Nach Studium erstmal kein REF. Was gilt es zu beachten, damit die Tür nicht vollends zufällt?

  • Hallo,

    wie ihr meinem jüngsten Beitrag im Sub-Forum "Studium" bei "Charlie25" entnehmen könnt, bin ich mittlerweile nach fast doppelt so langer Studierzeit mit dem Lehramtsstudium fertig. Einen Grund für die verzögerte Dauer sehe ich in meiner seit Anfang an vorherrschenden Unsicherheit und den Selbstzweifel, ob das Lehramtsstudium überhaupt der richtige Weg für mich sein würde. Aber wie das nun mal so ist: trotz Zweifel und Unsicherheiten hab ich mich halt Semester für Semester durch"studiert" und das notenmäßig sogar über dem Durchschnitt, nämlich im oberen 1,x-Bereich. Abgebrochen habe ich nicht, weil ich erstens nicht wusste, was ich sonst machen sollte, zudem hatte sich mit dem Studieren eine Art Alltag und Regelmäßigkeit eingestellt, was ich dann halt erstmal so hinplätschern ließ.


    Im Rückblick vielleicht nicht die weiseste Entscheidung, aber ich wollte zumindest mal den Uni-Abschluss mitnehmen. Wer weiß, wofür er nicht mal noch gut sein würde. Ich habe zwischendurch vom alten Staatsexamen-Studiengang auf das neue Bachelor/Master-System gewechselt, weil ich mich mit einem Master-of-Education-Abschluss breitgefächerter aufgestellt sah als mit dem ollen Staatsexamen, was ja nicht mal ein akademischer Hochschulabschluss darstellt und im Ausland weiß man mit Staatsexamen eh nix anzufangen.


    Durch den Master-of-Education-Abschluss hab ich es nun auch zu verdanken, dass ich jetzt eine Vollzeitstelle im sozialpädagogischen Bereich gefunden habe. In einem Internat mit inkludierter öffentlicher Schule drin. Könnte dort also sogar irgendwann das REF machen. Vorerst arbeite ich dort aber nicht als Lehrkraft in der Schule, sondern als Internatspädagoge. Also erst mittags, wenn die Jugendlichen von der internen Schule auf ihre Heimgruppen kommen.


    Ich war bereits fürs REF angemeldet, was in meinem Bundesland BAWÜ gestern (10.01.) losgegangen wäre, sprich die Vereidigung und alles. Hab mich dann aber aufgrund dieser Stelle dann im Herbst abgemeldet, bzw. die Bewerbung zurückgezogen. Hier nun direkt ein paar organisatorische/rechtliche Fragen:


    1.) Ich habe Tonnen von Telefonaten mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe geführt und immer versicherte man mir, dass ein Rückzug der Bewerbung, sofern ich dies noch VOR der Vereidigung am 10.01.22 tue, keinerlei negative Konsequenzen für mich oder für zukünftige Bewerbungen hätte. Nun hab ich aber Gerüchte von einigen KommilionInnen gehört, die felsenfest von anderen Seminarstandorten gehört haben wollen, dass ein Rückzug der Bewerbung so wie ich es gemacht habe, bereits als Abbruch des REFS bzw. als nicht erfolgreich abgelegtes REF gewertet würde und ich somit quasi jetzt nur noch 1 weiteren Versuch hätte. Dies deckt sich aber definitiv nicht mit den Infos, die ich vom Regierungspräsidium KA telefonisch erhalten habe.


    Frage: ist es nun problematisch, dass ich meine Bewerbung noch lange VOR dem Tag der Vereidigung (10.01.) zurückgezogen habe? Oder kann ich den Infos von KA trauen?


    2.) Ich werde im Mai 32. Von KommilitonInnen, die bereits im REF sind, kriege ich immer wieder zu hören, ich sollte ja nicht zu lange warten mit dem Angehen des REFs, denn ich müsse bedenken, dass in BaWü die Höchstgrenze für eine Verbeamtung bei 42 liegt und von dieser Zahl müsste ich erstmal 1,5 Jahre REF abziehen und dann mindestens nochmal 3 Jahre, denn es sei ja längst nicht gesagt, dass ich direkt im Anschluss an das REF eine Stelle mit Aussicht auf Verbeamtung bekäme. Bei meinen nicht-gefragten Allerweltsfächern (Englisch/Deutsch) müsste ich mich ohnehin erstmal je nach Abschlussnote auf Vertretungsunterricht einstellen. Somit wären wir also schon bei knapp 5 Jahren, die man von den 42 abziehen müsste. Wären wir also bei 37 Jahren Höchstalter und auch das sei sportlich, denn dann müsste alles direkt reibungslos ohne Probleme flutschen und direkt nach dem REF eine Stelle mit Verbeamtung winken.


