Woran der Lehrermangel wirklich liegt

    • Offizieller Beitrag

    Naja, natürlich hätte ich korrigieren müssen. Aber (und da sorry, ist es objektiv betrachtet so) nunmal viel weniger als bei Oberstufengruppen. Und das fanden beide Schulleitungen erwähnenswert.
    Und ja, die Schulen hatten die Möglichkeit, mir aufgrund meines besonderen Mangelfachs A13 anzubieten, obwohl alle anderen Lehrkräfte A12 bekommen. (Das Mangelfach ist in NDS nur in der Sek1 ein Mangelfach (gewesen?) ).

    Aber eyh, eine Musikkollegin von mir hat auch mit der einstellenden Schulleitung verhandelt: Ja, sie kommt, aber nur, wenn sie die Musikklasse bekommt, den Oberstufenkurs und eine Teilzeitbeschäftigung mit Nebenbeschäftigungserlaubnis. Hat sie bekommen. Ist manchmal so, wenn man etwas hat, was andere haben wollen.

    Aber ob ein Gym/Sek1/2-Mensch an der Grundschule glücklich wird? Mich zieht dort kein A14 oder A15. und ich wäre unglücklich gewesen, nur Sek1 zu haben.

  • Ich würde für A16 nicht an die Grundschule gehen.


    Und ich habe Freunde, (A12 Realschule / Sek I), die nicht freiwillig ans BK gehen würden, bzw. es bewusst nicht studiert haben. So ticket eben jeder anders.

    Daher zu sagen, studiert alle Gym/Ge ist absolut fatal.


    Für mich sind eh HS-LehrerInnen, die ich am meisten mit Respekt ansehe, ich habe es hier ja in der BV, aber das täglich und komplett, wahnsinn.

  • aber diese 3-6jährigen Abordnungen sind eine Zumutung für alle, am meisten für die SuS und Kolleg*innen der Grundschule, die auch noch Mentoring machen dürfen.

    Volle Zustimmung. Aber das geht nicht gegen die SekII-Kolleginnen (unsere machen sehr gute und selbständige Arbeit), sondern gegen diese Maßnahme. Wir haben zwei dieser festen Abordnungen, und ich schrieb an anderer Stelle schon, dass deshalb andere Kollegen und Kolleginnen unseres "festen" Kollegiums zeitweise an andere Grundschulen abgeordnet wurden. Das kann uns immer wieder passieren, den die SekII-Leute dürfen wir nicht abgeben...

    Dazu kommt: Die unfaire Bezahlung schreit zum Himmel und dient nicht gerade der Motivation...

  • Ich würde für A16 nicht an die Grundschule gehen.


    Und ich habe Freunde, (A12 Realschule / Sek I), die nicht freiwillig ans BK gehen würden, bzw. es bewusst nicht studiert haben. So ticket eben jeder anders.

    Genau deswegen muss ja A13 für alle kommen. Man soll die Schulform auswählen, für die man sich am ehesten bereit fühlt und nicht dann mit dem Gehalt jahrelang drauf zahlen. Dass das noch kein Politiker verstanden hat ist einfach unfassbar

  • Für die Grundschule weiß ich es nicht, in NDS wurde mir aber (mehrmals!!) eine reine Sek1-Stelle für A13 angeboten (Oberschule = Hauptschule, Gesamtschule ohne Oberstufe), weil sie mein Fach dringend brauchten.

    Für Realschulen und vielleicht entsprechende Oberschulzweige gibt es seit einigen Jahren die Möglichkeit in NDS, einzelne A13-Stellen auszuschreiben. Ein Hppchen, um den Lehrkräften nicht insgesamt A13 und bei Funktion A14 bezahlen zu müssen.

    Für Grundschulen gibt es das nicht, da bekommen SL A13.


    Tommi knabbert an der Ungerechtigkeit, A12 zu erhalten, nach gleichlangem Studium, während die FöS-KollegInnen und auch die an die Grundschulen Abgeordneten A13 oder mehr erhalten.


    Das ist nicht so selten, da der Lehrkräftemangel hoch ist und es ständig Abordnungen gibt, die auch begleitet werden müssen, stimmt.

    Es ist eine Überlegung wert, ob man mit dem Studienziel Lehramt dann nicht FöS oder anderes wählt und letztlich darüber mit A13 in der Grundschule arbeitet, was in einem BL wie NDS, in dem es keine FöS Lernen im GS-Bereich und kaum staatliche Schulen mit ESE-Schwerpunkt gibt, realistisch ist.

