Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Damit wir uns unabhängig machen können von externen Primärenergiequellen brauchen wir eine massive Überkapazität bei Solar- und Windenergie. Die Überkapazität kann dann teilweise als Wasserstoff ins Erdgasnetz und teilweise ins Bitcoin-mining. Das wäre eine nachhaltige Aufstellung. Es dauert aber diese Überkapazität aufzubauen.

  • Uran wird unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut, die Landschaft wird dauerhaft unbewohnbar (deshalb überwiegend indigene Gebiete).


    Also wie bei dem Zeug für die Akkus, wa? :stumm:


    In Südamerika werden Seen leergepumpt, in Afrika arbeiten teilweise Kinder in Minen. In beiden Fällen wird die Natur nachhaltig geschädigt und arme Volksgruppen werden langfristig ihrer Lebensgrundlage beraubt. Aber dafür können wir hier CO2-neutral und mit reinem Gewissen durch die Gegend fahren. Diese Doppelmoral kotzt mich so an.


    Wenn das alles überlagernde Ziel der Klimaschutz ist (dieser Meinung kann man ja durchaus sein) - dann darf auch Atomkraft kein Tabu sein.


    Besonders befremdlich an der aktuellen Debatte bzw. dem ideologischen Graben ist, dass es doch nur um die Streckung über ein paar weitere Monate gehen soll.

  • Also wie bei dem Zeug für die Akkus, wa? :stumm:

    Das passt aber nicht zu politischen Agenda, dass E-Auto alle Problem lösen und Kernkraft ist böse.


    Diese Politisierung von Technologien ist das, was mich ankotzt. Als ob es immer nur einen richtigen Weg gäbe und der am lautesten schreit hat ihn gefunden.

  • Und um noch mal zu ergänzen: Warum nicht einfach um 3 Monate (wenn technisch möglich) verlängern. Danach kommt sowieso der weniger kritische Sommer. Letztlich würde man damit 9 Monate gewinnen. Zeit um die LNG-Terminals auszubauen. Weitere Windenergie und Solaranlagen in Betrieb zu nehmen. Zeit mehr Wärmepumpen zu installieren usw..


    Sicherlich werden 3 Monate mehr oder weniger in der Regel nicht den großen Unterschied machen.

    Doch laut den Überprüfungen, die es längst gab (BR berichtete bereits im Juni darüber). https://www.br.de/nachrichten/…d-jetzt-verfahren,T9bdS00


    Aber Populisten wie Lindner und Söder haben sie nicht akzeptiert (und wer sich im Frühjahr nicht informiert hat, weiß es nicht).


    "Die noch verbleibenden drei Atomkraftwerke decken lediglich rund fünf Prozent des Strombedarfs. In Deutschland wird jetzt darüber diskutiert, ob es sinnvoll und möglich ist, diese Atomkraftwerke noch länger laufen zu lassen, um Kraftwerke zu ersetzen, die mit Erdgas Strom erzeugen. So könnte mehr Erdgas für andere Anwendungen zur Verfügung stehen, wenn es in Folge des russischen Einmarsches in der Ukraine knapp würde - beispielsweise, um damit im kommenden Winter zu heizen oder für Produktionsprozesse in Industrie und Gewerbe.

    Die wichtigsten politischen Argumente für und gegen eine Laufzeitverlängerung, die Haltung der Betreiber und die größten Hürden für einen Weiterbetrieb im Überblick:


    Söder und Lindner für Verlängerung AKW-Laufzeiten

    Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzt sich zum Beispiel vehement für den Weiterbetrieb ein. Anfang der Woche sagte er in München: "Wir werden im Winter ab dem 1. Januar neben einem echten Gasproblem noch eine zusätzliche Stromlücke erhalten. Es gibt keine Argumente, außer rein ideologischen Basta-Argumenten, die Kernkraft nicht zu verlängern." In einem BR-Interview beklagte der CSU-Chef, es sei "völliger Unsinn", die Kernenergie nicht weiterlaufen zu lassen.

