Schule, Bildung und wer uns wie überzeugt

  • Um mal den anderen Thread nicht zu sprengen, @Wollsocken80, Lehrer ticken in puncto lernen sicher nicht anders als andere Erwachsene. Aber wenn selbst Erwachsene kaum lernfähig i.S.v. flexibel, einsichtig, veränderbar sind, dann frage ich mich, inwieweit es Jugendliche noch sind?


    Wir haben neulich mal so ein Allgemeinwissenquiz gemacht und das waren lauter so Gymnasialoberstufenstichwortwissensfragen, das hatte man alles irgendwie genauso stichwortartig nach 20-25 Jahren noch drauf.


    Aber ernsthafte Lernprozesse, Aha-Effekte, kann Schule das leisten? Hatte ich glaube ich mehr durch Gespräche mit wichtigen Menschen am Abend bei Wein. Und auch im Austausch durch so manche*n Mitforist*in hier;)


    Habt ihr Lehrer*innen, die euch geprägt haben? Und könntet ihr so einen Prozess benennen, bei dem ihr bewusst gemerkt habt, dass andere Personen einen ganz neuen Gedanken angestoßen haben? Und passierte das im Unterricht?

  • Hui... Spannender Thread 🙂 Ich empfehle übrigens wirklich das genannte Buch zu lesen, ich fand es sehr gut.


    Ich glaube meine Kindheit und Jugend war von so vielen für mich offensichtlich unsinnigen und widersprüchlichen Meinungen geprägt, dass ich mich zwangsläufig anderweitig weiterbilden musste. Meine Schulzeit habe ich in recht schlechter Erinnerung. Gewissen... sagen wir unglücklichen Umständen geschuldet (retrospektiv betrachtet war das ein riesen Glück) musste ich im letzten Jahr ans Nachbar-Gymnasium um dort Ethik zu belegen. Herr Kunz war irgendwie ein wirrer Typ aber blieb mir als Person in Erinnerung, die auch Bullshit-Meinungen zuliess um diese zu diskutieren. Wir haben überhaupt jeden Blödsinn diskutiert und manchmal selber nicht mehr verstanden, was wir eigentlich diskutierten. Wie ich zu den 14 Punkten im Zeugnis kam, das weiss ich auch nicht mehr so genau. An meiner eigenen Schule erinnere ich mich vor allem an unfassbar tendenziöse und missionierende Haltungen. Aber negative Erfahrungen sind eben auch prägend. 🙂

  • mich hat meine Chemielehrerin geprägt und das Unglück in Bhopal. Ich habe mich gefragt, wieso so etwas gefährliches hergestellt wird (ich war in der 10. Klasse) und meine Chemielehrerin konnte es gut erklären. Danach wollte ich Chemie studieren (Mathe und Lehramt kamen später).


    Ich weiß, dass ich im Laufe der Jahre einige Schüler beeinflusst habe (mindestens 3 (in den letzten 12 Jahren, da ich umgezogen bin, habe ich zu den anderen leider keinen Kontakt mehr) studieren bzw. sind schon wegen mir Chemie- und Mathelehrer(in) - immer in dieser Reihenfolge ;), weitere haben durch mich die Liebe für chemische Fragen entdeckt und studieren/arbeiten in diesem Bereich). Andere sagten mir später bei Abitreffen o. ä., dass (einzelne) Sätze von mir sie sehr (positiv) berührt hätten. Sie konnten Sätze (und Situationen) nennen, die ich längst vergessen hatte. Punkten kann ich immer mit meiner Glaubwürdigkeit. Ich lebe, was ich sage und stehe zu meinen Fehlern.


    Von den meisten weiß ich nichts. Mir hilft, wenn ich an meinem Wirken zweifle, ein Satz, den ich mal von einem Pfarrer gehört habe. Sei ein Puzzlestück, du musst nicht alleine die Welt retten. Ich denke schon, dass jeder seinen Beitrag leistet (aber wir Lehrer sind nur ein Teil der Wirklichkeit der Schüler und einige erreichen wir nie).


    Ich weiß bisher nur von positiven Dingen, die ich erreicht habe. Ich hoffe, ich habe niemanden geschadet. Ich selbst war mal von Physik begeistert bis mein damaliger Physiklehrer zu den Jungen meiner Klasse meinte, ihr lasst euch von einem Mädchen schlagen. Danach kühlte meine Liebe zur Physik ab.


