Klassenlehrer unterrichtet sein Fach nicht in seiner Klasse

  • Manche Personaleinsatzplanungen betrachten auch nicht nur das aktuelle, sondern bereits das nächste Schuljahr (oder das letzte

    Manche? Macht man das nicht immer so? Also wir denken immer den ganzen 3er bzw 4er Zyklus durch wenn es um die Pensenplanung geht. Aber wir geben die Klassen von einem aufs nächste Jahr auch normalerweise nicht ab.

  • ich verbessere mal dezent: ...um langfristig guten Kontakt aufzubauen ;)

    ...da steckt mir jetzt zuviel Unterstellung drin, als dass ich das umkommentiert lassen könnte; da hilft auch der Zwinkersmiley nicht.


    Ich habe die Klasse seit der 5 inkl. Klassenfahrt und Methodenstunde über ein ganzes Schuljahr. Guter Kontakt ist da schon lange aufgebaut. Jetzt fangen die Lieben halt spätestens an zu pubertieren und da ist bei einigen - damit überhaupt ansatzweise daran zu denken ist, inhaltlich mitzukommen - viel Kontrolle und Erinnern gefragt. Und das geht nunmal am Besten, wenn man sich häufig sieht.

  • Naja, dann ist doch alles gut, sind ja keine kleinen Kinder mehr. Ich habe meine auch in der 10. Klasse mit 2 Fachlektionen pro Woche übernommen. Wir haben im 1. und 3. Jahr halt noch den Luxus einer Klassenstunde.

  • Ist mir aber auch schon durchaus passiert, dass ich eine Klasse, die ich in Geschichte unterrichtete (2 Stunden in der Woche) als Klassleiter hatte ... dann bekam die Klasse sogar noch in Geschichte einen Referendar, der dann den Geschichtsunterricht übernommen hat. Ich sah meine Klasse also nur noch, wenn ich den Referendar im Unterricht besuchte ...

  • ich hatte schon eine 7. Klasse mit nur 2 Stunden Chemie als Klassenlehrer (NRW, zusätzlich problematisch Doppelstunde Montagmorgen) und mehrfach 10. Klassen ebenfalls mit nur 2 Stunden. Mehr als 4 Stunden (Mathe oder NwT) hatte ich noch nie als Klassenlehrer, obwohl ich theoretisch 3 Fächer mit insgesamt 10 Stunden unterrichten könnte. Ich hatte schon Religionslehrer (unterrichtete ca. 1/3 der Klasse) als Co-Klassenlehrer. Ist halt so. (Ideal ist es nicht, aber ich habe es an allen drei Schulen in NRW und Baden-Württemberg erlebt, an Gesamtschule und Gymnasium. So seltsam ist es nicht, es muss ja für alle Klassen und Lehrer aufgehen.)

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  • Ich sage mal so: Grund-, Haupt- und Förderschüler (+ die pädagogisch intensiveren Schultypen der Berufsschule) sollten ihren Klassenlehrer schon in möglichst vielen Fächern haben, im Gymnasium und an der Realschule sollte zumindest in der Unterstufe der Anspruch hierzu bestehen. Was höhere Klassen angeht (insbesondere Sek II): Klassenlehrerprinzip ist grundsätzlich nie verkehrt, aber wenn es sich hier aus organisatorischen Gründen nicht ergibt, den Klassenlehrer mit mehreren Fächern einzusetzen, ist es auch kein Beinbruch.

  • Die verschiedenen Hinweise mit dem Stundenplan verstehe ich nicht. Es geht hier doch um die Unterrichtsverteilung, also die Einsatzplanung, wer welche Klasse unterrichtet, und nicht um den Stundenplan, oder? Da wäre bei uns nicht der Stundenplanersteller, sondern unser Schulleiter zuständig, wie auch Bolzbold schon anmerkte.


    Ansonsten, wie andere ja auch schon schrieben: Klar ist es besser, mit mehr Stunden in der Klasse zu sein, aber 3 Stunden in einer 10. Klasse halte ich auch nicht für ein komplettes "no go" (außer, die Klasse wäre besonders, ähm, verhaltensoriginell) und Djino hat die Vielzahl an Bedingungen, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen, gut zusammengefasst.


    Ich hätte auch noch einige Nachfragen @Lempira :

    Die Problematik kennst du doch seit der Bekanntgabe der Unterrichtsverteilung, also vermutlich seit spätestens den Sommerferien. Weshalb hast du damals nicht direkt nachgehakt, ob vielleicht was an der Verteilung zu machen wäre? Ist es so, dass es erst jetzt wegen des Wechsels in der anderen Lerngruppe bei dir eine akute Verstimmung auslöst? Das bedeutet, du sollst die andere Lerngruppe in dem Nebenfach übernehmen, richtig?