    Ähnlich argumentiert Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Er betonte im ZDF, ihn befriedige es nicht, "dass wir die klimaschädliche Kohle verlängern, die Möglichkeiten der Kernenergie aber nicht einmal in Erwägung ziehen".


    Habeck gegen längere Laufzeiten bei Atomkraftwerken

    SPD und Grüne halten dagegen wenig von längeren Laufzeiten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagt, sein Ministerium habe das prüfen lassen. Fazit: "Im Ergebnis einer Abwägung von Nutzen und Risiken ist eine Laufzeitverlängerung der drei noch bestehenden Atomkraftwerke auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu empfehlen."

    Ein AKW-Weiterbetrieb wäre mit "sehr hohen wirtschaftlichen, verfassungsrechtlichen und sicherheitstechnischen Risiken" verbunden, heißt es in einer gemeinsamen Untersuchung von Wirtschafts- und Umweltministerium. Dem gegenüber stehe nur "ein kleiner Beitrag zur Energieversorgung". Man müsste mindestens für drei bis fünf Jahre verlängern, um den Aufwand zu rechtfertigen. Bis 2028 stünden aber, wie es heißt, "andere Möglichkeiten" zur Verfügung, um eine ausreichende Stromversorgung zu gewährleisten.


    Scholz: Halte mich mit der Frage nicht lange auf

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beruft sich auf die "ziemlich einheitliche" Aussage von Experten, wonach die Brennstäbe, also der Antrieb der Atomkraftwerke, für die verbleibenden Meiler nur bis Ende des Jahres reichen. "Die Argumente der Fachleute, die gegen eine Verlängerung sprechen, sind bisher nirgends widerlegt worden", sagte er kürzlich in einem Interview. Daher halte er sich mit der Frage "nicht lange auf".

    Viele Experten sind der Meinung, dass es lediglich möglich wäre, die Atomkraftwerke jetzt mit reduzierter Leistung laufen zu lassen, um sie dann noch ein paar Monate Anfang 2023 weiterbetreiben zu können. Die Strommenge die dabei erzeugt würde, ließe sich dadurch aber nicht groß vermehren – sie könnte nur über einen längeren Zeitraum verteilt, also gestreckt werden.


    Söder: Isar-2-Brennstäbe halten länger

    Das allerdings sieht Ministerpräsident Söder anders. Dem "Münchner Merkur" sagte er, Isar 2 könne im kommenden Jahr noch sechs Monate Strom liefern, ohne, dass in diesem Jahr die Leistung gedrosselt werden müsse, um die Brennstäbe zu schonen. Das würde reichen, um bis dahin neue Brennstäbe zu bestellen - für einen noch längeren Weiterbetrieb. Der CSU-Politiker beruft sich dabei auf ein "Gutachten des TÜV Süd, das vom bayerischen Umweltministerium in Auftrag gegeben wurde".


    TÜV-Gutachten: Weiterbetrieb von Isar 2 technisch möglich

    Das Gutachten, das auch BR24 vorliegt, ist bereits mehr als zwei Monate alt. Anfang April hatte die Staatsregierung den TÜV beauftragt, zusammenzuschreiben, wie ein Weiterbetrieb der Blöcke Isar 2 und Gundremmingen C aussehen könnte - letzterer wurde schon Ende vergangenen Jahres stillgelegt. Auf den sechs Seiten des Gutachtens wiederholt der TÜV, was das Umweltministerium bereits im April verbreitet hatte: Die Sicherheit der Anlagen sei gegeben, und ein Weiterbetrieb über Jahresende hinaus wäre technisch möglich. Auch ein Wiederanfahren des stillgelegten Gundremmingen C halten die TÜV-Gutachter für technisch möglich - das fordert aber auch die Staatsregierung nicht.

    Bei der Frage der Brennelemente bestätigen die TÜV-Gutachter, was der Kraftwerkssprecher von Isar 2 zuvor gesagt hatte: Der jetzt im Reaktor befindliche Brennstoff würde nach dem Jahreswechsel noch für zweieinhalb Monate reichen. Und es wäre prinzipiell möglich, alte Brennelemente aus dem Lagerbecken zurückzuholen und noch brauchbare Teile davon neu zusammenzusetzen. Damit könnte Isar 2 dann weitere drei Monate lang betrieben werden, ohne auf neue Brennstäbe angewiesen zu sein. Und bis August 2023 könnte man laut TÜV frische Brennelemente besorgen.

