Private Krankenversicherung tarifbeschäftigte Lehrerin

  • Wenn ich TVL 13 höchste Stufe in den Rechner des öffentlichen Dienstes eingebe, komme ich selbst in Steuerklasse 3, die sie ja nicht hat, wenn ihr Mann "richtig arbeitet" nur auf ca. 3800 netto, sonst eher 3300.

  • Ich verdiene als angestellter Lehrer deutlich mehr, weil mir (völlig zu Recht) mehr als 10 Jahre Berufserfahrung anerkannt wurden. Was ich den SuS in der Mediengestaltung und zum Thema Werbung und Marketing erzählen kann, kann so keiner der "normalen" Lehrer: Ich erzähle nicht davon, wie Werbung theoretisch gut ist, sondern wie ich praktisch Kampagnen erfolgreich gestaltet habe.

    Ich habe ca. 2000 Euro netto verdient ja.

    Im TV-H (Hessen), Stufe 6, sind das ca. 3200 - 3400 Euro netto in Lohnsteuerklasse I bzw. IV.

    Zitat

    Willkommen in der Wirklichkeit. Und davon, in einer mittelständischen Werbeagentur zu arbeiten, die nicht in einer Grossstadt ist und nicht "Jung von Matt" heisst. Und jetzt verdiene ich das Doppelte.

    Du meinst in der Dummheit? Sorry, das soll keine persönliche Beleidigung sein; ich kenne dich nicht. Aber etwas anderes fällt mir dazu nicht ein, wen man sieben Tage die Woche, täglich > 11 Stunden arbeitet und dafür 1.700 Euro (oder 2.000 Euro, eine deiner Aussagen stimmt nicht) nachhause bringt, dann ist das dumm. So einen Vertrag unterschreibt kein vernunftbegabter Mensch oder ist nach zwei Wochen wieder weg. Mindestlohn für 80 Stunden sind rund 3.000 Euro netto (regulär 1.500 Euro).


    Zitat

    Somit habe ich allein finanziell alles richtig gemacht. Auch ohne Verbeamtung. Was mich aber trotzdem ärgert, weil man mir ca. 1 Jahr keine Planstelle gegeben hat und jetzt ist es zu spät.

    Andere warten 10 Jahre auf eine Planstelle.


    Zitat

    Ich fand es übrigens trotzdem toll auch für so wenig Kohle in der Werbung zu arbeiten. Nur Teilzeit isses eben nicht gut realisierbar. Da ist jetzt der Deal besser. Aber er zeigt, wie krass unterbezahlt wird - gerade im Marketing. Aber das ist sicher ein anderes Thema. Aber doch sicher auch mal interessant für den einen oder anderen zu lesen.

    Nö. Das zeigt, wie selbstausbeutungsbereit viele Menschen sind. Warum sollte dein ehemaliger Chef mehr zahlen, wenn es genug Dumme gibt, die knapp über Mindestlohn für zwei arbeiten? Das ist nicht überall so, auch nicht im Marketing oder in der Kreativbranche.

    Vor allem für Schüler ist das ein gutes abschreckendes Beispiel, was man sich als Arbeitnehmer nicht gefallen lassen sollte.

  • Nö, das war nicht Dummheit, sondern schlicht ein Mangel an Alternativen UND der Begeisterung für die Werbung. 2000 Euro / Monat habe ich verdient. Und die Stundenzahl kam an 6 Tagen / Woche zustande. Und da ich (wahrscheinlich im Gegensatz zu dir die Branche kenne, weiß ich auch, dass das keine Besonderheit ist). Der Mindestlohn gilt wohl kaum für derart hohe Stunden. Aber genau deine Rechnerei zeigt mir, dass du die Wirklichkeit eben leider nicht kennst. Bei etlichen renommierten Werbeagenturen werden teilweise sogar kostenlos Praktika gemacht, weil es da nur um den Namen geht. DAS ist die Wirklichkeit. Und was heißt Dumme, die sich ausbeuten lassen? Ich hatte VIELE Kollegen, die derart wenig verdienten und da blieben. Die meisten aus Mangel an Alternativen. So sieht es aus. Und was heißt, was man sich als Arbeitnehmer nicht gefallen lassen sollte? Sorry, viele Schüler von heute in meinen Berufsschulklassen sind besser bedient mit einem Lehrer, der aus der Praxis kommt und ihnen sagt, dass sie leistungsmäßig erstmal in Vorleistung treten müssen, bevor sie Ansprüche stellen. Klar, man sollte immer längerfristig wechseln, wenn man sich ausgenutzt fühlt ab einem gewissen Punkt. Du brauchst aber auch Alternativen. Und die haben viele schlechtweg nicht. Übrigens gerade nach der Elternzeit nicht. Ich habe das doch alles durch - mir wurden Sekretärinnenstellen angeboten oder Stellen im Marketing, die ich zeitmäßig mit Kind nicht stemmen konnte. Das war mein Weg ins Lehramt.

