Totgesagte leben länger: Der WTR kehrt zurück! (Im Matheabi ab 2026 NRW)

In den letzten paar Jahren waren halt so einige Wertungspunkte im Abi zu holen allein durch geschickten Einsatz des GTR. Ich vermute (und befürchte), dass es als Ersatz mehr Aufgaben geben wird, in denen die SuS mathematische Sachverhalte in Worten ausdrücken müssen ("interpretiere", "begründe" usw.), ist ja durch den Lehrplan völlig abgedeckt. Das könnte (zumindest bei uns) die Klausurnoten noch weiter runterziehen.

Falls ich das fragen darf: Bist du selbst im kommenden Schuljahr auch als Mathe-Lehrerin in der Oberstufe tätig? (Ich selbst werde in EF und Q2 einen GK haben und in Q1 den kleinen LK, den wir gerade noch so zusammenkratzen konnten. Für die gilt ja dann zum letzten Mal der alte Plan.)

Ich bin in den letzten Jahren hauptsächlich in Mathe SEK II eingesetzt, auch im nächsten Schuljahr mit GK und LK Q1 bzw Q2 am Start.

Zitat von Shumway

Ich bin selbst auch Mathematik-Lehrer an einer Gesamtschule in NRW. In den aktuell vorliegenden Vorgaben des Ministeriums und der Beschreibung der Anforderungen an die jeweiligen Geräte wird jeweils eine Formulierung verwendet wie "Funktionen, die nicht vorgesehen sind". Heißt das aber, dass der betreffende Taschenrechner diese Funktionen nicht haben darf (was ich vermute und für folgerichtig hielte)? Woraus dann auch folgen würde, dass die in den letzten Jahren genutzten Grafiktaschenrechner, die keine CAS-Rechner waren, aber eben Graphen anzeigen und Gleichungen lösen konnten, nicht mehr benutzt werden dürfen?
Weiß jemand aus dem Forum dazu Genaueres oder kann eine offizielle Quelle dafür nennen?

Ich verstehe das so, dass die Geräte zwar die Funktion haben dürfen, nicht aber im Klausurmodus. Sollten bisher benutzte Geräte diesen Klausurmodus nicht haben, dürfen sie nicht mehr verwedent werden, falls sie nicht vorgesehene Funktionen haben. (Was allerdings voraussetzt, dass sich die Geräte leicht in den Klausurmodus setzen lassen und dort stabil über 45, 90 oder 300 Minuten bleiben.)

À+

Es gibt keine WTR, die man in den Klausurmodus versetzen kann. Diese dürfen viele Funktionen einfach nicht mehr haben.

Bei CAS und MMS ist es ein bisschen komplizierter, aber da gibt’s einen Klausurmodus und diese dürfen auch Grafen zeichnen, Gleichungen lösen usw.

Zitat von MarieJ

Es gibt keine WTR, die man in den Klausurmodus versetzen kann. Diese dürfen viele Funktionen einfach nicht mehr haben.

Das wusste ich nicht. Danke für die Klärung!

À+

Zitat von state_of_Trance

Aber es ist mir auch recht egal, ob es jetzt der WTR oder ein CAS-System wird, darüber kann man reden. Hauptsache die unsäglichen teuren Geräte werden abgeschafft. Das schlimmste was passieren kann ist doch ein CAS-Rechner. NOCH teurer und unsozialer. Meine Klientel kann nicht mal eben die 100€ dafür aus der Portokasse zahlen und das gleiche Problem hat man auch an Regelschulen.

Keine Leihgeräte?

Können wir nicht zu nur Papier und Bleistift übergehen? Immerhin geht's ja um die Hochschulreife

Ich habe vor ca. 2 Wochen im Netz Fortbildungen zum Thema WTR oder MMS bzw. WTR vs CAS gesehen, aber leider versäumt es auf meine Merkliste zu setzen. Jetzt finde ich diese Fobis nicht mehr🤦🏼‍♀️, obwohl ich mit den selben Schlagwörtern gesucht habe.

Weiß jemand von euch etwas darüber? Sind die evtl. schon überfüllt?

Ja, aber die Entscheidung ist ja evtl. erst einmal nur für diesen EF- Jahrgang gefallen.

Zitat von state_of_Trance

Ich verstehe nicht, was eine solche Fortbildung jetzt noch bringt. Die ersten Schüler, die es betrifft sind doch jetzt schon in der Einführungsphase, da muss die Entscheidung doch schon gelaufen sein.

So richtig rechtsverbindlich wird es vermutlich erst ab der Q-Phase. Geogebra oder TI scheinen die Favoriten zu sein. Von den anderen Apps lese ich wenig. Eine Liste gibt es noch immer nicht, aber mittlerweile müssten ja einige Genehmigungen mal durch sein in NRW, allzu lange können die sich damit nicht Zeit lassen. Und sobald eine App genehmigt ist, sollte sich das eigentlich rumsprechen.