    Da ich jetzt erstmal mindestens 1 oder auch 2 Jahre in dem Sozialpädagogischen Beruf arbeiten will/werde, werde ich das REF also sicherlich nicht vor 34 oder 35 Jahren angehen. Eventuell auch erst später. Ich gelange also schon gefährlich nahe an die Grenze von 35-37 Jahren REF-Einstieg, wo dann aber wirklich alles ohne Verzögerung flutschen müsste, um dann noch bis 42 eine Verbeamtung sicher zu haben.


    Wie seht ihr das? Stimmt es, was mir hier gesagt wurde, oder ist das alles zu hysterisch? Wie wahrscheinlich ist es, nach Ende des REFs direkt eine Stelle für eine Verbeamtung zu bekommen und diese dauert ja dann auch nochmal mindestens 3 Jahre, oder?


    3.) Man hat zwischen Beendigung der UNI und Beginn des REFS 4 Jahre Zeit. Lässt man mehr als 4 Jahre verstreichen, muss man anscheinend erst nochmal eine zusätzliche Prüfung ablegen, um zu beweisen, dass man die Inhalte seiner studierten Fächer noch drauf hat. Weiß da einer was zu so einer Prüfung? Ist das eher nur ne Formsache, oder ist die eher mit einer Staatsexamen-Abschlussprüfung zu vergleichen, auf die man sich ordentlich und viel vorbereiten muss?


    So langsam kommen mir Zweifel, dass die REF-Geschichte überhaupt noch ordentlich hinhauen wird bei mir. Ich weiß nur, ich kann jetzt direkt nach der Uni einfach noch NICHT ins Ref. Ich brauch jetzt erstmal Abstand und muss was anderes machen. Ich würde jetzt nicht durchs Ref kommen. Auch psychisch/gesundheitlich nicht.


    4.) Wenn es mit der Verbeamtung nicht mehr hinhauen würde zeitlich - gäbe es eine Möglichkeit, in einem Bundesland, das keine Altersgrenze hat, das REF zu machen, dort dann verbeamtet zu werden und danach dann wieder nach BAWÜ zu wechseln, oder hängt man in dem Bundesland, wo man REF und Verbeamtung hat, erstmal fest?


    Dies wären mal so die wichtigsten Fragen...

    Vielen Dank

    • Offizieller Beitrag

    2.) Ich werde im Mai 32. Von KommilitonInnen, die bereits im REF sind, kriege ich immer wieder zu hören, ich sollte ja nicht zu lange warten mit dem Angehen des REFs, denn ich müsse bedenken, dass in BaWü die Höchstgrenze für eine Verbeamtung bei 42 liegt und von dieser Zahl müsste ich erstmal 1,5 Jahre REF abziehen und dann mindestens nochmal 3 Jahre, denn es sei ja längst nicht gesagt, dass ich direkt im Anschluss an das REF eine Stelle mit Aussicht auf Verbeamtung bekäme. Bei meinen nicht-gefragten Allerweltsfächern (Englisch/Deutsch) müsste ich mich ohnehin erstmal je nach Abschlussnote auf Vertretungsunterricht einstellen. Somit wären wir also schon bei knapp 5 Jahren, die man von den 42 abziehen müsste. Wären wir also bei 37 Jahren Höchstalter und auch das sei sportlich, denn dann müsste alles direkt reibungslos ohne Probleme flutschen und direkt nach dem REF eine Stelle mit Verbeamtung winken.

    Du musst vor der Verbeamtung auf PROBE, nicht Lebenszeit die Altersgrenze erreichen. Also keine 3 Jahre Spanne.


    3.) Man hat zwischen Beendigung der UNI und Beginn des REFS 4 Jahre Zeit. Lässt man mehr als 4 Jahre verstreichen, muss man anscheinend erst nochmal eine zusätzliche Prüfung ablegen, um zu beweisen, dass man die Inhalte seiner studierten Fächer noch drauf hat. Weiß da einer was zu so einer Prüfung? Ist das eher nur ne Formsache, oder ist die eher mit einer Staatsexamen-Abschlussprüfung zu vergleichen, auf die man sich ordentlich und viel vorbereiten muss?


