Erkrankung von Angehörigen - wie zu verstehen?

  • In Niedersachsen heißt es:


    Lehrkräfte, die einer Risikogruppe angehören, können auf eigenen Wunsch nach Vorlage eines ärztlichen Attestes im „Home Office“ verbleiben. Auch Schülerinnen und Schüler einer Risikogruppe
    sowie diejenigen, die mit Angehörigen von Risikogruppen in häuslicher Gemeinschaft leben, können ins „Home Office“ gehen.


    Wie versteht ihr diesen Satz? Beziehen sich "diejenigen, die mit Angehörigen von Risikogruppen in einer häuslichen Gemeinschaft leben" nur auf die Schülerinnen und Schüler oder auch auf die Lehrkräfte? Bedeutet das, dass Lehrkräfte mit kranken Angehörigen zur Schule müssen, Schüler mit kranken Angehörigen jedoch zu Hause bleiben dürfen?

  • Danke für den Tipp :-))
    Ich versuche vor allem, eine faire und gerechte Lösung zu finden, deshalb würde ich den Passus gerne richtig verstehen. Und ich frage mich, ob man wirklich unterscheidet zwischen Angehörigen von Schülern und Angehörigen von Lehrern und welchen Hintergrund das hat. Oder ob die Formulierung einfach nur missverständlich ist.

  • Ich versuche vor allem, eine faire und gerechte Lösung zu finden, deshalb würde ich den Passus gerne richtig verstehen. Und ich frage mich, ob man wirklich unterscheidet zwischen Angehörigen von Schülern und Angehörigen von Lehrern und welchen Hintergrund das hat.

    Du versuchst Logik und Sinn in den Verordnungen und Erlassen unseres Dienstherrn zu finden.

    Hast du die Schulleiterfortildung nicht besucht?

    Ich dachte, da wird einem so etwas ausgetrieben.

  • Nein, im Gegenteil, dort lernt man die Rechts- und Verwaltungsvorschriften genau zu lesen und anzuwenden. Und ja, ich mache das nicht blind, sondern versuche zu verstehen, was man sich dabei gedacht hat.

  • ...Und ich frage mich, ob man wirklich unterscheidet zwischen Angehörigen von Schülern und Angehörigen von Lehrern und welchen Hintergrund das hat. Oder ob die Formulierung einfach nur missverständlich ist.

    Und wenn wir dir sagten, dass die Formulierung missverständlich sei? Oder einen Hindergrund für die Formulierung fänden? Ich glaube nicht, dass du dir Ärger von deinem Vorgesetzten einhandelst, wenn du im Kollegium rumfragst, wer Risikogruppenangehörige zu Hause sitzen hat. Fair ist es, jetzt die Jüngeren und die ohne Kranke im Haushalt heranzuziehen. Dass die wiederum genervt sind ist verständlich, vielleicht fällt dir ja ein fairer Ausgleich für diejenigen ein.


    Im Grunde geht es hier ja um eine medizinische Frage, nicht um eine ethische. Also wer jetzt unfair findet, dass er in die Schule muss, "nur" weil er gesund ist, muss wohl mit dem Gefühl der Unfairness leben.

  • Dass die wiederum genervt sind ist verständlich, vielleicht fällt dir ja ein fairer Ausgleich für diejenigen ein.

    Weiß ich gar nicht, ob das so verständlich ist. Ich finde, das fällt zu 100% von Solidarität, die man in einem Kollegium erwarten kann.

    Als die Schulschließungen schon abzusehen, aber noch nicht durchgeführt, waren, hatten wir noch eine DV, in der es um das weitere Vorgehen ging. Da haben wir als PR mit sehr deutlichen Worten eingefordert, dass Kollegen über 60 und solche mit Vorerkrankungen nicht für irgendwelche Präsenzdienste in der Schule herangezogen werden. Mit ebenso deutlichen Worten haben wir aber die Solidarität der anderen Kollegen eingefordert.

    Unsere Schulleitung hat uns da zugestimmt und setzt das alles sowieso recht umsichtig um, sonst würden wir diese Forderung auch in Bezug auf Angehörige wiederholen. Das ist ja alles keine Spaß mit dem Infektionsrisiko.