    Samu, jetzt habe ich deinen Beitrag von vorher verstanden, ich denke, manches benötigt Zeit und wenn es mir wichtig ist, lasse ich nicht locker (aber manche Einsichten benötigen Jahre und ich liefere nur das 1. Puzzlestück. Auch das muss man akzeptieren) .


    (Eine Schülerin sagte zu ihrer Mutter, ich glaube, Frau Kris ist es wirklich wichtig, dass ich es verstehe, die Mutter bedankte sich bei mir, nur deshalb weiß ich es. Das meiste erfahren wir leider nie. Ich hätte gerne mehr Rückmeldung. )

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ah stimmt, die Frage war ja zumindest indirekt noch, ob man selber glaubt irgendwas erreichen zu können. Chemiestudenten habe ich in meiner dann doch noch sehr überschaubaren Karriere schon mehrere "produziert". Von einem ehemaligen Schüler, der heute Jura studiert und in der kantonalen Politik aktiv ist, weiss ich, dass er sich ziemlich viel Meinung bei mir im Unterricht gebildet hat. Wir waren nicht immer einig, haben aber viel diskutiert. Einer meiner letzten Maturanden sagte mir, dass ihn vor allem der friedfertige "Konflikt" zwischen mir und meinem Physik-Kollegen in einigen Bereichen sehr geprägt hätte.


    Ich denke es ist wichtig erst einmal alle Meinungen zuzulassen und zu diskutieren. Manches ist vielleicht wirklich daneben, das darf man dann auch so benennen. Hatte ich auch schon als es um die Sache mit dem Contergan ging. Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen.

  • ich habe es meiner Chemielehrerin auch erst 33 Jahre später (beim 30erAbitreffen) gesagt. Sie hat sich sehr gefreut, ja genau wie wir uns mehr Rückmeldung wünschen, sollte ich (wir?) mehr Rückmeldung geben.


    Ja, es sollen immer alle Meinungen zugelassen werden (zumindest wenn sie nicht dem Grundgesetz widersprechen, das Problem hatte ich abundzu an meiner 1. Schule). Aber auch da versuche ich zu überzeugen und nicht zu überreden (und auch da hatte ich zumindest ein sehr positives Erlebnis). Man darf die Hoffnung nie aufgeben.

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  • Ich wüsste gar nicht, wie ich meine Schüler "prägen" könnte, dazu müsste man ja selbst besonders sein oder was Außergewöhnliches können, oder? Und das bin bzw. kann ich nicht. Ich versuche halt dranzubleiben, wenn das Kindeswohl gefährdet ist, aber auch da müssen sie letztlich für sich entscheiden, gehe ich in Therapie, gehe ich in die Notaufnahme oder wende mich sonst irgendwie ans Jugendamt? Mehr als darauf Hinweisen und versuchen zuzuhören kann ich nicht. Wer das nicht will, muss seinen Weg gehen, was oft genug Kinderkriegen bedeutet. Aber solange irgendwas hängen bleibt, dass man auch mal Streit anders lösen kann als von zu Hause gewohnt oder ganz simpel "Lesen können", dann bin ich's zufrieden.


    Bei mir selbst, wie gesagt, erinnere ich mich kaum an besondere Momente in der Schule. Ich bin ganz gern gegangen, aber so ein "yeah, wenn Frau Schmitt in Klasse 10 in Geschichte nicht xy gesagt hätte, dann wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt stehe!-Moment" fällt mir bislang nicht ein.

  • Eine Menge Lehrkräfte haben bei mir etwas gewirkt, aber eher, weil ich so "liebes- und anerkennungsdurstig" war, glaube ich.
    Am letzten Schultag hat meine Geschichtslehrerin auch nur einen Satz gesagt, ich würde sie gerne, 20 Jahre später wieder aufsuchen, um ihr zu danken. In dem Moment war es mir nicht bedeutsam und es hat sogar schön genervt, aber es hat Wirkung gezeigt. Sie hat leider die Schule verlassen, ohne dass ich sie woanders auffindig machen kann.

