SuS halten sich nicht an Corona-Regeln - was tun?

  • Aber bei den Pausenaufsichten kenne ich doch die meisten Schüler gar nicht: Mehr als eine freundliche Aufforderung, dass auf dem Schulgelände der MNS getragen werden muss, ist kaum drin.

    Doch, natürlich! Dass es für "Maskenverweigerer" (natürlich nur für diejenigen, die auch den freundlichen Aufforderungen nicht nachkommen) Konsequenzen bis hin zu Ordnungsmaßnahmen oder kurzfristigem Unterrichtsausschluss auf Anordnung der Schuleitung geben soll, schreibt sogar das nds. Kultusministerium in einem Dokument. Falls es jemanden interessiert: Es findet sich beim nds. KuMi unter "Wie können Schulleitungen auf Verstöße gegen Hygienevorschriften - insbesondere das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung - reagieren?"

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • An der Grundschule (also jedenfalls an meiner) haben wir das Problem mit den bewussten Regelüberschreitungen eher weniger (bei den Klassen 5/6 gibt es so Ansätze, aber nicht so penetrant wie bei euch). Das Hauptproblem ist hier, dass es komplett aussichtslos ist, die Kinder in irgendeiner Form voneinander fernhalten zu wollen. Dieses :ihr braucht keinen 1,50 Abstand mehr halten, aber versucht trotzdem, euch nicht zu Nahe zu kommen/keinen Körperkontakt zu haben ist völlig sinnlos. Im Unterricht geht es, da haben sie alle ihren Platz, aber sobald Pause ist, "knubbeln" sie sich. Kinder in dem Alter (ich bin in Klasse 1-3) wollen nunmal miteinander spielen, Sammelkarten tauschen, sich was erzählen oder was zeigen, miteinander "raufen" (also mehr so festhalten und sich irgendwo hinschieben), hochheben oder umarmen. Das kann man bei voller Klasse, über den ganzen Tag gar nicht unterbinden. Man kann ja auch nicht ununterbrochen alle beaufsichtigen. Und es ist den Kindern auch einfach nicht logisch zu vermitteln, dass sie am Nachmittag im Hort ungehindert mitneinander spielen dürfen, aber am Vormitttag Abstand wahren sollen. Was mich in dem Zusammenhang beunruhigt ist, dass trotzdem davon ausgegangen wird, dass bei einer evtl. Infektion nur die Sitznachbarn betroffen sind.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Wenn derjenige sich meinen Anweisungen widersetzt und der Aufforderung mit zum Schulleiter zu kommen nicht Folge leistet, hole ich eben den Schulleiter (oder ein anderes Mitglied der Schulleitung) dazu.

    Unser Schulleiter kennt nur den Weg vom Parkplatz zu seinem Büro. Ich weiß gar nicht, ob er den Pausenhof überhaupt finden würde. :rotwerd:

    für "Maskenverweigerer" (natürlich nur für diejenigen, die auch den freundlichen Aufforderungen nicht nachkommen) Konsequenzen bis hin zu Ordnungsmaßnahmen oder kurzfristigem Unterrichtsausschluss

    Interessieren sich eure SuS für Ordnungsmaßnahmen? Unsere nicht.


    Ich muss nochmals das aufgreifen, was Alterra bereits erwähnte: Wir hier im Lehrerforum arbeiten unter total unterschiedlichen Bedingungen. Das sollten wir uns immer vor Augen führen, bevor wir uns gegenseitig Vorwürfe machen.

  • Unser Schulleiter kennt nur den Weg vom Parkplatz zu seinem Büro. Ich weiß gar nicht, ob er den Pausenhof überhaupt finden würde. :rotwerd:

    Interessieren sich eure SuS für Ordnungsmaßnahmen? Unsere nicht.


    Ich muss nochmals das aufgreifen, was Alterra bereits erwähnte: Wir hier im Lehrerforum arbeiten unter total unterschiedlichen Bedingungen. Das sollten wir uns immer vor Augen führen, bevor wir uns gegenseitig Vorwürfe machen.

    1. Unser Schulleiter und auch die erweiterte Schulleitung stehen zu 100% hinter uns und auch hinter den an der Schule geltenden Regelungen. Finde ich schlimm, dass dem bei euch nicht so ist!

