Weiterleitung von Nachrichten an Dritte und Datenschutz

  • Hallo liebe Kollegen,


    ich würde gerne eure Meinung zum Thema Weiterleitung von Nachrichten an Dritte hören.

    Fall: Ich schreibe an meinen SL eine Mail über eine Familie (mit Inhalten, die nur für den SL bestimmt sind), er leitet einen längeren Ausschnitt aus meiner Mail - versehen mit meinem Namen - ohne mich vorher darüber auch nur zu informieren, an die Familie weiter.

    Ich finde das unmöglich.

    Was haltet ihr davon und wie würdet ihr reagieren?

  • Das finde ich absolut nicht in Ordnung! Vom Datenschutz ganz zu schweigen, würde ich den Schulleiter darauf auf jeden Fall ansprechen, dass so etwas ohne Rücksprache gar nicht geht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • In unserem Intranet ist die Weiterleitungsfunktion gesperrt. Genau aus dem Grund des Datenschutzes. Hindert natürlich niemanden daran, eine Mail zu kopieren und an einen Dritten zu schicken! Insofern gilt der alte Spruch: "Idiotensicher" geht nicht - die Idioten sind zu erfinderisch.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Das finde ich absolut nicht in Ordnung! Vom Datenschutz ganz zu schweigen, würde ich den Schulleiter darauf auf jeden Fall ansprechen, dass so etwas ohne Rücksprache gar nicht geht.

    Das Problem bei mir: Ich habe mich ja - trotz des Rates der Personalrätin diese Schule wg. unmöglichem Verhalten mir geg. zu verlassen - dafür entschieden zu bleiben. Es lief auch ein Weilchen gut - dann wieder diese Fehltritte der SL. Übrigens in einer anderen Mail auch noch Unterstellungen und Mutmaßungen etc. Ich bereue es jetzt schon, geblieben zu sein - ein Wechsel wäre zum neuen SJ möglich gewesen. Nun ist der Zug abgefahren.

  • Nach kurzem Nachschlagen scheint es mir so zu sein, dass die von dir unerwünschte Weitergabe deines Namens einen Verstoß gegen den Datenschutz darstellt. Darauf kann man sachlich hinweisen. Mir ergibt sich aus der Rechtslage nämlich keine Erlaubnis für diese Weitergabe gegen deinen Wunsch.


    An deiner Stelle würde ich mich dergestalt gegen eine Wiederholung absichern, dass derartige Informationen nicht mehr digital übertragen werden (ist jenachdem sowieso rechtlich fragwürdig, keine Ahnung ob ihr Dienstmail habt). Tippen, ausdrucken, Schulleiter übergeben.

  • Naja, du bist der erste, der den Datenschutz massivst verletzt hat, indem du personenbezogene Daten per Mail rumgrschickt hast. Das ist natürlich doof für deine Position.


    Und: die SL will dich offenbar reinreiten, ich würde das Weite suchen und solange unbedingt gucken, dass ich mich nicht angreifbar mache.

  • Naja, du bist der erste, der den Datenschutz massivst verletzt hat, indem du personenbezogene Daten per Mail rumgrschickt hast. Das ist natürlich doof für deine Position.

    Wenn personenbezogene Daten über schulische E-Mail-Adressen verschickt werden, verletzt doch niemand den Datenschutz, oder liege ich da völlig falsch?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Jein.

    Zum einen fehlt uns die Information, über was für eine Mailadresse die Mail verschickt worden ist.

    Zum anderen: wenn altuweise keine Genehmigung zur Bearbeitung personenbezogener Daten unterschrieben hat, darf sie am eigenen PC keine personenbezogenen Informationen eintippen. Auch nicht in eine schulische Mailadresse.


    Aber gehen wir einfach erst einmal davon aus, dass altuweise die Erklärung unterschrieben hat oder ein Dienstgerät verwendet hat. Außerdem eine dienstliche Mailadresse.


    Kl.gr.Frosch

  • Stimmt, da hast du natürlich recht1 Ich war jetzt aber auch einfach mal davon ausgegangen, dass altuweise dahingehend alles richtig gemacht hat.

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  • Mir geht's nicht darum, altuweise zu kritisieren, sondern schlicht darum, dass er/sie sich nicht offiziell über den Chef beschweren kann, wenn schon von vorneherein nichts hätte verschickt werden dürfen. Man muss bei Bossing (sollte das hier vorliegen) besonders vorsichtig sein. Dieses:


    ... wg. unmöglichem Verhalten mir geg. zu verlassen - dafür entschieden zu bleiben. Es lief auch ein Weilchen gut - dann wieder diese Fehltritte der SL. Übrigens in einer anderen Mail auch noch Unterstellungen und Mutmaßungen etc. Ich bereue es jetzt schon, geblieben zu sein -

    lässt aber darauf schließen.

    • Offizieller Beitrag

    aber es gibt auch einen Unterschied zwischen Verletzung der (sorry für den falschen Fachbegriff) "Dienstschweigepflicht" und "Datenschutzverstoss". (also ja, ich verletze auch meine Dienstschweigepflicht, wenn ich eine unsichere Mail schreibe)


    Ich habe zum Beispiel meine Mails ausschliesslich online, auf dem Server. Kein Outlook. Dürfte ich also auch nichts eintippen?

