MNS bei Förderbedarf Hören?

  • Nach den Ferien bekomme ich ein Kind mit Förderbedarf Hören in meine Klasse. Im Prinzip kein großes Problem, da ich schon mal eins hatte und mich auskenne.

    Ich frage mich jetzt nur, wie es mit dem Mundnasenschutz aussieht. Bis zu den Ferien hatten wir drinnen Maskenpflicht und nur zum Frühstück haben die Kinder ihre Masken an ihrem festen Sitzplatz bei geöffneten Fenstern abgenommen. Natürlich weiß noch niemand, wie es nach den Ferien aussieht.

    Die Mutter des Kindes meinte, dass ich dann ja keinen MNS mehr tragen muss, weil das bei Förderkindern ja die ganze Zeit schon so ist und weil das Kind natürlich auch viel von den Lippen abliest und deshalb meinen Mund sehen muss. Ich weiß, dass es an Förderschulen mit der Maskenpflicht anders lief und gerade am Schuljahresanfang wäre es für die neuen Erstklässler insgesamt schwierig mit Maske, weil das beim Schreibenlernen sehr beeinträchtigt. Deshalb hoffe ich sogar einerseits darauf, dass es zu Schuljahresanfang keine generelle Maskenpflicht im Klassenraum gibt.

    Aber wie ist das, falls es doch wieder eine gibt: Habe ich dann trotzdem das Recht oder womöglich sogar die Pflicht ohne MNS zu unterrichten aufgrund des hörgeschädigten Kindes? (Die Voraussetzungen an Förderschulen sind ja grundsätzlich ganz anders, weil viel weniger Kinder in den Klassen sind. Bei mir sind es nicht 8 Kinder oder so wie an einer Förderschule sondern ca 25).

    Ich bin da selbst zwiegespalten: Klar nervt mich gerade die FFP2 Maske, die wir lange Zeit tragen mussten sehr und ohne ist es bequemer. Andererseits machen mir womögliche Mutanten schon Sorgen und ich möchte mich weiterhin zumindest schützen dürfen.

  • Frapper ist meine ich aus NRW. Falls ja, wird er dir weiterhelfen können was die rechtliche Lage anbelangt (und nicht nur diese betreffend). Falls es dir auch um eine pädagogische Debatte gehen würde, wäre Plattenspieler (aus BW) ebenfalls ein passender Gesprächspartner.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Frapper ist aus Hessen aber zumindest in der Beratung von Lehrkräften wie dir auch involviert. Hast du auch eine Kontaktperson?

    Ich kann da nichts Sinnvolles beitragen, aber es gibt auch angepasste Masken (durchsichtige), da müsste der Dienstherr / Inklusionszuständige / wer auch immer (NICHT du!) diese übernehmen, ist schon mal ein guter Kompromiss...

  • Zumindest in NDS ist es ganz offiziell gestattet, die Maske in solchen Situationen abzunehmen (nicht nur durch die Lehrkraft, sondern auch durch SuS, wenn sie miteinander sprechen). In Stillarbeitsphasen etc. wird die Maske dann natürlich getragen.

    Ich habe mir verschiedenste durchsichtige Masken angesehen. So richtig toll sind die wenigsten (beschlagen alle früher oder später). Diese hier haben mich noch am meisten überzeugt: https://masqueinclusif.com/

  • Dass es durchsichtige gibt wusste ich gar nicht. Dafür schon mal danke für den Hinweis. Ohne Maske unterrichten zu DÜRFEN wäre ja von Vorteil für mich, aber es zu MÜSSEN (bzw. dass es erwartet wird) fände ich eben nicht so toll. Ich möchte das situationsbedingt selbst entscheiden können, je nachdem wie die Lage dann gerade ist.

    Wenn die Kinder untereinander beim Sprechen die Masken abnehmen dürften (obwohl eigentlich Maskenpflicht wäre), wäre das Chaos vermutlich vorprogrammiert (und manche der anderen Eltern würden sich extrem beschweren). Das mag ich mir gar nicht vorstellen.

    Ich habe aber tatsächlich eine Ansprechpartnerin von einer Förderschule für das Kind genannt bekommen. Die werde ich mal kontaktieren, wie das bislang bei den Kindern an den Regelschulen gehandhabt wurde.

