Antrag auf Entlassung - Vorbereitung auf die Zeit danach

  • Liebe Leute, bereits vor zwölf Jahren wollte ich aus dem Lehrerjob aussteigen und jetzt ringe ich mich endlich dazu durch. Und auch dazu, die Ausrufe „Neeeiiin, du bist doch Beamter auf Lebenszeit, mach das nicht!!“ endlich zu ignorieren.


    Eine zwischenzeitliche Beurlaubung ohne Bezüge hat mir zwar etwas neuen Schwung gegeben, aber nichts am grundlegenden Problem geändert; mittlerweile ist er auch wieder verdunstet. Ich komme mit den schulischen Strukturen (wer wendet sich an wen, wie lange brauchen Innovationen, ...) einfach nicht klar. Die Arbeit mit den Schülern liegt mir nach wie vor, aber das Drumherum nicht.


    Ich möchte mich als Instrumentallehrer selbstständig machen und habe auch schon das Angebot einer Musikschule. Dort wäre ich als Honorarkraft „angestellt“, heißt: ich bin in Wirklichkeit selbstständig mit allen Konsequenzen bzgl. Rente und Versicherung (das ist leider normal in dem Genre). Zusätzlich kann ich natürlich sowieso selbstständig arbeiten. Auch als Musiker, aber das bringt ja auch schon ohne Corona quasi nichts ein, das ist also nichts, worauf man bauen könnte.


    An alle, die ausgestiegen sind und dennoch hier mitlesen ;) : was muss ich beachten?

    An alle, die vielleicht einen ähnlichen Weg in die Musik bzw. Selbstständigkeit gegangen sind: was muss ich zusätzlich beachten?


    Meine aktuelle Planung:

    - im Januar die Schulleitung informieren, dass ich zum Sommer aussteigen möchte/ will/ werde, anschließend Antrag auf Entlassung stellen

    - Versicherungsberater einschalten, um alles auf den aktuellen bzw. zukünftigen Stand zu bringen

    - beraten lassen, was ich besonders in Hinblick auf die Rente beachten muss

    - passende GKV aussuchen und Antrag Künstlersozialkasse stellen

    - Jobs an Land ziehen und sparen, sparen, sparen


    Eckdaten: Anfang vierzig, ledig, verbeamtet auf Lebenszeit, privat versichert, von Anfang an halbe Stelle auf eigenen Wunsch (Musiker halt :P ), Hessen.


    Fragen? Fragt! :)

    Viele Grüße vom Handkäs!


    P.S.: ich bin ja ein großer Freund der Suchfunktion, aber habe noch nichts Vergleichbares gefunden... für entsprechende Links bedanke ich mich schon jetzt!

  • Ein grundlegender Tipp: Lass Dich professionell beraten, auch wenn das eine Kleinigkeit kostet. Google mal nach "lehrer ausstieg beratung". Wenn Du eine konkrete Empfehlung willst, schreib mir eine PN. Viel Erfolg bei der Umorientierung!

  • Hallo Fossi, danke für Deinen Hinweis! Hm, ich hatte gehofft, das mit kollegialer Beratung und erwähntem Versicherungsmenschen selbst hinzubekommen, aber vielleicht hast du Recht. Auf die Seite eines sehr präsenten "Bildungsdienstleisters" bin ich beim Googeln natürlich schon öfter geraten sowie auf die Blogs mancher Aussteiger, die nun auch Coachings anbieten - ich denke, da bekomme ich am ehesten Hilfe zu den Themen Rentenanspruch, Krankenkasse, oder? Der Verwaltungsakt der "Kündigung" als solcher ist ja recht unkompliziert, anders als bei Beurlaubungen, Versetzungen etc.


    Bei mir sind Ausstiegswunsch und Berufsalternativen ja lange gereift, ich denke, eine inhaltliche Beratung zu meiner Motivation brauche ich nicht (mehr). Eher zu dem weiten Feld der "Statusänderung", Steuer, Künstlersozialkasse... können die genannten Dienstleister das auch? Oder ist das schon zu spezifisch? Natürlich bin ich da bereits im Austausch mit anderen Musikerkollegen, die aber normalerweise direkt in die Selbstständigkeit gestartet sind (oder, wie zwei Kollegen, gerade versuchen, einen Fuß in die Tür zum Lehramt zu bekommen - einer per Zweitstudium, eine als Seiteneinsteiger). Insofern fehlt mir da die direkte Vergleichbarkeit.


