Seiteneinsteiger an einer Privatschule in Bayern

  • Das wäre jetzt aber wirklich sehr niederträchtig.

    Für Sport vielleicht? Wird ja teilweise auch händeringend gesucht. :teufel: Hätte der TE halt dummerweise nix davon.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Tut mir leid wenn es deinen Geschmack nicht trifft.

    Das ist kein relevantes Kriterium. Außerdem habe ich schon beabsichtigt, meine Sichtweise tiefgehender als nur mit Geschmack zu begründen. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich das so nachlässig gemacht habe, dass das für dich nicht erkennbar war.


    Aber die von dir genannten "Grundlagen" sind eben gerade keine Grundlagen eines Winfo-Studiums.

    Wer genau legt jetzt eigentlich fest, was die Grundlagen der kleinen Streuner „Winfo“ und „Boomer“ sind? Ich ja mal nicht. Ach, so, du machst das. Du hast aber vergessen, das den folgenden Universitäten mitzuteilen:


    TU München: 2. Semester — Algorithmen und Datenstrukturen

    Universität Hamburg: 2. Semester — Einführung in die Theoretische Informatik

    FernUniversität Hagen: Pflichtmodul Informatik — Einführung in die technischen und theoretischen Grundlagen der Informatik


    Usw. — Google hat noch mehr


    Aber die Entscheidung der einzelnen Universität für (mit Theorie) oder gegen (ohne Theorie) Wissenschaft, macht vielleicht gar nicht den Ausschlag. Es sind die Grundlagen des Verstehens. Ich finde es äußerst unbefriedigend, zu lernen, wie etwas geht, ohne zu wissen, was man da macht.


    Und ja, auch die provokative Frage "braucht man so etwas der Wissenschaftlichkeit willens oder brauche ist es nicht, weil ich es nicht anwenden kann... und im übrigen auch nicht will?" ist durchaus gerechtfertigt.

    Das ist überhaupt keine Frage, du formulierst hier eine Behauptung. Diese wird meiner Erfahrung nach gerne dann aufgestellt, wenn man an einer Stelle nicht weiter kommt. Das, was zu schwer ist, wird für unnötig erklärt. Das deckt sich ja auch mit deinen Ausführungen.


    Aus wissenschaftlicher Sicht, wenn du da mal als Gast teilhaben möchtest, stellt sich diese Frage nicht. Wenn man in der immer vorher früge, wofür man etwas mal verwenden wolle, gäbe es keine Wissenschaft. Die antiken Gelehrten waren sicherlich in der einen oder anderen Sache ihrer Zeit voraus. Aber dass Euklid kryptographische Algorithmen vorbereiten wollte, als er sich mit Primzahlen beschäftigte, halte ich für etwas überzogen. Er hat sich einfach so damit beschäftigt. Ohnehin galt die ganze Zahlentheorie als Poster Child der reinen Mathematik, wurde sie doch lange für völlig anwendungsfrei gehalten. Ist sie halt dann doch nicht. Das sind dann alles Anwendungen, die es nicht gäbe, wenn man vorher nach ihnen gefragt hätte.


    und mich mit meiner Ansicht durchsetzen konnte selbst zu entscheiden, was ich für mein Berufsleben brauche und was nicht.

    Das ist doch ein völlig naiver Ansatz. Was du später im Berufsleben brauchst, zeigt sich im Berufsleben. Gerade im IT-Bereich kommt alle siebeneinhalb Minuten etwas neues. Und genau so schnell fliegen andere Sachen 'raus. Die Theorien liefern dabei das nachhaltigste Wissen. Sie gelten unabhängig von Hard- und Sofware.


    Aber du wusstest zu Beginn des Studiums, was du für einen Job brauchst, den du in vierzig Jahren machst, dessen Bezeichnung wir heute noch nicht mal kennen? Das ist absurd.

    wenn ich später als Consultant im ERP-Umfeld arbeiten will?

    Ach so, das machst du bis zur Rente. Na, dann ist ja alles klar. Offensichtlich brauchen die Firmen auch zukünftig immer solche Beraterinnen. Du wirst damit auch gut verdienen. Insofern hat sich deine Frage nach dem Quereinstieg ja auch erledigt. Ja, je schmaler man sich aufstellt, um so dünner wird die Luft.


    Kannst du mir das mal erklären?

    Nein. Kann ich nicht. Du hast ja offensichtlich alles richtig gemacht, arbeitest erfolgreich als ERP-Beraterin und lachst über uns Studien- und Oberstudienrätinnen mit A13 bis A14.


    Außerdem ist meine Lust offensichtliches zu erklären, nicht sonderlich aktiv.


    ist das nerviger Quark, der zudem noch das Weiterkommen im Studium bedroht.

    Schwer, also nervig, nur im Weg. Auch eine Haltung, die mit meiner Vorstellung von Bildung nicht vereinbar ist. Je schwerer es ist, umso mehr kann man lernen. Wenn man etwas lernen will, sollte man sich eben auch genau mit den schweren Dingen auseinandersetzen. Umso leichter fällt übrigens später alles andere.