    Bedeutet "monatelang", dass es allen (wem?) bereits bei der Planung der Unterrichtsverteilung, also noch im letzten Schuljahr, bekannt war, dass der andere Kollege ausscheiden wird?

  • Ist es so, dass es erst jetzt wegen des Wechsels in der anderen Lerngruppe bei dir eine akute Verstimmung auslöst? Das bedeutet, du sollst die andere Lerngruppe in dem Nebenfach übernehmen, richtig?

    Bedeutet "monatelang", dass es allen (wem?) bereits bei der Planung der Unterrichtsverteilung, also noch im letzten Schuljahr, bekannt war, dass der andere Kollege ausscheiden wird?

    So ist es!


    Ich vermisse bei der Planung das Maß an Weitsicht. Ich habe den Eindruck, dass Löcher kurzfristig gestopft werden, obwohl man viel Reaktionszeit hatte. Auch bei der zeitlichen Verteilung der Stunden ist fehlendes Gespür erkennbar. An unserer Schule gibt es keine Pausen zwischen den Einzelstunden, Einzelstunden gibt es aber durchaus.


    Dadurch passiert es, dass ich die 3. Stunde in dem einen Gebäude unterrichte, die 4. Stunde in dem anderen (weitläufiges Schulgelände). Der Laufweg beträgt rund 5 min. Das ist Unterrichtszeit, die Woche für Woche verloren geht. Ich habe das mal ausgerechnet: Dadurch fehlen in der einen Lerngruppe im Schuljahr 4,5 Unterrichtsstunden - alleinig durch meine Laufwege.

  • Zitat

    Ich vermisse bei der Planung das Maß an Weitsicht. Ich habe den Eindruck, dass Löcher kurzfristig gestopft werden, obwohl man viel Reaktionszeit hatte.

    Wenn das bei euch standardmäßig der Fall ist, kann es tatsächlich sein, dass die Weitsicht fehlt. Gerade für die Planung dieses Schuljahr kann es aber, so ausgelutscht die Ausrede auch klingen mag, tatsächlich auch "an Corona" liegen - zumindest bei uns ist dadurch die Arbeitsbelastung in der erweiterten Schulleitung eigentlich über das Menschenmögliche angestiegen. Das beinahe tägliche "Corona-Management", das zu leisten ist, um die dringlichsten Entscheidungen zu treffen, nimmt oft derart viel Zeit und Energie in Anspruch, dass vieles andere liegen bleiben muss. Vielleicht wurde bei euch darum letztes Schuljahr die Verteilung eher mit heißer Nadel gestrickt?

    Aber nochmal die Frage @Lempira : Hattest du vor Schuljahresbeginn jemanden schon darauf angesprochen, ob man den Einsatz von dir und dem Kollegen nicht tauschen kann? Manchmal muss man selbst halt die Weitsicht haben und der SL auf die Sprünge helfen. ;) Wenn ich dich richtig verstehe, war der Weggang des anderen Kollegen dir ja auch bekannt.


    Und warum übernimmt nicht der Kollege, der in deiner Klasse eingesetzt ist, die Stunden des Kollegen, der nun weg geht? Das wäre doch auch jetzt noch zu regeln? Wenn sich die SL querstellt, gibt es vermutlich einen Grund. Denn wie Djino schon geschrieben hat: Nicht alles, was zu den Entscheidungen bei der Unterrichtsverteilung führt, ist geeignet, um es dem Kollegium transparent zu machen.

  • okay, in Klasse 10 sehe ich das auch lockerer ;)


    Wenn das bei euch standardmäßig der Fall ist, kann es tatsächlich sein, dass die Weitsicht fehlt. Gerade für die Planung dieses Schuljahr kann es aber, so ausgelutscht die Ausrede auch klingen mag, tatsächlich auch "an Corona" liegen - zumindest bei uns ist dadurch die Arbeitsbelastung in der erweiterten Schulleitung eigentlich über das Menschenmögliche angestiegen. Das beinahe tägliche "Corona-Management", das zu leisten ist, um die dringlichsten Entscheidungen zu treffen, nimmt oft derart viel Zeit und Energie in Anspruch, dass vieles andere liegen bleiben muss. Vielleicht wurde bei euch darum letztes Schuljahr die Verteilung eher mit heißer Nadel gestrickt?

