Unterschiedlicher Stand der SuS nach den Sommerferien

  • In der regulären Zeit ist mal Wandertag, Konzertprobe, Lehrerkonferenz und was sonst noch alles, wo immer wieder mal Unterricht ausfällt.

    Das ist mir auch schon aufgefallen. In meiner 10. Klasse hatte ich in die Jahresplanung mit einberechnet, dass sie nochmal 1 Woche auf Klassenfahrt und 1 Wochen im Praktikum sind, sowie eine Projektwoche. Dadurch, dass ich den Stoff auf das reduziert habe, was im Homeschooling möglich ist (also z.B. kaum mündliche Übungen, die wir sonst auch im Unterricht machen), schaffe ich das Buch jetzt locker... Was davon hängen bleibt ist vor allem im Fach Französisch aber sowieso Russisch Roulette, ob Homeschooling oder nicht...

  • Ich habe in den vergangenen Wochen auch gemerkt, wie viel ich normalerweise im Unterricht tratsche ^^


    Edit: Eine Schülerin schrieb mir über den Chat, dass jede gute Chemiestunde eigentlich mit 5 min Gossip beginnen müsse. Kommt ungefähr hin, ich war jetzt pro Kapitel jeweils 1 - 2 Lektionen schneller fertig als sonst.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Wie geht ihr mit den Themen um, die sich die SuS in den letzten Wochen größtenteils selbst erarbeitet haben?

    Meine Schüler kommen ja nun seit ein paar Wochen jeden Tag 90 Minuten, da haben wir das schon alles noch mal wiederholt usw. also klar sind sie unterschiedlich weit und einige kriegen dann jetzt im Wochenplan ein Sudoku, während andere 10 Arbeitsblätter zur Übung bekommen, die Schere ist aktuell größer, ich hatte mehr als 10 verschiedene Wochenplänen bei 20 Schülern, aber ich denke, das pendelt sich wieder ein.

  • Für die Grundschule denke ich auch, dass einem nichts weiter übrig bleibt als zu gucken, wie der Stand der Dinge tatsächlich ist, vor allem die Grundlagen nochmal festzuklopfen und dann genau da anzuknüpfen, wo die Lerngruppe steht. Da Grundschüler ja noch viel abhängiger von der Unterstützung Erwachsener sind, kann ich da nicht einfach sagen: wer es sich zu Hause nicht erarbeitet hat, hat halt Pech gehabt, ich mache jetzt einfach weiter, wo sie sein sollten, sonst schaffe ich meinen Stoff nicht. Es sind nunmal Grundlagen, die wir legen und die müssen stabil sein, sonst rächt sich das später. Und wenn, wir dadurch nicht so weit sein sollten wie sonst, ist das halt so. Ich habe aber schon festgestellt, dass bei mir wirklich alle einen deutliche Lernzuwachs hatten! Meine haben zu Hause viel Lernwörter geübt und im Rahmen des Schreibschriftlehrgangs deutlich mehr abgeschrieben als sie das zu "normalen" Schulzeiten getan hätten (und das dann bei vielen in 1:1 Überwachung durch die Eltern, die da meist gut hinterher waren und oft strenger als ich). Und ich stelle fest: in Sachen Handschrift, Heftführung und auch Rechtschreibung hat Ihnen das anscheinend gut getan. Wo wir hinterherhängen, sind bestimmte neue Inhalte, die ich einfach ungeeignet fand, um sie zu Hause erarbeiten zu lassen. Die nehme ich dann halt mit ins nächste Schuljahr. Aber da denke ich auch: das geht doch jetzt allen so! Es ist ja dann nicht nur meine Klasse, die hinterherhinkt, sondern alle. Und Lehrer die jetzt Klassen übernehmen, wissen dass und stellen sich darauf ein.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Für die Grundschule denke ich auch, dass einem nichts weiter übrig bleibt als zu gucken, wie der Stand der Dinge tatsächlich ist, vor allem die Grundlagen nochmal festzuklopfen und dann genau da anzuknüpfen, wo die Lerngruppe steht. Da Grundschüler ja noch viel abhängiger von der Unterstützung Erwachsener sind, kann ich da nicht einfach sagen: wer es sich zu Hause nicht erarbeitet hat, hat halt Pech gehabt, ich mache jetzt einfach weiter, wo sie sein sollten, sonst schaffe ich meinen Stoff nicht. Es sind nunmal Grundlagen, die wir legen und die müssen stabil sein, sonst rächt sich das später. Und wenn, wir dadurch nicht so weit sein sollten wie sonst, ist das halt so.

    Das sehe ich auch so.