    So langsam kommen mir Zweifel, dass die REF-Geschichte überhaupt noch ordentlich hinhauen wird bei mir. Ich weiß nur, ich kann jetzt direkt nach der Uni einfach noch NICHT ins Ref. Ich brauch jetzt erstmal Abstand und muss was anderes machen. Ich würde jetzt nicht durchs Ref kommen. Auch psychisch/gesundheitlich nicht.

    Ich hatte auch 4 Jahre, in meinem Bundesland gab es eh keine Prüfung aber ehrlich: schon alleine, weil man dann in die Schule geht, will man auf dem Stand bleiben / wieder kommen. Diese Prüfung ist wirklich kein großes Ding, da gab es schon mehrmals Threads dazu.


    4.) Wenn es mit der Verbeamtung nicht mehr hinhauen würde zeitlich - gäbe es eine Möglichkeit, in einem Bundesland, das keine Altersgrenze hat, das REF zu machen, dort dann verbeamtet zu werden und danach dann wieder nach BAWÜ zu wechseln, oder hängt man in dem Bundesland, wo man REF und Verbeamtung hat, erstmal fest?


    Dies wären mal so die wichtigsten Fragen...

    Vielen Dank

    Wenn du dann mit Verbeamtung in der Tasche mit 50 nach BaWü zurückwillst (Ländertauschverfahren zb), spielt es keine Rolle, WANN du ursprünglich verbeamtet wurdest.


    Nimm dir den Druck weg, du hast jetzt die richtige Entscheidung getroffen. Ich vermute, dass du es bald in deinem Job sehen wirst. Viel Spass dabei!

  • 1.) Ich habe Tonnen von Telefonaten mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe geführt und immer versicherte man mir, dass ein Rückzug der Bewerbung, sofern ich dies noch VOR der Vereidigung am 10.01.22 tue, keinerlei negative Konsequenzen für mich oder für zukünftige Bewerbungen hätte. Nun hab ich aber Gerüchte von einigen KommilionInnen gehört, die felsenfest von anderen Seminarstandorten gehört haben wollen, dass ein Rückzug der Bewerbung so wie ich es gemacht habe, bereits als Abbruch des REFS bzw. als nicht erfolgreich abgelegtes REF gewertet würde und ich somit quasi jetzt nur noch 1 weiteren Versuch hätte. Dies deckt sich aber definitiv nicht mit den Infos, die ich vom Regierungspräsidium KA telefonisch erhalten habe.


    Frage: ist es nun problematisch, dass ich meine Bewerbung noch lange VOR dem Tag der Vereidigung (10.01.) zurückgezogen habe? Oder kann ich den Infos von KA trauen?

    Zu den restlichen Fragen hat Chili ja schon etwas geschrieben gehabt, deshalb nur noch dazu mein Senf: Ja, das RP weiß wovon es spricht, während deine Kommiltonen nur "ich habe gehört"-Worst case-Geschichten und Gerüchte wiedergeben, ohne sich die Mühe gemacht zu haben, deren Wahrheitsgehalt zu prüfen.

    Du hast dein Ref noch gar nicht angetreten, insofern ist das natürlich auch kein Fehlversuch.


    Wenn dir das nächste Mal jemand so einen Bären aufbinden will, den er oder sie womöglich sogar für die Wahrheit hält, bitte diese Menschen einfach um ihre Quellen und sag ihnen freundlich, dass sie sicherlich ihre Geschichte auf Herz und Nieren geprüft hätten VOR der Weitergabe, um nicht einfach nur die drölfzigste Referendariatshorrorgeschichte genüsslich verbreiten zu können, die Hand und Fuß entbehrt. Halloween ist schließlich erst wieder am 31.Oktober... Zumindest dem einen oder anderen wird dann vielleicht klar, dass man im Studium erlernte Kompetenzen auch an anderer Stelle im Leben aktiv einsetzen darf, selbst wenn es dafür keine Noten gibt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Eine klitzekleine Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen: "Ref" steht kurz für "Referendariat". Deshslb eben "Ref" und nicht "REF". Wobei das als Akronym vielleicht durchaus passend wäre. "Richtig eklige Fase" oder so.



