Deutsch Kurzgeschichte Thema

  • Ich richte meine meine Frage vor allem an die Deutsch-Kolleg:innen.

    In der Einleitung zu einer Inhaltsangabe muss u.a. das Thema des jeweiligen Textes genannt werden. Nun ist es bei einigen Texten sehr leicht zu erkennen und zu benennen (z.B. sind mögliche Themen: Vorurteile, Alltagsrassismus, Liebeskummer, Lügen...), bei manchen Texten ist das Thema schwieriger zu erfassen oder wird von verschiedenen Menschen unterschiedlich gedeutet/eingegrenzt. Genau so einen (eine Kurzgeschichte) habe ich hier vorliegen und hoffe, ihr könnt mir beim Benennen des Themas behilflich sein.

  • Selbst- und Fremdbestimmung in Beziehungen (Liebesbeziehung, Familie, Beziehung zu sich selbst).


    Ich bin zwar keine Deutsch-Lehrkraft, aber Sprachlehrerin, insofern halte ich es für normal, dass es gewisse Varianten gibt, was man als Thema einer Geschichte empfindet, je nachdem, welche Interpretationsperspektive und welche Haltungen man hat/einnimmt. Oftmals gibt es mehrere Varianten je nach Blickwinkel (die sich in relevanten Nuancen unterscheiden), die man dann eben sauber begründen können muss anhand des Textes.

    Alterra legt so den Fokus auf die Liebesbeziehung an sich als Ausgangspunkt (nachvollziehbar und für mich begründbar aus dem Text heraus), ich sehe ein anderes Thema im Fokus, welches u.a. am Beispiel der Liebesbeziehung dargestellt wird und halte auch das für absolut begründbar anhand des Textes.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die KG handelt von einer Liebesbeziehung, die von den Familien des Paares abgelehnt wird, und der Trauer nach dem Tod des Mannes, die ebenfalls missbilligt wird

    So haben es auch die meisten meiner SuS gesehen. Danke


  • Ich bin zwar keine Deutsch-Lehrkraft, aber Sprachlehrerin, insofern halte ich es für normal, dass es gewisse Varianten gibt, was man als Thema einer Geschichte empfindet, je nachdem, welche Interpretationsperspektive und welche Haltungen man hat/einnimmt. Oftmals gibt es mehrere Varianten je nach Blickwinkel (die sich in relevanten Nuancen unterscheiden), die man dann eben sauber begründen können muss anhand des Textes.

    Alterra legt so den Fokus auf die Liebesbeziehung an sich als Ausgangspunkt (nachvollziehbar und für mich begründbar aus dem Text heraus), ich sehe ein anderes Thema im Fokus, welches u.a. am Beispiel der Liebesbeziehung dargestellt wird und halte auch das für ab

  • Ich lasse auch verschiedene Varianten gelten, die mir plausibel erscheinen. Da bei einer Inhaltsangabe nicht interpretiert wird, ist es allerdings schwierig, das vermutete Thema zu begründen.

  • Es besteht bei mir eine weitere Unsicherheit dahingehend, WAS genau als Thema angesehen wird. (Jetzt beziehe ich mich nicht auf die oben angehängte Kurzgeschichte, sondern frage allgemein). Die Schwierigkeit ergibt sich daraus, dass auch in den Lehrwerken 2 verschiedene Möglichkeiten beschrieben werden, wobei mir nur die eine logisch erscheint. Ich versuche mal, anhand einer anderen (bekannten) Kurzgeschichte "Spaghetti für zwei" die Problematik zu erläutern und hoffe, dass ich mit eurer Hilfe zu Klarheit gelange.

    Ich bin der Meinung, das Thema ist "Vorurteile", "Vorurteile gegenüber Fremden", "rassistische Vorurteile", "Alltagsrassismus", welches auch so in etwa in der Einleitung genannt werden müsste. Viele SuS schreiben aber sinngemäß: "Es geht in der KG um Heinz, welcher denkt, dass im Restaurant ein farbiger Junge sein Essen isst." Dies ist aber meiner Meinung nach nicht das Thema, sondern das Setting, durch welches der Autor/die Autorin das Thema darstellt.

    Bei der Kurzgeschichte oben "Ein rotes Kleid-unmöglich" schreiben die SuS analog dazu, dass es um ein Liebespaar ginge, welches durch einen Schicksalsschlag voneinander getrennt wird. Das ist aber ebenfalls nicht das Thema, sondern (siehe Alterra und CDL). Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, worum es mir geht und danke euch schon im Voraus für die Erhellung.lehrerforen.de/wcf/attachment/4359/

  • Dass es verschiedene Abstraktionsniveaus gibt, heißt ja nicht, dass die einfachere Aussage falsch ist. Der Inhalt kann entweder in einem Satz zusammengefasst werden oder es kann bereits eine Deutungshypothese versucht werden. Es steht dir frei, das bei der Beurteilung zu berücksichtigen.


    Mein Vorschlag, worum es in deiner Erzählung geht, wäre übrigens, die Hohlheit von Konventionen aufzudecken.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, der Text erfüllt die Merkmale einer Kurzgeschichte. Für was würdest du den Text halten?

    Ich vermisse die Wende und das offene Ende, aber vermutlich müsste ich mich länger damit beschäftigen, als ich es gestern nebenbei gemacht habe.
    Eine alternative Textsorte habe ich nicht, meinetwegen eine kurze Geschichte ;)

    Zur Formulierung des Themas: wenn du im Unterricht immer wieder darauf hinweist, dass es knapp wie "Alltagsrassismus" formuliert sein soll, ist der Satz "Heinz glaubt, dass ein schwarzer Jung seine Spaghetti isst" nicht richtig. (Zumal es nicht dasselbe wäre: nur, weil ich etwas glaube, habe ich nicht unbedingt rassistische Gedanken.)

  • Ich würde den Text auch als Kurzgeschichte ansehen; er enthält aber auch Elemente der Parabel.

    Interessant, mal einen Text von der Pausewang zu lesen, in dem es nicht um Krieg oder Atom geht. Aber ein bisschen Tod muss schon sein, drunter macht sie es nicht.

    Was habe ich diese Machwerke gehasst als Schüler... aber sie hat mir weder das Lesen verleidet noch mich davon angebracht, Deutschlehrer zu werden.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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