Erkrankung von Angehörigen - wie zu verstehen?

  • Mittlerweile weiß ich, dass auch Lehrkräfte gemeint sind mit der Formulierung.

    Woher weißt du das denn? Ich versuche nämlich vergeblich, genau diese Frage beantwortet zu bekommen.


    Ich kenne einen Kollegen persönlich seit Jahren sehr gut, Anfang 50, der seit März plötzlich Asthma hat. Nie war zuvor davon die Rede. Für mich hat das einen Beigeschmack.

    Naja, nicht jeder posaunt seinen gesundheitlichen Zustand überall hinaus. Vielleicht lebt der Kollege einfach seit langen Jahren sehr gut damit und geht damit nicht hausieren. Nun hat die Coronasituation aber für ihn einen ganz bitteren Beigeschmack bekommen. Für mich käme es auch darauf an, wie der Kollege ansonsten so drauf ist.

  • Solidarität, die man in einem Kollegium erwarten kann.

    Hä?? Solidariwas?

    Und was machen die älteren Kollegen? Übernehmen die dafür Korrekturen von euch? Arbeiten die dafür mehr an Schulentwicklung?

    q.e.d.

  • Ich glaube das Mindeste, was man als Vertreter der Risikogruppe machen sollte ist, denjenigen, die für sie den Unterricht vor Ort übernehmen und ihr Gesundheit hinhalten (müssen), den Rücken zu stärken, indem sie diese entlasten.

    Je weniger Stress, desto besser das Immunsystem.

    Solidarität ist keine Einbahnstraße.

    Man verstehe mich nicht falsch, ich bin auch absolut dafür, dass die Risikogruppe nicht unterrichtet und keine Aufsichten macht.

    Die Zeit während der Abituraufsicht fehlt mir aber effektiv bei der Unterrichtsvorbereitung. Diese Stunden hat die Risikogruppe quasi frei.

    Wenn sie diese nutzen um beispielsweise die Stunden, die ich an dem Tag gehabt hätte, quasi online vertreten, so dass ich nicht Abiaufsicht + Material Erstellung an dem Tag habe, dann ist das einfach nur gerechfertig.

  • Mein Mann hat im Kollegium angeboten, alle Präsenzstunden, die für ihn vertreten werden, mit Material zu versorgen und Korrekturen zu übernehmen. Dass sich trotzdem einige Kollegen das Maul zerreißen.... die gibt es immer.

  • Ich kenne einen Kollegen persönlich seit Jahren sehr gut, Anfang 50, der seit März plötzlich Asthma hat. Nie war zuvor davon die Rede. Für mich hat das einen Beigeschmack.

    Vielleicht mal ein Einblick in die "andere Seite". Wir haben eigentlich eine Schulleitung, die insgesamt recht umgänglich ist. Aber manchmal sind sie in der Kommunikation auch nicht besonders geschickt.

    Es ist für KollegInnen immer schwierig, für sich eine Sonderbehandlung einzufordern. Wer gesteht schon gern eine Schwäche ein, der Begriff "Risikogruppe" ist auch nichts, was man sich so ohne Weiteres auf die Fahne schreiben möchte. Außerdem lässt man die KollegInnen ungern im Stich. Das sieht man ja auch hier immer wieder.

    Wenn dann KollegInnen zur Schulleitung gehen und plötzlich dort ihre Probleme durch unbedachte Aussagen kleingeredet werden, übt das massiven Druck auf sie aus, der oftmals von der Schulleitung gar nicht so gemeint ist.

    Das sind oft nur Sätze wie "Bist du dir sicher, dass dein Mann nicht doch auch mal die Kinderbetreuung übernehmen kann?" oder "Ich kenn dich schon so lange, ich hab noch nie mitbekommen, dass du Asthma hast." Diese Kollegen sitzen dann oft verzweifelt bei uns als Personalvertretung und wissen nicht mehr, was sie machen sollen.

    Ich weiß, dass die Situation der Schulleitung hier auch schwierig ist. Man muss die Schule am Laufen halten, sicherlich gibt es auch den einen oder anderen Kollegen, der sich gerhe mal rauszieht - da scheint die simple Nachfrage, ob man das nicht auch anders regeln kann, nicht unangemessen. Aber das unterschätzt, wie schwer es eben den Kollegen häufig fällt. Und ja, das gilt auch - vielleicht sogar gerade - bei Schulleitungen, die ein offenes Ohr und ein gutes Verhältnis zu den Kollegen haben. Wenn ein Schulleiter ein A****l**** ist, geht man schon ganz anders gewappnet in so ein Gespräch und vielleicht ist bei so einem schlechten Verhältnis auch die Hemmschwelle geringer, für sich Vorteile einzufordern.


    Ich würde mir wünschen, dass Schulleitungen sich dessen noch viel mehr bewusst werden. Sie bekommen oft einfach nicht mit, was sie mit unbedachten, scheinbar harmlosen Äußerungen anstellen.

  • Ich würde mir wünschen, dass Schulleitungen sich dessen noch viel mehr bewusst werden. Sie bekommen oft einfach nicht mit, was sie mit unbedachten, scheinbar harmlosen Äußerungen anstellen.

    Das stimmt, hätte sofort ein anderes Beispiel, die Tage selbst so erlebt. Möchte ich aber öffentlich nicht kundtun.

  • Mein Mann hat im Kollegium angeboten, alle Präsenzstunden, die für ihn vertreten werden, mit Material zu versorgen und Korrekturen zu übernehmen. Dass sich trotzdem einige Kollegen das Maul zerreißen.... die gibt es immer.

