Perspektive Vertretungslehrer gegenüber Seiteneinstieg

  • Hallo zusammen,


    ich wollte einmal bei Erfahrenen nachfragen welche Perspektiven/Erfahrungen als dauerhafter Vertretungslehrer gegenüber dem Seiteneinstieg im Schuldienst bestehen?


    Kurz etwas zum meiner Situation: Ich habe aktuell ein Angebot als Vertretungslehrer in der Sek 1 vorliegen und könnte auch voraussichtlich im nächsten Schuljahr den Seiteneinstieg mit Annerkennung eines Mangelfaches und den damit verbundenen zusätzlichen Fortbildungen angehen. Ich war bereits mehrere Jahre als freiberuflicher Dozent und auch in Festanstellung als Lehrer an einer Ersatzschule tätig inkl. einer absolvierten pädagogischen 2 Jährigen Weiterbildung. Da der nun zusätzliche Zeitaufwand der Fortbildungen u.a. auch wegen Entfernungen beim Seiteneinstieg für mich nicht unerheblich sind und ich perspektivisch nur in verminderter Arbeitszeit tätig sein möchte wäge ich eine Entscheidung derzeit ab ob nicht eine Tätigkeit, falls möglich als dauerhafter Vertretungslehrer gegenüber dem Seiteneinstieg eine Option wäre.


    Für Hinweise/Anregungen wäre ich sehr dankbar.


    Vielen Dank im Voraus!

  • nemomec

    Hat den Titel des Themas von „Pespektive Vertretungslehrer gegenüber Seiteneinstieg“ zu „Perspektive Vertretungslehrer gegenüber Seiteneinstieg“ geändert.
  • Vertretungslehrer auf Dauer? Tu's nicht. Du wirst dich auf Dauer ärgern, für weniger Geld und mit weniger Befugnissen zu unterrichten, du wirst nicht befördert, dir fehlt der Austausch mit anderen Lehramtsanwärtern, du musst dir alles mühsam allein aneignen, man nimmt dich nicht für voll.


    Deine Vorerfahrungen werden dir beim Seiteneinstieg nutzen.


    Ich stand nach einem Jahr Ausbildung auch vor der Frage: Lasse ich es bei der Pädagogischen Einführung oder ziehe ich es durch? Ich habe es durchgezogen und das war die einzig richtige Entscheidung.

  • Danke für die Antwort! Wie unterscheidet sich den die Vergütung eines Vertretungslehrers vom Seiteneinstieg?


    Im Seiteneinstieg wurde mir E12 bei 50% Stelle angeboten, der Vertrag für Vertretung liegt noch nicht vor, Verbeamtung entfällt augrund des Alters.

  • Wenn Du solche Fragen stellst, solltest Du das Bundesland mit angeben. Die Antworten ndern sich mit den Bundesländern.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Hallo,


    unbefristet ist die Vertretungsstelle nicht, eher immer Schuljahresbefristet aber das wäre für mich kein größeres Problem da ich zumindest nach aktuellen Wissenstand nicht davon ausgehe das der Bedarf mittelfristig dramatisch sinkt. Bundesland ist Sachsen, Fach Informatik.

  • Aber es gibt doch eine maximale Anzahl an Kettenverträge ...demnach würde das Freiland dazu gezwungen werden, keinen weiteren Vertrag anzubieten.

    Keine Ahnung ist das so? Ich dachte das läuft wie in der freien Bildungswirtschaft da gibt es keine Begrenzungen.

