Verbeamtung und (selbstgezahlte) Psychotherapie

  • Hallo Leute,


    danke für eure bisherigen Antworten und dass ihr mich nicht alleine lasst mit der Thematik.


    Zunächst noch einmal zu dem, was mir gerade noch am stärksten durch den Kopf spukt: dieses Vorgespräch und der nun darauf basierende Diagnosebericht. Natürlich stellt dieses einzelne Vorgespräch keine therapeutische Behandlung dar, allerdings erhalte ich ja nun gegen meinen Willen von denen eine "Diagnose", mit welcher ich dann im optimalen Fall zu einem Therapeuten sollte. Das liegt aber ganz alleine bei mir. Den Bericht bekomme, wie gesagt, nur ich, kein Hausarzt, keine Krankenkasse und externe Abrechnungsleister hatte ich ja auch direkt ausgeschlossen. Das Ganze läuft also direkt nur zwischen der Ambulanz und mir.


    Wie sieht es aber nun mit Diagnosen aus, müssen diese nicht auch wahrheitsgemäß angegeben werden oder wird später nur nach erfolgten Therapien gefragt? Kann ich diese Diagnose theoretisch guten Gewissens ohne falsche Angaben gemacht zu haben verschweigen, oder bin ich nun verpflichtet, diese zu nennen? Und wenn ja, wird man dann nicht fragen, warum ich diesbezüglich keine therapeutische Hilfe in Anspruch genommen habe?


    Zu den anderen Beiträgen und um mal noch etwas Klarheit hier reinzubringen: erstens bin ich männlich, aber das spielt vermutlich keine Rolle. Zweitens: ich bin schon seit jungen Jahren bereits in einer privaten KV, über meinen Vater mitversichert. Dies ist immer noch der Fall. Das macht einiges u.U. leichter, nämlich die Tatsache, dass Krankenkassen anscheinend noch viel viel strenger bei so psychischen Angelegenheiten sind bei einer Neuaufnahme als es womöglich bei einer Verbeamtung der Fall sein mag.


    Allerdings macht es auch einiges schwieriger, denn: private KV haben oft keine Deckung für psychische Behandlungen. Ich müsste daher wenn überhaupt entweder zu einer gesetzlichen wechseln, oder aber nachfragen, ob die Kasse meines Vaters solche Leistungen abdeckt. Beides würde zwangsweise darauf hinauslaufen, dass ich meinen Eltern offenbaren müsste, dass ich vorhätte, eine solche Behandlung in Betracht zu ziehen und insbesondere mein Vater liegt mir alleine nur schon aufgrund etwaiger zu häufiger Arztbesuche in den Ohren, dass sich das negativ auf die künftige Verbeamtung etc PP auswirken könne und überhaupt seien psychische Geschichten ja eh schon das Aus, ebenfalls bezüglich Berufsunfähigkeitsversicherung, die mein Vater aber auch schon eine für mich in frühen Jahren abgeschlossen hat.


    Ich bin daher ständig auf der Hut, ja nicht zu häufig zum Arzt zu gehen und wenn, dann auch bloß keine Diagnosen gestellt zu bekommen, die nur ansatzweise in Richtung Psyche gehen könnten.


    Ich bereue den Schritt gemacht zu haben, jetzt vorschnell zur psychosomatischen Ambulanz gerannt zu sein, wo dies ja ohnehin anscheinend nur eine Vermittlungsstelle ist und ich von Vorneherein direkt zu einem niedergelassenen Therapeuten hätte gehen können. Gleichzeitig weiß ich, dass mal etwas getan gehört, allerdings ist das jetzt auch nicht ganz so dramatisch, wie es einige hier vielleicht interpretieren.


    Die große Mehrheit habe ich ganz normale Phasen, in denen ich weder Angst habe, noch psychosomatische Beschwerden hätte. Es ist nicht so, als hätte ich 24/7 Ängste oder Beschwerden. Zukunftsängste sind da, ja. Auch die Zweifel, ob die Lehramtsschiene die richtige Wahl war, ja. Angst vorm Ref auch. Aber das sind alles Punkte, die bei Kommilitonen auch zur Aussprache kommen, wenn man sie danach fragt.