    EDIT: Gleichzeitig erwarten wir aber auch, dass die betroffenen Kollegen nur dann Probleme anmelden, wenn es wirklich welche gibt, und nicht mit Mühe Fälle konstruiert, die irgendwie als Risikofall fingiert werden können, um nicht arbeiten zu müssen. Da muss man aber auch ein wenig Vertrauen haben.

  • EDIT: Gleichzeitig erwarten wir aber auch, dass die betroffenen Kollegen nur dann Probleme anmelden, wenn es wirklich welche gibt, und nicht mit Mühe Fälle konstruiert, die irgendwie als Risikofall fingiert werden können, um nicht arbeiten zu müssen. Da muss man aber auch ein wenig Vertrauen haben.

    Und was machen die älteren Kollegen? Übernehmen die dafür Korrekturen von euch? Arbeiten die dafür mehr an Schulentwicklung?

  • Und was machen die älteren Kollegen? Übernehmen die dafür Korrekturen von euch? Arbeiten die dafür mehr an Schulentwicklung?

    Wenn etwas anfällt und sich anbietet, klar. Oder Unterrichtsmaterial für andere Kollegen erstellen etc.

    Was halt Sinn macht. Was es nicht sein sollte, sind irgendwelche Beschäftigungstherapien, nur damit sie halt auch beschäftigt sind und aus irgendeinem Gerechtigkeitsgefühl heraus. Aber was an echten Arbeiten anfällt, die zu Hause erledigt werden können, sollen die Risikopatienten wirklich übernehmen.

  • EDIT: Gleichzeitig erwarten wir aber auch, dass die betroffenen Kollegen nur dann Probleme anmelden, wenn es wirklich welche gibt, und nicht mit Mühe Fälle konstruiert, ...

    Kennst du jemanden, der freiwillig noch länger "homeoffice" machen will? Ich glaube, die Sorge muss man inzwischen nicht mehr haben.

  • Bei Facebook hatte genau dazu jemand bei der GEW nachgefragt und ich meine, dass die der Meinung war, dass auch die Lehrkräfte gemeint sind.

  • Mittlerweile weiß ich, dass auch Lehrkräfte gemeint sind mit der Formulierung. Sie müssen aber durch ein ärztliches Attest belegen, dass sie in einer häuslichen Gemeinschaft mit einem Risikopatienten im Sinne des Coronavirus leben. Also muss man einen Arzt finden, der das bestätigt. Was in heftigen Fällen kein Problem sein wird, bei leichtem Asthma aber vielleicht doch.

    Ich kenne einen Kollegen persönlich seit Jahren sehr gut, Anfang 50, der seit März plötzlich Asthma hat. Nie war zuvor davon die Rede. Für mich hat das einen Beigeschmack.

  • Ich kenne einen Kollegen persönlich seit Jahren sehr gut, Anfang 50, der seit März plötzlich Asthma hat. Nie war zuvor davon die Rede. Für mich hat das einen Beigeschmack.

    Jetzt wo du es sagst, ich glaube unsere homosexuelle Kollegin ist wieder hetero geworden, ich habe sie da lange nicht mehr darüber reden hören.

    Plötzlich hat unser Hausmeister Schach gespielt, ganz zufällig, als sich zwei Lehrer über die Schach AG unterhielten. Das hat für mich übelst den Geschmack, als wenn er sich anbiedern wollte, das denkt der sich doch einfach aus. Davor hat er nämlich noch NIE verlauten lassen, dass er Schach spielt. Und gerade jetzt, wo sich zwei darüber unterhalten, da kommt er damit raus! Ich kann mir das gar nicht vorstellen, das sieht man doch sofort jemandem an, ob er Schach spielt... ich finde nicht, dass er wie ein Schachspieler aussieht.

  • Mittlerweile weiß ich, dass auch Lehrkräfte gemeint sind mit der Formulierung. Sie müssen aber durch ein ärztliches Attest belegen, dass sie in einer häuslichen Gemeinschaft mit einem Risikopatienten im Sinne des Coronavirus leben. Also muss man einen Arzt finden, der das bestätigt. Was in heftigen Fällen kein Problem sein wird, bei leichtem Asthma aber vielleicht doch.

    Ich kenne einen Kollegen persönlich seit Jahren sehr gut, Anfang 50, der seit März plötzlich Asthma hat. Nie war zuvor davon die Rede. Für mich hat das einen Beigeschmack.

    Sach ich doch. Ich würde das alles dem ärztlichen Attest überlassen und nichts hinterfragen.

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