    Beim Betreiber Eon heißt es allerdings ausdrücklich, dass "wir nicht mehr über frische Brennelemente verfügen, die für einen Betrieb erforderlich wären". Mindestens zwölf, eher 15 bis 24 Monaten dauert es, um neue maßgeschneiderte Brennstäbe auf dem Weltmarkt beschaffen zu können. Hinzu kommen entsprechende Sicherheitsprüfungen.


    Branche spricht von rückwärtsgewandter Debatte

    Auf viel Gegenliebe stößt das in der Energiewirtschaft aber nicht. RWE-Chef Markus Krebber zum Beispiel, als Betreiber des Atomkraftwerkes Emsland, wundert sich über die Debatte. Er spricht von rückwärtsgewandten Überlegungen. Die Atomdebatte komme zu spät. Brennstäbe müssten genau zum Reaktortyp passen. "Wir müssen die neuen Technologien an Bord bringen und nicht Diskussionen führen, ob irgendwas einen Monat länger läuft", so Krebber.


    RWE-Chef verweist auf Sicherheitsaspekte

    Der RWE-Chef verweist darüber hinaus auf Sicherheitsaspekte. So wurden beispielsweise aufwändige Sicherheitsprüfungen auf ein Ende der Atomkraft zum Jahreswechsel 2022/2023 ausgerichtet. Bei einem Weiterbetrieb würden also bald sehr umfangreiche Prüfungen anstehen, die ein Herunterfahren der Kraftwerke erfordern.

    Auch Eon, mit seiner Atomsparte Preussen Elektra (Isar 2), und EnBW (Neckarwestheim 2) sprechen sich nicht offen für den Weiterbetrieb aus. Sie verweisen auf die Position der Bundesregierung. Eon aber mit dem Hinweis, "dass ein Weiterbetrieb von Isar 2 unter gewissen Voraussetzungen möglich wäre, aber einen gewissen zeitlichen Vorlauf benötigt".


    Herausforderungen beim Personal

    Hinzu kommen Herausforderungen beim Personal zum Betrieb der Anlagen, bei der Wartung und auch bei den Aufsichtsbehörden und Sachverständigen. Alle Beteiligten haben sich bei der Disposition ihrer Beschäftigten auf ein Ende im Dezember 2022 eingestellt."


    Also 3 Monate lohnt den Aufwand nicht, es müsste schon Jahre sein. Da auf die Überprüfung 2019 verzichtet wurde, müsste sie jetzt nachgeholt werden, die ein Herunterfahren der Kraftwerke erfordert. Ich bin kein Jurist, weiß nicht wie schwierig die rechtliche Lage ist (als Laie sieht man wenig Probleme), auf Sicherheitsprüfungen möchte ich aber nicht verzichten (siehe Frankreich, aktuell ein Riesenproblem).


    Bei Erdbeben dachte ich an unsere in Baden-Württemberg (bei den anderen verfolge ich es weniger). Philippsburg wurde zum Glück inzwischen abgeschaltet (ein Verwandter hat dort gearbeitet), Überprüfungen wurde mehrfach vorgetäuscht, es war angeblich nur auf Erdbeben von 4,5 - 5,5 ausgelegt (wir hatten vor 2 Wochen wieder einmal 4,2)


    https://www.ausgestrahlt.de/th…dorte/akw-philippsburg-2/


    Auch Neckarwestheim ist nur etwas besser geschützt.


    "Die Untersuchung der Reaktorsicherheitskommission (RSK), die im Auftrag der Bundesregierung nach Fukushima erstellt wurde, zeigt, dass die Mehrheit der AKW nicht ausreichend gegen Erdbeben gesichert sind.

    Die RSK hat für ihre Untersuchung ein Level-Modell erstellt, in dem von einer Erdbebenwahrscheinlichkeit von 10-5/Jahr mit einer bestimmten angenommenen Stärke ausgegangen wird – darauf sind die deutschen AKW laut Aussagen der Betreiber vorbereitet.

