Alte Lehrbücher (1945-1989) Ma, Phy, Astro, Che, Bio

  • Hallo @alpha, ich bin wirklich dermaßen begeistert von deiner Büchersammlung, die du kostenfrei auf deiner Homepage zur Verfügung stellst und danke dir recht herzlich dafür. Du hast eine Spende von mir erhalten. :top: Gruß

  • Hallo @alpha, ich bin wirklich dermaßen begeistert von deiner Büchersammlung, die du kostenfrei auf deiner Homepage zur Verfügung stellst und danke dir recht herzlich dafür. Du hast eine Spende von mir erhalten. :top: Gruß

    Danke. Ich melde mich direkt unter "Konversationen" bei dir.

    LG Steffen

  • Ich habe in meinen ersten Dienstjahren Leitungsvorgänge in Gasen noch mit schönen Röhren vorgeführt. Das "lustige" Leuchten (Röntgenstrahlung) störte keinen. Heute gibt es im Unterricht das Thema gar nicht mehr.

    Ebenso hatten wir wirkliche radioaktive Strahler aus "alten Beständen", darunter einen "Stein", der aus dem Uranabbau in Joachimsthal (Jachymov) stammte. Da hatte das Zählrohr noch etwas zu tun.

    In meiner eigenen Schulzeit experimentierte mein Physiklehrer vor der ganzen Klasse mit Brom(!) zur Veranschaulichung der Brownschen Bewegung. So etwas, wie eine Abzugshaube, gab es nicht.

    Das kenne ich aus eigener Schulzeit auch noch. Die Bromflasche wurde bei uns allerdings im Chemieunterricht herumgereicht, soweit ich mich erinnere.


    Solche Experiment haben, soweit ich mich erinnere und im Rückblick, bei mir zu einem starken Interesse an Natuwissenschaftn beigetragen. Ich finde es schade, dass es sowas nicht mehr gibt.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Wir haben es auch ohne Brom lustig:




    Die Bromflasche "herumzureichen" ist übrigens strafbar. Im Schweizer Chemikaliengesetz heisst es dazu:


    7. Kapitel: Strafbestimmungen

    Absatz 3: Mit Gefängnis oder mit Busse wird bestraft, wer vorsätzlich:

    [...]

    b. die Sorgfaltspflicht beim Umgang mit gefährlichen Stoffen oder Zubereitungen verletzt und dadurch wissentlich das Leben oder die Gesundheit anderer Menschen gefährdet.

    [...]

    g. gefährliche Stoffe oder Zubereitungen an Unberechtigte abgibt.

    Absatz 4: Die Strafe ist Gefängnis bis zu fünf Jahren oder Busse bis zu 100000 Franken, wenn durch Vergehen nach Absatz 3 Menschen in schwere Gefahr gebracht werden.


    Ich bin mir sicher, dass in der deutschen Gesetzgebung Ähnliches zu finden ist. Sorry, ich will eigentlich nicht den schönen Thread vermiesen, aber sowas wie Beitrag #24 kann ich als Lehrperson für Chemie und Physik mit der entsprechenden Verantwortung nicht unkommentiert stehenlassen.

  • Ich war 1971 (für die meisten hier also kurz nach dem Krieg ;)) in der 6.Klasse. Schon damals war die Benutzung von Brom im Unterricht verboten.

    Warum mein Physiklehrer es dennoch tat, weiß ich nicht. Er war, in meiner Erinnerung, ein bisschen wie Professor Bömmel, nur nicht so liebenswert.

  • Nicht dass ich es für geboten halte, damit zu hantieren - bin keine Chemikerin - aber Brom ist doch nicht verboten?

    In der RiSU wird sogar beschrieben, wie man verschüttetes Brom handzuhaben hat.

  • Da hast du recht, der Umgang ist mir als Lehrperson mit entsprechender Ausbildung nicht verboten. Das Herumreichen der Bromflasche aber sehr wohl, siehe oben. In die Verlegenheit käme ich aber gar nicht, wir haben schon lange kein elementares Brom mehr in der Sammlung. Explizites Verwendungsverbot haben wir insgesamt nur für sehr wenige Stoffe. Benzol und 48%-ige Flusssäure z. B.

  • Wir haben Brom (50 ml in ca. 10 Jahren, ich habe vor kurzem nachbestellt, das Paket kam per Post, aber extrem gut verpackt), aber natürlich nehmen nur wir Chemiekollegen es in die Hand für wenige Versuche, deshalb reicht es so lange. Ich selbst verwende es nur in einem Chemieraum (ich tausche den Raum, falls ich im anderen bin), weil der Abzug dort auch von hinten aus der Sammlung bedienbar ist und direkt neben dem Giftschrank liegt. Die Flasche wird also keinen Meter getragen und ist nie im Raum mit den Schülern (der Abzug zur Schülerseite ist die ganze Zeit geschlossen, das Fenster in der Sammlung geöffnet).