Zitat von state_of_Trance

Ich verstehe nicht, was eine solche Fortbildung jetzt noch bringt. Die ersten Schüler, die es betrifft sind doch jetzt schon in der Einführungsphase, da muss die Entscheidung doch schon gelaufen sein.

Das stimmt, aber die Gymnasien treffen häufig erst jetzt ihre Entscheidung. Wegen des Wechsels von G8 auf G9 gibt es dort in diesem Jahr meistens keine Einführungsphase.

Im letzten Jahr wurde in verschiedenen Fortbildungen deutlich, dass hier Bedarf besteht und deshalb werden solche Fortbildungen im Regierungsbezirk Düsseldorf in diesem Halbjahr angeboten.

Alle Angebote der staatlichen Lehrerfortbildung in NRW findet man seit diesem Schuljahr übrigens unter http://www.lfb.nrw.de

Liebe Lehrer*innen in NRW (vielleichtt auch andere Bundesländer),

ich reihe mich mal in diese Diskussiion ein und frage nach Eurer Entscheidung, auch im Hinblick auf die Diskrepanz zwischen EF und Abi-Anforderungen:

in NRW wird ja jetzt der GTR abgeschafft und im Abi ein MMS oder CAS eingesetzt, allerdings dazu auch noch ein einfacher WTR, der nicht viel können darf.

Im Bereich MMS/CAS haben wir uns jetzt für Geogebra entschieden, so wie es anscheinend auch langfristig gewünscht sein wird, zu nutzen über Schul-Ipads oder eigene Geräte zuhause.

Jetzt geht es mir darum zu entscheiden, welchen WTR bzw. TR wir für die Mittelstufe (ab 7 mit Prozentrechnung und so) empfehlen, da für die ZP10 sämtliche TR-Typen erlaubt sind, also sogar mit Grafikfähigkeit.

[Es sei denn, wir haben hier als FK etwas falsch verstanden]

Wir wollen natürlich nicht, die Chancen unserer Schüler*innen mindern, eine gute ZP10 zu schreiben, andererseits nicht drei verschiedene Geräte oder Programme nutzen...
Wie habt Ihr entschieden?

In Skandinavien wird wunderbar auf Laptops Mathematikunterricht durchgeführt. Da braucht es keine Taschenrechner mehr.

Zitat von Der Referent

In Skandinavien wird wunderbar auf Laptops Mathematikunterricht durchgeführt. Da braucht es keine Taschenrechner mehr.

Im Studium müssen die meisten dann spätestens lernen, wie man einen Taschenrechner benutzt. Ja, auch in Skandinavien benutzt man im Studium Taschenrechner.

Vergleiche mit Skandinavien sind immer schwierig. Andere Länder, andere Sitten und da arbeiten unterschiedliche Länder mit unterschiedlichen Arbeitsmitteln, ohne dass da eines jetzt besser als das andere ist.

Zitat von Gymshark

Vergleiche mit Skandinavien sind immer schwierig. Andere Länder, andere Sitten und da arbeiten unterschiedliche Länder mit unterschiedlichen Arbeitsmitteln, ohne dass da eines jetzt besser als das andere ist.

Man darf sich ruhig Dinge von anderen abgucken.

Zitat von Schmidt

Im Studium müssen die meisten dann spätestens lernen, wie man einen Taschenrechner benutzt. Ja, auch in Skandinavien benutzt man im Studium Taschenrechner.

Der Unterschied von PC-Rechenprogramm und Taschenrechner ist jetzt nicht gravierend. Und ich traue es einem > 18 Jährigen durchaus zu, nach der Schule (wo mit Laptops usw. gerechnet wurde) den Umgang mit einem Taschenrechner zu lernen.

Und hier führst du mich aufs Glatteis:

Wer sagt, dass Studenten nicht auch mit Laptops Mathematik erarbeiten sollten? Das wird dort auch kommen bzw. ist es bereits da.

Zitat von Der Referent

Der Unterschied von PC-Rechenprogramm und Taschenrechner ist jetzt nicht gravierend. Und ich traue es einem > 18 Jährigen durchaus zu, nach der Schule (wo mit Laptops usw. gerechnet wurde) den Umgang mit einem Taschenrechner zu lernen.

Mir erschließt sich der Vorteil des Rechnens am Notebook/Tablet nicht.

Zitat

Und hier führst du mich aufs Glatteis:

Wer sagt, dass Studenten nicht auch mit Laptops Mathematik erarbeiten sollten? Das wird dort auch kommen bzw. ist es bereits da.

In der Klausur braucht man einen Taschenrechner. Mit dem sollte man vorher üben. Computer werden natürlich schon längst eingesetzt.