    Was meint Ihr? Schon zu konkret, meine Fragen? Ich befürchte es...

  • Hallo Handkäs.


    danke für Deinen interessanten Beitrag. Ich will gerade den umgekehrten Weg gehen.

    Vom freiberuflichen Instrumentallehrer zu Seiteneinsteiger im Fach Musik.


    Was ich noch nicht ganz verstanden habe, ist Deine Kritik an mangelnder Innovationsbereitschaft.


    Was meinst Du genau damit?


    Grüße, redglass

  • redglass : ha, spannend! ^^ Magst Du erzählen, warum es Dich in die Schule bzw. weg vom Instrumentalunterricht zieht? Ist es "nur" die finanzielle Sicherheit oder hat es noch andere Gründe?

    Das mit den "Innovationen" war stark verkürzt. Im Grunde fängt es bei sich ewig hinziehenden Anträgen für neue Soft- und Hardware an und hört bei Reformstau noch lange nicht auf. Kurzes Beispiel: in meinem Fachbereich sind wir seit knapp zwei Jahren an einer grundlegenden Umstrukturierung. Das Kollegium des Fachbereichs ist vergleichsweise klein und wir waren uns recht schnell einig; innerhalb von 2-3 Sitzungen stand eigentlich das Konzept mit allen Konsequenzen und Alternativen. In den Konferenzen 4-6 wurden dann irgendwie ständig die gleichen Pros wiederholt, aber das Einführungsdatum ständig nach hinten verschoben :pfeifen:


    Yummi : ich habe aktuell ein paar wenige Privatschüler im Rahmen der genehmigten Nebentätigkeit. Die liefen dank Zoom unverändert weiter, bzw. wir konnten einige aufgelaufene Fehlstunden sogar abarbeiten (die homeschoolinggeschädigten Eltern waren ganz froh, endlich mal Programm, das ohne ihr Mitwirken lief...). Zwei Anfragen hatte ich sogar von Schülern, die zu mir wechseln wollten, WEIL ich Online-Unterricht anbot. In der Musikschule würde das Honorar weiterlaufen, egal ob ich online unterrichte oder eine Zeitlang ausfallen lasse, ich muss nur am Ende des Schuljahres oder eines anderen Termins auf meine vertraglich vereinbarten Stunden kommen.


    Das ist auch so ein Thema: während meiner früheren Beurlaubung haben sich all meine Zipperlein quasi auf null reduziert. Seit ich wieder im Dienst bin, bin ich von Jahr zu Jahr öfter krank. Wie oft ich dieses Schuljahr gefehlt habe, kann ich gar nicht auswendig sagen... das heißt für mich: zu oft. Ausbaden müssen es Kollegen und Schüler. In der Musikschule wäre es natürlich auch schöner, wenn der Unterricht regelmäßig liefe, aber dennoch ist klar: ich gebe die Stunden nach und am Ende des Jahres kann ich sagen: was bestellt war, wurde auch geliefert. Aber ich gehe davon aus, dass ich seltener ausfalle als bislang.

  • In NRW werden Honorarkräfte an Musikschulen ja in der Regel nicht durchbezahlt.

    Ich war so froh, in den allgemeinen Schuldienst wechseln zu können: Keine Panik mehr, genügend Mucken für die Sommerferien zu finden; keine Angst mehr, länger krank zu werden; nicht mehr den Zwang zu haben, jeden Schüler annehmen zu müssen; nicht mehr morgens Bläserklassen zu unterrichten und dann bis 20 Uhr an der Musikschule zu sein...

    Während des Studiums konnte ich mich so ganz gut über Wasser halten. Aber längerfristig sah ich keine Chance, als Instrumentallehrer mal ein halbwegs entspanntes Leben führen zu können.