    Ich glaube auch nicht an meine "Wirkung", dafür bin ich nicht besonders genug. Ich bin immer wieder irritiert, wenn (insbesondere junge) Kolleg*innen bzw. Referendar*innen und Praktikant*innen schreiben "ich habe so einen guten Kontakt, die SuS lieben mich". Ob die SuS mich auch nur mögen oder mich nicht hassen (oder mich eben hassen und respektvoll sind...), weiß ich doch nicht?!
    Klar habe/hatte ich ein paar SuS, wo ich merke, dass sie meine Nähe suchen bzw. mich mögen. Eine Mama hat mir beim Abitur einen kleinen Brief geschrieben, um sich bei mir zu bedanken. 1-2 Kurse haben mir einen Abschiedsgeschenk gemacht, obwohl es "nur" ein GK war und also absolut unüblich, da merkt man auch die Beziehung.
    Bei zwei SuS in meiner relativ kurzen Dienstzeit habe ich mich aus dem Fenster gelehnt und habe sie auf mögliche, vermutete Probleme angesprochen. Bei einer lag ich richtig und eine Mutter hat sich hintenrum bei der SL (Freundin der Mama) sehr bedankt und darum gebeten, dass ich mehr Einfluss nehme. Was ich nicht gemacht habe, weil ich die Problematik kenne aber die (ehemalige) Schülerin hat damals einen Brief von mir bekommen mit ANgeboten und sie weiß (hoffentlich), dass meine Tür immer offen wäre. Ich treffe sie ab und zu in der Stadt, vielleicht kommt sie in 20 Jahren vorbei und bedankt sich. Vielleicht auch nicht. Das brauche ich nicht.



    Was ich gerne hätte, wäre, dass viele (ehemalige) Schüler*innen irgendwann mit 30-40, wenn sie selbst Eltern sind, sich insgeheim dafür bedanken, dass ich / wir sie auf einen bestimmten Ausflug oder Klassenfahrt genommen haben. Dass wir bestimmte Kleinigkeiten im Unterricht gemacht haben, die man nicht machen musste... Der Gedanke alleine würde mir reichen.

  • Habt ihr Lehrer*innen, die euch geprägt haben?

    Ja, durchaus, manche mit positivem, andere mit negativem Vorbild.


    Und könntet ihr so einen Prozess benennen, bei dem ihr bewusst gemerkt habt, dass andere Personen einen ganz neuen Gedanken angestoßen haben? Und passierte das im Unterricht?

    Bei mir sind es eher die Prozesse, manches für mich persönlich, anderes tatsächlich auch für den Unterricht heute.

    In Klasse 6 hatte ich einen sehr lustigen, cool-krumpeligen Mathelehrer, bei dem alles an der Tafel vorgerechnet wurde und HA selten und unwichtig waren. Man musste also nur konsumieren, aber nicht kapieren, die Quittung kam für mich in der Klassenarbeit und bald darauf über den Wechsel in einen anderen Kurs (andere Niveaustufe). Dort gab es viele Aufgaben im Unterricht und als HA und danach wurden Fehler aufgegriffen und erklärt. Also Unterricht anhand der Fehleranalyse. Das hat sehr viel mehr gebracht und ich weiß, dass ich es damals schon beeindruckend fand und gemerkt habe, wie bedeutend methodisches Vorgehen sein kann.

    Es gibt noch ein paar Erlebnisse, bei denen ICH gemerkt habe, dass die Unterrichtsformen meinem Lernstil entgegen kommen. Auch wenn Vesters Lerntypen-Klassifikation umstritten ist, denke ich durchaus, dass es unterschiedliche Weisen des Lernens gibt und man verschiedene Angebote braucht, wenn man alle SuS gut fördern will.


    Das tatsächliche AHA-Erlebnis hatte ich im Studium in der ersten eigenständig gehaltenen U-Stunde (1./2. Semester), in der ich einen neuen Einstieg probieren wollte, da der naheliegendste schon ein paar Mal von anderen Studierenden aufgegriffen worden war. Ich habe mich dazu überreden lassen, etwas zu machen, das mir absolut widerstrebt, und die Stunde war entsprechend. Das Wort „authentisch“ ist inzwischen viel gebräuchlicher, aber es war ein sehr prägendes Erlebnis, das später immer wieder dazu geführt hat, dass ich die Auswahl der Methoden klar erläutern konnte.