    Level 1 bedeutet, dass die Kraftwerke auch ein Erdbeben, das um eine Stufe höher ausfällt ohne Störfälle überstehen könnten: Diese Anforderung erfüllen nur die AKW Brokdorf und Neckarwestheim 1/2. Alle anderen AKW erfüllen diese Vorgabe nur "möglicherweise". Mindestens das AKW Philippsburg, dessen Block 2 noch bis Ende 2019 laufen soll, steht direkt in einer erdbebengefährdeten Region, es ist also eine tickende Zeitbombe." Aus https://www.bund.net/themen/atomkraft/gefahren/erdbeben/


    Auch Fukushima war in diesem Level, das Erdbeben war halt 10x stärker als erwartet.


    Prinzipiell hätte ich nichts dagegen die 2,5 Monate für Isar 2 zu genehmigen. Aber ich kann das rechtlich nicht einschätzen und ich glaube den Fachleuten, bevor (bestimmte) Politiker sich einmischen. Aber wenn es den Aufwand erst lohnt, wenn sie bis 2028 weiter laufen (und das für noch nicht einmal 3 Monate), dann bin ich entschieden dagegen. (Eben weil ich seit Tschernobyl, mein 18. Geburtstag, das ganze verfolge.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich las, dass die noch laufenden drei Atomkraftwerke den Strom für ca. 7 Millionen Haushalte liefern.

    5% des Strombedarfs klingt jetzt zwar wenig, Strom für ca. 7 Millionen Haushalte ist aber dennoch ne Nummer, die nicht zu verachten ist.

    Wenn man Isar 2 relativ problemlos noch 3 Monate weiterlaufen lassen kann (und Gundremmingen wieder anschalten könnte?), wäre uns zumindest für ca.2,5 Millionen (oder mehr?) Haushalte über den Winter geholfen.

    Ich fände auch die oben angesprochene Lösung, jetzt mit verminderter Leistung laufen zu lassen, damit es hinten raus länger hält, eine Option, denn man benötigt ja im Winter mehr Strom als jetzt.


    Was mich verwundert hat, war erst das rigorose "geht nicht" und nun das Einlenken "geht vielleicht doch". Aber wie gesagt, wir werden sehen.


    Generell bin ich auch für die Abschaltung der AKWs und für mehr Solar- und Windenergie, aber in der aktuellen Lage müssen wir wirklich schauen, dass wir einigermaßen durch den Winter kommen, und da ist die Laufzeitverlängerung vielleicht doch eine gute Option. Wird ja jetzt geprüft. mal sehen.

  • Das passt aber nicht zu politischen Agenda, dass E-Auto alle Problem lösen und Kernkraft ist böse.


    Diese Politisierung von Technologien ist das, was mich ankotzt. Als ob es immer nur einen richtigen Weg gäbe und der am lautesten schreit hat ihn gefunden.


    Gerade die Kernenergie wurde extrem positiv politisiert. Es war überall Prestigeprojekt, ohne massive Subventionen nie finanziell sinnvoll (in Frankreich wird es mit De Gaulle verbunden, mit Wiederaufstieg nach dem 2. Weltkrieg, aktuell sind sehr viele abgeschaltet, das Unternehmen überschuldet, in Großbritannien muss der Staat überhöhte Preisgarantien geben und auch sonst finanziell helfen. Manche Staaten förderten sie nur, um an Waffenmaterial zu kommen) Gefahren wurden kriminell verschwiegen. Kernenergie wurde aus politischen Gründen Jahrzehnte viel zu positiv dargestellt.


    Ich bin mir bewusst, dass auch andere Abbauverfahren Menschen und Umwelt schaden. Aber das Leben wirklich vernichten, tun nicht alle. Den Menschen in Niger (ein weiteres wichtiges Abbaugebiet) wird erzählt, dass sie an Aids erkrankt sind, sie sterben ohne Hilfe. Uranabbau zerstört immer Grundwasser, den Boden, man kann nicht mehr dort leben (auch Menschen, die nur dort wohnen), ohne schwer zu erkranken. Ähnlich (?) ist sicher der Goldabbau mit Quecksilber.


