Das Dilemma namens neue Heizung

  • Das mit dem Filter meinst du nicht ernst oder? Diese Debatte erinnert mich an den Kopflosen Atomausstieg, kein Wunder dass wir solche Probleme mit unsere Energieversorgung bekommen haben.

    Doch! Nur der Reinstraum ist die noch mögliche Lebensumgebung für uns Menschen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Verstehe ich das eigentlich richtig, dass Habeck nun ab 2024 (vorher 2025, was schon lustig genug war) den Einbau neuer Gasheizungen komplett verbieten will, auch in EFHs im Zusammenhang mit Solarthermie und/oder mit Vorbereitung für Wasserstoff?


    Das würde den Run auf Gasheizungen erklären. Ich habe das bislang so gelesen, dass nur stinknormale Gasheizungen (ohne Vorbereitungen für PV/ST und ohne doe Möglichkeit, auf Wasserstoff umzustellen) verboten werden sollen.


    Wenn das der Fall ist, dann dürfen sich ja bald etliche Millionen Hausbesitzer in Bestandsbauten auf Kosten in der Höhe um die 100000 Euro freuen, um ihre Häuser WP-tauglich zu gestalten. Jippieh...

  • Ich würde auch zu Gas in Verbindung mit Solarthermie gehen. Das haben wir ebenfalls vor drei Jahren so gemacht (allerdings im sehr gut gedämmten Neubau). Die Anschaffungskosten waren sehr niedrig, von Mai bis Oktober ist die Gasheizung quasi nie an (1.000 Liter Pufferspeicher an der Solarthermie) und die Unterhaltskosten liegen trotz der gestiegenen Gaspreise bei 75 € im Monat für 190 qm Haus. Selbst wenn neue Gasheizungen demnächst verboten werden, hast du erstmal eine Anlage, die 20 Jahre hält.


    Alle Nachbarn, die Wärmepumpe haben, beschweren sich heute sowohl über die hohen Koste der Anschaffung, als auch über die hohen Kosten im Unterhalt.


    Zum ökologischen Aspekt: Durch den niedrigen Verbrauch reduziert sich meiner Meinung nach das ökologische Problem in großen Teilen. Wenn ich im Jahr nur 3000 KM Auto fahren würde, würde mein Benziner ja auch nicht all zu viel an Abgas erzeugen. Hinzu kommt, dass Gas ja relativ sauber verbrennt.


    Das Problem bei einer Wärmepumpe wäre bei euch wahrscheinlich, dass ihr recht hohe Peak-Leistungen abverlangen müsstet. Euer Haus ist recht alt und auch mit viel Modernisierung kommt man nicht auf KFW 40 Standard. Eine Alternative zu Pellets könnte noch eine Stückholz-Heizung (Holzvergaser) sein, wobei ihr da Lagerplatz für das viele Holz braucht und der Kessel manuell beschickt werden muss. Holz verbrennt dann zwar CO2-neutral, produziert aber eben auch Feinstaub.

  • So, die unabhängige Beraterin von der Verbraucherzentrale war bei uns und das Ergebnis ist ernüchternd:


    Wärmepumpe = "absoluter Quatsch, es sei denn, Sie sind bereit und vor allem finanziell in der Lage, um die 120000 Euro für eine Fassadendämmung, neue Fenster, neue Heizungen, neue Gesamtanlage ...zu bezahlen." (ziemlich wörtliches Zitat). Ich gebe zu, ich hatte es befürchtet, hatte aber insgeheim immernoch auf die neusten Wärmepumpengenerationen mit höheren Vorlauftemperaturen gehofft. Ihre Meinung dazu: "Eine höhere Vorlauftemperatur bedeutet immer auch ein konstant deutlich höherer Energie- , also Stromverbrauch. Kombiniert mit den Intsallationskosten und den immernoch notwendigen Sanierungsmaßnahmen, wird sich das nicht rechnen."


    Wir wohnen hier seit zwei Jahren, unser Hauskredit läuft noch acht Jahre, dann werden wir den Rest hoffentlich als dicken Batzen einmal zahlen und gut ist. Mit anderen Worten: Wir haben bereits einen laufenden Kredit mit Abzahlrate, mal eben noch einen weiteren aufnehmen kommt nicht wirklich in Frage.


    Pelletheizung = räumlich nicht möglich und aufgrund der steigenden Preise auch nicht unbedingt auf lange Sicht eine gute Wahl, gerade auch im Hinblick auf illegal abgeholzte Urwälder in den Balkanstatten und Russland, um Pellets für Deutschland zu produzieren. Es gibt bereits JETZT eine Pelletknappheit, viele Lieferanten nehmen keine Neukunden mehr an.


