Stundenentwurf im Fach Religion

  • Das freut mich :)


    @Lehramtsstudent , was sind denn deine Erfahrungen als Mentor und/oder Fachleiter, dich schien zu verwirren, was ich schrieb?

    Es ging um die Referendare, die resistent gegenüber Kritik seitens der Mentoren seien. Vielmehr ist das Problem, dass sie in dem Dilemma sind, es gefühlt allen Recht zu machen - und die Erwartungen von Kollegen/Mentoren und Seminar bzw. Uni gehen manchmal doch recht stark auseinander.

  • Aber on topic, mich würde jetzt auch interessieren, wie das Seminar abläuft, in dem man einen Stundenentwurf schreiben soll, davon aber in der ganzen Veranstaltung nichts hört.

    Wir hatten im Studium zwei fünfwöchige Praktika in Schulen. Im Informatik Fachpraktikum haben wir im Vorbereitungsseminar ein Semester lang ausführlich über Unterrichtsplanung gesprochen und schrittweise selbst geübt (auch aneinander). Im Praktikum haben wir einen ausführlichen Entwurf geschrieben, ihn ausprobiert (mit Anwesenheit des universiätren Praktikumsbetreuers), später reflektiert und alles ausgearbeitet im Praktikumsbericht mit zur Benotung abgegeben.

    Das war sehr hilfreich und hat tatsächlich etwas für den Anfang des Ref gebracht.

    Stundenentwürfe sind kein Hexenwerk. Buch lesen, ausprobieren, gucken was passiert und Ratschläge annehmen. Ob das schon im Studium beginnt oder erst im Ref ist dabei unerheblich.

  • Danke für die Anregungen!

    Ich habe mir jetzt überlegt, den Entwurf für Klasse 9/10 zu machen und zur Kompetenz: Die SuS beschreiben, wo sie in ihrer Lebenswelt dem Symbol des Kreuzes begegnen. Dabei hatte ich gedacht das als Einstiegsstunde zu machen, wir müssen nämlich auch ne ganze Sequenz dazu erstellen (aber die nur ganz grob in einer Tabelle).

    Dazu könnte man ja Bilder von Kreuzesdarstellungen sammeln und mitbringen lassen und dann vergleichen, sortieren und Bedeutungen erschließen (also.. Kreuze in Kirchen, Kreuze als Tatoos, Deutsches Rotes Kreuz, Schmuck,..) Dann soll deutlich werden, dass uns das Kreuz oft im Alltag begegnet und je nach Kontext und Funktion unterschiedliche Bedeutungen hat....

    Das ist jetzt allerdings nix mit Erarbeitung, Input und wirklichem Output oder?

    Hatte noch überlegt den Filmausschnitt Almanya zu schauen, und die Aufgabe zu geben, dem türkischen Jungen zu erklären, welche BEdeutung das Kreuz für Christen hat. Das soll dann aber eher dazu dienen, dass deutlich wird, dass das ne schwere Aufgabe ist und dass es sich lohnt sich in der Sequez umfassender damit zu beschäftigen, um dialogfähig zu sein. Gleichzeitig wird Vorwissen gesammelt und noch Lücken aufgedeckt.

    Aber trotzdem noch das Problem: keine wirkliche Erarbeitung, kein Input, kein Mehrwert am Ende außer Interesse wecken... oder?

  • wie möchtest du den die Bedeutungen erschließen? Das kann schon eine echte Erarbeitungsphase werden.

    mitbringen lassen und dann vergleichen, sortieren und Bedeutungen erschließen (also.. Kreuze in Kirchen, Kreuze als Tatoos, Deutsches Rotes Kreuz, Schmuck,..) Dann soll deutlich werden, dass uns das Kreuz oft im Alltag begegnet und je nach Kontext und Funktion unterschiedliche Bedeutungen hat....

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • wie möchtest du den die Bedeutungen erschließen? Das kann schon eine echte Erarbeitungsphase werden.

    Gute Frage... dachte in meiner Naivität, dass das schon einfach irgendwie kommt... also: rotes Kreuz = Hilfe, Kirche Kreuz = Jesu Tod für uns, Tatoos = Schutz, Nähe zu Gott (da vielleicht mit nem Zitat von einer Person, die eins hat?), ...

    aber ich versteh auch noch nicht so ganz, was das für einen Mehrwert hat, das Kreuz in verschiedenen Kontexten zu betrachten ...
    spannend ist ja eigentlich: wieso ist ein "Folter"instrument das zentrale Symbol für Christentum und wie kann es zeichen für Hoffnung usw. sein?

    vielleicht wäre eine andere Reihenfolge auch besser.. als Einstieg der Filmausschnitt, der dem Kreuz so eine andere Bedeutung (hier: Grausamkeit) zuspricht als wir sie kennen (die meisten SuS verbinden damit ja bestimmt "nur" Christentum, Tod, Jesus, Kirche,...) und dann zu persönlichen Bedeutungen von Kreuztatoos für Christen... vielleicht da dann erarbeiten an knappen Texten aus Sicht Jugendlicher, die ein kreuztatoo haben?

    aber das entspricht dann ja nicht mehr wirklich meiner Komptenz, die ich ausgesucht hab... Oh man...