    Meine Cousine war künstlerisch begabt und wollte eigentlich Graphikdesign studieren. Sie hat ein Praktikum in einer Werbeagentur nach dem Abi gemacht und kam zu dem, was ich schrieb: Geile Branche, aber unterbezahlt und überhaupt nicht familienkompatibel. Sie ist jetzt Realschullehrerin und unterrichtet auch Kunst. Passt doch.


    "Andere warten 10 Jahre auf eine Planstelle": Das ist mit einem Mangelfach an der BBS Schwachsinn - ich hoffe, das weißt du. Und ein Mangelfach hatte ich ja, sonst hätte ich den Quereinstieg nicht machen können. Und mir hat man im Bewerbungsgespräch beim Ministerium erzählt, dass ich natürlich direkt eine feste Stelle bekäme im Anschluss - sonst könne man sich ja das ganze Prozedere mit den Quereinsteigern sparen.


    Ich glaube übrigens, dass etliche, die hier mit "Daumen hoch" reagieren schlichtweg persönliche Probleme mit einer Quereinsteigerin haben, die sich in manchen Bereichen der Arbeitswelt und den Arbeitsbedingungen "da draußen" einfach besser auskennt. Aber das will man einfach nicht zugeben. Schade finde ich das.


    Dass nicht einer mal schreibt: "Ja, wir Lehrer werden wirklich richtig gut bezahlt - und dafür arbeiten wir teilweise gar nicht mal verhältnismäßig viel." Das kann man ja aber nicht machen - dann macht man ja seinen eigenen Berufsstand schlecht. Wenn mir jetzt Externe, die mich nicht kennen, oft sagen, ich habe ja viel Ferien, offensichtlich einen hohen Status, etc. dann lächle ich immer und sage: "Ja, ich habe mich clever umentschieden. Und eigentlich bin ich auch sehr glücklich damit, jetzt am Anfang ist es allerdings noch etwasa viel. Ich habe mir aber sagen lassen, dass das besser wird mit der Routine. Nö, die Schüler nerven mich überhaupt nicht. Auch nicht die "Schwierigen". Eher einige Kollegen, die immer alles besser wissen wollen. Aber ich halte mich an meiner Schule auch gerne an die Quereinsteiger, davon gibt es bei uns glücklicherweise einige."


    Eben in der Schule habe ich mit einer Kollegin gesprochen, die mir übrigens in dem Zusammenhang abgeraten hat von der Reduktion der Stunden. Weil unsere Schule kein gutes Teilzeitkonzept hat und man dann immer noch 5 Tage die Woche zur Schule muss, wenn man Pech hat. Und sogar teilweise mehr Vertretungsstunden, weil man ja mehr Freistunden hat. Sie ist wieder auf ein volles Deputat gegangen. Nimmt sie wenigstens die volle Kohle mit, sagt sie.

  • Ich komme auch aus der Praxis und habe vor dem Lehramt (das ich noch mal grundständig studiert habe), Informatik fertig studiert und einige Jahre gearbeitet.

    Das, was du beschreibst, kannst du dir schön reden, sicher. Das ändert nur nichts daran, dass du dich hast ausbeuten lassen. Dein Chef bzw. der Inhaber der Agentur hat sich die Taschen voll gemacht und ausgenutzt, dass er genug Dumme findet, die für ihn 13 Stunden am Tag schuften und damit Arbeitsrecht brechen. Dass viele andere genauso dumm sind, ist keine Begründung dafür, das selbst so weiter zu machen.

    Einer meiner besten Freunde ist Graphikdesigner (mit Diplom Studium) und verdient in der Agentur, in der er arbeitet mehr als du verdient hast. Bei 36 Wochenstunden (punktuell mehr, das kann er aber immer abfeiern).


    Ea gibt für gebildete Menschen (in diesem Fall heißt das, mit Ausbildung oder Studium) immer Alternativen zu dieser Art arbeitsrechtswidrigen Ausbeutung.


    Dass du hier nicht zugeben willst, dumm gewesen zu sein, ist in Ordnung. Aber bitte erzähl deinen SuS nicht so einen Unsinn, wie du ihn hier im Bezug auf Arbeit erzählst.