    Ich scheine aber in gewissen Momenten, vor allem in stressigen, sensibler für solche Ängste zu sein und neige dann schnell auch mal etwas zu irrationalen Ängsten, was sich dann auch mal in körperlichen Beschwerden äußert, für die es aber angeblich keine organischen Ursachen gibt. So war es vor 4 Jahren schon einmal, und so war es vor 4 Wochen.


    Mittlerweile haben auch die aktuellen Beschwerden nachgelassen, sind nicht mehr so stark wie am Anfang und ich denke, das verliert sich jetzt wieder mit der Zeit.

    Natürlich mache ich mir dennoch Sorgen, ob ich in so einem Zustand gut durchs Ref komme und ich bezweifle es.


    Es ist aber nicht so, als wäre ich hier 24/7 panisch und ängstlich. Ich hatte seit dem letzten Vorfall vor 4 Jahren bis vor 4 Wochen keine sonderlichen Vorkommnisse, außer eben den ohnehin immer präsenten Grundsorgen, wie wohl das Ref laufen wird, ob ich mit meinen Fächern überhaupt eine Chance habe, etc pp.


    Aber wer macht sich solche Sorgen nicht?

  • Nichts anderes wurde hier geschrieben.

    Sinngemäß: Werde erst einmal in Ruhe gesund, und dann kannst du immer noch überlegen.

    Genau.

    Mich beschleicht nämlich der Verdacht, dass hier jemand auf Deibel komm raus einen sicheren Job haben will (Beamter) - und der eigentliche Beruf (Lehrer) ist eher Nebensache. Da können einem die späteren Schüler jetzt schon leid tun. :_o_(

    Das empfinde ich jetzt schon ein wenig als zu weit interpretiert. Immerhin habe ich bereits ein Schulpraxissemester sowie ein freiwilliges Halbjahr als Krankheitsvertretung hinter mir und hatte bei beiden Instanzen bislang nur überaus positive Rückmeldung erhalten...


    Das Ganze ist vermutlich eher eine Sache meines zu geringen Selbstvertrauens und der Selbstzweifel.

  • Ich finde es unglaublich, wie viel manche Menschen bereit sind zu opfern, nur um den Beamtenstatus zu erlangen... Deine Gesundheit ist wesentlich mehr wert als dieser Status. Lehrer kann man auch sein ohne Verbeamtung!


    Deine Gesundheit ist die Basis für alles Weitere was in deinem Leben kommen wird. Wenn du deine Gesundheit nicht hast, wird irgendwann das ganze Kartenhaus zusammenfallen!


    Werd erstmal gesund!

  • insbesondere mein Vater liegt mir alleine nur schon aufgrund etwaiger zu häufiger Arztbesuche in den Ohren, dass sich das negativ auf die künftige Verbeamtung etc PP auswirken könne und überhaupt seien psychische Geschichten ja eh schon das Aus, ebenfalls bezüglich Berufsunfähigkeitsversicherung, die mein Vater aber auch schon eine für mich in frühen Jahren abgeschlossen hat.

    Lass mich raten: Dein Vater ist/war auch Lehrer, stimmt's?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich bin mir erlich gesagt nicht ganz sicher was du hier genau erwartest? Es wird dir hier keiner eine Garantie geben, dass die du die Sache mit der Verbeamtung bereits vergeigt hast (Mit dem aufsuchen der Abulanz). Es wird dir auch keiner sagen, dass es völlig egal ist, was da nun drin steht. Keiner von uns ist der dich untersuchende Amtarzt und nur der wird dir sagen können, ob es nun ein "Fehler" war oder nicht.

    Viele von uns sind einfach nur besorgt, dass du deine Gesundheit aufs Spiel setzt, weil du umbedingt verbeamtet werden willst.