    Das finde ich sehr schade.

    Ich habe leider das Gegenteil erlebt, habe nach Material gefragt (ist immerhin ihr Englisch GK, woher soll ich wissen, was die gemacht haben und noch machen sollten) und die Antwort war: mach was zu sprachlichen Mitteln. Und bleu denen ein, dass nicht nur rhetorische Mittel dazu gehören. Und Erzählhaltung bitte auch. Ende.

    Ähm ja. Danke. Ich frag dann mal die Schüler, falls die kommen und zaubere dann das Material für meinen Kurs sonst einfach aus der Tasche.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Bei sowas könnte ich dann echt gerade k***. Ehrlich gesagt frage ich gar nicht erst, wie das bei den anderen ist, was sie für Material haben wollen, sondern stelle es bei uns einfach ein in die Schulcloud und dann nutzen sie es auch, würde ich fragen, würde sich wohl kaum jemand trauen zu sagen, er hätte auch gerne Material für Musik, denn das erlebe ich ja schon bei den anderen Fächern so.

  • Ich habe leider das Gegenteil erlebt, habe nach Material gefragt (ist immerhin ihr Englisch GK, woher soll ich wissen, was die gemacht haben und noch machen sollten) und die Antwort war: mach was zu sprachlichen Mitteln. Und bleu denen ein, dass nicht nur rhetorische Mittel dazu gehören. Und Erzählhaltung bitte auch. Ende.

    Autsch! Da darfst du aber dann wirklich ein ordentliches Fass aufmachen. Was sagt die Schulleitung dazu?

    Selbstverständlich sollten Risikopatienten nicht in der Schule präsent sein, aber ihren Unterricht dürfen sie dafür umso sorgfältiger vorbereiten. Das ist keine normale Vertretung, weil man selbst krank zu Hause ist.

  • Autsch! Da darfst du aber dann wirklich ein ordentliches Fass aufmachen. Was sagt die Schulleitung dazu?

    Selbstverständlich sollten Risikopatienten nicht in der Schule präsent sein, aber ihren Unterricht dürfen sie dafür umso sorgfältiger vorbereiten. Das ist keine normale Vertretung, weil man selbst krank zu Hause ist.

    Sie ist diese Woche schon 3 Mal durch die Schule getänzelt. Hat ihren LK unterrichtet, die GK Klausuren mal eben rein gereicht... Madame braucht ihre Auftritte.

    Ganz ehrlich? Da sage ich gar nichts. Die 3 Jahre bis sie weg ist wird die sowieso nichts ändern. Ich hab eh 3 GKs selbst und davon 2 im gleichen Bildungsgang. Material und alles hab ich also eigentlich auch selbst.

    Nach den letzten Streits mit der Schulleitung war sie immer krank geschrieben (hat einen Kurs bekommen, den sie nicht wollte etc).

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Boah, bei sowas schmiede ich ja gleich hässliche Pläne.

    Die Kinder ganz viele schriftliche Aufgaben erledigen lassen zum Beispiel und dann die Nachricht an die Dame, die Hefte lägen nun zum Korrigieren in ihrem Fach. Wenn sie dir die Hefte zurücklegt, möchte sie doch bitte gleich die nächste Unterrichtsplanung und eventuelle Folien dazulegen, das Kopieren von Arbeitsblättern würdest du vielleicht großzügig übernehmen, denn manchmal wäre es schwierig, unter Wahrung der Abstandsregel im Kopierraum zugange zu sein.

  • Boah, bei sowas schmiede ich ja gleich hässliche Pläne.

    Die Kinder ganz viele schriftliche Aufgaben erledigen lassen zum Beispiel und dann die Nachricht an die Dame, die Hefte lägen nun zum Korrigieren in ihrem Fach. Wenn sie dir die Hefte zurücklegt, möchte sie doch bitte gleich die nächste Unterrichtsplanung und eventuelle Folien dazulegen, das Kopieren von Arbeitsblättern würdest du vielleicht großzügig übernehmen, denn manchmal wäre es schwierig, unter Wahrung der Abstandsregel im Kopierraum zugange zu sein.

    Es tat gut genug, dass sie ihren FHR Vorschlag mehrfach überarbeiten musste und gar nicht verstanden hat, was da eigentlich das Problem war.

    Letztes Jahr hat sie das ausgesessen und sich krank gemeldet bis jemand anderes den geschrieben hat. Ohne Mist.

    Aber egal. In 45 Minuten wird eh nicht viel passieren...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Material und alles hab ich also eigentlich auch selbst.

    Ist mir sowieso lieber, mein eigenes Material zu verwenden als das von anderen. Das kenne ich wenigstens und weiß, wie ich es einsetze.

    Was das Verhalten deiner Kollegin aber nicht entschuldigt. Sie hat dir Material anzubieten - allerspätestens auf Nachfrage, eigentlich sollte die aber gar nicht nötig sein.

  • Oha, ja, auch solche Leute gibt es leider immer wieder in den Kollegien.

    Es klingt aber, als würdest du dir gezielt aussuchen, ob du ein Fass aufmachst oder nicht. Das ist gut, denn es ist oft sehr gesund, sich seine Kämpfe auszusuchen. Ein mir ganz liebes Motto: "Ich kann mich aufregen, bin aber nicht dazu verpflichtet."

    Hier im Forum auskotzen ist doch aber trotzdem schön, oder.

  • Oh ja. Danke dafür.

    Und danke dafür, dass sie nicht den Prüfungsvorsitz bei meinen mündlichen Prüfungen machen wird.

    :victory:

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