Digitale Klausuren - Legal? Erfahrungen?

  • Hallo,


    ich wollte mal fragen ob nach dem Schulrecht eine "schriftliche Leistungsüberprüfung", also eine schriftliche Klausur, auch digital am PC oder am iPad geschrieben werden kann? Leider finde ich dazu bisher nix handfestes.


    Hintergrund: Es könnte Papierberge verhindern und zeitlich auch Korrekturen erleichten (z.b. bei Ankreuzfragen oder aufgrund der fehlenden Handschrift).


    Ist sowas legal und gibt's vielleicht schon Erfahrungen damit?

  • Ganz ausgeschlossen sind diese nicht und zumindest als Hilfen im Sinne von Nachteilsausgleichen habe ich das auch schon für Einzelschüler mehrfach durch (z.B. nachgewiesene Probleme am Handgelenk i.V.m. mit langem Schreiben). Für den flächendeckenden Einsatz sind noch einige Fragen weitgehend ungeklärt, was übrigens auch das Thema "Papierberge vermeiden" betreffen: So musste die am Notebook angefertigte Klausur ausgedruckt und unterschrieben werden, um die Dokumentenechtheit für beide Seiten sicherzustellen und die Klausurleistung damit gerichtsfest zu machen. Weitere ungeklärte Aspekte sind bisher:


    -> Lautstärkeproblem bei 20-30 Rechnern im Raum

    -> Chancengleichheit bei unterschiedlichen Geräteklassen

    -> Verwendete Software, Nutzung von Rechtschreibkorrekturen

    -> Sperren unerlaubter Hilfsmittel und Netzzugriff

    -> je nach Fach auch umständlichere Bedienung als die Nutzung von Papier: alles, was über einfache Textverarbeitung hinausgeht benötigt schon weitere Programmtabs, die aber kaum nebeneinander geöffnet sein können, während ich auf dem Tisch meinen Text, Schmierblätter, Skizzen, Taschenrechner usw. nebeneinander haben kann

    • Offizieller Beitrag

    Kurz vorweg:

    Korrekturen bei Ankreuzfragen sind auch analog sehr schnell erledigt, allerdings würde ich mir überlegen, ob Ankreuzfragen wirklich so sinnvoll sind (AF I)


    Ich habe im Lockdown 1. digitale Vokabelabfragen

    2. alternative LK s gemacht.


    zu 1.: da ich die Vokabeln immer nur in ganze Sätze verpackt und die Bearbeitungszeit sehr knapp gefasst hatte, war Spicken nicht wirklich möglich.

    Die Abgabe der Tests war nicht immer für alle Schüler verpflichtend, so wie präsentisch auch.


    zu 2.: mit alternativen Formaten meine ich: Power Point (o.ä.) Präsentationen zu bestimmten Themen erstellen, Podcasts erstellen etc.


    Zu dem Zeitpunkt war das legal, im Moment würde ich es nicht machen, alleine, weil nicht alle Schüler einer Lerngruppe bei uns ein Tablet haben, und die Kleinen in Kl.5 schon gar nicht.


    Was die Lesbarkeit betrifft: bei uns darf ein Tablet nur mit Stift beschrieben werden. Was unleserlich ist, ist falsch. Ob digital oder analog.

  • Ankreuzaufgaben können jeden AFB abdecken.

    Hättest du dafür mal ein Beispiel? Ich kann mir gerade überhaupt nicht vorstellen, wie ich z. B. den Operator "Discuss..." oder "Comment on..." aus dem AFB III in Englisch in einer Ankreuzaufgabe unterbringen könnte. Dabei geht es ja darum, dass die SuS selbstständig Argumente formulieren und ihre eigene Meinung darstellen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hättest du dafür mal ein Beispiel? Ich kann mir gerade überhaupt nicht vorstellen, wie ich z. B. den Operator "Discuss..." oder "Comment on..." aus dem AFB III in Englisch in einer Ankreuzaufgabe unterbringen könnte. Dabei geht es ja darum, dass die SuS selbstständig Argumente formulieren und ihre eigene Meinung darstellen.

    Ja, mir ist dann auch aufgefallen, dass mein Beitrag bisher nur von Mathelehrkräften geliket wurde. Da geht es nämlich wirklich gut, wenn man das möchte.

  • Ja, mir ist dann auch aufgefallen, dass mein Beitrag bisher nur von Mathelehrkräften geliket wurde. Da geht es nämlich wirklich gut, wenn man das möchte.

    Ok, das mag sein. Mit den Aufgabestellungen in Mathe kenne ich mich ja so gar nicht aus. Schwierig wird es aber m. E. mit Ankreuzaufgaben in allen Fächern, wo man eben als Schüler*in auch selbstständig Texte verfassen muss.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich habe einige KuK die ihre Klassenarbeiten über Moodle schreiben. Für viele Aufgaben ist es praktisch. Bin ich aber im AFBIII und es muss auch Text geschrieben werden, finde ich die Korrektur insbesondere auch der Rechtschreibung dort ziemlich blöd.

    Quellcode kommentiere ich auch lieber per Hand an entsprechender Stelle, als in einem Kommentarfeld (das geht allerdings auch in einem PDF)


    Ich habe ehrlich gesagt den Eindruck, dass zumindest bei uns Moodle Klausuren sehr viel auf Faktenwissen oder Fachwörtern basieren. Zuordnungen, Lückentexte, Multiple Coice, Anwendungsaufgaben wie Rechnungen oder Anderes findet man dort seltener. Eher Aufgaben die automatisch ausgewertet werden können.

  • Mein Mann erzählt, dass er auf der Berufsschule (Ba-Wü, als Schüler) in einem IT-Fach Klassenarbeiten nur am Rechner geschrieben hat, die automatisch ausgewertet wurden. Die Note bekam er dann direkt im Anschluss an die Bearbeitungszeit. Und das waren die regulären KAs, keine Kurztests o.ä.


    Die Anekdote schmiert er mir jedes mal aufs Brot, wenn er mich korrigieren sieht. Ich werde dann für einen kurzen Moment neidisch auf diesen Berufsschullehrer, hab aber keine Ahnung, ob das rechtlich in Ordnung wäre. Beim Erstellen solcher KAs für den Rechner bräucht ich dann sicher auch die Hilfe von meinem Mann :schnelltipp: :flieh:

  • Die Frage ist ja auch, was am Rechner schreiben heißt, natürlich lasse ich die SuS in Programmierung am Rechner schreiben. Wir haben aber extra Klausuraccounts etc.


    Die andere Schiene ist dann die erwähnten Klausuren über Moodle, da gibt es verschiedene Formate und eben vieles was automatisch ausgewertet werden kann. Bei Freitexten hört es halt auf.

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