    Aber nochmal die Frage @Lempira : Hattest du vor Schuljahresbeginn jemanden schon darauf angesprochen, ob man den Einsatz von dir und dem Kollegen nicht tauschen kann? Manchmal muss man selbst halt die Weitsicht haben und der SL auf die Sprünge helfen. ;) Wenn ich dich richtig verstehe, war der Weggang des anderen Kollegen dir ja auch bekannt.


    Und warum übernimmt nicht der Kollege, der in deiner Klasse eingesetzt ist, die Stunden des Kollegen, der nun weg geht? Das wäre doch auch jetzt noch zu regeln? Wenn sich die SL querstellt, gibt es vermutlich einen Grund. Denn wie Djino schon geschrieben hat: Nicht alles, was zu den Entscheidungen bei der Unterrichtsverteilung führt, ist geeignet, um es dem Kollegium transparent zu machen.

    Aber auch im Jahrgang 10 gibt es Probleme, die es zu lösen gilt. Und je mehr Stunden ich zur Verfügung habe, desto besser kenne ich die SuS, ihre Befindlichkeiten, die sonstigen Rahmenbedingungen. Auch habe ich bei mehr Unterrichtsstunden mehr Zeit zur Verfügung, um mich mit den SuS über solche Belange auszutauschen. Mein Hauptfach mit den 3 Wochenstunden ist ohnehin knapp bemessen. Jede Klassenlehrer-Stunde wirkt wie eine Beschneidung des Fachunterrichts.

  • Jede Klassenlehrer-Stunde wirkt wie eine Beschneidung des Fachunterrichts.

    Kein Fach ist so wichtig, dass man nicht mal eine Lektion drangeben kann, wenn's ein Problem gibt, über das man sprechen muss.


    So wie ich das lese, geht's Dir im Kern aber ohnehin um was ganz anderes.

  • Aber nochmal die Frage Lempira : Hattest du vor Schuljahresbeginn jemanden schon darauf angesprochen, ob man den Einsatz von dir und dem Kollegen nicht tauschen kann? Manchmal muss man selbst halt die Weitsicht haben und der SL auf die Sprünge helfen. ;) Wenn ich dich richtig verstehe, war der Weggang des anderen Kollegen dir ja auch bekannt.

    Ich hatte die Schulleitung darauf hingewiesen, dass ich in meiner eigenen Klasse nicht mit meinem Nebenfach eingeplant war. Mir wurde dann angeboten, diese Stunden zusätzlich zu meinem Deputat zu erteilen. Dazu war ich nicht bereit. Man hätte einfach die Unterrichtsverteilung anpassen müssen.

  • @Lempira Hattest du denn den konkreten Vorschlag, wie die Unterrichtsverteilung angepasst werden könnte, vor Schuljahresbeginn gemacht?


    Und nochmal: Warum übernimmt denn nicht der Kollege, der in deiner Klasse eingesetzt ist, statt dir die Stunden des Kollegen, der nun weg geht? Das wäre doch auch jetzt noch zu regeln?


    So ganz verstehe ich es immer noch nicht...

  • Dadurch passiert es, dass ich die 3. Stunde in dem einen Gebäude unterrichte, die 4. Stunde in dem anderen (weitläufiges Schulgelände). Der Laufweg beträgt rund 5 min. Das ist Unterrichtszeit, die Woche für Woche verloren geht. Ich habe das mal ausgerechnet: Dadurch fehlen in der einen Lerngruppe im Schuljahr 4,5 Unterrichtsstunden - alleinig durch meine Laufwege.

    Ihr habt also keine offizielle 5-Minuten-Pause zwischen 3. und 4. Stunde. Die hat dann aber die gesamte Schule nicht. Während Du das Gebäude wechselst, machen die anderen Kollegen, die eine Doppelstunde haben, doch eine kurze Pause, oder nicht?

    Dann ist das Problem doch nicht, dass Du das Gebäude wechseln musst, sondern, dass im Stundenplan keine 5-Minuten-Pause vorgesehen ist (liegt vielleicht an den öffentlichen Verkehrsmitteln).

    Aber nochmal: Die Zeit geht nicht der einen Lerngruppe verloren, sondern der ganzen Schule. Und die Kollegen bekommen für weniger Arbeitszeit das gleiche Geld. :cash:

  • Die verschiedenen Hinweise mit dem Stundenplan verstehe ich nicht. Es geht hier doch um die Unterrichtsverteilung, also die Einsatzplanung, wer welche Klasse unterrichtet, und nicht um den Stundenplan, oder? Da wäre bei uns nicht der Stundenplanersteller, sondern unser Schulleiter zuständig, wie auch Bolzbold schon anmerkte.(...)