    Die Gewinnung von den seltenen Erden ist aktuell auch sehr problematisch. Man könnte es umweltverträglicher gewinnen, kostet aber. Wer kauft ein Fairhandy, verwendet Geräte bis sie wirklich defekt sind? (In meinem Kollegium immer mehr, vor allem die 40 - 60jährigen, immer mehr wird es bewusst) Recycling wäre so wichtig.


    Ich habe 20 Jahre auf ein Handy verzichtet bis Homeschooling kam (und es bleibt vorerst/immer(?) bei diesem einen Handy) , meine PCs liefen immer länger als 10 Jahre.


    Bei Kleidung achte ich auf Herstellung (und designed in ... bleibt liegen). Verwaschene Jeans habe ich nie gekauft (Kaliumpermanganat, Chlor und Sandstrahlen schädigt die Arbeiter extrem).


    Unser Leben schadet der Umwelt. Aber man kann den Schaden reduzieren. Und Kernenergie hat keine Vorteile nur Nachteile.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Es geht hier aber doch gar nicht prinzipiell um die Vor- und Nachteile von Kernenergie, sondern nur um die eventuelle Möglichkeit einer kurzzeitigen Verlängerung, die eine akute Notlage ausgleichen soll.

  • Unser Leben schadet der Umwelt. Aber man kann den Schaden reduzieren. Und Kernenergie hat keine Vorteile nur Nachteile.

    Das stimmt so nicht. Du siehst nur keine Vorteile.


    ie Gewinnung von den seltenen Erden ist aktuell auch sehr problematisch. Man könnte es umweltverträglicher gewinnen, kostet aber. Wer kauft ein Fairhandy, verwendet Geräte bis sie wirklich defekt sind? (In meinem Kollegium immer mehr, vor allem die 40 - 60jährigen, immer mehr wird es bewusst) Recycling wäre so wichtig.


    Ich habe 20 Jahre auf ein Handy verzichtet bis Homeschooling kam (und es bleibt vorerst/immer(?) bei diesem einen Handy) , meine PCs liefen immer länger als 10 Jahre.


    Bei Kleidung achte ich auf Herstellung (und designed in ... bleibt liegen). Verwaschene Jeans habe ich nie gekauft (Kaliumpermanganat, Chlor und Sandstrahlen schädigt die Arbeiter extrem).

    Den Ansatz finde ich gut und richtig. Anstatt wie ein Fähnchen im Wind immer wieder andere Meinungen zu Technologien zu verbreiten sollte die Politik sich etwas gegen den massiven Überkonsum überlegen. Leider ist unser aktuelles Finanzsystem aber auf diesen angewiesen, daher wird sich da nichts dran ändern.


    Also sucht man sich Nebenschauplätze um vom eigentlichen Problem abzulenken.

  • s3g4 , welche Vorteile hat Kernenergie?

    Bei recht kleiner Baugröße eine hohe Leistungsdichte, keine Emission von Verbrennungsprodukten, relativ hohe Energiedichte der Brennelemente -> einfachere Lagerhaltung und Bevorratung. Es gibt sicher noch weitere, aber das ist was mir direkt einfällt.

  • Es geht hier aber doch gar nicht prinzipiell um die Vor- und Nachteile von Kernenergie, sondern nur um die eventuelle Möglichkeit einer kurzzeitigen Verlängerung, die eine akute Notlage ausgleichen soll.

    In der Überprüfung im Frühjahr hieß es, der Aufwand (Kosten) lohnt sich nur bei 3 - 5 jähriger Verlängerung. Söder möchte einen Weiterbetrieb. Und Politiker machen meistens, was die (laute) Bevölkerung will, zumindest wenn sie wieder gewählt werden wollen. Deshalb der Vorschlag 2 - 3 Monate. Die rechtliche und sicherheitstechnische Seite wird vernachlässigt. Sind die Atomverträge dann hinfällig.