    Auch sonst glaube ich, dass es eher ein wachsen an den Aufgaben und ein allmählicher Prozess ist und kann nur weniges auf punktuelle Erfahrungen rückführen. Dann sind es immer Projekte, Handlungsorientierung, außerschulische Lernorte. Aber liegt es daran oder geht das andere im Alltag einfach unter, ist aber gleichbedeutend fürs Lernen, wenn auch nicht so gut zu erinnern?

  • Ich wüsste gar nicht, wie ich meine Schüler "prägen" könnte, dazu müsste man ja selbst besonders sein oder was Außergewöhnliches können, oder?


    Ich glaube auch nicht an meine "Wirkung", dafür bin ich nicht besonders genug.

    Ich glaube ihr unterschätzt euch da beide dann doch ziemlich ;) Vor allem Jugendliche haben oft den ganzen Tag nichts besseres zu tun als Lehrpersonen zu beobachten und zu analysieren. Wenn ich nur schon höre, was über meine Kolleg*innen so alles getratscht wird ... Wirklich sehr selten höre ich ernsthaft Negatives (was ich auch immer sehr energisch unterbinde!), aber am Plappern sind die doch die ganze Zeit. Ich erinnere mich auch selbst an die meisten meiner Lehrpersonen und deren Eigenheiten. Dafür muss man nichts "Aussergewöhnliches" können oder machen, es reicht einfach schon die stete Begegnung mit bestimmten Charakteren, finde ich. Ich hatte durchaus Lehrpersonen, von denen ich heute behaupten würde, dass sie fachdidaktisch exzellenten Unterricht gemacht haben, natürlich sind mir auch die sehr in Erinnerung geblieben. Die "lebensprägenden" Ereignisse, an die ich mich erinnere, sind nur leider allesamt eher negativ besetzt. Prägend war's halt trotzdem.


    Ob die SuS mich auch nur mögen oder mich nicht hassen (oder mich eben hassen und respektvoll sind...), weiß ich doch nicht?!

    Echt nicht? Also 1. sagen mir das durchaus die Jugendlichen, meist nachdem ich die Klassen dann abgegeben habe und 2. weiss ich sowas auch über Kollegen. Ich weiss schon auch von einzelnen Jugendlichen, die mich nicht mochten. An einen erinnere ich mich da ganz speziell, den mochte ich nämlich auch nicht, er hatte aber eine sehr gute Abschlussnote bei mir ;) "Hassen" ist so ein grosses Wort. Über das spreche ich hin und wieder auch mit den Jugendlichen. "Ich glaube, die Frau X hasst mich!" Oh Mann nein ... Die Frau X hat im Leben sicher was besseres zu tun als junge Menschen zu hassen. Sie ist vielleicht temporär genervt, aber dafür bekommt sie Geld. Als Klassenlehrperson habe ich unterdessen übrigens schon so einiges gehört von dem ich dachte ... wow ... wollte ich das unbedingt hören? Wenn die mich nicht mögen würden, würden sie auch nicht erzählen, da bin ich mir dann doch recht sicher.

  • Gut, klar sowas bekomme ich auch mit. Auch mit wem es ‚besser‘ passt oder beim Abschluss. Aber ob ich so wichtig bin, dass sie sich in 10 Jahren an mich erinnern? Ich erinnere mich an die meisten meiner Lehrkräfte aber ich erinnere mich auch sn die binomischen Formeln der 8. Klasse, ganze Englischlektionstexte der 9. Klasse oder gar Geschichtslektionen der 4. Also an die Verallgemeinerung meines Gehirns verlasse ich mich nicht ;-)

  • Ich werde keine Spuren hinterlassen.8)

    Du hast mir mal im anderen Forum als junger Kollegin Tips gegeben, wie ich Konflikte mit Schülern im Nachhinein kläre, statt mich auf einen Zweikampf einzulassen, den man oft nur verlieren kann. Spur ist etwa 10 Jahre alt, aber noch vorhanden ;)

  • Mich haben Diskussionen im Philosophie-, Deutsch- und Pädagogikunterricht stark geprägt und den Grundstein für ein lebenslanges Interesse an vielen Themen aus diesen Bereichen gelegt. Und die Ermutigung meines Mathelehrers hat mich erst auf dieses Studienfach gebracht.