    Meine persönliche Einschätzung ist aber (Und das haben hier schon mehrere angedeutet!), dass dieser Besuch und die daraus resultierende "Diagnose" völlig egal ist. Meinunder Meinung nach warst du in KEINER Therapie, sondern hast einfach nur (endgeltlich) mit einer Person geredet. D.h. ich würde auf die Frage nach "Waren oder sind Sie in Therapeutischer behandlung?" ohne schlechtes Gewissen mit "Nein" antworten!


    Und ja du hast recht, sicherlich hatte jeder von uns irgendwann mal in seinem Lebensweg Zweifel, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist oder hatte Angst irgendeine Prüfung/Abschnitt nicht zu bestehen. ABER! ich glaube, dass deine Zweifel und Ängste die Zweifel und Ängste der meisten deutlich übersteigen. (Und ich meine damit nicht, dass sie berechtigt sind, sondern dass sie dich mehr belasten als sie sollten) Und du das zumindest einmal Psychologisch abklären lassen solltest! (Vllt kommt da ja auch dabei raus, dass alles normal ist!) Und selbst wenn nicht, nicht jede Diagnose führt automatisch zu einem Ausschluss aus dem Beamtentum! Und falls doch: Angestellter Lehrer sein ist nichts schlimmes! Verbeamtet sein bringt nämlich auch Nachteile mit sich, ich hoffe das ist dir klar!


    Zusammenfassend: Mach dir keine Sorge über den Bericht, der dir geschickt wird. Aber überleg dir wirklich nochmal, was dir wichtiger ist. Gesundheit oder Beamter

  • schaff


    Danke! Endlich einmal eine konkrete Antwort bezüglich des Berichts. Ich sehe das auch so, dass dies noch lange keine therapeutische Behandlung darstellt, allerdings ist es ja immer noch eine ärztliche Diagnose, die mir da geschickt wird und ich dachte, auch ärztliche Diagnosen müssten wahrheitsgemäß genannt werden?!


    Mir ist durchaus bewusst, dass eine Verbeamtung auch Nachteile bringt. Allerdings kenne ich sonst auch kaum jemanden, der sich für's Lehramt entschieden und dann freiwillig darauf verzichtet hätte.

  • Bitte hol dir dringend Hilfe!!!! Ich meine es nicht böse, aber du schreibst den dritten seitenlangen Beitrag indem du dir völlig abstruse Gedanken über ein doofes Amnesegespräch machst das wirklich keinen Menschen interessieren wird!

  • Bitte hol dir dringend Hilfe!!!! Ich meine es nicht böse, aber du schreibst den dritten seitenlangen Beitrag indem du dir völlig abstruse Gedanken über ein doofes Amnesegespräch machst das wirklich keinen Menschen interessieren wird!

    Der "dritte seitenlange Beitrag" ging eher darüber, dass ich bereits privat versichert bin und sich daraus etwaige Schwierigkeiten bei der Realisierung einer Therapie ergeben, eben aufgrund der PKV und der Tatsache, dass ich so eine Therapie langfristig kaum selbstzahlen werde können, auch wenn dies immer noch meine bevorzugte Option wäre. Man muss ja schließlich auch nicht alles in die ewige Akte werfen über sich selbst.

  • schaff


    Danke! Endlich einmal eine konkrete Antwort bezüglich des Berichts. Ich sehe das auch so, dass dies noch lange keine therapeutische Behandlung darstellt, allerdings ist es ja immer noch eine ärztliche Diagnose, die mir da geschickt wird und ich dachte, auch ärztliche Diagnosen müssten wahrheitsgemäß genannt werden?!

    Es ist nur eine VERMUTUNG!!!! Bzw. Habe ich nur geschildert, wie ich in der Situation gehandelt hätte!

    Aber ja, sollte der Amtarzt fragen "Waren sie schonmal einmalig in einer Therapeutischen Abulanz?" wirst du mit Ja Anworten müssen. Meiner Meinung nach ist das aber keine Therapie!

    Mir ist durchaus bewusst, dass eine Verbeamtung auch Nachteile bringt. Allerdings kenne ich sonst auch kaum jemanden, der sich für's Lehramt entschieden und dann freiwillig darauf verzichtet hätte.