    Holzscheitheizung = Möglich und Anschaffung mäßig teuer, ABER man braucht steten Zugang zu sehr viel Holz und vor allem muss man recht viel daheim sein, denn man muss locker dreimal am Tag Holz nachlegen. Mein Kollege aus der Schule hat so eine Heizung und hat mir das bestätigt. Daher eher eine Option mit großen Bauchweh. Holz hätten wir (wenn auch sehr umständlich mit 1,5 Stunden Fahrt), aber ständig vor Ort sein um fristgerecht nachzlegen werden wir nicht schaffen.


    Gasheizung + X (Wasserstoff, Solarthermie, was auch immer): Ja. Das ist die einzige wirklich vernünftige Option für dieses Haus. Stets so auf dem offiziellen Protokoll, das gestern angekommen ist.


    Ich komme mir ja sowas von verarscht vor gerade. :D

  • Unsere läuft ja jetzt. Wir hatten kein Problem einen Pelletlieferanten zu bekommen.

    Solarthermie ist auch selbst bei dem Wetter auch eine gute Unterstützung.


    Unser Berater, der die Anträge fürs BaFin und was weiß ich nicht was alles fertig gemacht hat, sagte allerdings, dass er sich vor Anfragen aktuell nicht retten kann. Alle wollen jetzt eine neue Heizung. So viele Anrufe, dass die Mailbox andauernd voll ist.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Unsere läuft ja jetzt. Wir hatten kein Problem einen Pelletlieferanten zu bekommen.

    Solarthermie ist auch selbst bei dem Wetter auch eine gute Unterstützung.


    Unser Berater, der die Anträge fürs BaFin und was weiß ich nicht was alles fertig gemacht hat, sagte allerdings, dass er sich vor Anfragen aktuell nicht retten kann. Alle wollen jetzt eine neue Heizung. So viele Anrufe, dass die Mailbox andauernd voll ist.

    Ich hätte erwähnen sollen, dass es wohl regional echt unterschiedlich ist, sie bezog sich auf unsere Gegend hier. Gerade in etwas "ländlicheren" (ich würde jetzt nicht sagen, dass wir auf dem Dorf wohnen, aber halt auch nicht mehr im Pott) Gebieten gibt es wohl viele Lieferanten (mein Schwiegervater musste das jetzt selbst feststellen, kann seinen alten Liferanten nicht mehr nutzen), die ihre Lieferumkreise stark einschränken und/oder keine Neukunden mehr aufnehmen. Könnte mir vorstellen, dass in ländlicheren Gebieten einfach mehr Häuser vorhanden sind, die dem Platzbedarf gerecht werden, in der Stadt dürften das deutlich weniger Haushalte sein. Mich ärgert es schon, ich hatte immer mal wiede rin Richtung Pelletheizungen geschielt.


    Aber wie gesagt, so ganz überzeugt ob der Umweltschonung usw. bin ich halt auch nicht: https://www.spektrum.de/news/w…waelder-ruinieren/1396570


    Bin aber trotzdem neugierig, ab und an mal ein Update von dir zu lesen! Wieviel musstet ihr den nun insgesamt investieren?

  • Pelletofen mit Solarthermie, Pelletlager,.. kamen jetzt mit der Preissteigerung beim Verbrauchsmaterial für 350qm Wohnfläche (Doppelhaus) auf 54k.

    Für die Pellets (6t) haben wir 2,3k bezahlt.

    Aber ich bin eher wegen der Internetverbindung/ App überrascht. Die Heizung guckt sich den Wetterbericht an und wenn es wärmer werden soll, fährt sie die Heizleistung runter, oder bei Sonne geht sie nicht an, sondern wartet, bis die Sonne aufgeht,...

    Man kann 2 Tage vor Ende des Urlaubs auch mal eben die Temperatur höher stellen und so Spielereien.

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  • Moin,

    ich hole das Thema nochmal hoch.


    Wir brauchen nun auch eine neue Gasheizung. In SH ist PV als EE nicht erlaubt.


    Wärmepumpe fällt raus, also bleibt nur Solarthermie oder einen Gasanbieter mit Biogasanteil, der das bestätigt. Vattenfall hat zwar solch einen Tarif, im Kleingedruckten steht allerdings, dass es nicht dem Gesetz in BW entspricht. Dann wohl auch nicht SH.


    Hat jemand einen Tipp für mich?


    Solarthermie scheint bei unserem Wetter nicht die beste Wahl. Wir haben auch nicht so viel Sonne auf dem Dach.


    Absolut blöder Zeitpunkt.

  • Wärmepumpe fällt raus...

    Warum? Und gilt das nur für Luftwärmepumpen?

