber einen grossen Unterschied, ob mir der Kanton die 100 CHF einfach überweist, oder ob wir davon alle zusammen ein Fest machen. Das Fest fühlt sich viel mehr nach "wir belohnen uns dafür, dass wir unsere Arbeit gut gemacht haben" an.

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