    Aber die Alternativen z. B. Bromat/Bromid usw. sind noch problematischer. Man muss wissen, was die Gefahr ist und mehrere Sicherheiten zusätzlich einbauen.


    Bei uns gibt es einige Chemikalien, die an Schulen komplett verboten sind (vor allem KMR-Stoffe). Brom ist für Lehrerdemoversuche zulässig.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich präsentiere:


    Alle 138 Bände der "Mathematischen Schülerbücherei" der DDR der Jahre 1965 bis 1990


    liegen als mit LaTex abgeschriebene PDF-Dateien vor.


    Aus den etwas mehr als 20000 Buchseiten wurden 13900 LaTex-Seiten (12pt, a4paper) mit einem Gesamtumfang von 380 MByte. Die Abbildungen wurden meistens aus dem Original übernommen.

    Alle Texte haben eine ähnliche Gestaltung und sind für das Lesen am PC oder auf dem Tablet gut geeignet.


    Das Schöne an dieser Bücherei ist, dass man für alle Altersstufen etwas findet, beginnend ab der Grundschule bis zum Abitur und auch darüber hinaus.

    Das Abschreiben hat Spaß gemacht und ich konnte Vergessenes wieder reaktivieren und Neues lernen. Neben dem Stolz auf das Erreichte bin ich aber auch erleichtert, es geschafft zu haben.


    Viel Spaß mit den Büchern.

  • Klasse! Danke!

    Darf ich mal fragen wie es beim Abschreiben abgelaufen ist?

    a) Wenn du Rechtschreibfehler gefunden hast, dann hast du die vermultich verbessert, oder?

    b) Was hast du (oder hättest du) gemacht, wenn du einen sachlichen Fehler gefunden hast? Verbessert oder gelassen? Und wie oft kam das ungefähr vor?

  • Klasse! Danke!

    Darf ich mal fragen wie es beim Abschreiben abgelaufen ist?

    a) Wenn du Rechtschreibfehler gefunden hast, dann hast du die vermultich verbessert, oder?

    b) Was hast du (oder hättest du) gemacht, wenn du einen sachlichen Fehler gefunden hast? Verbessert oder gelassen? Und wie oft kam das ungefähr vor?

    Rechtschreibfehler habe ich korrigiert und auch die damals gültige Rechtschreibung an die heutige weitgehend angepasst.

    Inhaltliche Fehler sind mir in wenigen Büchern aufgefallen. Z.B. waren Exponenten vertauscht, Indizes falsch, manchmal auch Variablen vertauscht, sehr selten Formeln fehlerhaft.


    Insgesamt waren es vielleicht 10-20 Druck- oder Inhaltsfehler. Auf 20000 Seiten ist das nicht viel. Ich habe in den deutlichen Fällen dann eine Fußnote gesetzt und auf die Änderung hingewiesen. Wenn z.B. statt einem "i" ein "j" als Index stand, habe ich es einfach geändert.


    Bei einigen Themen wie Differentialgeometrie oder Lebesguesche Integrale habe ich die Finger von Änderungen gelassen. Da bin ich nicht genug im Stoff.

    Insgesamt waren evtl. Druckfehler aber kein Thema. Ich habe viel mehr die Befürchtung, dass mir einige neue Fehler "hineingerutscht" sind, trotz mehrfacher Kontrolle. Ich hoffe, es hält sich in Grenzen.


    Problematisch waren auch andere Dinge. Z.B. in der Nr. 123 "Wunder der Rechenkunst" ist ein Teil in alter deutscher Frakturschrift. Die Ligaturen und die komischen Regeln für die unterschiedlichen "s" waren stressig. Manchmal musste ich auch Abbildungen neu zeichnen, da sie im Original mit Text überlagert sind.


    Dennoch waren das alles lösbare Schwierigkeiten. Ich denke, dass das Ergebnis gut ist.

  • Technische Chemie Unterschiede in Ost und West

    Interessant, besonders in den Oberstufe Ausgaben sind für den Bereich organische Chemie die industriellen Zusamnenhänge. Während im Westen das Erdöl die Ausgangsbasis für die meisten industriellen Synthesen in der organischen Chemie ist, hat sich der Osten auf die Kohle gestürzt und damit haben wir es im Wesentlichen mit einer Acetylen Chemie zu tun. Aus meiner Sicht könnte diese in naher Zukunft durchaus wieder interessant werden, wenn man aus geostrategischen Gründen vom Erdöl unabhängiger werden möchte oder muss.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Häh? Also Deutschland als Ganzes ist doch DAS Kohle-Land schlechthin. Fischer und Tropsch etc. Acetylenchemie war in meiner Heimat in Südostbayern in den 1980ern und 90ern der ganz heisse Scheiss. Dass wir es damit auch in Zukunft noch zu tun haben werden, glaubt indes nur Volker Wissing. Wenn man es thermodynamisch durchrechnet, ist der Fall mehr als klar, dass nicht.

  • Wenn man es thermodynamisch durchrechnet

    Ich kenne diesen Wirsing nicht persönlich, aber das traue ich ihm nicht zu.

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