    So verquer der Gedanke hinsichtlich der Ausbildungsinhalte ist, so verquer ist eben auch die Situation, dass man sich gleichwertig qualifiziert, dann aber weniger verdient.


    Weil NDS vor der Rückkehr zu G9 Gymnasiallehrkräfte im Überhang einstellte und der Mangel in den anderen Schulen so hoch war, wurden die Abordnungen nicht länger allein zwischen den GHR-Schulen geregelt, sondern auch vom Gym an die GHR-Schulen. Das steht NRW und SH noch bevor. Bleibt der Lehrkräftemangel in den GHR-Schulen, wird man die Gym-Bewerbenden einstellen und dann abordnen, um überhaupt annähernd ausreichend Lehrkräfte zu finden. Dass sich das ab 2030 ändert, glaube ich, wenn ich es dann sehe. Die Geburtenzahlen steigen, es wird seit Jahren zu wenig eingestellt und gerade in NDS wären auch noch die Entlastungen der Arbeitszeitkommission umzusetzen - da ist die Erhebung der Arbeitszeit dann noch gar nicht dabei.


    Wenn man über Jahre Abordnungen vom Gym für 1/2 oder 1 Jahr im Kollegium hat und immer wieder die Einarbeitung übernimmt, kommt man auf solche Gedanken, wie Tommi sie äußert, weil es wirklich mühsam ist. Die Einarbeitung von nicht-lehramtsstudierten Vertretungskräften oder pädagogischen MitarbeiterInnen, denen man Unterrichtsunterlagen ausgearbeitet hinlegt, ist nicht weniger zehrend, ist es fachfremd, ist es noch schwieriger oder endet in Beschäftigung.


    Letztlich sorgt das Land nicht für eine angemessene Entlohnung, genügend Einstellungen und eine ausreichende Vertretungsreserve, sondern spart extrem, was sich im Brennpunkt und am Ende der Botanik jedes Jahr neu in fehlenden BewerberInnen, immer neuen Abordnung und dadurch immer neues Auffangen des Mangels zeigt, zusätzlich zu ohnehin schwierigerer SchülerInnenschaft, die Stabilität und konsequente Konzepte bräuchte.

  • Ich kenne ein gutes Rezept fürs Unglücklichsein: über andere oder Umstände ärgern, die man selbst nicht ändern kann.

  • Ich kenne ein gutes Rezept fürs Unglücklichsein: über andere oder Umstände ärgern, die man selbst nicht ändern kann.

    Ich weiß das sagt sich immer so leicht. Aber sowas hört man immer von A13ern, die stets ihr Häppchen mehr aufs Konto bekamen für ihr Masterstudium. Man muss A12 ebene erlebt haben für 7 Jahre Ausbildung. Dann würdest du sicher nicht so entspannt urteilen

  • Genau deswegen muss ja A13 für alle kommen. Man soll die Schulform auswählen, für die man sich am ehesten bereit fühlt und nicht dann mit dem Gehalt jahrelang drauf zahlen. Dass das noch kein Politiker verstanden hat ist einfach unfassbar

    Auch jetzt schon können sich Interessierte am Lehramt frei nach Wunschschulformen entscheiden und tun das auch. Ich weiß, anekdotisch, aber dennoch: Ich kenne bislang noch keine einzige Lehrkraft, die mal gesagt hätte "Ach, ich wäre so gerne an die Grundschule gegangen, aber ich wollte unbedingt A13 und deswegen habe ich Lehramt Gymnasium studiert, obwohl ich das eigentlich nicht wollte". Dafür kenne ich sehr viele Lehrkräfte, die genau an der Schulform sind, an der sie sein wollten und dort jeweils sehr gute Arbeit leisten.


    Der m.E. eigentlich kritische Punkt in der Diskussion um die Bezahlung von Lehrkräften sind die häufig fehlenden Aufstiegschancen und die damit verbundene Wertschätzung von Engagement und sehr guter Arbeit.


    Ich weiß das sagt sich immer so leicht. Aber sowas hört man immer von A13ern, die stets ihr Häppchen mehr aufs Konto bekamen für ihr Masterstudium. Man muss A12 ebene erlebt haben für 7 Jahre Ausbildung. Dann würdest du sicher nicht so entspannt urteilen

    Und schon wieder disqualifizierst du einen Beitrag hier im Forum mit dem Muster "Du erhälst A13, also sei einfach ruhig. Du hast hier nicht mitzudiskutieren". Das ist nicht zielführend.