    Ich kenne sowohl Personen, die "freiwillig" (sofern sie mir die Wahrheit erzählt haben) darauf verzichtet haben, als auch Personen, die sich freiwillig aus dem Beamtentum entlassen haben! Ja es sind wenige; aber sie exisiteren!

  • Nein, keiner in meiner Familie ist studiert. Mein Vater ist selbstständig und erfolgreich im Finanzwesen.

    Ok. Dann hat Dein Vater nochmal welche Qualifikation, um über die Auswirkungen therapeutischer Behandlungen auf die Verbeamtung zu spekulieren?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • schaff


    Danke! Endlich einmal eine konkrete Antwort bezüglich des Berichts. Ich sehe das auch so, dass dies noch lange keine therapeutische Behandlung darstellt, allerdings ist es ja immer noch eine ärztliche Diagnose, die mir da geschickt wird und ich dachte, auch ärztliche Diagnosen müssten wahrheitsgemäß genannt werden?!


    Mir ist durchaus bewusst, dass eine Verbeamtung auch Nachteile bringt. Allerdings kenne ich sonst auch kaum jemanden, der sich für's Lehramt entschieden und dann freiwillig darauf verzichtet hätte.

    Eine Diagnose ist eine Diagnose, eine Beratung keine Therapie, aber eben eine Beratung. Ich meine mich aus einem anderen Thread zu entsinnen, dass du aus BW kommst Kreacher. Der aktuelle Bogen zur Amtsarztuntersuchung ist hier zu finden. Frage 1: "Welche bedeutsamen Errkankungen wurden bei Ihnen bislang festgestellt (haben Sie durchgemacht)?" --> fragt u.a. psychische Erkranungen ab, eine Diagnose wäre hier zu vermerken, diese einfach wegzulassen, weil du als Nichtmediziner sie für nicht-relevant hältst wäre keine wahrheitsgemäße Antwort. Kommt vermutlich nie raus oder eben doch, wenn am Ende das nicht behandelte Problem Folgeprobleme zeitigt, die zu einem späteren Pflichttermin beim Amtsarzt führen, wo du versehentlich erwähnst, dass Problem X mal eine psychosomatische Ambulanz festgestellt hatte, das von dir aber nicht ernst genommen wurde. Sehr hypothetisch, aber nicht undenkbar, in jedem Fall kein guter Berufseinstieg mit einer Lüge zu starten.


    Die weisere Variante:

    a) Diagnose abwarten, Therapie beginnen, Therapie erfolgreich abschließen, Facharzt ein Attest ausstellen lassen, dass eine therapeutsiche Behandlung wegen Problem X erfolgreich und rückfallfrei abgeschlossen wurde zu Datum Y und keine Einschränkung für den Zielberuf besteht. Einer Verbeamtung steht nichts im Weg.

    b) Diagnose abwarten, einen Facharzt finden der dir auch ohne langwierige Therapie bescheinigt, dass Diagnose X ohne ausreichende Diagnostik erstellt und nicht haltbar ist, keinerlei Behandlungsbedüftigkeit besteht (das dürfte womöglich das größere Problem darstellen) und auch keine Einschränkung für den Zielberuf. Einer Verbeamtung steht nichts im Weg. Bleibst du gesund kommt es auch später nicht zum Problem. Schiebst du das Problem nur vor dir her, kann dir das später einmal auf die Füße fallen.

    c) Diagnose abwarten. Damit zu der Gewerkschaft deines Vertrauens bzw. der dortigen Schwerbehindertenvertretung (die kennen sich am besten aus mit Krankheits-/Gesundheitsfragen und Einstellung/Verbeamtung) und dich live und in Farbe beraten lassen was das für Konsequenzen haben könnte, wie relevant das tatsächlich im Hinblick auf eine Verbeamtung sein könnte etc.

    d) Diagnose abwarten. Therapie beginnen. Wenn das Problem klarer wird und eine Behandlung sich als längerwierig herausstellt ggf. beraten lassen im Hinblick auf einen GdB. Berufsentscheidung in jedem Fall nicht abhängig machen von der Frage der Verbeamtung: Nur wenige Diagnosen sind echte Ausschlusskriterien für den Beruf an sich. Wenn es dir um diesen geht, dann mach dich frei von der Frage der Verbeamtung und erlaub dir erst einmal für deine Gesundheit zu sorgen. Der Rest findet sich.