    Man sollte seinen Einfluss nicht unterschätzen. Auch wenn die Schüler scheinbar desinteressiert und froh über das Ende aus dem Unterricht schluffen, bleibt da manches hängen - da können ein Wort, ein Satz viel wiegen. Die wenige Male, die ich das mitkriege (wie ich jemand mit etwas begeistern oder auch verschrecken konnte), zeigen mir, dass da unterschwellig eine Menge passiert. Auch im Unterricht. Vielleicht überlagern die Erinnerungen an tiefschürfende Kamingespräche das - Erinnerungen sind unzuverlässig.

  • Ich fand meine Lehrer durchweg okay, habe aber keinen als irgendwie "prägend" für mich empfunden. Wahrscheinlich lag das aber auch an meinem ohnehin eher nüchternen Umgang mit Schule ... musste man halt hingehen und seine Jahre ableisten.. wer genau da gerade die Klausuren gestellt und die Noten ins Zeugnis getippt hat, fand ich nie so wahnsinnig relevant und interessant.


    Und ganz ehrlich gesagt sehe ich das heute immer noch so. Für die meisten Schüler ist man auch bei netter Unterrichtsatmosphäre und gutem Miteinander vermutlich wenig mehr als der aktuell zugeteilte "Durchschleuser" 😊

  • Ich fand meine Lehrer durchweg okay, habe aber keinen als irgendwie "prägend" für mich empfunden. Wahrscheinlich lag das aber auch an meinem ohnehin eher nüchternen Umgang mit Schule ... musste man halt hingehen und seine Jahre ableisten.. wer genau da gerade die Klausuren gestellt und die Noten ins Zeugnis getippt hat, fand ich nie so wahnsinnig relevant und interessant.


    Und ganz ehrlich gesagt sehe ich das heute immer noch so. Für die meisten Schüler ist man auch bei netter Unterrichtsatmosphäre und gutem Miteinander vermutlich wenig mehr als der aktuell zugeteilte "Durchschleuser" 😊

    Ich denke, die Schule schafft gewisse kulturtechnische Voraussetzungen, um im Leben klarzukommen, aber prägen muss sich letztendlich jeder selbst.

    Den Einfluss von Schule auf den Geist des Einzelnen und der Gesellschaft sehe ich äußerst begrenzt. Wäre es anders, würde sich unsere Gesellschaft anders entwickeln. Im Leben gibt es dominantere Einflussgrößen.8)

  • ...

    Den Einfluss von Schule auf den Geist des Einzelnen und der Gesellschaft sehe ich äußerst begrenzt. Wäre es anders, würde sich unsere Gesellschaft anders entwickeln.


    Ist die Frage, vielleicht leistet Schule auch genau das, was sie leisten soll? Entwickelt sich die Gesellschaft so, wie Schule gedacht wird? Vielleicht unterschätzen wir ihren Einfluss, weil wir "mitten drin", alle Teil der Zeit und Gesellschaft sind. Soziologen wissen sowas bestimmt...

  • Ich hatte in der Mittelstufe eine Lehrerin, die ich als prägend angesehen habe, in der Oberstufe hatte ich dann einen Englischlehrer, der zwar fachlich top, menschlich aber flop war (letzteres hatte mich nun nicht so tangiert, da es ja Oberstufe und somit ein "überschaubares" Ende hatte. War aber für einige andere Mitschüler*innen schon schlimm, da er mit seinen Äußerungen schon sehr persönlich wurde.


    Immerhin blieb mir dieser Lehrer dahingehend im Gedächtnis, dass ich nie so menschenverachtend werden will. Stichwort Menschenverachtung: gab doch in der Oberstufe einige Lehrkräfte, die so waren, aber spät. an der Abiabschlussfeier rächte sich dann die Schülerschaft.


    Meine TN behandele ich alle gleich und respektvoll. "Lieblinge" gibt es bei mir nicht. Ich freue mich auch sehr, wenn dann einige auch noch ein paar Jahre später kommen und sich bedanken oder Feedback geben, was aus ihnen geworden ist. Meistens kommt das Feedback aber wesentlich schneller am Kursende in Form der Feedbackbögen, einem Blumenstrauß o. ä.

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