    Mein Problem ist allerdings, dass es gar kein "wo die Lerngruppe steht" mehr gibt und zwar wesentlich extremer, als das in der Grundschule sonst der Fall ist. Teilweise haben die Kinder zu Hause alles vorbildlich bearbeitet und verstanden, teilweise fehlt hier und da etwas, das man aufarbeiten kann - natürlich bei 10 Schülern 10 verschiedene Dinge (:sterne:), aber das wäre ja noch machbar. Teilweise wurde zu Hause allerdings auch wochenlang überhaupt nichts gemacht, da hakt es jetzt an allen Ecken und Enden - und selbstverständlich erreiche ich diese Eltern jetzt genau so wenig wie die ganze Zeit. Diese Kinder bereiten mir im Hinblick aufs nächste Schuljahr wirklich Kopfzerbrechen und ich habe noch keine Ahnung, wie ich das anstellen soll, sie wieder halbwegs ans Klassenniveau ranzuführen. Wie geht man an euren Schulen mit Schülern um, die wirklich überhaupt nichts gemacht haben (und auch weiterhin vermutlich nicht machen; bei uns sind die Kinder wochenweise abwechselnd in der Schule und daheim)?

    (Arbeitsergebnisse verpflichtend abgeben/einschicken wie oben erwähnt habe ich schon versucht, darauf wird dann auch einfach nicht reagiert, nichts geschickt, nichts vorbeigebracht.)

  • Wir haben die Schulsozialarbeit eingeschaltet, die nun auch Hausbesuche macht.

    Allerdings hat da die erste Mutter auch schon erzählt, das wäre alles ein Missverständnis, ihr Kind wäre so fleißig, obwohl die Unterlagen seit 4 Wochen unbearbeitet in der Schule liegen.


    Bei uns werden im Zweifelsfall eben nächstes Jahr Kinder verweilen, ist bei mir jetzt kein Problem, ich habe gerade eine 1/2, die bleibt nächstes Schuljahr so zusammen und wird zur 1/2/3.


    Aber ich habe auch Kinder, die zuhause plötzlich Lücken schließen konnten und ganz viel aufgeholt haben.

  • Mein Problem ist allerdings, dass es gar kein "wo die Lerngruppe steht" mehr gibt und zwar wesentlich extremer, als das in der Grundschule sonst der Fall ist.

    Das glaube ich dir sofort! In meiner Deutsch-Klasse ist das nicht ganz so extrem, aber ich habe auch noch eine 1.Klasse in Mathe und da klafft es jetzt auch deutlich weiter auseinander als sonst schon. Die waren schon vorher sehr sehr unterschiedlich (von Kindern die Richtung Rechenschwäche tendieren bis zu solchen, die schon mit negativen Zahlen rechnen und die Multiplikation nach einmal auf die Arbeitsheftseite gucken intuitiv verstanden haben...) Bei der Arbeit zu Hause ergab sich dann ganz schnell das Problem, dass manche Kinder schon nache 3 Tage mit allem fertig waren und weiter wollten, während andere mehrere Wochen für denselben Stoff benötigten. Daraus hat sich dann (ohne das ich das vorher so geplant hatte) eine Art "Lernweg" ergeben. Ich habe für die Kinder die als erste fertig waren, immer schon einen nächsten Plan erstellt, mit dem sie im Thema fortschreiten konnten (das waren ja auch genau die Kinder, denen ich das gut zugetraut habe) und die anderen haben die dann später nach und nach auch bekommen. Zum Abschluss eine Planes habe ich eine Lernkontrolle geschickt, anhand derer ich dann entweder den nächsten Plan "freigegeben" habe oder aber zusätzliches Übungsmaterial bereitgetellt habe. Dadurch wusste ich auch ganz gut, wer wo ist. Jetzt wo alle wieder regelmäßig da sind, gehe ich alle wesentlichen Rechenstrategien noch einmal von vorne durch. Bei den Fitten mache ich nur eine kurze Kontrolle und dann kriegen sie anspruchsvollere Aufgabe, mit den anderen übe ich dann entsprechend länger. Die frontale Einführung ist für die, die es schon können sicherlich manchmal ein bisschen langweilig, ich merke aber auch, dass gerade diese Kinder dann doch oft sehr stolz sind, ihr Wissen zu zeigen. Insgesamt komme ich aufgrund des Vorwissens aber doch schneller voran, als es sonst der Fall gewesen wäre.