  • Tja, wenn man sich bewusst für das Grundschullehramt entschieden hat und dann zu 80% als Sonderpädagoge (für A12) arbeiten muss, kann das auch oft demotivieren. Und das noch mit bis zu 30 Schülern, statt kleiner Gruppe. Insofern habe ich durchaus Verständnis für Tommis Hartnäckigkeit bezügl. der Besoldung im Primarbereich.

  • Auch jetzt schon können sich Interessierte am Lehramt frei nach Wunschschulformen entscheiden und tun das auch. Ich weiß, anekdotisch, aber dennoch: Ich kenne bislang noch keine einzige Lehrkraft, die mal gesagt hätte "Ach, ich wäre so gerne an die Grundschule gegangen, aber ich wollte unbedingt A13 und deswegen habe ich Lehramt Gymnasium studiert, obwohl ich das eigentlich nicht wollte". Dafür kenne ich sehr viele Lehrkräfte, die genau an der Schulform sind, an der sie sein wollten und dort jeweils sehr gute Arbeit leisten.


    Der m.E. eigentlich kritische Punkt in der Diskussion um die Bezahlung von Lehrkräften sind die häufig fehlenden Aufstiegschancen und die damit verbundene Wertschätzung von Engagement und sehr guter Arbeit.

    Ich kenne einige. 2 Freunde aus dem Studium sind wegen des Geldes noch auf Sek2. Obwohl sie super mit den Kids umgegangen sind. Ein anderer zu Sopä.

    Eine Freundin kam sogar von Sek2 zu uns ärgert sich jetzt im Beruf maßlos über ihr Gehalt.

  • Ich kenne ein gutes Rezept fürs Unglücklichsein: über andere oder Umstände ärgern, die man selbst nicht ändern kann.

    @samu: Zitat unpassend. Ich würde nie behaupten, unglücklich zu sein wegen des "niedrigen" Gehaltes. Aber das Missverhältnis von Anforderungen und Entlohnung der Grundschullehrer*innen wird seit Jahrzehnten größer. Da sollte man schon laut schimpfen (nicht jammern) dürfen.

  • Und schon wieder disqualifizierst du einen Beitrag hier im Forum mit dem Muster "Du erhälst A13, also sei einfach ruhig. Du hast hier nicht mitzudiskutieren". Das ist nicht zielführend.

    ich habe nie gesagt der User soll still sein. Aber ich denke auch dass es eben schwer nachzuvollziehen ist, wenn man diese Situation selbst nicht erfährt und schon immer gerecht bezahlt wird. "Stell dich nicht so an" hört man meist von Leuten, die es selbst nicht betrifft

  • Tja, wenn man sich bewusst für das Grundschullehramt entschieden hat und dann zu 80% als Sonderpädagoge (für A12) arbeiten muss, kann das auch oft demotivieren. Und das noch mit bis zu 30 Schülern, statt kleiner Gruppe. Insofern habe ich durchaus Verständnis für Tommis Hartnäckigkeit bezügl. der Besoldung im Primarbereich.

    Der m.E. eigentlich kritische Punkt in der Diskussion um die Bezahlung von Lehrkräften sind die häufig fehlenden Aufstiegschancen und die damit verbundene Wertschätzung von Engagement und sehr guter Arbeit.

    Das kommt beides hinzu,

    der eigentliche Punkt bleibt aber, dass die Ausbildungsdauer samt Abschluss zu unterschiedlichen Einstellungen führt,

    dass man dann zusätzlich ohne Entlastung viele der FöS-Aufgaben erhält und dass man sehr viele außerunterrichtliche Tätigkeiten ohne Entlastung oder Funktion hat und dass man einen längeren Weg beim Aufstieg hat, kommt noch hinzu.


    In welchem BL gibt es denn schon länger A13 für die GS-LuL? Ist das schon so weit umgesetzt, dass man es an Studierendenzahlen sehen könnte?

  • Tja, wenn man sich bewusst für das Grundschullehramt entschieden hat und dann zu 80% als Sonderpädagoge (für A12) arbeiten muss, kann das auch oft demotivieren. Und das noch mit bis zu 30 Schülern, statt kleiner Gruppe. Insofern habe ich durchaus Verständnis für Tommis Hartnäckigkeit bezügl. der Besoldung im Primarbereich.

    Das Problem ist doch, dass...