    2. Ja, in der Regel tun sie das. Zumindest habe ich es in den letzten zwei Jahrzehnten selten erlebt, dass SuS eine Ordnungsmaßnahmenkonferenz auf die leichte Schulter genommen haben. Ich kann mich nur an einen Fall erinnern, dass ein von der Schule suspendierter Schüler nach Ende dieser Ordnungsmaßnahme gar nicht mehr in der Schule aufgetaucht ist. Aber dieser Fall wurde dann halt an den Landkreis abgegeben und der Schüler musste im Endeffekt Sozialstunden ableisten.

    3. Mir ist schon klar, dass wir unter unterschiedlichsten Bedingungen arbeiten. Vorwürfe mache ich aber den KuK trotzdem, die über bestehende Regeln einfach hinwegsehen, weil ich sowas nicht verstehen kann. Dann braucht man sich aber im Endeffekt als Lehrkraft auch nicht zu beschweren, wenn es zu Corona-Fällen in der Schule kommt und sollte nicht behaupten, dass wir dem Virus schutzlos ausgeliefert seien, "die Regierung" nicht für uns sorgen würde etc pp.

    Natürlich ist es schwierig, wenn die eigene Schulleitung nicht hinter einem steht und selbst Regeln nicht einhält.

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  • Zitat

    Wenn derjenige sich meinen Anweisungen widersetzt und der Aufforderung mit zum Schulleiter zu kommen nicht Folge leistet, hole ich eben den Schulleiter (oder ein anderes Mitglied der Schulleitung) dazu. Solche Fälle hatten wir schon öfter.


    War - Gott sei Dank - noch nie nötig.

    Ich gebe aber auch keine Anweisungen, die nicht befolgt werden.
    So hatte ich auch fachinformatiker verstanden.


    Die SL hat doch nicht mehr Autorität als ich! Nur weil sie SL ist?

    Sowas muss aus der Person kommen, also von Herzen - und überzeugend sein.

    Wo kämen wir denn sonst hin!

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ich formuliere es anders. Ja, sowas ist nervtötend und anstrengend aber es fruchtet irgendwann. Selbst wenn man nicht jeden erreicht oder "bestrafen" kann, ist die Haltung der Aufsicht Führenden wichtig und nicht egal. Haltet durch und bleibt standhaft :)

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  • Ich gebe aber auch keine Anweisungen, die nicht befolgt werden.
    So hatte ich auch fachinformatiker verstanden.


    Die SL hat doch nicht mehr Autorität als ich! Nur weil sie SL ist?

    Sowas muss aus der Person kommen, also von Herzen - und überzeugend sein.

    Wo kämen wir denn sonst hin!

    Du hast noch nie Anweisungen gegeben, die nicht befolgt wurden? Na, dann hast du aber sehr "brave" SuS.


    Bei uns an der BBS kommt es immer mal wieder vor, dass SuS (eher uns unbekannte SuS als diejenigen, die wir auch im Unterricht haben) unseren Anweisungen nicht folgen und in dem Fall holen wir auf jeden Fall die Schulleitung hinzu. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sie mehr Autorität ausstrahlt, sondern weil sie auf einem höheren Posten sitzt als wir "einfachen" Lehrkräfte und ganz andere Maßnahmen ergreifen kann.

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  • Zitat

    dann hast du aber sehr "brave" SuS

    Das hat wohl auch viel damit zu tun, dass im Normalfall auch mindestens eines der Elternteile, Onkel oder Tanten bei mir schon SuS waren, und bis etwa vor 10 Jahren (etwa seitdem hat sich das deutlich gelegt) nicht wenige meiner SuS(-Familien) von mir infotechnologisch betreut wurden (bei Bedarf mit Gerätschaften aus Firmen oder von Institutionen). Das schaffte Vertrauen und auch Abhängigkeiten.