  • zu 1: du kannst dem RP Kalrsruhe trauen. Du wurdest noch nicht vereidigt und hast deinen Dienst noch nicht angetreten.

    zu 2: stimme dem Vorredner zu.

    zu 3: das kommt auf die Fachleiter an, die dich prüfen. Es kann eine Prüfung mit Fachinhalten auf Abi-Niveau sein und es kann eine Prüfung auf Stattsexamenniveau sein, jedoch nicht so breit gefächert sondern eher die Oberstufenthemen auf vertieftem Uni-Niveau - Themen, die der Fachleiter selbst aus dem FF drauf hat - aber unterschätze da die Fachleiter nicht. Bei den Staatsexamensprüfungen waren die auch Beisitzer und dementsprechend mit einigen Themengebieten vertieft vertraut. - Die Infos gelten für Bawü Naturwissenschaften. Die Fächer D und E funktionieren ja etwas anders. Ob du da Leselisten etc benötigst und auf welche Themen du dich vorbereiten musst, wirst du im Vorfeld per Email mit deinen Fachleitern abklären. Schlussendlich solltest du fachlich schon "fit" sein. Es ist kein "zweites Uni-Staatsexamen" aber 2-4 Wochen lernen, die Uni Ordner nochmal rausholen etc, würd ich schon. Es gibt im Übrigen keine Noten, nur bestanden oder nicht bestanden. Aber man möchte bei seinem zukünftigen Fachleiter auch keinen fachlich schlechten Eindruck hinterlassen...

    zu 4: keine Ahnung, aber die Altersgrenze wird dich so eh nicht tangieren.

  • Du musst vor der Verbeamtung auf PROBE, nicht Lebenszeit die Altersgrenze erreichen. Also keine 3 Jahre Spanne.

    Hierzu nur noch einmal eine Verständnisfrage: ich muss dann aber nach Beendigung des Refs auch erst einmal eine Schule finden, die mich dann "auf Probe" einstellt, richtig? Oder macht das dann hypothetisch jede Schule? Wenn ich mit D / E erstmal nur Vertretungsstellen fände, liefe das dann aber sicherlich nicht unter Verbeamtung auf Probe, oder? Also sollte ich da dann für den worst case trotzdem noch etwas zeitlichen Puffer einplanen und nicht erst mit 40 das Ref antreten (wobei so lange zu warten ich dann eh nicht vorhatte...).

  • Moin,


    entschuldige die Zwischenfrage bzgl. der Verbeamtung und des Höchstalters: Wenn jetzt wie in deinem Fall die Höchstgrenze 42 ist, bedeutet es dann, dass man bis dahin mit der Verbeamtung durch sein muss (also seine Urkunde hat)? Oder heißt es auch, dass man z.B. mit 41 eine Planstelle mit Aussicht auf Verbeamtung ergattert (also dann erstmal Beamter auf Probe(?) ist), dann die üblichen 2-3 Jahre sich "beweist" und anschließend verbeamtet wird, auch wenn man dann über 42 ist, die Stelle aber vorher angetreten ist?


    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    es geht um den Tag, wo du auf Probe verbeamtet bist. Also der ERSTE Tag deiner Planstelle. Das Ref ist "auf WIderruf", das heißt, es zählt nicht.
    Vertretungsstellen gehören nicht zur Planstelle. Es zählt NUR die Planstelle. Aber dann nicht die Probezeit. Wenn du am ersten Tag die Voraussetzung erfüllst (und davon ist eben eine das Alter), dann wirst du verbeamtet.

  • Ich habe zwischendurch vom alten Staatsexamen-Studiengang auf das neue Bachelor/Master-System gewechselt,

    Wie lange studierst du schon? Das ist doch schon fast 10 Jahre her?

    ... ich kann jetzt direkt nach der Uni einfach noch NICHT ins Ref. Ich brauch jetzt erstmal Abstand und muss was anderes machen. Ich würde jetzt nicht durchs Ref kommen. Auch psychisch/gesundheitlich nicht.