    Die 3 AKWs sorgen für 5 % Strom. Warum sparen wir nicht einfach 5 %? (Wer kann sogar mehr. )

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Die 3 AKWs sorgen für 5 % Strom. Warum sparen wir nicht einfach 5 %? (Wer kann sogar mehr. )

    Weil wir ja gleichzeit wollen, dass mehr el. Strom verwendet wird. Alle sollen Wärmepumpen einbauen und E-Autos fahren.


    Also soll jetzt gespart werden oder umgestellt werden? Beides geht einfach nicht. Man braucht sich nicht wundern, dass ich Politiker bei Klima- und Energiepolitik nicht ernst nehmen kann. Besonders die "Experten" der Grünen.


    Ich richte auch kein Fest aus und sage allen, sie sollen ordentlich Bier trinken und rolle dann Fässer wieder weg.

  • Ich glaube, Kris, dass du eine sehr extreme Position einnimmst. Da bringt die Diskussion nicht viel. Für dich hat Atomkraft nur Nachteile. Das kann man sicherlich nicht so stehen lassen. Immerhin setzen die meisten Staaten weiterhin auf Kernenergie. Wir haben in Deutschland eine Situation, wo die Mehrheit findet, dass die Nachteile von Kernenergie überwiegen. Damit kann man leben. Persönlich hätte ich mir einen Atomausstieg 10 bis 20 Jahre später gewünscht. Aber das tut nichts zur Sache.


    Wenn ich mir deine reichlichen Zitate ansehe, ist eigentlich nur eines relevant: Der TÜV Süd, der als Kontrollinstanz das Kraftwerk sehr gut kennt, hält es technisch für möglich. Das ist in deinen Zitaten die einzige sinnvolle Quelle.


    Das Umweltverbände das nicht gut finden, hätte ich dir auch so sagen können. Übrigens klagen die auch gegen das LNG-Terminal in Wilhelmshaven, gegen verschieden Stromtrassen um aus Winderenergie gewonnen Strom nach Süden zu transportieren und gegen verschiedene Windparks. Das ist alles vollkommen legitim. Aber wenn wir nur Projekte realisieren, gegen die keine Bedenken von Umweltverbänden vorliegen, haben wir einen sehr kalten Winter ohne Strom und Gas.


    Selbst 5% sind ziemlich viel. In Oldenburg wurde das Warmwasser in den Duschen in Stadien während der Sommerferien abgeschaltet. Schalke wird beim DFB-Pokal deswegen kalt duschen müssen. In verschiedenen Städten bei uns wurden die Öffnungszeiten von Schwimmbädern oder die Temperatur des Wassers reduziert. Das bringt alles deutlich weniger.


    Hast Du mal mitbekommen, dass sich viele Leute jetzt elektrische Lüfter oder Heizungen für den Winter kaufen? Mal abgesehen davon, dass das wahrscheinlich wenig sinnvoll ist, können 5% Strom bei einem harten Winter viel bringen. Wir wissen nicht wie viel Wind im Frühjahr da ist. Letztes Jahr hatten wir extrem wenig Energie aus Windenergie, weil einfach der Wind nicht so stark war. Und bis der Ausbau der erneuerbaren Energien an Geschwindigkeit zunimmt vergeht mindestens noch ein Jahr.

  • Bei recht kleiner Baugröße eine hohe Leistungsdichte, keine Emission von Verbrennungsprodukten, relativ hohe Energiedichte der Brennelemente -> einfachere Lagerhaltung und Bevorratung. Es gibt sicher noch weitere, aber das ist was mir direkt einfällt.

    Überzeugt mich nicht, wiegen Nachteile nicht auf.


    Es ist übrigens nicht CO2-frei.


    "Atomstrom ist keineswegs CO2-neutral. Die Treibhausgasemissionen sind größtenteils der Stromproduktion vor- und nachgelagert. Betrachtet man den gesamten Lebensweg – von Uranabbau, Brennelementherstellung, Kraftwerksbau und -rückbau bis zur Endlagerung – so ist in den einzelnen Stufen des Zyklus zum Teil ein hoher Energieaufwand nötig, wobei Treibhausgase emittiert werden.