  • undichbinweg

    Der Bedarf an Vertretungslehrern ist beispielsweise in NRW so hoch, dass ein Monitoring bezüglich Vertragsanzahl nicht stattfindet. Daher gibt es auch regelmäßig KuKs die sich entfristen lassen. Die Grenze ab wann ein sogenannter Gestaltungsmissbrauch vorliegt, hat sich hierbei kontinuierlich nach unten verschoben. Derzeit sind 10 Verträge und fünf Jahre schon Mal eine ungefähre Hausnummer. Nur Vorsicht. Man wird mit der Stundenzahl des letzten Vertrages entfristen. Wer also drüber nachdenkt und hat derzeit aber nur einen 14 h Vertrag, sollte sich beim nächsten Mal eben nur auf volle Verträge bewerben und dann den Antrag stellen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Nachtrag zur Kette Befristung. Fehleinsätze können ebenfalls zur Entfristung führen. Dazu kann die Teilnahme an Klassenfahrten gehören oder aber Übernahme zusätzlicher Vertretungsstunden.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Enschuldigung für die Frage wie läuft das mit der Entfristung bzw. was bringt mir diese?


    5 Jahre sind für mich schon eher eine langfristige Planung könnte ich nicht jederzeit z.B. nach 4 Jahren und sattelfester Unterrichtsvorbereitung in den Seiteneinstieg wechseln? Das wäre zumindest für mich derzeit attraktiver als gleich von Anfang an 3 Tage die Woche neue Schule/ neue Schüler/ anderer Lehrplan + 1 Tag die Woche Vorbereitungsdienst mit Nacharbeiten + Fahrzeit zu stemmen.


    Danke!

  • Der Seiteneinstieg im Sinne der OBAS erfordert bestimmte Voraussetzungen, derzeit beispielsweise ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Ohne dem ist der Seiteneinstieg im Sinne einer pädagogischen Einführung möglich. Dies erfordert aber immer eine schulscharfe Bewerbung auf eine für den Seiteneinstieg geöffnete Stellen. Automatisch aufgrund der Vertretungstätigkeit läuft da gar nichts.

    Was bringt eine Entfristung? Eine feste Stelle.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • nemomec

    Vertretungsstelle bedeutet nicht, dass Du wöchentlich die Schule wechselst. Manche Vertretungsstelle im Rahmen von Schwangerschaftsvertretungen gehen über ein Jahr.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Danke für die Informationen. Um meine Situation noch einmal genauer darzulegen, ich habe bereits bei einer Schule eine Zusage als Vertretungslehrer über dieses Schuljahr und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im nächsten Schuljahr. Zudem liegt seitens des Schulamtes eine Annerkennung meines Studienfaches für einen Seiteneinstieg vor den ich nur beantragen müsste. Nun besteht die Option erst einmal Vertretungslehrer oder gleich ab Sommer der Seiteneinstieg + Fortbildungoder längerfristig Vertretungslehrer und kein/später Seiteneinstieg.

  • Ich würde auch sagen, mach den Seiteneinstieg - Verbeamtung hin oder her. Bekommst Du auf Deinen Vertretungsstellen die Sommerferien bezahlt? Allein diese 1,5 Monatsgehälter wären mir den Seiteneinstieg wert. Außerdem gilt, was Piksieben im 2. Beitrag geschrieben hat.

  • an meiner alten Schule hat die Schulleiterin eine Vertretungskollegin unbedingt dauerhaft haben wollen. wir haben ihr dann - mit ihrem Einverständnis - alle möglichen Vertretungsstunden und Aufsichten aufgebrummt und sie zweimal auf Klassenfahrt geschickt und dann ging das Einklagen ratzfatz. ich vermute aber, so nen Move sollte man als Schulleitung nicht allzu oft bringen.

  • Mutige Kollegin, muss ich schon sagen! (Ich meine das mit allem Respekt.)

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich bin auch über eine Vertretungsstelle in den Schuldienst gekommen, habe also den Seiteneinstieg auch erst später gemacht. Natürlich geht das. Wenn dir aktuell nicht so wohl dabei ist, fang halt erst mal mit der Vertretung an und schau dann weiter. Aber versprechen kann dir niemand was.


    Die Bezahlung bei einer Vertretungsstelle ist schlecht. Und ja, die unbezahlten Sommerferien. Mir hat es allerdings geholfen, dass ich an derselben Schule den Seiteneinstieg gemacht habe, wo ich auch vertreten habe, ich kannte mich also schon ein bisschen aus. Das ist sonst schon ziemlich viel auf einmal.

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