    ...er/sie sich an der falschen Stelle beschwert

    ...er/sie die Arbeit aller anderen infrage stellt

    ...Behauptungen aufstellt, die er/sie nicht belegen kann noch möchte

    ...davon ausgeht, zu wissen, wer hier wie viel verdient und danach beurteilen zu wollen, wer hier was zu sagen hat

    ...jeglichen konstruktiven Vorschlag übergeht

    ...nicht die Missstände von Inklusion anprangert, sondern dass Kollege X mehr verdient, obwohl Tommi mehr kann und mehr leistet...


    Und da hätten wir halt genau das Rezept zum Unglücklichfühlen. Für Tommis Lebenszufriedenheit ist es völlig wurscht, was Kollegen im Internet finden.

  • ...davon ausgeht, zu wissen, wer hier...

    Weißt du, dass Tommi unglücklich ist? Aufgebracht, wütend und "sauer" sein, bedeutet nicht, dass man unglücklich ist. "Isch krisch so'n Hals", wenn mir einer sagt, dass A12 für Grundschularbeit okay ist. Aber das macht mich nicht unglücklich. Glück ist (zum Glück) von vielen anderen Faktoren abhängig. Geld "allein" macht nicht glücklich, sagt das Phrasenschwein.

  • Das ist ein Forum. Also kann man hier disktuieren. Wieso sollte es dann die falsche Stelle sein?


    Ich stelle die Arbeit der anderen genau wo in Frage?

    Welche Behauptungen stelle ich ohne Belege auf? Und wenn ich aus meinem Alltag berichte, kannst du mir das glauben oder auch nicht. Wie ich dich einschätze, glaubst du mir doch sowieso nix.

    Ich lege fest wer was zu sagen hat? Wo tue ich das? Ich sage lediglich, dass ich solche Aussagen von dir, dass man sich nicht anstellen soll, nicht gut finde und auch glaube, dass man schlicht so oder anders denkt, wenn man selbst betroffen ist. Das ist nunmal meine Meinung. Deswegen verbiete ich dir nirgends etwas beizutragen.

    Ich prangere Missstände von Inklusion an und auch Missstände im Kollegium, wenn unsere Sopä Tätigkeiten von Praktikanten ausübt. Ich rede nicht alles schön, weil Leute wie du einen dann mit irgendwas etikettieren wollen.

  • Konstruktive Vorschläge, die Besoldung zu aktualisieren, führen ja zu nichts. Es ist politisch nicht gewollt, man rennt gegen Beton.

    Das ist ein Forum. Also kann man hier disktuieren. Wieso sollte es dann die falsche Stelle sein?

    Genau in dem, was Pepe erwähnt hat, liegt meiner Meinung nach das Problem: Wir können uns hier im Forum die Köpfe heiß diskutieren bis zum Geht-Nicht-Mehr und immer wieder betonen, dass wir A13 für alle befürworten, wir haben aber wenig bis gar keinen Einfluss auf die Bildungspolitik (außer über die Schiene "Gewerkschaft bzw. Verband")! Also sind wir hier definitiv die falsche Stelle zur Lösung des Problems.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Naja am Gymnasium ist eine ausgewählte Schülerschaft. Und das versprechen sich bestimmt viele Studenten. Wss ist daran falsch

    Ausgewählt ist die Schülerschaft doch immer in der einen oder anderen Weise. Ob man diese deshalb immer als besonders angenehme Klientel empfindet, mit der zu arbeiten womöglich eine Freude bereitet (nicht täglich, aber oft genug) hängt dann sicherlich nicht von der Schulform ab, sondern schulformunabhängig von der eigenen Einstellung, dem Schulklima, Respekt/Toleranz/Akzeptanz von Vielfalt bzw. dem Umgang damit im Kollegium, bei den Lernenden oder auch der Elternschaft, etc.. Ich bin an keiner Schule mit einer als besonders "leicht" geltenden Klientel, dennoch haben wir ein weitestgehend sehr positives und konstruktives Schulklima dank entsprechender jahrelanger, engagierter Zusammenarbeit aller Beteiligten. Ich arbeite gerne mit meinen Hasen und vermittle denen, dass sie wertvoll sind. Dazu gehört, nicht die SuS anderer Schulformen als "ausgewählter" zu betrachten, sondern die, die ich habe wertzuschätzen mit ihren Stärken und Schwächen und ein Stück des Wegs zu begleiten und zu fördern.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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