    Gilt rein elektrisch heizen mit einem Ökotarif als EE? ...und ist einigermaßen bezahlbar?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


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  • Lass dich mal beraten. Wir hatten einen Energieberater da, der uns das dann am Ende ausgerechnet hat (ok, mit den Preiserhöhungen jetzt hat er nicht gerechnet) und uns gesagt hat was wir theoretisch mit Solarthermie, PV, etc an EE bekommen könnten und wie viel Prozent wir dadurch an Gas/ Pellets/ Strom sparen könnten.

    Die Kosten für den Berater konnten wir auch über die Förderung einreichen. Und der hat sich dann auch um Anträge gekümmert.

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  • Guten Morgen,


    Eine Beratung wäre natürlich super sinnvoll, aber uns rennt die Zeit davon.

    Mit dem Defekt hatten wir nicht gerechnet. Nun auf einen Berater warten und dann auf einen passende Wärmepumpe dauert vielleicht zu lange.

    Deshalb war für uns erstmal eine neue Gasheizung die einfachste (nicht beste) Lösung.


    Liebe Grüße

  • Anstelle der Wärmepumpe und Solarthermie würde ich auch mal gucken, wie es mit Photovoltaik und elektrischem Heizstab (=„Tauchsieder“) im Wasserspeicher im Keller aussieht. Klar ist der Wirkungsgrad nicht so toll, aber der Heizstab ist günstig, so daß man die PV-Anlage wesentlich größer dimensionieren kann.


    Bei den ganzen Vorschlägen hier denke auch an die Lieferzeiten. Als im November mein Klempner unsere Gasheizung gewartet hat, meinte er nur: Wenn in diesem Winter etwas kaputt geht, kann ich den Leuten nur ein Bau-Heizgerät in die Bude stellen. Sowohl Wärmepumpen als auch Gasheizungen haben Lieferzeiten von mehreren Monaten bis zu 2 Jahren.

  • PV gilt in Sh nicht als erneuerbare Energien im Rahmen des Ewkg, da eine Umwandlung in Strom erfolgt. Das wäre sonst auch meine Idee. Empfinde ich sinniger als Solarthermie.


    Einen Keller haben wir nicht.


    Vielleicht auch einfach aussitzen. Vielleicht ändern sie es noch oder stellen fest, es ist so kaum umsetzbar, wie sie es sich vorstellen.

  • Im Kreise der Kollegen haben bei uns an der Schule alle PV-Anlagen einen angeflanschten Heizstab im Warmwasserspeicher, weil es sich wirtschaftlich nicht rechnet den Strom zu verkaufen und dafür dann Gas einkaufen zu müssen. Da „entsorgt“ man die Energie, die man in den Spitzen zuviel produziert, lieber in der Warmwasserbereitung.


    Es gibt ja inzw. auch PV-Anlagen für die reine Warmwasserbereitung. Da hat der Heizstab die Maximalleistung der Solarzellen (bzw. geringfügig größer) und wird mit der Gleichspannung direkt aus den Zellen ohne Wechselrichter und Steuerungselektronik dazwischen versorgt.

  • Unsere Solarthermie hat aber im Winter einen echt guten Dienst geleistet. War deutlich effizienter als die PV. An Sommertagen ist das Wasser gut warm geworden, aber fast gar kein Strom produziert worden. Wir haben im Herbst damit auch recht spät die Pelletheizung erst an machen müssen.

    Haben nämlich extra beides.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • PV fliegt in SH aber leider raus!


    Wäre nur zum Betreiben der Wärmepumpe, da diese alleine schon reichen würde um das Gesetz zu erfüllen.


    Die Kombi ist aber für uns nicht machbar.

    Ich verstehe gar nicht wieso du das ständig wiederholst. Ist doch egal ob irgendwas als EE gilt oder nicht. Es ist eine mögliche technische Lösung.


    PV gilt in Sh nicht als erneuerbare Energien im Rahmen des Ewkg, da eine Umwandlung in Strom erfolgt.

    Vielleicht erklärst du mal, wieso ein Bundesgesetzt in SH anders gilt als in anderen Bundesländern.

  • Kann die Pflicht zur Nutzung Erneuerbarer Energien auch durch eine PV-Anlage erfüllt werden?

    Nein. Eine PV-Anlage generiert keine Wärme, sondern Strom. Daher kann die PV-Anlage zur Erfüllung der Pflicht nicht direkt angerechnet werden. Etwas anderes gilt, wenn der Strom aus der PV-Anlage in einem Wärmeerzeuger, z.B. einer Wärmepumpe oder Stromdirektheizung, eingesetzt wird.



    https://www.schleswig-holstein…ndeKlimaschutzgesetz.html

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