    Man kann auch auf einen Trainigseffekt hoffen, wenn man eine Zahnbürste stemmt. Derjenige, der sich mit der Hantel abquält, hat aber vielleicht mehr Erfolg.


    Du hast schlicht und ergreifend eine andere Definition vom Bildungsbegriff als ich (und die anderen "Bildungsverweigerer"). Aber Bildungstheorien gibt es zu Hauf und ja, da gibt es welche, die sowohl deine Sicht der Dinge stützen, als auch die meine.

    Mag sein. Die in der Form der Beliebigkeit von Meinungen vorgetragene Konfliktscheu ist auch ein Symptom von Bildungsverweigerung. Es geht darum, wie die Sichtweisen begründet sind. Damit muss man sich dann aber auch auseindersetzen. Nur aufs Regal zu zeigen, weil da wohl ein passendes Buch stünde, reicht nicht.


    Aber es geht mir gar nicht nur um Bildung, es geht mir um Wissenschaft. Das Studium war mal eine wissenschaftliche Ausbildung. Wurde sie gründlich und systematisch betrieben, lieferte sie die Grundlage für einen Vielzahl anschließender Beschäftigungsmöglichkeiten und Berufsbilder. Es ging darum wirklich etwas zu verstehen. Und, je mehr man verstanden hatte, um so flexibler war man später.


    Zumindest an einigen Hochschulen geht es wohl nur noch darum, mit wenig Aufwand einen Zettel zu erwerben, der bestätigt, dass man mit wenig Aufwand einen Zettel erworben hat. Ja, diese Entwicklung zeichnete sich schon ab, als ich noch studierte. Der Trend ging dahin. Die Wissenschaft war damals schon dabei, sich ins Knie zu schießen.


    Die Kritik daran, ich sagte es bereits, geht nicht an dich, sondern an die Hochschulen, an die wissenschaftliche Gemeinschaft, die auf einen derartigen Ausverkauf eingelassen hat.


    Kritik an dir muss ich nicht üben. Die Kritik, die du selbst vorbringst, wenn du erklärst, dass du dich mit wenig Aufwand in eine Sackgasse studiert hast und dich jetzt wunderst, dass du nicht weiter kommst, reicht schon. Der habe ich nichts hinzuzufügen.


    Also, weiterhin viel Erfolg.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wer genau legt jetzt eigentlich fest, was die Grundlagen der kleinen Streuner „Winfo“ und „Boomer“ sind? Ich ja mal nicht. Ach, so, du machst das. Du hast aber vergessen, das den folgenden Universitäten mitzuteilen

    Ich verrate dir was: Auch ich hatte 1 LV im Grundstudium, die in diese Richtung ging. Wie ich irgendwo an anderer Stelle geschrieben habe sind es oft gar nicht die theoretischen Konzepte an sich, die schwierig sind. Aufgrund der hochgradig formalisierten Art der Wissensvermittlung haben die Unis aber leider die Eigenschaft, im Grunde einfache Sachverhalte möglichst schwierig zu erklären. Das trägt nicht dazu bei, sein Fach in der Tiefe zu begreifen. Es ist dieser an die "Wissenschaftlichkeit" vertretene Anspruch, das Wissen dort auf diese Art zu vermitteln. Und da bleibe ich dabei - das nützt einem Lehrer nichts! Und auch keinem Wirtschaftsinformatiker.

  • @Fenrir: Ich fasse mal zusammen. Theorie ist nicht schwer, hält einen aber trotzdem vom Vorankommen im Studium ab. Alles Popelkram, der nur falsch unterrichtet wird. Ja, die reale Welt hört einfach nicht auf die didaktischen Genies. Schade.


    Und auch schade, dass du nicht in Praxis beweisen kannst, was für eine gute Lehrerin du doch wärst.


    Weiterhin viel Erfolg.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Zitat

    Aufgrund der hochgradig formalisierten Art der Wissensvermittlung haben die Unis aber leider die Eigenschaft, im Grunde einfache Sachverhalte möglichst schwierig zu erklären.


    Mag sein. In nicht wenigen Fächern an der Uni. In der theoretischen Informatik wird aber ganz sicher nichts "möglichst schwierig" erklärt. Das Ganze dort beruht auf einer sehr formalisierten Sprache, die einheitlich und eindeutig ist. Man könnte wohl eher sagen, es wird TROCKEN erklärt. Wenn man es denn dann so empfindet.

    (Dass man es nicht VERSTEHT, steht auf einem anderen Blatt.)


    Es ist allerdings per se NICHT Aufgabe von Uni-Professoren, gegenüber den Studenten irgendwie das berühmte didaktische Feuerwerk zu entzünden. Es sind halt VORLESUNGEN. Genau das. Nicht mehr, nicht weniger.

  • Ich habe in Hessen Informatik studiert (Master und Lehramt).

    Ich kann dir, Fenrir, versichern, dass erstens Algorithmen und Datenstrukturen schaffbar sind, wenn man die nötige Arbeit reinsteckt und die Veranstaltung zweitens sehr wohl Relevanz in der Schule hat (jedenfalls in der Oberstufe).