    Bei Stromerzeugung aus Kernenergie fallen Emissionen auch im Betrieb an, da Uran abgebaut, angereichert und für sehr lange Zeit endgelagert werden muss. Insbesondere die CO2-Emissionen die noch für die Endlagerung entstehen werden, sind nur schwer absehbar (da es nur sehr wenige empirische Daten gibt). Auch die beim Abbau von Uran entstehenden Emissionen können nicht eindeutig bestimmt werden. Unter anderem aus diesen Gründen sind die Bandbreiten für die CO2-Emissionen im Lebenszyklus von Kernenergie sehr hoch und die Ergebnisse fallen sehr unterschiedlich aus. Laut ⁠IPCC⁠-Bericht von 2014 liegen die Treibhausgasemissionen von Kernkraftwerken über den gesamten Lebenszyklus im Bereich von 3,7 bis 110 Gramm CO2-Äquivalenten pro Kilowattstunde mit einem ⁠Median⁠ von 12 CO2-Äquivalenten pro Kilowattstunde." Aus https://www.umweltbundesamt.de…en%20pro%20Kilowattstunde.


    Das CO2-neutral stimmt also nicht. (Es ist natürlich besser als das verbrennen fossiler Energie, aber schlechter als erneuerbaren. )


    Einfache Lagerhaltung und Bevorratung meinst du nicht ernst? Und was ist mit der Endlagerung? Die Schweiz will hier an der Landesgrenze endlagern mitten in einem Erdbebengebiet.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • In der Überprüfung im Frühjahr hieß es, der Aufwand (Kosten) lohnt sich nur bei 3 - 5 jähriger Verlängerung. Söder möchte einen Weiterbetrieb. Und Politiker machen meistens, was die (laute) Bevölkerung will, zumindest wenn sie wieder gewählt werden wollen. Deshalb der Vorschlag 2 - 3 Monate. Die rechtliche und sicherheitstechnische Seite wird vernachlässigt. Sind die Atomverträge dann hinfällig.

    Perfekt. Dann lasst uns die Dinge 3-5 Jahre weiterbetreiben. Wenn das technisch möglich ist, bin ich sofort dafür. Das ist die Zeit die uns fehlt um bei den Alternativen weiterzukommen. Das Problem des radioaktiven Mülls haben wir jetzt schon 3-5 Jahre mehr von 3 Kraftwerken machen da keinen wirklichen Unterschied. Die letzten 30 Jahre liefen die Dinger sicher. Sie sind auch 10 Jahre jüngere als andere Kraftwerke, die gerade erst abgeschaltet wurden. Und soweit ich informiert bin, sind die deutschen Kraftwerke deutlich sicherer als die französischen oder tschechischen, die dafür an unserer Grenze jetzt stehen. Ich sehe keine Probleme.


    Und aus der Atomenergie kann man ja trotzdem aussteigen. Vielleicht erkennt man aber auch in den nächsten 5Jahren, dass die Klimakrise doch das größere Problem ist und eine Anzahl X an Atomkraftwerken vielleicht doch nicht so schlecht ist ... Das hat aber mit der aktuellen Diskussion nichts zu tun.

  • Überzeugt mich nicht, wiegen Nachteile nicht auf.

    Das ist deine Meinung und die darfst du auch haben. Ich lass es hier mit gut sein, denn das führt hier zu gar nichts.

  • Aktuell sind es 32 Länder (von ca. 200). Viele davon bauen keine neuen (seit Tschernobyl). Viele davon sind Diktaturen. Also die meisten Staaten sind es nicht. Frankreich muss im Sommer wegen Wärme, aber auch im letzten Winter, aber auch jetzt (wegen vielfacher Defekte) Energie aus Deutschland kaufen. Dadurch steigen auch bei uns die Preise.


    Und was ist mit der rechtlichen Seite? Atomverträge müssen überarbeitet werden.


    Also ohne Überprüfung (war 2019 fällig) weiterlaufen lassen, sonst müssten sie auch herunter fahren.