  • Frage am Rande: 8 Schüler hatte ich nur einmal in meiner Prüfungsklasse, normal sind bei uns 12-16, manchmal auch mehr. Wie ist das bei andren Förderschulen?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • ich habe am Gymnasium in Baden-Württemberg eine hörgeschädigte Jugendliche. Ich hätte tatsächlich jederzeit die Maske abnehmen dürfen, aber ich durfte selber entscheiden und die Eltern und das Mädchen wollten es nicht.


    Ich bekam sogar eine Empfehlung von der "Unterstützung für Schulunterricht " (habe den Namen vergessen, sie bieten regelmäßig Beratung für alle Lehrer des Mädchens an) für eine transparente Maske (angeblich sogar FFP2, aber noch schwieriger für die Atmung, sie wurde nicht angeschafft (außer das Musterexemplar). Frage evtl. dort nach.


    Mit Absprache der Familie habe ich besonders langsam gesprochen, möglichst alles an die Tafel geschrieben, regelmäßig Rücksprache mit ihr gehalten und da sie älter ist, ging es gut. In der Primarschule ist es sicher schwieriger.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Frage am Rande: 8 Schüler hatte ich nur einmal in meiner Prüfungsklasse, normal sind bei uns 12-16, manchmal auch mehr. Wie ist das bei andren Förderschulen?

    Da fehlt mir die Erfahrung. Ich habe eine Freundin, die an einer GE Schule unterrichtet und bei ihr in der Klasse sind es meist 6 bis 8 Kinder. Wie es in anderen Schulen und Schwerpunkten aussieht weiß ich nicht. Wobei ich mal in einer kombinierten ES/L (fand ich eine seltsame Kombi, aber ist wohl recht geläufig) Klasse hospitiert habe, da waren die Schüler älter und es waren vermutlich auch 12 bis 15 in der Klasse.

  • ich habe am Gymnasium in Baden-Württemberg eine hörgeschädigte Jugendliche. Ich hätte tatsächlich jederzeit die Maske abnehmen dürfen, aber ich durfte selber entscheiden und die Eltern und das Mädchen wollten es nicht.


    Ich bekam sogar eine Empfehlung von der "Unterstützung für Schulunterricht " (habe den Namen vergessen, sie bieten regelmäßig Beratung für alle Lehrer des Mädchens an) für eine transparente Maske (angeblich sogar FFP2, aber noch schwieriger für die Atmung, sie wurde nicht angeschafft (außer das Musterexemplar). Frage evtl. dort nach.


    Mit Absprache der Familie habe ich besonders langsam gesprochen, möglichst alles an die Tafel geschrieben, regelmäßig Rücksprache mit ihr gehalten und da sie älter ist, ging es gut. In der Primarschule ist es sicher schwieriger.

    Selbst entscheiden klingt gut. Wobei es wirklich schwierig ist bei Schulanfängern. Eure Erfahrungen mit den durchsichtigen Masken sind dann aber leider doch nicht so ermutigend. Noch schwieriger beim Atmen klingt fürchterlich, zumal ich das Kind ja nicht nur stundenweise unterrichte wie es im Fachunterricht wäre sondern in allen meinen Stunden.

  • Im hessischen Erlass stand drin, dass Kinder und Jugendliche keine Maske tragen müssen, wenn es dazu einen triftigen Grund gibt. Das galt meines Wissens auch für die Lehrkräfte, aber da geht es natürlich auch um deren Sicherheitsbedürfnis. Eine Beratungsschule hatte mich deswegen auch angefragt und ich hatte ihnen die durchsichtigen Masken von Smile by eGo empfohlen, weil sie nach meiner Erfahrung mit die besten sind. Zu teuer sind die auch nicht, aber das sind keine FFP2-Masken. Sie waren wohl auch ganz zufrieden damit. Mit transparanten FFP2-Masken, habe ich keine Erfahrung. Ob eine Maske getragen wurde, war weniger ein Problem im Wechselunterricht als dann später in Vollbesetzung.


    Bei uns sind maximal 11 Schüler in einer Klasse, in der Regel eher 7 oder 8.

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