Seiteneinstieg vs. Referendariat

  • Hallo!


    Ich möchte mit meinem Master Lehrer werden und habe viele Unklarheiten dazu im Kopf. Ich versuche mal einen Anfang zu finden:


    Unter welchen Umständen kann man das Referendariat (vorzugsweise in BaWü) berufsbegleitend machen? Geht das auch mit weniger als vollem Deputat und als direkt angestellter Lehrer (über die Schule beworben)? Ich muss Geld verdienen, aber eine etwas sanftere Eingewöhnung in das Arbeitspensum wäre aus privaten Gründen auch ganz gut. Nicht gleich 120 %.


    Gibt es andere Möglichkeiten, berufsbegleitend Didaktik und... ich nenne es mal laienhaft "Krisenmanagement" zu lernen? Ich weiß, dass im Studium oft wenig dazu gelernt wird und auch "richtige" Lehrer das erst in der Praxis im Ref lernen. Daher möchte ich es wagen, mit einer Klasse zurechtzukommen, habe aber auch Respekt davor und weiß nicht genau, welche Maßnahmen (am besten gestaffelt) dem Lehrer da zur Verfügung stehen. Informiert die Schule ausreichend über ihre Richtlinien?


    Wenn ich als Vertretungslehrer oder angestellter Lehrer beginne, verbaue ich mir damit die Chance, später noch ein Referendariat zu machen oder verbeamtet zu werden, oder könnte das trotzdem noch klappen? Falls die Vergütung ohne Ref und Verbeamtung dauerhaft schlecht ist, würde ich diese Dinge später gerne anstreben.


    Es wäre großartig, wenn ihr mir Tipps dazu geben könnt!

  • Wichtige Informationen fehlen:


    Was für einen Abschluss hast du und in welche Schulform bzw. welche Fächer willst du?



    In BW gibt es den Seiteneinstieg in den Vorbereitungsdienst. Also ein normales Ref mit entsprechenden Bezügen (bei Mangelfach evtl. höher).


    Einen berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst gibt es in NRW.

    2 Mal editiert, zuletzt von MrJules ()

  • In BW ist der Seiteneinstieg mit Ref zwar die Regelvariante @MrJules, bei einzelnen Fächern (ich glaube allerdings, diese betreffen nur die BBS, müsste ich aber nochmal nachschauen), gibt es aber auch den Direkteinstieg mit berufbegleitender Qualifikation.


    Informationen zum Seiteneinstieg in BW findest du hier.


    Informationen zum Direkteinstieg in BW findest du hier.


    1. Welche Schulform strebst du an? Welche Fächer? Was für einen Master hast du gemacht?


    2. Es gibt in BW inzwischen auf auch das Referendariat in Teilzeit. Dieses ist aber an sehr enge Bedingungen geknüpft, wie die Pflege naher Angehöriger, die Betreuung kleiner Kinder oder eine nachgewiesene Schwerbehinderung. Was genau meinst du damit, dass du das Ref berufsbegleitend machen möchtest? Würdest du gerne neben dem Referendariat noch in einem anderen Beruf eine Arbeitsstelle wahrnehmen? Falls ja: Nebenbeschäftigungen sind zum einen kein Grund für ein Ref in Teilzeit und zum anderen genehmigungsbedürftig. Deine Hauptaufgabe im Vorbereitungsdienst ist der Vorbereitungsdienst, das muss sich auch in den Arbeitsstunden ausdrücken. Falls das für dich relevant wäre, bitte nochmal genauer nachfragen. Was genau meinst du mit "direkt angestellter Lehrer (über die Schule beworben)"? Für mich liest sich das nach dem Seiteneinstiegsmodell von NRW.