    Ich wiederhole Scholz

    "Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beruft sich auf die "ziemlich einheitliche" Aussage von Experten, wonach die Brennstäbe, also der Antrieb der Atomkraftwerke, für die verbleibenden Meiler nur bis Ende des Jahres reichen. "Die Argumente der Fachleute, die gegen eine Verlängerung sprechen, sind bisher nirgends widerlegt worden", sagte er kürzlich in einem Interview. Daher halte er sich mit der Frage "nicht lange auf".

    Viele Experten sind der Meinung, dass es lediglich möglich wäre, die Atomkraftwerke jetzt mit reduzierter Leistung laufen zu lassen, um sie dann noch ein paar Monate Anfang 2023 weiterbetreiben zu können. Die Strommenge die dabei erzeugt würde, ließe sich dadurch aber nicht groß vermehren – sie könnte nur über einen längeren Zeitraum verteilt, also gestreckt werden."


    Wir fahren also jetzt die AKWs herunter, verbrauchen mehr Gas, wenn die erneuerbaren nicht reichen, die Gasspeicher füllen sich weniger, um dann AKWs im kommenden Jahr etwas länger laufen lassen zu können. Es bringt nichts, außer man will AKWs viel länger laufen lassen. Aber dann bitte richtig versichern. Warum ist die Versicherung zu teuer, wenn AKWs so sicher sind? Warum verzichten Versicherungen auf dieses Geschäft?

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich wäre auch dafür, dass die Laufzeiten der AKW's für einen begrenzten Zeitraum verlängert würden. Diese Zeit müsste man nutzen, um sich unabhängiger von Russland zu machen.
    Energie zusätzlich sparen, kann ja nicht schaden. Aber bevor die Wirtschaft kaputt geht, da Betriebe nicht mehr richtig arbeiten können oder wir im Winter in der kalten Bude sitzen müssen, sollten wir alles probieren, um über den Winter zu kommen.

    Die ganze Debatte kann sich ohnehin noch verschärfen, wenn die Gaslieferung ab Donnerstag (dauerhaft) nicht mehr aufgenommen wird. Angeblich soll ja die Turbine, die irgendwo auf dem Weg zwischen D und Russland ist, für den Weiterbetrieb vonnöten sein (sagt Russland). Danach werden sich "Ausreden" finden lassen, die dazu führen könnten, dass auch nach der Lieferung und dem Einbau der Gashahn zu bleibt ...

  • Viele Experten sind der Meinung, dass es lediglich möglich wäre, die Atomkraftwerke jetzt mit reduzierter Leistung laufen zu lassen, um sie dann noch ein paar Monate Anfang 2023 weiterbetreiben zu können. Die Strommenge die dabei erzeugt würde, ließe sich dadurch aber nicht groß vermehren – sie könnte nur über einen längeren Zeitraum verteilt, also gestreckt werden."

    Also da geht jetzt viele durcheinander. Letztlich geht es ja gerade darum, dass die Optionen jetzt überprüft werden sollten. Viele Experten ist natürlich einer sehr schwammige Formulierung. Es gibt auch viele Experten die das Gegenteil behaupten.

    Jetzt haben wir bisher nur den Tüv Süd der das Kraftwerk vor Ort kennt und eine Einschätzung abgeben hat. Ein Wissenschaftler in Berlin wird kaum aus der Ferne raten können, wie lange die Brennstäbe noch halten etc..

    Aber selbst wenn wir im Worstcase die Strommenge nur strecken können, wäre viel gewonnen. Wir werden doch sicherlich im Winter ein Problem bekommen und nicht jetzt im Sommer. Dann könnten wir die Kraftwerke jetzt schonen, um im Januar bis März genug Reserven zu haben.

  • Hast Du mal mitbekommen, dass sich viele Leute jetzt elektrische Lüfter oder Heizungen für den Winter kaufen?


    Ich habe heute mal nach Ölradiatoren geschaut - die sind quasi nicht mehr zu bekommen. (Zum Glück habe ich noch einen alten großen im Keller stehen).

    Der Strombedarf in Deutschland (und im EU-Ausland) könnte also im Winter wirklich erheblich ansteigen.

Werbung