    Psychotherapie ist definitiv kein Ausschlusskriterium für eine Verbeamtung. Es ist ein Kriterium das- ähnlich wie andere gesundheitliche Vorbelastungen auch- zu einer genaueren Prüfung führt. Solltest du zu Beginn des Refs noch in einer Therapie sein wird der Amtsarzt dir möglicherweise dennoch die volle Dienstfähigkeit bescheinigen (ehrlich währt am längsten sage ich dazu nur und weise Vorbereitung ergänzt diese Ehrlichkeit um gut für sich selbst zu kämpfen) oder eine abschließende Entscheidung aufschieben, so dass du zur Verbeamtung auf Probe erneut zum Amtsarzt müsstest (und damit Zeit hättest eine Therapie erfolgreich abzuschließen). Im Ref nicht verbeamtet wurden bei mir im Kurs nur 2 Anwärter die schlichtweg die Altersgrenze bereits überschritten hatten mit Mitte-Ende 40, einige werden sich aber noch einmal dem Amtsarzt vorstellen müssen ehe eine Probezeit beendet werden kann.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Danke CDL


    Dann steht es hier also somit schwarz auf weiß im Fragekatalog. Durch mein vorschnelles Eilen zur Ambulanz weil ich vorübergehend Verdauungsprobleme hatte und meine Sorge, dies könnte nun wieder psychosomatischer Natur sein, bin ich jetzt also ein vorbelastetes Blatt Papier und muss diese blöde Diagnose dort angeben...


    Wie gesagt haben diese Symptome nach einer Woche der Entspannung mittlerweile sehr nachgelassen - ich bereue diesen vorschnellen Schritt jetzt, aber jetzt ist es wohl zu spät. Das hängt mir jetzt gerade alles ziemlich sehr im Magen!

  • Nochmal (obwohl es, so fürchte ich, gar nicht zu Dir durchdringt): Das war keine Therapie, Du musst das nicht angeben. Aber mach Dich ruhig weiter verrückt.


    CDL: Ob es eine gute Idee war, dem TE zu sagen, er würde mit einer Lüge ins Berufsleben starten, wenn er diese Erstberatung verschweigt? Ich zweifle.

  • ...

    Ich war in einer ähnlichen Lage und brauchte dringend Hilfe. Ich habe vor dem Ref mit einer Psychotherapie angefangen, weil ich das Leben wieder mehr genießen wollte.


    Paradoxerweise hat mit das Ref sogar aus der Depression geholfen, weil es mir Struktur und Unterstützung gab. Und ein Lebensziel.

    Praktisch hat es hier bei der Behörde auch keinen gejuckt. Ich habe die Therapie ein halbes Jahr vor dem Examen erfolgreich beendet und das auch bei der ärztlichen Befragung angegeben. Ich bin nun zur Hälfte mit der Probezeit als Beamter durch und bin sogar in eine private Krankenkasse ohne Risikoaufschlag gekommen.

    Und wenn auch all das nicht so perfekt geklappt hätte: mir ging es wieder gut. Das war viel wichtiger.

    Viel Kraft wünsche ich dir!!!

  • Nochmal (obwohl es, so fürchte ich, gar nicht zu Dir durchdringt): Das war keine Therapie, Du musst das nicht angeben. Aber mach Dich ruhig weiter verrückt.


    CDL: Ob es eine gute Idee war, dem TE zu sagen, er würde mit einer Lüge ins Berufsleben starten, wenn er diese Erstberatung verschweigt? Ich zweifle.

    Ihr verwirrt mich hier aber nun gehörig: der Fragebogen, den CDL verlinkt hat, fragt doch eindeutig nach in der Vergangenheit oder aktuell vorherrschenden psychischen Erkankungen??