    3. Beim Ref in BW (egal ob über Seiteneinstieg oder nach einem Lehramtsstudium) hast du zum einen am Seminar Veranstaltungen in Schulrecht, um den grundlegenden rechtlichen Rahmen deines Handelns zu erlernen. Zusätzlich hast du an deiner Ausbildungsschule Schulkunde (beim SL) und kannst Fragen zu einem möglicherweise vorhandenen Schulcurriculum oder sonsigen relevanten Schulstrukturen natürlich auch mit deinen Mentoren oder deinen KuK an der Schule besprechen. Schulen informieren einen durchaus, man muss aber auch aktiv nachfragen. :) Auch der Umgang mit Unterrichtsstörungen oder Klassenführung sind Themen an Seminar und Schule im Ref. Zusätzlich kannst du Angebote deiner Gewerkschaft nutzen und - insbesondere nach dem Ref- an Fortbildungsangeboten des Landes teilnehmen zu für dich relevanten Bereichen. "Richtiger" Lehrer ist man auch, wenn man über den Seiteneinstieg in BW kommt. Was du dafür an grundständigem Rüstzeug brauchst lernst du wie grundständig studierte Lehrämtler im Ref (ein Cousin von mir hat den Seiteneinstieg in BW gemacht, der ist natürlich genauso "richtiger" Lehrer, wie ich es bin).


    4. Vertretungslehrkräfte sind immer nur befristet angestellt. Damit verbaust du dir den Weg ins Ref nicht, gewöhnst dir aber im worst case "Marotten" und didaktische Fehler an, die du dir später im Ref mühselig abgewöhnen musst, um deine Lehrproben bestehen zu können. Wenn das Ref das Ziel ist, solltest du das auch tatsächlich angehen. Eine Verbeamtung ist zwar nicht das ultimative Berufsziel als Lehrkraft (hoffe ich zumindest), ist aber natürlich u.a. von Altersgrenzen abhängig, die einzuhalten schwerer werden kann, wenn du vorher noch einige Jahre lang als KV-Kraft in befristeten Stellen rumkrebst. Mit dem abgeschlossenen Ref steigt ganz nebenbei auch die Bezahlung, die als ungelernter Nichterfüller ohne Ref im KV-Vertrag nicht ganz so rosig ist. Gerade, wenn die Finanzierung dir Sorgen bereitet, würde ich dir von diesem Umweg umso deutlicher abraten wollen (den ich auch sonst nicht für zielführend bzw. hilfreich erachte).


    Falls ich etwas übersehen habe, frag nochmal gezielt nach, ansonsten wäre es hilfreich,wenn du ein paar konkretere Informationen nachreichen würdest.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Hallo ihr, vielen Dank schon mal für eure Antworten!


    Ich habe Chemie studiert und würde CH/Physik/Bio unterrichten. Englisch und Mathe traue ich mir zum Beispiel auch zu, habe ich auch im kleinen Rahmen schon gemacht, aber das würde dann wohl eher als "fachfremd" laufen, und ich weiß nicht, kann man sich gleich bei der Bewerbung schon auf fachfremden Unterricht stützen? Das müsste sich vorerst sicher auf die kleineren Klassen beschränken, aber ich hätte dazu ehrlich gesagt noch mehr Lust als auf Physik.

    Ich möchte ans Gymnasium. Alternativ geht wahrscheinlich auch Berufsschule.

    Also ich höre jetzt raus, dass ohne ein Ref das Gehalt immer sehr klein bleibt?

    Was sind denn die Altersgrenzen für Ref und Verbeamtung?


    Berufsbegleitendes Ref sollte heißen, dass ich im Grunde schon arbeiten will (also Lehrer-Status, meinetwegen Vertretungslehrer) (Finanzen machen es nötig) und zeitgleich gern die Seminare besuchen würde, um mich auch gut zu wappnen. Gibt es solche Möglichkeiten nicht?

  • Mathe traue ich mir zum Beispiel auch zu,

    Ich hatte Mathe LK, habe Chemie und Elektrotechnik studiert (Lehramt) und scheitere regelmäßig im Unterricht an dem Beibringen von einfacher Mathematik.

    Von daher kurzer Hinweis: Bitte überschätz dich nicht.


    Hast du einen Chemie-Master?

    Welches Fach / welche Fächer anerkannt werden hängt von deinen jeweiligen erreichten CPs ab. (Zumindest in NRW)

  • Chemie ist idR kein Mangelfach am Gymnasium.

    Dass deine Studienleistungen für eine Anerkennung in Physik für die Oberstufe reichen würden, wage ich mal stark zu bezweifeln. Und Bio ist absolut kein Mangelfach am Gymnasium.