    (und nein, ich schreibe keine Infos per Mail, sondern ausschliesslich per Rauchzeichen. Liegt aber sicher daran, dass ich keine Klassenlehrerin bin. Oh, stimmt nicht, ich habe schon mit Eltern Mails ausgetauscht und über deren Kinder geschrieben.
    und auch in der Corona-Zeit mit Schüler*innen über deren Leistungen geschrieben. Tja, schuldig :( )

  • Du verstehst mich glaube ich nicht, es geht nicht um Schuld, sondern um das Sammeln versetzungsrelevanter Gründe. Alles, was von SL-Seite ihr gegenüber an Aggressionen vorfällt sollte sie dokumentieren, da ist es ungut, wenn dieser oder jemand anders den Spieß umdreht und fragt, wie die TE überhaupt dazu gekommen sei, derartige Infos zu versenden. (Dass die Infos keine Sommerferiengrüße waren sondern einigermaßen konfliktträchtig, davon kann man denke ich ausgehen.) Bei Mobbing werden einem noch ganz andere Sachen angedichtet, da braucht man nicht auch noch halblegale Zusatzprobleme.

  • Ich finde das Weiterleiten an die Familie auch unmöglich, aber aus anderen Gründen. Meines Erachtens liegt hier eher ein Verstoß einer beamtenrechtlichen Nebenpflicht (vertrauensvolle Zusammenarbeit) vor, als ein Datenschutzverstoß seitens der SL.


    Welche personenbezogenen Daten von altuweise sollen denn hier tangiert sein? Der Name einer Lehrkraft des Schülers ist der Familie ohnehin bekannt und sofern eine dienstliche E-Mail-Adresse verwendet wurde, wovon ich zunächst ausgehe, ist auch das relativ unkritisch. Der Inhalt der Mail enthielt darüber hinaus sicher personenbezogene Daten zu Mitgliedern der Familie, die aber einerseits im dienstlichen Interesse erhoben sein dürften und nicht an unbeteiligte Dritte weitergegeben wurden.

    • Offizieller Beitrag

    Bzgl. Schulleiter: ich sehe da auch weniger ein Datenschutz-Problem als ein Problem mit dem Weiterleiten vertraulicher Informationen.


    Bzgl. Altuweise und dem Datenschutz: ich muss da samu recht geben. Wo die Probleme sind, habe ich ja oben beschrieben. Falls altuweise das berücksichtigt hat. ist sie aus dem Schneider. Falls nicht ... hat samu recht. Ich wäre dann vorsichtig.

  • Welche personenbezogenen Daten von altuweise sollen denn hier tangiert sein?

    Leute, rede ich chinesisch? Altuweise wird von ihrem Schulleiter gemobbt, das Weiterleiten der Mail war ein Steinchen im Mobbingmosaik. Die TE sollte dringend gucken, dass sie dort weg kommt und diesen ganzen Scheiß solange dokumentieren. Wenn sie Daten wie Versetzungsentscheidungen oder Verhaltensprobleme des Kindes im Internet rumgeschickt haben sollte, dann müsste sie jetzt aufpassen, dass der Schulleiter das nicht auch noch zu ihren Ungunsten ausnutzt. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, bzw. ich halte diesbezüglich nichts mehr für unmöglich.

  • Danke für eure rege Beteiligung an meiner Fragestellung.

    Ich kam heute nicht zum Antworten, weil ich auf Covid19 (mit allen Symptomen...) getestet wurde... Stress genug...

    Nur um das klar zu stellen: Von meiner Seite ist m. E. nichts falsch gelaufen - Dienstadresse; abgesichertes Gerät; selbstverständlich die "Genehmigung zur Verarbeitung personenbezogener Daten" unterschrieben. Bin da sehr vor- und umsichtig.

    Habe eine Info per Mail an meinen SL geschrieben, weil er mich danach gefragt hat.

    Es hat sich nun herausgestellt, dass es dem SL nicht zum ersten Mal "passiert" ist - das ungefragte Zitieren fremder Mails ist bei im wohl an der Tagesordnung...

    Ich habe ihn tel. darauf angesprochen - er lenkt nur ab und sieht da keine Probleme.

    Ein Kollege, mit dem ich mich auch privat austausche, meinte, der SL wäre restlos überfordert (es gab lt. Kollege auch an anderen Stellen ein alles andere als adäquates Verhalten des SLs) und mache es nicht böswillig...

    Der Effekt ist aber der gleiche.

    Und ich werde in Zukunft einen Teufel tun, nochmals Infos per Mail auszutauschen.

    Gute Nacht, liebe Kollegen!

    Und vielen Dank!

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss zum Thema "abgesichertes Gerät" noch einmal nachfragen. (In Bezug auf das, was Samu fragte.)

    Sicherlich ist es aus purem Eigennutz selbstverständlich abgesichert. Aber: hast du die Genehmigung zur Verarbeitung personenbezogener Daten unterschrieben? Falls nicht hat Samu nämlich recht. Da hilft dir dann auch kein abgesicherter Rechner.

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