  • Hallo SwinginPhone, danke für Deinen Beitrag! Hier ist es sehr unterschiedlich, manche Schulen bezahlen durch, manche nicht. Auch bei Privatschülern kommt es halt darauf an, was man mit Eltern bzw. erwachsenen Schülern aushandelt. Muggen sind bei meinem Instrument hingegen oft so gestaltet, dass man am besten noch Geld mitbringt *seufz


    Das mit dem "nicht mehr jeden Schüler annehmen müssen" ist ein wichtiges Argument, gerade an der Musikschule hat man da eher weniger Spielraum. Unterricht oder Ensembleleitung bis in den Abend aber macht mir tatsächlich nicht so arg viel aus - wenn ich nicht um 8 wieder vor der Klasse stehen muss ;)


    P.S.: das mit der längeren Krankheit, das treibt mich auch ein wenig um. Wir werden nun mal nicht jünger. Für eine spezifische Berufsunfähigkeitsversicherung bin ich aber halt nun echt spät dran, das wird teuer. :(

  • - passende GKV aussuchen und Antrag Künstlersozialkasse stellen

    Du kannst nicht so einfach in die GKV wechseln, nur wenn du eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufnimmst. Tust du das nicht, bleibst du privat versichert, allerdings mit 100% Abdeckung (und eben höheren Kosten)

  • Handkäs stellt ja deutlich dar, dass ihm/ihr? die Konsequenzen in Bezug auf die Sicherheit bewusst sind.

    Und wir müssen einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, denen Sicherheit eben nicht das Wichtigste ist.


    Ich würde das Feld des Musikers noch viel weiter ziehen - als Dirigent kann man tätig werden, als Jugenddirigent etc.

    Wie sieht es aus mit einer Tätigkeit für Verlage, mit einem Blog, den man wirtschaftlich ausbauen kann?


    Ganz klar ist: wer selbstständig ist, muss sich rühren, Aufträge an Land ziehen, immer aktuell bleiben und auch vorausschauend.

    Man muss Kunden gewinnen können und immer neue Felder beackern.


    Ich kann mir vorstellen, dass musikalischer Fernunterricht neue Felder eröffnet. Warum nicht eine online-Musikschule?

    Warum keine Kooperationen über Ländergrenzen hinaus?

    Warum keine Lehrwerke schreiben und Videos dazu anbieten?


    Man muss da ganz neue Wege denken und das macht Arbeit. Wenn Handkäs da Lust drauf hat, finde ich das in Ordnung und wünsche viel Erfolg.

  • Karl-Dieter : ja, davon war ich auch ausgegangen. Allerdings füllt die KSK genau diese Lücke, indem sie den Arbeitgeber-Anteil übernimmt:

    https://www.kuenstlersozialkas…n_Kranken-Pflegekasse.pdf (Absatz 2). Der Wechsel scheint (technisch) ebenfalls unkompliziert zu sein (Seite 2 oben).

    Oder verstehe ich Dich falsch?

    Die Alternative wäre natürlich eine Angestelltenstelle an einer Musikschule, aber das ist ein Sechser im Lotto mit Superzahl, da mache ich mir nichts vor. Darauf kann man nicht bauen.


    redglass : okay, das verstehe ich voll und ganz. Mal sehen, wann hier die ersten coronabedingten Kündigungen eintrudeln. Die letzte große Abwanderungswelle habe ich bei Einführung des Euros mitbekommen; damals war ich noch im Studium und komplett überrumpelt. Corona hat auf jeden Fall das Potential zu einer vergleichbaren Dynamik.

    Ich drücke Dir die Daumen, dass der Wechsel in die Schule gelingt!!


    Stille Mitleserin : danke Dir für die ganzen Anregungen! Als Dirigent bin ich aktuell schon tätig, irgendwie gehört das mit dazu. Ein Angebot für ein Lehrbuch habe ich auch schon, allerdings ist der Auftraggeber eine Non-Profit-Organisation und die zu erwartende Auflage sehr, sehr klein. Lohnen würde das sich also "nur" im Hinblick darauf, einen Fuß in die Tür zu bekommen und auszutesten, ob mir das liegt.

    Noch habe ich die Energie, um zu gucken, zu denken und zu akquirieren. Ich bezweifle, dass das so bleiben würde, wenn ich noch länger in der Schule bliebe. Auf der anderen Seite sehe ich freiberufliche Kolleg*innen, die bereits über der Altersgrenze sind und hart an der Altersarmut langschliddern.