  • Informatik fertig studiert und in der Praxis gearbeitet ist aber kein Vergleich zur Werbebranche. Erstens. Und schön für deinen Freund, dass er mehr verdient. Dann frage ihn doch mal, ob alle so viel verdienen. Das habe ich und verdiene ich in einer Großstadt und in einer großen Firma. Aber nicht, wenn man in einer strukurschwachen Gegend wohnt und arbeitet. Da ist man mit Lehramt besser dran. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.

    Wenn er ehrlich ist, gibt er auch eine ehrliche Antwort darauf, dass es genug gerade in Werbeagenturen gibt, die weit untertariflich verdienen. Ich hatte übrigens auch vertraglich fixiert deutlich geringere Arbeitszeiten. Hatten fast alle. Haha.


    Ich hatte keine anderen Alternativen lange - das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern mit der Realität in einer strukturschwachen Gegen. Und ich halte weiterhin nichts davon, wenn SuS direkt zu Beginn ihrer Lehrzeit schon mal klar stellen, dass sie auf keinen Fall Überstunden, etc. machen. Das kommt gar nicht gut an. Aber du kannst ihnen ja gerne was anderes erzählen. Musst du für dich verantworten. Ich könnte das nicht. Aber jeder, wie er meint.

  • Ea gibt für gebildete Menschen (in diesem Fall heißt das, mit Ausbildung oder Studium) immer Alternativen zu dieser Art arbeitsrechtswidrigen Ausbeutung.

    Als ich fertig wurde mit meinem BWL- Studium (das war direkt nach 9/11) habe ich wie viele meines BWL-Jahrgangs trotz Prädikatsexamen keinen festen Job bekommen. Und habe das insgesamt sechste Praktikum gemacht - für ganz kleines Geld. Ich war in der Zeit bei meinem Onkel, der Lehrer ist auf dessen rundem Geburtstag und dürfte mir da das "Geschwafel" sämtlicher Lehrerkollegen anhören, die meinten, wer gut sei finde auch einen festen Job, bla bla.
    Ich bin aufgestanden und gegangen damals. Und ich werde auch jetzt hier aufhören zu schreiben. Waste of time. Na gut, vielleicht nimmt der eine oder andere doch was mit. Auch wenn er es nicht zugeben würde natürlich. Ich bin ja eigentlich keine richtige Lehrerin. Und daher unwissend und blöd.

  • Da steht nichts Neues. Nichts davon ändert etwas daran, dass du ausgebeutet wurdest (von einem Chef, der sicher nicht auf seine Gewinne verzichtet hat) und gegen Arbeitsrecht verstoßen hast.


    Abhängig davon, wie alt die SuS sind, ist das mit den Überstunden so oder so schwierig.

    Zumal ein guter Ausbildungsbetrieb dafür sorgt, dass die Azubis gerade keine Überstunden machen.

    Dass 80 Stunden pro Woche für 2000 Euro netto (ich komme kaum aus dem Kopfschütteln raus, wie man sich das auch noch schön reden kann) nicht dasselbe sind, wie ein paar Überstunden, wenn es punktuell mal notwendig ist, brauche ich dir sicher nicht erklären.

  • Da steht nichts Neues. Nichts davon ändert etwas daran, dass du ausgebeutet wurdest (von einem Chef, der sicher nicht auf seine Gewinne verzichtet hat) und gegen Arbeitsrecht verstoßen hast.


    Abhängig davon, wie alt die SuS sind, ist das mit den Überstunden so oder so schwierig.

    Zumal ein guter Ausbildungsbetrieb dafür sorgt, dass die Azubis gerade keine Überstunden machen.

    Dass 80 Stunden pro Woche für 2000 Euro netto (ich komme kaum aus dem Kopfschütteln raus, wie man sich das auch noch schön reden kann) nicht dasselbe sind, wie ein paar Überstunden, wenn es punktuell mal notwendig ist, brauche ich dir sicher nicht erklären.

    Ja, aber viele werden in sämtlichen Werbeagenturen dieser Erde ausgebeutet und lassen es zu - so what. Gute Ausbildungsbetriebe gibt es leider selten - das ist auch die Realität. Meine SuS profitieren von dieser meiner Einschätzung, indem ich sage, dass nur die Besten sich einen guten Betrieb aussuchen können.

    Ich rede nichts schön - ich rede von einer Realität,die viele von uns erlebt haben.

    Im Handel ist die Situation übrigens auch nicht viel anders. Mein bester Freund war Verkaufsleiter bei LIDL nach dem Studium. 2300 netto, für eine 90-STunden-Woche: Man steht um 6 Uhr im Laden und bleibt bis 21 Uhr abends. Das nennt sich Traineeprogramm und du kannst es überall nachlesen. Und danach bist du Verkaufsleiter für ein Jahr zu denselben Konditionen. Nein, das lässt kein Arbeitsvertrag zu. Aber es ist usus im Handel. Da kommt kein Lehrer mit, ich weiß.

