Umgang mit Erschöpfung - kleine Erleichterung im Alltag?

  • Sag Mal, Grünfink, etwas OT: Warum machst du eigentlich nicht die offizielle Nachqualifizierung für die Mittelschule?

    Mein MS-Schulleiter wollte mir das auch schon die ganze Zeit schmackhaft machen...

    Letztes Jahr war es so, dass du für die ZQ 21 Stunden unterrichten musstest, das war mir zu viel.

    Ich wollte - gerade als Neuling an der MS - lieber nur 16 Stunden machen.

    Inzwischen wurde das Pflichtdeputat zumindest für die GS angehoben, ich weiß gar nicht, ob das für die MS auch gilt.


    Dann hieß es, am Ende stünde die Verbeamtung.

    Nun bin ich aber schon 52 und werde vermutlich nimmer verbeamtet (unter normalen Umständen geht das ja auch nur bis 40 oder 45, gell?).

    Und dann hieß es, dass sowieso alle Beamten nach München versetzt werden.

    Das stimmt auch bei den frischgebackenen MS-Lehrern, ob das für so alten ZQ'ler wie mich auch gelten würde, weiß ich nicht.


    Und schließlich gebe ich zu, dass ich absolut keine Lust mehr auf Lehrproben habe.

    Das sollte natürlich kein Argument sein, ich weiß, aber wenn es doch so ist? :weissnicht:


    Tja, und so kommt es, dass die Frau Grünfink vogelfrei durch die Lande tingelt und doch eigentlich nur unterrichten will...

  • Erstmals Danke für eure Antworten! Ja, es ist wichtig und richtig, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, es ist wirklich leichter, hier darüber zu sprechen, als mit anderen, die keinen Einblick in die Schule haben.

    Ich kann dir LMAA empfehlen. Wirkt Wunder. :musik:

    Das stimmt, ich bin auch, ist allerdings nicht so schwierig.


    Ich glaube auch, je mehr man schon aushalten musste, je verbitterter man ist, desto schwieriger ist es, diese Einstellung zu entwickeln.

    Ich weiß, wovon ich rede. Ich arbeite seit Jahren an einer Schule mit dem gleichen "pädagogischen Konzept" wie deine. Jahrelang habe ich mich dagegen aufgelehnt und für meine "Werte" gekämpft (dazu muss ich sagen, dass 99% der Schüler mir das Feedback gaben, hart aber fair zu sein und damit auch gut klar kamen). Als aber im letzten Schuljahr der Schulleiter meine Fachnote im Zeugnis gegen meinen Protest geändert hat (unsere Schulordnung gibt das her), um einer Schülerin einen Abschluss zu ermöglichen, war bei mir Schicht im Schacht.:troest:

    Wenn es bloß so wäre, bei uns ist das viel subtiler: Da werden Kollegen auf einen gehetzt, die dann mit der Schulleitung gemeinsame Sachen machen. Natürlich wird nie irgendwo ein Name genannt, aber alle wissen, worum und um wen es geht! Musste mich aber auch schon für meine Noten rechtfertigen und das sehe ich nicht ein, wenn alles genau nach den gesetzlichen Rahmenbedingungen erfolgt und alle Richtlinien penibelst eingehalten werden.

    Außerdem würde ich an Deiner Stelle überlegen, ob eine Reha Massnahme Dir evtl gut tut. Dies setzt natürlich einen Arztbesuch und eine entsprechende ärztliche Diagnose voraus.

    Daran denke ich manchmal auch. Allerdings ist das alles schon so festgefahren... und für eine Therapie braucht man auch wieder Zeit (und sie kostet Geld, wird in meinem Fall wohl nur zum Teil überommen). Medikamente will ich auch keine nehmen, schwierig.


    @alle, ich arbeite allerdings zu Hause nicht mehr so viel, ich zehre von meinen Vorbereitungen der letzten Jahre, die ich hin und wieder adaptiere. Ansonsten halt Tests und Klassenarbeiten erstellen, aber nicht so schlimm. Ich merke aber, dass mir die Ausseinandersetzungen mit der SL und den Kollegen sehr zusetzen und stressen.


    Danke für's Zuhören!

  • Wenn du den Eindruck hast, dass bei euch systematisch gemobbt wird, dann ist mitschreiben auch wichtig, damit du nachher ein Protokoll hast, mit Datum usw. Rede nicht zu viel, dir kann alles im Munde herum gedreht werden. Beobachte, notiere, halte dich an alle formellen Dinge, damit dir niemand einen Strick aus irgendwas drehen kann. Und beschwere dich, bevor sich jemand über dich beschwert. Sprich: halte dich an euren Bezirkspersonalrat und erwirke die Versetzung am Schulleiter vorbei.

  • @samu, ich habe einiges schriftlich.


    Allerdings: Wenn man sich versetzen lassen will, ist es glaube ich nicht ratsam, irgendwem zu kritisieren oder sich gar zu wehren. Sonst hätte ich das schon längst mit voller Wucht getan.

  • Wenn du den Eindruck hast, dass bei euch systematisch gemobbt wird, dann ist mitschreiben auch wichtig, damit du nachher ein Protokoll hast, mit Datum usw. Rede nicht zu viel, dir kann alles im Munde herum gedreht werden. Beobachte, notiere, halte dich an alle formellen Dinge, damit dir niemand einen Strick aus irgendwas drehen kann. Und beschwere dich, bevor sich jemand über dich beschwert. Sprich: halte dich an euren Bezirkspersonalrat und erwirke die Versetzung am Schulleiter vorbei.

    Versetzung am Schulleiter vorbei? Wie soll das gehen. Wenn das gehen würde, wäre ich an der Schule, an der ich jetzt bin, schon letztes Jahr weg. Da zeigt mein Personalrat überhaupt keine Einsicht und ich bin schon bis zur Bezirksregierung gewesen. Von Hilfe keine Spur. Ich bin mittlerweile so müde um zu kämpfen. Also bleibe ich wohl noch die nächsten 3 Jahre an der Schule....

  • Es gibt noch einen anderen Weg. Wenn die Schule zu viele Lehrerstunden hat, kann man sich freiwillig zur Abordnung an eine andere Schule melden. Meist für 1 Jahr. Wir haben immer zu viele Stunden, daher wird jedes Schuljahr 1 abgeordnet, aber immer abwechselnd und nur für 1 Jahr, vllt. kann man sich ja jedes Mal freiwillig melden, dann kommt man rum und sieht, wo es einem zusagt. Oder gleich sagen, dass man bereit ist, das für länger zu machen.

  • Versetzung am Schulleiter vorbei? Wie soll das gehen.

    Das geht! In NRW kann man sich nach §103, Absatz 3 des Schulgesetzes bis zu 5 Jahre für den Einsatz im Ersatzschuldienst beurlauben lassen. Da kann der Schulleiter nichts machen...

  • Ich mach jetzt mal den Plottwist... Was ist, wenn du ganz offiziell bei der SL um ein Gespräch bittest? Du erklärst ihr, dass du dich nicht wohl fühlst und etwas an der Situation ändern möchtest.

    Wer weiß, was dann passiert? Du hast ja scheinbar nichts zu verlieren, also warum nicht?

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