    Ehrlich gesagt frage ich mich, ob du in der Zwischenzeit nicht besser eine Therapie machen willst und dann entscheiden: Lehramt definitiv ja oder umsatteln. Auszurechnen, bis wann du das Referendariat absolviert haben musst, um gerade noch in die Verbeamtung zu rutschen, finde ich keinen guten Plan. Das Referendariat ist bloß eine Phase von 1-2 Jahren, danach fängt das Berufsleben als Lehrkraft erst an. Du zweifelt seit Studienbehinn, ob der Beruf etwas für dich ist. Du solltest in deinem eigenen Interesse ein klares Ja oder Nein finden, sonst wirst du meiner Meinung nach in dem Job nicht alt.

  • Hierzu nur noch einmal eine Verständnisfrage: ich muss dann aber nach Beendigung des Refs auch erst einmal eine Schule finden, die mich dann "auf Probe" einstellt, richtig? Oder macht das dann hypothetisch jede Schule? Wenn ich mit D / E erstmal nur Vertretungsstellen fände, liefe das dann aber sicherlich nicht unter Verbeamtung auf Probe, oder? Also sollte ich da dann für den worst case trotzdem noch etwas zeitlichen Puffer einplanen und nicht erst mit 40 das Ref antreten (wobei so lange zu warten ich dann eh nicht vorhatte...).

    Verbeamtung auf Probe bedeutet, dass du eine Planstelle ergattern konntest, und gerade nicht nur eine Vertretungsstelle hast. Wenn zu zeitlichen Puffer einplanen magst machst du das, man kann aber auch ohne verbeamtet zu sein eine Planstelle haben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Moin,


    entschuldige die Zwischenfrage bzgl. der Verbeamtung und des Höchstalters: Wenn jetzt wie in deinem Fall die Höchstgrenze 42 ist, bedeutet es dann, dann man bis dahin mit der Verbeamtung durch sein muss (also seine Urkunde hat)? Oder heißt es auch, dass man z.B. mit 41 eine Planstelle mit Aussicht auf Verbeamtung ergattert (also dann erstmal Beamter auf Probe(?) ist), dann die üblichen 2-3 Jahre sich "beweist" und anschließend verbeamtet wird, auch wenn man dann über 42 ist, die Stelle aber vorher angetreten ist?


    Grüße

    Bin 42, war nicht Wehr-oder Zivildienstleistende, habe keine Erziehungs- oder Pflegezeiten vorzuweisen und habe dennoch anstelle einer Direktentlassung aus der Probezeit samt Frühberentung die Besoldung für den kompletten Jänner erhalten.


    Option A: Das LBV pennt. (Selbstredend und prinzipiell.)

    Option B: Die wissen, dass 42 die Antwort auf alles ist und wollen mich jetzt erst recht nicht mehr missen

    Option C: Das Beamtenrecht erfordert lediglich, dass ich die Altersgrenze zu Beginn der Verbeamtung auf Probe einhalte, nicht aber auch noch zur Lebenszeitverbeamtung.


    Ich bin übrigens für B. :essen:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • es geht um den Tag, wo du auf Probe verbeamtet bist. Also der ERSTE Tag deiner Planstelle. Das Ref ist "auf WIderruf", das heißt, es zählt nicht.
    Vertretungsstellen gehören nicht zur Planstelle. Es zählt NUR die Planstelle. Aber dann nicht die Probezeit. Wenn du am ersten Tag die Voraussetzung erfüllst (und davon ist eben eine das Alter), dann wirst du verbeamtet.

    Besten Dank. Hattest es ja oben schon geschrieben, hab es aber übersehen.

  • Dankeschön chili. :)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ehrlich gesagt frage ich mich, ob du in der Zwischenzeit nicht besser eine Therapie machen willst und dann entscheiden:


    Lehramt definitiv ja oder umsatteln. Auszurechnen, bis wann du das Referendariat absolviert haben musst, um gerade noch in die Verbeamtung zu rutschen, finde ich keinen guten Plan. Das Referendariat ist bloß eine Phase von 1-2 Jahren, danach fängt das Berufsleben als Lehrkraft erst an. Du zweifelt seit Studienbehinn, ob der Beruf etwas für dich ist. Du solltest in deinem eigenen Interesse ein klares Ja oder Nein finden, sonst wirst du meiner Meinung nach in dem Job nicht alt.


    Das eine hat zwar mit dem anderen nichts zu tun, aber:


    erstens sehe ich mich jetzt nicht unbedingt gesundheitlich schon so am Boden, dass ich jetzt eine (womöglich) sogar schon stationäre Behandlung bräuchte. Allenfalls könnten hier privat bezahlte Online-Sitzungen ausreichen (man muss da ja auch dann an die Verbeamtung denken; da knall ich mir jetzt natürlich keine aktenkundigen Therapien noch rein. Wenn dann Privatzahlung ohne Einreichung).