    Warum hat er das gemacht, der Vollidiot? Weil er zuvor 1 Jahr Bewerbungen geschrieben hat und bei der Telekom im Outboundbereich gearbeitet hat. War aber auch nichts für den Lebenslauf. Und nach einem Jahr Bewerbungen schreiben geht man dann halt in den Handel und lässt sich ausnutzen.

  • Ich bin ja eigentlich keine richtige Lehrerin. Und daher unwissend und blöd.

    Gerade den Teil habe ich hier nicht gelesen. Quer-/Seiteneinsteiger-Bashing steckt in dem Thread nicht.


    Abgesehen davon, dass die BBSen zusammenbrechen würden, wenn nur grundständig ausgebildete Lehrkräfte da arbeiten würden, kommen darüber hinaus einfach viele richtig tolle Lehrkräfte über diese Einstiege in die Schulen. Und die Berufserfahrung, die Erfahrung damit, welche Kompetenzen im Beruf nötig sind etc., machen QEs und SEs (und natürlich FLs und FP-Ls) ganz ganz oft zu sehr guten Lehrkräften. Natürlich neben der fachdidaktischen Ausbildung, die sie genauso wie die grundständigen LKs machen müssen.

  • Ich komme auch aus der Praxis und habe vor dem Lehramt (das ich noch mal grundständig studiert habe), Informatik fertig studiert und einige Jahre gearbeitet.

    Und dann hast du einige gearbeitet. Ich habe mehr als 15 Jahre in insgesamt 6 verschiedenen Firmen und Branchen gearbeitet. Viel im Marketing, aber anfangs auch in der Assistenz. Auch hier: Was willst du denn machen, wenn es keinen hochdotierten Job im Marketing gibt gerade als Berufsanfänger und du kein weiteres Praktikum machen willst. Dann arbeitest du eben als Assistenz. Ich war Assistentin eines Vorstandsvorsitzenden. Da lernt man viel. Und arbeitet viel. Für sehr wenig Geld. Dann bin ich ins Marketing gewechselt...Wie beschrieben immer noch wenig Geld, aber mir hat es sehr viel Spaß gemacht. AUch da habe ich noch ein bis zwei mal gewechselt. Und mich vom Gehalt her aber auch nicht total verbessert. Der MArketingbereich ist undankbar. Was vielleicht der Fehler im BWL-Studium war, dass ich nicht Controlling oder Finanzierung gewählt habe. Muss man aber auch mögen. Daher: Glaub mir, ich habe viel mitgekriegt. Und kann vieeeeel weitergeben. Manche wollen eben einiges nicht hören.

    So, jetzt muss ich wirklich aufhören.

  • Gerade den Teil habe ich hier nicht gelesen. Quer-/Seiteneinsteiger-Bashing steckt in dem Thread nicht.


    Abgesehen davon, dass die BBSen zusammenbrechen würden, wenn nur grundständig ausgebildete Lehrkräfte da arbeiten würden, kommen darüber hinaus einfach viele richtig tolle Lehrkräfte über diese Einstiege in die Schulen. Und die Berufserfahrung, die Erfahrung damit, welche Kompetenzen im Beruf nötig sind etc., machen QEs und SEs (und natürlich FLs und FP-Ls) ganz ganz oft zu sehr guten Lehrkräften. Natürlich neben der fachdidaktischen Ausbildung, die sie genauso wie die grundständigen LKs machen müssen.

    Doch, hier wollen ja Menschen mehr von den Verdiensten und Arbeitsbedingungen "draußen" wissen als ich. Bzw. glauben das. Und da ständig zu schreiben: "Nee, das stimmt so nicht" und "nee, das glauben wir dir nicht", was ist das Anderes als Bashing?


    Schön, dass du das so siehst. Ich bin im Ref oft abschätzig behandelt worden, wenn ich gesagt habe, dass ich aus der Praxis komme. Ich dürfte z.B. im Ref nicht den Bereich Marketing unterrichten, sondern musste Rechnungswesen machen. Völlig bescheuert, aber irgendein Machtgehabe, dass ich nicht verstanden habe. Und das sogar ein Nachteil für die SuS war. Ich habe mental (nicht wegen der Arbeitsbelastung mit Kind und Ref, das Mentale war schlimmer) ziemlich gelitten darunter, aber irgendwann einfach nur für mich festgestellt, dass mir das unterrichten Spaß macht und ich was weitergeben kann an die SuS. Sowohl praktisch als auch theoretisch. Daher bin ich dabei geblieben.