  • rotes Kreuz = Hilfe, Kirche Kreuz = Jesu Tod für uns, Tatoos = Schutz, Nähe zu Gott (da vielleicht mit nem Zitat von einer Person, die eins hat?), ...

    aber ich versteh auch noch nicht so ganz, was das für einen Mehrwert hat, das Kreuz in verschiedenen Kontexten zu betrachten ...

    Mir scheint das Kreuz nicht das zentrale Thema zu sein. Und "rotes Kreuz" etc. daraus kannst du ja keine Stunde für Gymnasiasten machen.


    Ich bin kein Relilehrer, hab dir aber unseren Lehrplan verlinkt, weil ich den Eindruck habe, dass er dich in die richtige Richtung lenken wird, wohin du weiter denken musst.


    Du schriebst im Ausgangspost "wo kann ich nachlesen, um was es da geht..." Genau das wirst du tun müssen, es hat keinen Sinn jetzt im Nebel rumzustochern. Mach erst mal eine vernünftige Sachanalyse, damit du weißt, was du vermitteln willst.

  • https://archive.org/details/vivazapatakazanelia1952

    Du könntest die letzten Minuten von Elia Kazans "Viva Zapata" zeigen (etwa ab 1:40 oder ab 1:47) und deine Zöglinge ins Gespräch darüber bringen, ob hier

    a) etwas zum Thema "Auferstehung" zu sehen ist,
    b) das Thema "Auferstehung" im Wasser(-rohr) und in Zapatas Pferd ahnbar ist,
    c) christliche Motive verwendet werden.

    Die Fremdsprache hilft den Blick auf das zu konzentrieren, was zu sehen ist.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

    Einmal editiert, zuletzt von Websheriff ()

  • Alternative:

    https://archive.org/details/Da…celinoBrotUndWeinPanYVino

    Ab 1:04 (Dauer nach eigener Einschätzung) könntest du deine Zöglinge darüber ins Gespräch bringen,

    a) was die Auferstehung Jesu hier verlangt (im Sinne von: voraussetzt),
    b) was sie für Folgen haben könnte,
    c) und wie die Filmlegende das Publikum beeinflussen könnte.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Vor dem Ziel muss man selbst den Inhalt kennen. Erst Sachanalyse, (dann Lernvoraussetzung, die gibt's ja hier nur theoretisch), dann Ziel, dann Methode. Denn:

    ... Habt ihr einen Tipp, wo ich mir erstmal das nötige Hintergrundwissen anlesen kann?

    Dieser Tip fehlt bis jetzt, offenbar haben wir keinen Ev.-Relilehrer unter uns.


    Die Filmausschnitte sind viel zu abstrakt.

  • offenbar haben wir keinen Ev.-Relilehrer unter uns

    Doch, @samu, aber der Inhalt ist umfangreich und wenn man an der Uni ist, kann man sich tatsächlich selbst ein Buch über Christologie aus dem Regal ziehen. DARAN kann es doch nicht liegen, oder?


    Ich glaube, das Problem ist eher, dass man das Wissen darüber in Ausschnitten vermitteln soll, aber ja am Anfang nicht weiß, welcher Ausschnitt in welcher Klassenstufe passt.

    Auch die Lernvoraussetzungen sind ja jemandem, der noch nicht im Unterricht war, nicht klar.

    Da sehe ich eher, dass davon ausgegangen wird, dass die SuS alle christlich sozialisiert sind und Wissen mitbringen.


    Die Überlegung, einen Widerspruch einzusetzen, finde ich schon ganz gut, aber am Ende muss man eben doch das Ziel definieren.

    Und da ist papiertiger doch schon auf einem guten Weg.

  • Papiertiger stellte sich vor: "Ich befinde mich am Ende meines Masterstudiums"

    Da setzte ich schon etwas voraus; und ganz unabhängig vom Studium kommt man zu sowas nicht ohne Motive, die auch in der Biografie begründet sind.

    "Die Filmausschnitte sind viel zu abstrakt."

    Wie unterschiedlich Sichtweisen sein können: Ich hab sie für sehr anschaulich gehalten - und meine Zöglinge zumeist auch. Sonst hätte ich sie hier nicht empfohlen.

    Sollte ohnehin nur anregend wirken.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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