    Für die Berufsschule fehlt dir eine berufliche Fachrichtung.


    An anderen Schulformen (Haupt- und Realschule u.Ä.) hättest du gute Chancen.

  • Für die Berufsschule fehlt dir eine berufliche Fachrichtung

    Naja Chemietechnik ist eine berufliche Fachrichtung. Dann fehlt noch ein Unterrichtsfach. Was nun aus dem Abschluss anerkannt wird hängt nicht zuletzt vom Bedarf und dem Sachbearbeiter ab.

  • Schau dir mal die Links an, die ich im ersten Post zu Direkt- und Seiteneinstieg eingestellt habe. Dort findest du weitere Informationen zu Fächern und Co. Für die beruflichen Schulen gilt mit Chemiemaster eine Grenznote von 2,5, um für den Seiteneinstieg zugelassenw erden zu können. Zusätzlich müssen im Erstfach mindestens 92 Leistungspunkte (ECTS) erbracht worden sein, für ein nicht-affines Zweitfach mindestens 63 LP und für ein affines Zweitfach mindestens 45-55 LP. Darüber hinaus wird eine auf die berufliche Fachrichtung bezogene fachpraktische Tätigkeit von 52 Wochen vorausgesetzt. (vgl.: https://lehrer-online-bw.de/si…Seiteneinstieg%202021.pdf )

    Für berufliche Schulen gilt zusätzlich:


    Nur in begründeten Ausnahmen kann bei punktuellem Bedarf auch in anderen Fachrichtungen eine Stelle für den Seiteneinstieg an

    einer einzelnen Schule ausgeschrieben werden. Solche Ausschreibungen werden zeitlich begrenzt im Menüpunkt Sonstige Stellenangebote veröffentlicht.


    Für den Seiteneinstieg am Gymnasium scheinen aktuell nur Physik und INformatik frei gegeben zu sein. (vgl.: https://lehrer-online-bw.de/si…20Lehramt%20Gymnasium.pdf). Damit wäre das Gymnasium zumindest in BW raus (es geht um einen Masterabschluss in Physik oder Informatik, nicht darum, ob man ggf. auch Kurse in einem der Fächer im Rahmen eines anderen Studiums belegt hat).


    Im Sek.I-Bereich erfolgt die Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte aktuell nur noch aus dem großzügigen Angebot gymnasialer Absolventen, die dort nicht versorgt werden können, sprich aus Anwärtern mit 1.Staatsexamen bzw. Lehramtsmaster.


    Telefonier dich ggf. nochmal bei den RPs durch, aber so wie ich das sehe, ich der Weg mit Chemie in BW nur an die beruflichen Schulen offen, solltest du die Bedingungen dafür erfüllen. Andere Bundesländer sind noch etwas verzweifelter am Suchen als wir hier in BW, so dass zumindest die Sek.I in vielen anderen BL auch eine Option wäre, Gymnasium weiß ich nicht, ob irgendwo Chemie Mangelfach ist und somit für dne Seiteneinstieg am Gymnasium geöffnet ist.


    Ja, ohne Ref wird dein Gehalt immer kleiner bleiben, als es müsste, weil du eben nicht ausreichend ausgebildet bist für eine bessere bezahlung (und mit der Ausbildung erkennen wirst, dass es ein gewaltiger Unterschied ist, ob man Fächer beispielsweise als Nachhilfefach anbietet oder tatsächlich guten, lerneffizienten, bildungsplankonformen, motivierenden (etc.) Unterricht in einem Fach anbietet, weshalb fachfremder Unterricht nicht mal eben in allen Fächern angeboten werden kann, die einem halt Spaß machen und einen privat begeistern. ;)


    Verbeamtet werden kann man in BW im Regelfall bis zum vollendeten 42. Lebensjahr wenn mich nicht alles täuscht. Durch Wehrdienst/Zivildienst, Pflegezeiten von Angehörigen oder auch Erziehungszeiten von Kindern (Elternzeit) kann diese Grenze aber um die Dauer des Wehrdienstes/Zivildienstes bzw. in den anderen Fällen um bis zu zwei Jahre nach hinten geschoben werden.