    Zweitens müsste so eine Therapie wenn dann eh nebenher laufen, aber nicht exklusiv: ich kann schließlich nach dem Studium jetzt auch nicht von Luft und Liebe leben. Eine Vollzeitstelle muss jetzt also so oder so her, egal, ob dann da nebenher noch was therapeutisches läuft oder nicht.


    Dass ich in meinem eigenen Interesse ein klares Ja oder Nein finden muss, ist mir bewusst. Das liegt auf der Hand. Dieses klare Ja oder Nein finde ich aber nicht, indem ich mich jetzt direkt nach der Uni vorschnell ins Ref stürze und dann nach 4 Wochen direkt selber hinschmeiße, weil mir alles zu viel wird. Es gab einen Grund, warum ich das Ref jetzt nicht direkt angehen kann und will und zwar will ich mir das Ref jetzt nicht vorschnell versauen, indem ich jetzt sage: Augen zu und durch, wird schon irgendwie werden.


    Mein Bauchgefühl sagt mir nämlich, dass es in der aktuellen Situation und Lage alles andere als "schon irgendwie" werden wird. Deswegen will ich die Ref-Geschichte angehen, wenn ich denke, dass ich gut aufgestellt und bereit dafür bin. Wann auch immer das dann sein wird.


    Vielleicht muss ich jetzt erstmal ne Weile was ganz anderes sehen. Weg von Lernen und Pauken und von sonstigen Lehramtsinhalten an der Uni und einfach mal anfangen zu leben.

    • Offizieller Beitrag

    ich sehe zwar nicht unbedingt Therapiebedarf, sondern einfach, dass du jetzt endlich dem Job nachgehen wirst, den du willst und nicht mehr dem, den du dachtest, nachgehen zu müssen, aber Therapien sind nicht alle stationär.
    Vielleicht würde auch ein Coaching (ist ja keine Therapie) ausreichen, in dem du dich über deine beruflichen Ziele klar wirst. In jeder Stadt findest du Berater*innen und kostengünstig geht es manchmal auch: Berater*innen in Ausbildung machen es kostenlos oder günstig. So eine Beratung ist nach 2-3 Sitzungen abgeschlossen.

  • verstehe ich dich richtig. Du hast doppelt so lange für dein Studium gebraucht, wie es die Regelstudienzeit vorsieht. (Hast also im Schnitt nur den Halben workload eines "normalen" Studenten gemacht) willst das Referendariat aber erstmal nicht machen, weil du Angst hast, dass es dir zuviel wird?

    Weiterhin haderst du mit dir selbst, ob der Beruf überhaupt was für dich ist. Darüberhinaus scheint dich die Verbeamtung am Beruf noch am meisten zu Interessieren.


    Ich weiß nicht... meine Kristalkugel leuchtet aktuell knallrot!


    Meine Empfehlung. Schau dich lieber nach alternativen Berufen mit deinen Studienfächern um.


    1) Deine Belastbarkeit scheint nicht die größte zu sein. Denn ich behaupte mal, dass eine Vollzeitstelle mindestens genauso belastetend (wenn auch in anderer Form) ist wie das Ref und/oder ein Studium in Regelstudienzeit.


    2) Die "Langzeitmotivation" für den Beruf seh ich nicht wirklich. DU musst dass ganze noch knapp 30 Jahre lang machen. Und auch wenn es sicherlich Personen gibt, die "glücklich" werden mit "sicheren und 'gut' bezahlten job", so sind es sicherlich Minderheiten.

  • Dann bin ich mir gerade aber nicht sicher, weshalb du das Referendariat schieben willst. Also was du damit erreichen willst. Es wird ja nicht leichter, nur weil man zwischendurch eine Pause gemacht hat. Und insbesonder aufgrund deiner Unsicherheit, ob der Job was für dich ist, würde ich es direkt im Anschluss machen. Falls es nichts für dich ist, hast du wenigstens Gewissheit und kannst dich anderweitig umorientieren. Andere Behörden haben auch Altersgrenzen, was die Verbeamtung angeht. (Sofern solche Stellen für dich in Betracht kommen).

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