    An der Uni Frankfurt kannst du übrigens L2 studieren, ohne Algorithmen und Datenstrukturen besuchen zu müssen.


    An der LMU musst du zwar Algorithmen und Datenstrukturen besuchen, kannst aber z.B. Wirtschaft als zweites Fach für die Realschule dazu nehmen. Oder du studierst Lehramt berufliche Schulen. Was sprach da noch gleich gegen?

  • Und da bleibe ich dabei - das nützt einem Lehrer nichts! Und auch keinem Wirtschaftsinformatiker.

    Und diese Erkenntnis hast Du woher genau? Du bist doch gar kein Lehrer.


    Ich erkläre doch auch keinem Programmierer, was er für seinen Job alles NICHT benötigt. Oder einem Bäcker. Oder einem Fondsmanager. Oder einem Friseur. Denn davon ich mal genau 0 Ahnung. Aber Lehrer: Das kann jeder.


    Leute Leute. Das ist so klischeehaft. Darauf hab ich keine Lust mehr.

  • Mag sein. In nicht wenigen Fächern an der Uni. In der theoretischen Informatik wird aber ganz sicher nichts "möglichst schwierig" erklärt. Das Ganze dort beruht auf einer sehr formalisierten Sprache, die einheitlich und eindeutig ist.

    Wenn man etwas nicht versteht, wird es schwer zu analysieren, warum man es nicht versteht. Also kann man fröhlich mal dies, mal das behaupten. Hauptsache, es liegt nicht an einem selbst. Dass der Formalismus ein wesentlicher Bestandteil der Sache ist, erkennt ein Außenstehender halt nicht. Der schnappt nach Luft und nach Argumenten.


    Trotzdem: je schwerer es ist, umso mehr kann man lernen. Dabei ist's egal, warum es schwer ist.

    Es ist allerdings per se NICHT Aufgabe von Uni-Professoren, gegenüber den Studenten irgendwie das berühmte didaktische Feuerwerk zu entzünden. Es sind halt VORLESUNGEN. Genau das. Nicht mehr, nicht weniger.

    Trotzdem gibt es da recht unterschiedliche Vortragsstile. Das macht schon einen Unterschied für den Zugang. Unterm Strich, so ist es aber, sind die Vorlesungen nur Abgrenzung des Inhalts. Das Verständnis entsteht, wenn man sich selbst mit der Sache auseinandersetzt. Das muss man halt wollen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Dieser Thread war es!


    Fenrir, wäre das etwas für dich?...



    https://www.uni-bamberg.de/fil…irtschaftspa__dagogik.pdf



    Quereinsteiger ohne wirtschaftspädagogische Vorbildung oder ohne ausreichende Qualifikation in Informatik haben die

    Möglichkeit, die fehlenden Leistungen (im Umfang maximal 30 ECTS) als Auflagen während der ersten beiden Fachsemester im Masterstudium nachzuholen.

    a) Struktur

    Der Masterstudiengang Wirtschaftspädagogik mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik umfasst folgende Modulgruppen:

    • Wirtschaftspädagogik (24-36 ECTS)

    • Wirtschaftsinformatik (12-24 ECTS)

    • Informatik, Angewandte Informatik, Betriebswirtschaftslehre (0-12 ECTS)

    • Seminar (6 ECTS)

    • Masterarbeit mit Disputation oder Kolloquium (30 ECTS)

    b) Bewerbung:

    Bewerbungen für den Masterstudiengang WiPäd/WI sind sowohl zum Sommer- als auch zum Wintersemester möglich. Als formale Zugangsvoraussetzung gelten ein mit mindestens der Note 2,7 bewerteter Hochschulabschluss in

    Wirtschaftsinformatik mit Profilbildung im Bereich Wirtschaftspädagogik oder

    ein gleichwertiger in- oder ausländischer Abschluss. Gleichwertig sind grundsätzlich Abschlüsse der Fächer Wirtschaftsinformatik, angewandte Informatik,

    Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie alle wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge. Allerdings müssen ausreichend Grundkenntnisse für den

    Masterstudiengang Wirtschaftspädagogik mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik erworben worden sein. Daher entscheidet der Prüfungsausschuss im

    Einzelfall, ob ein bestimmter Studiengang als verwandt gilt

  • Ich verlinke den Gesuchten mal: @Fenrir, vielleicht passt das ja für dich, was Green in Beitrag #171 verlinkt und geschrieben hat.


    ( @Green : Zum gezielten Verlinken eines Users, der/die dann "reingerufen" wird in den Thread - = Link zum Thread rechts oben unter dem Glockezeichen als Benachrichtigung zu finden- einfach erst das @ - Zeichen setzen und dann ohne Leerzeichen den Usernamen in korrekter Schreibweise ergänzen. Meist reichen die ersten paar Buchstaben aus und du siehst in der Auswahlliste den passenden Namen in korrekter Schreibweise.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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