    Grundsätzlich hatte ich aber das große Glück, dass alle zu Hause gearbeitet haben. Wirklich "abgetaucht" ist nur ein Kind, bei einem anderen war die Kommunikation wegen Sprachproblemen schwierig, aber auch da haben die Eltern sich bemüht und es hat etwas gearbeitet. Dieses Kind versuchen wir jetzt in der "Sommerschule" unterzubringen, die es in Berlin geben soll (das finde ich tatsächlich mal eine sinnvolle Maßnahme!), das andere wechselt die Schule und wird da voraussichtlich eh nochmal mit Klasse 1 beginnen.

    Ich kann mir aber lebhaft vorstellen, wie das in anderen Einzugsgebieten aussieht! (da war ich ja vorher auch lange tätig) und kann die Sorgen da sehr gut nachvollziehen!

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Bei uns werden im Zweifelsfall eben nächstes Jahr Kinder verweilen, ist bei mir jetzt kein Problem, ich habe gerade eine 1/2, die bleibt nächstes Schuljahr so zusammen und wird zur 1/2/3.

    Wow. Das ist ja unglaublich, was du alles an Differenzierung leistet. :staun:

  • Ich habe sehr viel mit Selbstkomtrolle gearbeitet. Dadurch weiß ich, dass zumindest das Fachwissenm einigermaßen passen müsste. Querverbindungen ,Transfer usw. mache ich eher in Unterrichtsgesprächen, zumindest aktuell. Ich muss ehrlich sagen ,dss ich froh bin, wenn kooperatives Arbeiten wieder möglich ist.

  • Wow. Das ist ja unglaublich, was du alles an Differenzierung leistet. :staun:

    Das leisten bei uns alle JÜL Lehrer, wir sind eine der letzten zwei SAPH-Klassen gewesen, die haben das bei Öffnung überhaupt nur durch Dreiteilung das leisten können.


    Aber nachdem ich mit meinen mehr als 10 verschiedenen Wochenplänen kam und sagte, dass das gerade heftig wäre, kam die Kollegin und meinte, es gäbe ja wohl keinen Lehrer, der nicht einen Freizeitgewinn hätte und als ich das verneinte und sagte, ich würde aktuell mehr arbeiten als sonst, wurde mir erklärt, dann mache ich was falsch.

    Meine TZ-Kollegin mit 1/2/3 war jetzt gerade eine Woche krank, es ging einfach nicht mehr!

  • Sommerschule haben schon zwei Eltern mitgeteilt, das Kind soll teilnehmen, das ist bei beiden eine gute Idee, beim Kind ohne Arbeit usw. verschleppt die Mutter auch da die Anmeldung, ich denke, der verweilt aber eh in der 2 und macht keinen 3er Stoff im nächsten Jahr. Aber da sind die Eltern eben sehr unkooperativ.

    Das Kind was plötzlich alle Zahlen spiegelverkehrt schreibt verweilt auch in 2, dann muss er eben damit beginnen usw. Ich denke, das wird alles schon und am Beginn des nächsten Schuljahres muss man testen, was wie geht. Zumal da vermutlich zwischen Mathe (da ist die Sprache ja egal) zu Deutsch bei vielen Kindern auch sehr unterschiedlich sein werden.

  • kam die Kollegin und meinte, es gäbe ja wohl keinen Lehrer, der nicht einen Freizeitgewinn hätte und als ich das verneinte und sagte, ich würde aktuell mehr arbeiten als sonst, wurde mir erklärt, dann mache ich was falsch

    kommt mir bekannt vor... die eine Kollegin, die dann ganz ungläubig guckte, hat aber sonst auch hauptsächlich Sport und ist nur in den oberen Klassen unterwegs, die andere hat keine eigene Klasse und macht hauptsächlich Musik.... die mussten vermutlich eher keine zusätzlichen Erklärblätter für die Kinder plus weitere -möglichst einfache- Erklärungen für die Eltern schreiben...


    Die überwältigende Mehrheit der Kollegen hat aber de facto mindestens genausoviel gearbeitet wie sonst, grundsätzlich eher mehr. Alle sehr sehr unterschiedlich, aber jeder hat sich einen Kopf gemacht und getan, was er konnte.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Wir haben die Schulsozialarbeit eingeschaltet, die nun auch Hausbesuche macht.

    Daran habe ich noch nicht gedacht - danke! Werde ich gleich am Montag mal nachfragen.


    Daraus hat sich dann (ohne das ich das vorher so geplant hatte) eine Art "Lernweg" ergeben.