    Vielen Dank schon mal an alle, dass Ihr mir helft, meine Gedanken zu ordnen! :)

  • Ich war auch eine Zeitlang privat versichert und musste dann zurück in die GKV als die KSK meinen Antrag angenommen hatte.


    Die Angestelltenstelle an der Musikschule (abgesehen von der Seltenheit) würde auch nur mit E9 vergütet (und das bei dem gleichen Studienabschluss, der auch A13 ermöglicht)...


    Um im Verlagswesen halbwegs gut zu verdienen, müsstest Du schon eine regelmäßige Reihe herausgeben (Romantic Pop Piano Vol. 27).


    Ist das Problem denn das Schulwesen an sich oder liegt es speziell an Deiner Schule? Vielleicht würde da ein Wechsel helfen...

  • [...] würde auch nur mit E9 vergütet (und das bei dem gleichen Studienabschluss, der auch A13 ermöglicht)...

    Autsch.


    Du siehst, mit dieser Option habe ich mich gar nicht erst auseinandergesetzt - sie wäre nur im Hinblick auf das Angestelltenverhältnis interessant, aber dafür gibt es eben die KSK und unbefristet wäre ja wohl auch erstmal nicht drin.


    Selbiges zum Thema Bücher: ja, sowas wäre es natürlich nicht; ich sehe mich tatsächlich eher als Lehrer denn als Autor.


    Ist das Problem denn das Schulwesen an sich oder liegt es speziell an Deiner Schule? Vielleicht würde da ein Wechsel helfen...

    Hach... dann kommen wir mal zu den Alternativen ;)


    Beurlaubung und Sabbatjahr hatte ich ja oben schon angesprochen, habe ich durch. Regelmäßig alle 4-5 Jahre Pause machen gibt zwar etwas Energie zurück, aber löst das Grundproblem irgendwie nicht (zumal es für die Schulleitung jetzt auch nicht prickelnd ist, mich ständig ein- und wieder auszuplanen).


    Wechsel des Einsatzbereichs innerhalb der Schule habe ich auch schon durch. Dadurch bin in zwar in meinem originären Berufsfeld wieder angekommen, aber der Überbau ist ja derselbe. Nur die Planung und Durchführung des Unterrichts gelingt mir leichter als vorher als Fachfremder.


    Versetzung an andere Schule: oft überlegt, ja. Aber, jetzt muss ich es ja zugeben: an meiner Schule geht es mir eigentlich schon ganz gut. Ich konnte mir die halbe Stelle erarbeiten, um parallel mehr Musik zu machen, da lässt sich nicht jede Schulleitung drauf ein. Ich habe ein größtenteils nettes und kompetentes Kollegenteam, einen kleinen, überschaubaren Fachbereich. Es gibt verschiedene Dinge, die an unserer Schule wegfallen, dafür kommen andere dazu. Ich mag jetzt nicht ins Detail gehen, aber in der Summe habe ich hier ein gutes Leben. Eigentlich.

    Was mich fertig macht, sind die Strukturen (wer fragt wen wann weshalb), der Papierkram (und ich rede nicht von Arbeitsblättern), das Zuständigkeitsgeschiebe, die langen Bearbeitungswege, das tägliche Gefühl, Listen abzuarbeiten und keine Ergebnisse zu sehen.


    Wechsel an private Schule, Hochschule etc.: dürfte in dieser Hinsicht keine Verbesserung darstellen.


    Ich glaube, das klingt jetzt arg undankbar, aber auf jeden Fall nach Jammern auf hohem Niveau. Das ist mir bewusst. Aber ich muss irgendwie mehr Ergebnisse sehen... Ich will den Papierstau im Kopierer selbst verursacht haben und den kaputten CD-Spieler abends zur Reparatur bringen können.

  • Was mich fertig macht, sind die Strukturen (wer fragt wen wann weshalb), der Papierkram (und ich rede nicht von Arbeitsblättern), das Zuständigkeitsgeschiebe, die langen Bearbeitungswege, das tägliche Gefühl, Listen abzuarbeiten und keine Ergebnisse zu sehen.

    Also ehrlich - mit all dem hast Du doch als Feld-, Wald- und Wiesenlehrer nicht so arg viel zu tun.

    Aber ich muss irgendwie mehr Ergebnisse sehen... Ich will den Papierstau im Kopierer selbst verursacht haben und den kaputten CD-Spieler abends zur Reparatur bringen können.