    Im Ref hast du ja nicht nur Kurse am Seminar, sondern unterrichtest auch bereits. Du erhältst auch bereits Anwärterbezüge (die lagen zuletzt um die 1350€ monatlich (netto) bei mir (rund 1530€ brutto in A13 im gehobenen Dienst, rund 1560€ brutto im höheren Dienst). Falls ud also davon ausgegangen bist unbezahlt am Seminar ausgebildet zu werden: Dies ist nicht der Fall. Oder ging es dir darum, dass dir die Anwärterbezüge nicht ausreichen würden und du deshalb noch zusätzlich etwas verdienen wollen würdest/müsstest? (Du merkst, zielscharf zu erfragen was man wissen möchte ist gar nicht so leicht und gehört doch zum Alltagsgeschäft von Lehrkräften. Das fällt schon nicht ganz leicht im eigenen Fach mit entsprechender Expertise, wird aber fachfremd umso schwerer.)

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  • s3g4


    Stimmt, da hast du recht.


    Und die 45 CPs für das affine Zweitfach Physik dürfte er wahrscheinlich zusammen kriegen.

  • Naja Chemietechnik ist eine berufliche Fachrichtung. Dann fehlt noch ein Unterrichtsfach. Was nun aus dem Abschluss anerkannt wird hängt nicht zuletzt vom Bedarf und dem Sachbearbeiter ab.

    Wenn ich es richtig sehe, ist Chemietechnik in BW keine berufliche Fachrichtung.

    https://mwk.baden-wuerttemberg…blatt_Lehramt_BS_BAMA.pdf

    Hab's aber nur kurz überflogen (es erscheint mir irgendwie komplizierter als in NDS ...).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wenn ich es richtig sehe, ist Chemietechnik in BW keine berufliche Fachrichtung.

    https://mwk.baden-wuerttemberg…blatt_Lehramt_BS_BAMA.pdf

    Hab's aber nur kurz überflogen (es erscheint mir irgendwie komplizierter als in NDS ...).


    Da gibt es eine berufliche Fachrichtung Mathematik! *Gehirnexplosion*


    Vielleicht geht dann aber Physik oder Versorgungs bzw. SHK als berufliche Fachrichtung. Verfahrenstechnik sollte sich auch Chemie eigentlich ableiten lassen können.

  • Chemie gilt als Fach und Fachrichtung, heißt man kann in der Oberstufe das Fach Chemie unterrichten aber auch für fachrelevante Ausbildungsgänge eingesetzt werden. Dort heißt das Fach dann z.B. LBT (Lernfeld Berufstheorie) und nicht Chemie.

  • Ich habe Chemie studiert und würde CH/Physik/Bio unterrichten.

    ... sofern man Dir Biologie und/oder Physik überhaupt als Beifach anerkennt. Das unterschätz mal nicht. Als "reiner" Chemiker kann es eigentlich für Bio gar nicht reichen, da fehlt Dir doch die komplette organismische Biologie (die in an der Schule natürlich eine grosse Rolle spielt). Physik wäre möglich falls Du Dich in der Physikalischen Chemie spezialisiert hast.

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich gern in diesen Thread hier reinhängen, da ich in der Fragestellung genau die Frage sehe, die mich momentan umtreibt.

    Ich habe hier in Thüringen jetzt die Möglichkeit, direkt in den Schuldienst einzusteigen oder als Seiteneinsteiger in das Referendariat zu gehen

    Mir wurdenzwei Fächer anerkannt.

    Direkteinstieg würde bedeuten, gleich für mindestens 14 Stunden zu unterrichten und dann berufsbegleitend die Nachqualifizierung zu machen.
    Im Referendariat würde ich sicher erst so nach und nach eigenen Unterricht erteilen.

    Im Seminar - so vermute ich - sitzen die Referendare sicher mit den Nachqualifizierern zusammen - das heißt, die Anforderungen wären sicher die Gleichen.

    Ich hab ja doch ein wenig Respekt davor, gleich mit so vielen Stunden einzusteigen. (Ich habe bisher nur als Vertretungslehrer in einer Klasse unterrichtet.) Manche sagen auch, dass man als Referendar aufgrund des vorherrschenden Mangels auch gleich viele Stunden aufgebrummt bekommt.