    In meiner Klasse sind die Probleme auch hauptsächlich in Mathe, da klingt so was natürlich toll :top: Im Homeschooling hat allerdings kaum jemand Ergebnisse seines Kindes geschickt, trotz wiederholter entsprechender Bitten... Jetzt, wo sie teilweise wieder in der Schule sind, machen wir das ganz ähnlich. Ich befürchte nur, die 3 Wochen, die jedes Kind noch kommt vor den Ferien, werden da nix mehr rausreißen :angst: Verweilen ist auch erst mal keine Option, da alle in die nächste Klassenstufe mitgenommen werden sollen (außer auf entsprechenden Antrag der Eltern), damit keinem Kind durch Corona ein Nachteil entsteht.

  • kommt mir bekannt vor... die eine Kollegin, die dann ganz ungläubig guckte, hat aber sonst auch hauptsächlich Sport und ist nur in den oberen Klassen unterwegs, die andere hat keine eigene Klasse und macht hauptsächlich Musik.... die mussten vermutlich eher keine zusätzlichen Erklärblätter für die Kinder plus weitere -möglichst einfache- Erklärungen für die Eltern schreiben...

    Das ist bei uns aktuell total egal, weil wir in 2er Teams aufgeteilt sind und da eben zu zweit eine Klasse zu versorgen haben, mit dem Unterschied, dass die 6. und 4. Klassen nur 2/3 Tage die Woche Präsenzunterricht haben und das Händewaschen usw. vom Hort überwacht wird und sich somit vor Ort abwechseln und wir nach Möglichkeit zu zweit sein sollen, weil wir fürs Händewaschen usw. selber verantwortlich sind. Das ist nicht so ganz gerecht von der Schulleitung verteilt finde ich und als dann Donnerstag auch noch die eine Kollegin, die nun Mathe in der 6. Klasse machen muss (180 Minuten die Woche) dann die Klassenarbeiten meinem Kollegen ins Fach gelegt hat und meinte, die sollte er doch bitte korrigieren stand ich dann bei der Schulleitung auf der Matte, irgendwo ist dann auch mal Schluss. Arbeit hat er ihr gegeben, Ergebnisse hat sie von mir bekommen und wo liegt nun das Problem daran die Häkchen ranzumachen?!?

  • da alle in die nächste Klassenstufe mitgenommen werden sollen (außer auf entsprechenden Antrag der Eltern), damit keinem Kind durch Corona ein Nachteil entsteht.

    Die Kinder die jetzt bei uns verweilen waren schon vorher an die Eltern rangetragen worden vor der Schulschließung und die Eltern haben im Homeschooling nun teilweise erlebt, warum (bis auf besagte Mutter, die irgendwie in einer Parallelwelt lebt)

  • Ich sehe das größte Problem darin, dass die Lernvoraussetzungen so unterschiedlich sind. Das ist auch vorher so gewesen, ja. Aber nun potenziert sich das und reicht bei mir auf dem Gymnasium von Kindern, die ohne Internetzugang zu Hause mit dem Handy ihrer Mutter verzweifelt in der linken oberen Ecke des Raumes Netz suchen zu denen, die während der Bizz-Videokonferenz im Pilotensessel mit MacBook Pro, Headset und Schnittchen parallel zum W-LAN-Drucker ... - während andere nicht einmal einen solchen haben.


    Als Klassenlehrkraft, Abiturkorrektur, einem Kita- und einem GS-Kind zu Hause, selbst Risikopatient und Frau, die auf INtensiv tätig ist, bin ich allerdings in den letzten Wochen auch an ein paar Grenzen gestoßen ... Wie geht es da erst dem alleinerziehenden Elternteil usw.

  • Das Kind was plötzlich alle Zahlen spiegelverkehrt schreibt...

    Nichterkannter oder ein umgestellter Linkshänder o.ä.?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Nichterkannter oder ein umgestellter Linkshänder o.ä.?

    Kind ist jetzt Ende 2. Klasse und konnte sie schon alle richtig rum schreiben, er at auch jetzt immer 1-2 AB wo alles richtig ist und dann wieder welche, wo alle Zahlen verkehrtrum sind. Angefangen hat es nach der Schulöffnung mit 6/9, die spiegelverkehrt waren. Ich habe echt aktuell keine Ahnung, was das sein kann.

  • Mein Kleiner hat in der ersten Klasse auch mal eine zeitlang Buchstaben spiegelverkehrt geschrieben. Es war uns lange ein Rätsel bis wir eine Buchstabenschablone entdeckten, die er im Kindergarten bekam. Er legte sie auf die falsche Seite und malte die Buchstaben nach.

  • Wir setzen uns jetzt in der letzen Schulwoche nach dem Präsenzunterricht in den Fächern zusammen und besprechen für jede Jahrgangsstufe, wie es nach den Sommerferien weitergeht bis zu den Herbstferien.

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