    Dann bring halt Deinen eigenen CD-Spieler mit und verursache ab und an mal einen Papierstau. Ist nicht schwer, das kriegt jeder hin.


    Welche konkreten Ergebnisse würdest Du denn bei freiberuflicher Tätigkeit sehen? Also jetzt mal außer der n-ten stümperhaften Wiederholung des "Ave Maria" auf der Blockflöte?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Was mich fertig macht, sind die Strukturen (wer fragt wen wann weshalb), der Papierkram (und ich rede nicht von Arbeitsblättern), das Zuständigkeitsgeschiebe, die langen Bearbeitungswege, das tägliche Gefühl, Listen abzuarbeiten und keine Ergebnisse zu sehen.



    Also als Normalolehrer in Teilzeit ist das doch quasi gar nicht der Fall.

  • Also als Normalolehrer in Teilzeit ist das doch quasi gar nicht der Fall.

    Doch, absolut! Nenne mir doch mal irgendwas, was du als Lehrer (spontan) auf den Weg bringen konntest. Wo bringst du Kreativität ein, ohne schon vorher abgewatscht zu werden mit Passierschein 38a und hammerschonimmersogemacht? Das deutsche Schulsystem ist m.E. Eine der trägsten Institutionen der Welt.


    Ich weiß nicht, ob ich ähnliche Erfahrungen habe wie die/der TE, aber dass morgen alles anders sein kann als gestern, ohne dass ich einen Funken das Gefühl habe, ICH hätte irgendwas bewirken oder ändern oder mitreden können, das kotzt mich ungemein an.


    Ich würde trotzdem nicht gehen, weil ich weiß, dass das Gras auf der anderen Seite grüner ist und wie viele jetzt mühsam den Quereinstieg ins Lehramt versuchen. Und wie Musiker in Coronazeiten ohne irgendwas dasaßen, weil keine Auftritte stattfanden und das bisschen Zoom natürlich nur eine befristete Notlösung ist, die dauerhaft keinen Unterricht ersetzt.


    Aber egal, der Entschluss des TE steht fest und ich würde auch fossis Rat folgen und nicht in Foren um rechtssicheren Rat bitten. Ob man eben fix in die KSK kommt, wenn man gerade seinen Beamtenstatus gekündigt hat, würde ich auf jeden Fall vorher schriftlich (auf Papier) haben wollen.

  • Doch, absolut! Nenne mir doch mal irgendwas, was du als Lehrer (spontan) auf den Weg bringen konntest. Wo bringst du Kreativität ein, ohne schon vorher abgewatscht zu werden mit Passierschein 38a und hammerschonimmersogemacht? Das deutsche Schulsystem ist m.E. Eine der trägsten Institutionen der Welt.


    Ich weiß nicht, ob ich ähnliche Erfahrungen habe wie die/der TE, aber dass morgen alles anders sein kann als gestern, ohne dass ich einen Funken das Gefühl habe, ICH hätte irgendwas bewirken oder ändern oder mitreden können, das kotzt mich ungemein an.

    Ein Beispiel dafür, dass ich spontan etwas auf den Weg bringen konnte, war bspw., dass meine Klasse ein Verkaufsprojekt durchführen wollte. Montags die Idee gehabt (und schon mal ein wenig geplant), gleich beim Schulleiter angefragt und dienstags hatten wir die Genehmigung. Es geht also auch ohne lange Wege!


    Dass "morgen alles anders" ist, ohne dass wir als Lehrkräfte ein Mitspracherecht haben, ist m. E. nicht oft der Fall; zumindest nicht, wenn es sich um Veränderungen handelt, die der Zustimmung der Gesamtkonferenz, des Schulvorstands, des Personalrats o. ä. bedürfen. Andererseits gibt es auch immer mal wieder Dinge, wo ich mir wünschen würde, dass wir "von oben" einfach mal eine "Ansage" bekämen, ohne dass darüber noch lang und breit herumdiskutiert wird...


    Ich bin aber auch jemand, den Papierkram u. ä. nicht besonders stört. Und ich hatte zum Glück noch nie das Gefühl - wie der TE schreibt - als Lehrkraft nur "Listen abzuarbeiten und keine Ergebnisse zu sehen".

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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