    Die Bezahlung ist im Direkteinstieg natürlich höher...


    Kurz gesagt, ich bin einfach nicht so sicher welcher Weg der "bessere" ist.


    Wie ist eure Meinung/ Erfahrung dazu?


    Schön wäre es, auch mal aus Thüringen etwas zu hören. Die meisten scheinen hier ja aus anderen Bundesländern zu kommen.


    Ich freue mich auf Antworten.

    • Offizieller Beitrag

    eine Ausbildung ist m.E. immer einem Notbehelf (und das ist der Seiteneinstieg ohne weitere Qualifizierung tatsächlich) vorzuziehen.

    Manch einer glaubt es ja nicht, aber im Ref lernst du tatsächlich das Handwerk eines Lehrers ;)

    Mit dem 2. Examen nach dem Ref bist du allen grundständigen Kollegen gleichgesetzt, was sich auch auf deine weitere berfuliche Zukunft (Gehalt, Sicherheit, "Karriere") auswirken wird.

  • Hast du schon Unterrichtserfahrung? Was hast du vorher beruflich gemacht? Hast du schonmal zumindest hospitiert an der Schulform, um die es geht? (Was für eine Schulform ist "Regelschule"? Ist das eine Sek.I-Schulart aus Thüringen?) Hast du schon mit Klassen und/oder Menschen im Alter deiner Zielgruppe gearbeitet (keine Freizeitgestaltung)? Kannst du finanziell das Ref stemmen? Falls ja und falls du ohne einschlägige Vorerfahrung an die Sek.I gehst würde ich dir dringend zum Referendariat raten, um mit entsprechender Ausbidlung und Anleitung den Weg in den Beruf finden zu können. Zumindest hier in BW musste man bereits im ersten Halbjahr zunehmend Stunden übernehmen bis hin zu den 13 (12) Wochenstunden, die man dann im eigenständigen Unterricht zu leisten hatte. Das ist also letztlich stundenmäßig nicht weit weg von den Stunden im Direkteinstieg in Thüringen, aber eben mit mehr Anleitung und Vorlauf. Gemäß der entsprechenden thüringischen Verordnung §13, Abs.3 ff. beginnt in Thüringen der selbständige Unterricht offenbar nach 6 Wochen (bei verkürztem Ref ggf.früher) und beträgt im Durchschnitt 8 Wochenstunden und maximal bis zu 15 Wochenstunden. Ich rate mal, dass man da am Anfang eher klein starten wird, sich schnell auf die 8 hocharbeitet, um dann spätestens nach dem ersten halben Jahr konstant nahe der 15 zu arbeiten (und damit vergleichbar dem Direkteinstieg).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielen Dank für eure Einschätzung.


    Zur Unterrichtserfahrung: Ich habe bisher als Vertretungslehrkraft eine 7. und 6. Klasse unterrichtet. Wir haben versucht, die Stunden so zu legen, dass ich in der Parallelklasse hospitieren konnte. Das war so ganz prima. Allerdings war dies auch ne tolle Schule - sicher wird es nicht in jeder so laufen.

    Achja, Regelschule ist quasi Sek.I, also Realschulzweig mit Hauptschule integriert bzw. je nach Schulgröße und -stufe mit einzelnen Hauptschulkursen.

    Finanziell ist es durchaus machbar - ist ja nicht so, dass man im Ref nix verdient.


    Ich denke eben auch, dass die Unterstüzung im Referendariat noch höher ist. Während ich im Direkteinstieg mehr auf mich allein gestellt bin. Allerdings vermute ich, auch nachdem was hier so überall zu lesen ist, das es stark von der Schule abhängt. Und auf welche ich komme, habe ich paradoxerweise im Direkteinstieg mehr Einfluss als im Referendariat.

    Aber was solls. Alles eher Vermutungen.

    Ich werde wohl die Woche meine Bewerbung fürs Ref einreichen und bin darauf sehr gespannt und freu mich.

  • Das liest sich doch schonmal nach einer guten Vorentscheidung. Ich wünsche dir viel Erfolg mit deiner Bewerbung und vor allem natürlich, dass du an eine ähnlich engagierte Ausbildungsschule kommst, wie deine KV-Schule es war. :)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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