    Wenn ich nun eine Diagnose erhalte, wäre dies demnach nicht eine attestierte psychische Erkrankung??

  • Es ist aber nicht so, als wäre ich hier 24/7 panisch und ängstlich. Ich hatte seit dem letzten Vorfall vor 4 Jahren bis vor 4 Wochen keine sonderlichen Vorkommnisse, außer eben den ohnehin immer präsenten Grundsorgen, wie wohl das Ref laufen wird, ob ich mit meinen Fächern überhaupt eine Chance habe, etc pp.


    Aber wer macht sich solche Sorgen nicht?

    Auch aus diesem Grund bin ich ein Verfechter von einer Ausbildung vorm Studium.

    Ich hätte immer in den Job zurück gekonnt und auch mein Studium habe ich so gelegt, dass ich auch noch einen anderen Master hätte nachstudieren können. Das ist das Blöde an Lehramt, man ist relativ festgefahren. Aber man hat es auch selber in der Hand was dagegen zu tun und sich weitere Optionen offenzulassen.


    Ich kenne sowohl Personen, die "freiwillig" (sofern sie mir die Wahrheit erzählt haben) darauf verzichtet haben, als auch Personen, die sich freiwillig aus dem Beamtentum entlassen haben! Ja es sind wenige; aber sie exisiteren!

    Ich kenne auch Leute, die nicht verbeamtet sind. Mehr oder weniger freiwillig vielleicht in einem Fall (Übergewichtig), aber auch dort aktiv dagegen entschieden das anzugehen. Beides sind glückliche Lehrer, vielleicht sogar glücklicher, weil man auf der anderen Seite auch freier ist.


    Verbeamtung ist kein Beruf, den man anstrebt!

  • DISCLAIMER: Ich bin weder Arzt noch sonstig gebildet in diesem Bereich, das was jetzt kommt ist nur meine Einschätzung!


    Lieber Kreacher,

    ich habe das Gefühl, dass du dir selbst was vormachst. Zwischen dem Ausgangspost, bei dem du schreibst wie schrecklich es dir geht und dass du diese Symptome schon seit Jahre hast und kein Arzt was finden konnte etc. und deinen Rechtfertigungen, dass doch alles nicht so schlimm ist, liegen keine zwei Tage! Zwischen diesen zwei Tagen liegen aber auch ein duzend Antworten von Personen (Die dich freilich nicht kennen!), die dir raten eine Therapie anzufangen. Mich beschleicht das Gefühl, als wolltest du das nicht wahrhaben und versucht deswegen jetzt zurückzurudern!


    Auch werde ich, bestärkt durch deine Antworten, das Gefühl nicht los, dass an oberster Stelle die Verbeamtung steht. Sollte das wirklich so sein, dann kann ich dir nur abraten die Laufbahn des Lehrers (oder irgendeinen anderen Job, bei dem vorrangig die Verbeamtung steht) fortzusetzen! DU WIRST VERMUTLICH AUF DAUER NICHT GLÜCKLICH!


    Mein ernstgemeinter Ratschlag, lass dir Helfen! wenn dich das am Ende die Verbeamtung kostet, dann ist das so! Das ist kein Weltuntergang. Du schreibst, dass du fast 30 bist. In diesem Alter sollte man das eigentlich wissen. Wenn dir der Job spaß macht, dann macht der auch als Angestellter spaß!


    Zu dem Fragebogen, die CDL gepostet hat: Wenn die Frage später wirklich auftaucht, lass sie bei zweifeln Frei. Der Arzt wird schon nachfragen und dann kannst du ihm erzählen, dass du Unsicher bist mit der Beantwortung der Frage. Aber ich kann dir nur raten die Wahrheit zu sagen. Solltest du das nämlich verheimlich, und so schätz ich dich ein, dann wirst du dein restliches Berufsleben ständig Angst haben, dass das irgendwann rauskommt. Du wirst ständig auf der Hut sein, dich nicht aus Versehen zu verplappern... und das wird vermutlich sehr an dir nagen!

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