    Nun kann ich mir aber auch sehr gut vorstellen, dass es an BBS durchaus anonymer zugeht. Dieser Erfahrung hatte ich jedenfalls vor langer Zeit gemacht und mich dann zu einer anderen Schulform hingezogen gefühlt. Deine Bedenken kann ich also durchaus verstehen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Unsere Schüler sind mehrheitlich nicht respektlos und ziehen die Masken auch wieder richtig über, wenn man sie anspricht, aber es fehlt an Einsicht und in der nächsten Pause ist sie wieder unten. Es wird als Kavaliersdelikt behandelt. In den kurzen Pausen zwischen zwei Fächern knubbeln sich die Sek I Schüler auf der Fensterbank oder glucken an fremden Tischen zusammen wie eh und je, dafür aber mit Alibibrot in der Hand, denn beim Essen kann man die Maske ja abnehmen. Ich bin der Meinung, dass nur am eigenen Platz gegessen werden darf, aber nachdem ich scheinbar die Einzige bin, die das so sieht, ist es mir inzwischen auch zu blöd das noch anzusprechen. Ich habe wochenlang geredet, ermahnt, Elternmitteilungen geschrieben, Klassenlehrer angesprochen, alles ins Klassenbuch geschrieben (schon allein, damit für den Fall des Falles dokumentiert ist, dass das Hygienekonzept nicht funktioniert), habe besonders renitente Schüler zur Schulleitung weitergeschickt, es in Konferenzen angesprochen... es passiert nichts außer ein bisschen DuDu und dem Hinweis an mich, ich möge doch bitte ein wenig Augenmaß walten lassen.


    Ich rege mich nicht mehr drauf und steck da keine Energie mehr rein. Lohnt nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Und es ist den Kindern auch einfach nicht logisch zu vermitteln, dass sie am Nachmittag im Hort ungehindert mitneinander spielen dürfen, aber am Vormitttag Abstand wahren sollen. Was mich in dem Zusammenhang beunruhigt ist, dass trotzdem davon ausgegangen wird, dass bei einer evtl. Infektion nur die Sitznachbarn betroffen sind.

    Bei uns haben Banknachbarn 40 cm Abstand voneinander, die am nächsten Tisch sitzen 90 cm seitlich entfernt und nach vorne und hinten etwas weniger.

    Nachmittags sind meist 1,5 bis 3 Klassen zusammen, weil es so hohen Ausfall in der eFöB gibt.

    Berührungen unterbinden (4. Klasse): aussichtslos.

    Ich kämpfe darum, dass einige nicht hinter meinen Schreibtisch hinter mir her kommen, damit ihre üblichen 20 bis 50 cm Abstand, mit dem sie Erwachsenen frontal ins Gesicht sprechen, für sie aufrecht erhalten werden. Mit viel Krafteinsatz sind es jetzt 30 bis 80 cm.

    Ansonsten sind sie teilweise sehr laut in der Pause, ich kämpfe täglich.

    Das Neueste: Klatschspiele mit Singen. Also wieder verbieten. Hat nichts geholfen, ging sofort wieder los, also saß jeder an seinem Platz in der Pause.

    Es ist keine Absicht, es sind Kinder, es ist doof, das zu verbieten, aber ich muss das - auch - aus Eigenschutz tun.


    Auf dem Sitzplan, den wir für Quarantänezwecke im Klassenbuch haben müssen, habe ich die Abstände vermerkt und zusätzlich aufgeschrieben, dass die Kinder sich in den Pausen mischen und dort Face-to-Face Kontakte mit über 15 min Dauer haben, die nicht dem Sitzplan entsprechen. Falls mal irgendwas sein sollte, habe ich zumindest drauf hingewiesen.

  • Bei uns gab es nun schon Disziplinarkonferenzen wegen Maskenverweigerung.

    Atteste werden nicht einfach akzeptiert. Im dualen System schicke ich die Schüler gerne konsequent vom Schulgelände mit entsprechendem Eintrag und Anruf im betrieb (hatten wir schon und schwupps wurde fleißig Maske getragen)
    Und auch im Vollzeit-Bereich.


    Wir sind aber grundsätzlich, auch vor den Ferien, anders an das Thema gegangen. Nicht Pflicht, sondern darüber gesprochen, warum es wichtig ist etc. Das hat bei vielen etwas bewirkt. Wir hatten auch vor der wieder eingeführten Pflicht nur wenig Verweigerer.

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