    Stimmt, aber nachdem die TE selbst direkt nicht auf den SL sondern den Stundenplaner verwiesen hat (zumindest bevor ich geantwortet habe), bin ich davon ausgegangen, dass es kein Problem gibt/geben würde einen Fachlehrertausch von der SL prinzipiell bewilligt zu bekommen, dies nur an stundenplanerischen Aspekten scheitern/hängen würde.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ihr habt also keine offizielle 5-Minuten-Pause zwischen 3. und 4. Stunde. Die hat dann aber die gesamte Schule nicht. Während Du das Gebäude wechselst, machen die anderen Kollegen, die eine Doppelstunde haben, doch eine kurze Pause, oder nicht?

    Dann ist das Problem doch nicht, dass Du das Gebäude wechseln musst, sondern, dass im Stundenplan keine 5-Minuten-Pause vorgesehen ist (liegt vielleicht an den öffentlichen Verkehrsmitteln).

    Aber nochmal: Die Zeit geht nicht der einen Lerngruppe verloren, sondern der ganzen Schule. Und die Kollegen bekommen für weniger Arbeitszeit das gleiche Geld. :cash:

    Nein, so läuft das nicht unbedingt bei Doppelstundensystem. Haben wir auch, da ist wirklich keine 5min-Pause eingeplant zwischen zwei Stunden. Manche KuK machen dann trotzdem 5min- Pause, viele nicht, weil es ja mal einen Grund gab für diese Einführung ohne Zwischenpause. Das funktioniert gut, wenn man eine Doppelstunde hat und ist halt ätzend, wenn man tatsächlich nur eine Stunde hat. Mir sind in den ersten Schulwochen immer 10min in einer Klasse verloren gegangen: 5min für den Raumwechsel, dazu 3-4min nach meiner Hauptfachstunde für Rückfragen der Klasse (neues Hauptfach seit diesem Schuljahr, dass sie im letzten Jahr freiwillig gewählt hatten, sehr viel Unsicherheit infolge der Coronalage, weil Präsenzzeiten letztes Jahr gefehlt haben), 1min Material im neuen Klassenraum richten. Durch einen Raumwechsel der 2.Lerngruppe konnte ich das dann zumindest auf 5min reduzieren, weil der Weg kürzer wurde, nervig ist das trotzdem, weil man selbst als Lehrkraft wirklich gar keine Pause hat, nix trinken kann trotz Dauer-FFP2-Maske etc.


    (Ich mache inzwischen im Fernunterricht bei den Doppelstunden 5min Pause, damit die SuS mal ganz kurz ihre Augen ausruhen können, um nochmal fit zu sein für die PC-Arbeit, vorher gab es das bei mir tatsächlich nur im Sommer, wenn es entsprechend heiß ist in den Räumen und die Konzentration arg leidet oder nach Klassenarbeiten, sonst nicht, da nicht vorgesehen zeitlich und ich im Hauptfach die Sprechzeit brauche.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    auch bei uns gibt es zwischen zwei Stunden nicht immer eine 5-Minuten Pause, aber irgendwie ist das kein Problem.

    Klar fallen dann manchmal ein paar Minuten der Stunde weg, aber hey, das passiert auch sonst (ich werde aufgehalten von anderen Schülern, Kollegen, Streitfällen...)

    Such is life und gehört zum Schulleben dazu, besonders wenn es die schulische Zeitplanung so vorsieht. Geht ja allen Beteiligten so.


    Kann man sich drüber aufregen.

    Muss man aber nicht

  • Bei uns gibt es auch keine 5-Minuten-Pause und weil auch alle Schüler den Raum wechseln, die Wege lang und die Gänge voll, nicht alle Kollegen immer pünktlich beenden, bedeutet das, dass ich durchschnittlich 35 Minuten statt 45 Minuten unterrichte (eine von 4 Gruppen, wir haben ab Klasse 5 zunehmend Kurssystem kommt immer sehr spät). Die Streitfälle, aufhaltende Schüler kommen ja trotzdem dazu (die Gespräche mit Kollegen fallen weg, die halten bei uns nicht auf).


    Das addiert sich im Laufe des Schuljahres. Bei Doppelstunden wird ohne Pause durchunterrichtet (natürlich mit Methodenwechsel).

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