    Du bist ja auch Quereinsteiger, wenn ich das richtig verstanden. Aber die wenigsten "normalen" Lehrer an der BBS sagen mal, dass die Quereinsteiger bereichernd sind. Finde ich einfach schade.

  • Doch, hier wollen ja Menschen mehr von den Verdiensten und Arbeitsbedingungen "draußen" wissen als ich. Bzw. glauben das. Und da ständig zu schreiben: "Nee, das stimmt so nicht" und "nee, das glauben wir dir nicht", was ist das Anderes als Bashing?


    Schön, dass du das so siehst. Ich bin im Ref oft abschätzig behandelt worden, wenn ich gesagt habe, dass ich aus der Praxis komme. Ich dürfte z.B. im Ref nicht den Bereich Marketing unterrichten, sondern musste Rechnungswesen machen. Völlig bescheuert, aber irgendein Machtgehabe, dass ich nicht verstanden habe. Und das sogar ein Nachteil für die SuS war. Ich habe mental (nicht wegen der Arbeitsbelastung mit Kind und Ref, das Mentale war schlimmer) ziemlich gelitten darunter, aber irgendwann einfach nur für mich festgestellt, dass mir das unterrichten Spaß macht und ich was weitergeben kann an die SuS. Sowohl praktisch als auch theoretisch. Daher bin ich dabei geblieben.

    Du bist ja auch Quereinsteiger, wenn ich das richtig verstanden. Aber die wenigsten "normalen" Lehrer an der BBS sagen mal, dass die Quereinsteiger bereichernd sind. Finde ich einfach schade.

    Im Seminar und in der Schule gab's in der Regel positive Rückmeldungen, zum Einen war man (SL und Kollegium) dankbar, dass man Verstärkung bekommen hat, zum Anderen wurde die Praxiserfahrung geschätzt. Dumme Sprüche habe ich zum Glück nur ganz selten gehört. Von LuL mit beruflichen Fächern (bis auf EINE Ausnahme) gar nicht und von allgemeinbildenden KuK wirklich nur selten. Wenn in vielen beruflichen Fachrichtungen 80% der KuK QE, SE etc. sind, wäre das auch seltsam ;)


    Liegt eventuell dran, dass bei euch BWLern QE selten ist, dass da so was kommt?


    Ich habe öfter mal (außerhalb der Schule) dumme Sprüche von Gym-LuL gehört. Teilweise giftiger Neid, dass ein dahergelaufener Fatzke einfach so Lehrer werden darf ohne Lehramtsstudium :D :D :D

    Aber selbst da sind viele doch eher gleichgültig (selten: interessiert) statt herablassend.


    Da kann ich gut drüber stehen.

  • Ja, wobei Wirtschaft ja gerade Mangelfach war - daher sind jetzt wieder ein paar mehr Quereinsteiger im System...Wobei ich als Quereinsteiger auch im Fach Deutsch deutliche Vorteile empfinde: Ich bin bei den Bürokaufleuten in Deutsch eingesetzt und die meinten selbst, es sei mit das 1. Mal, dass sie jetzt wirklich was lernen würden, was sie auch brauchen könnten im Betrieb. Tja, kann halt jemand der aus der Praxis kommt auch besser einschätzen..;)


    Was heißt denn dahergelaufener Fatzke? Ich habe ja eine Art Doppelstudium gemacht: BWL auf Diplom und zusätzlich noch Deutsch und Geschichte auf Lehramt bis zur Zwischenprüfung und dann noch alle Deutsch-Scheine im Hauptstudium.
    Was DEUTLICH anstrengender war als das Lehramtsstudium kann ich indes sagen: Das BWL-Studium und das abschließende Diplom.
    War einfach so - und ist auch keine Wertung, sondern eine simple Feststellung.

  • Haubsi1975, wenn du mit einigen grundständig ausgebildeten Lehrern aneinandergeraten bist, dann liegt das meiner Vermutung nach nicht daran, dass du Quereinsteigerin bist, sondern daran, dass du scheinbar der Meinung bist, alle grundständig ausgebildeten Lehrern sind weltfremde Idioten. Zumindest wirkst du so auf mich.


    Was ich aber tatsächlich nicht verstehe, ist deine Beschwerde. Du sagst, du hast 80 Std/ Woche für das halbe Geld gearbeitet und bist ins Lehramt gewechselt, damit du mehr Freizeit hast. Du schreibst, dass das auch so ist und der Job als Lehrer nicht so stressig. Und trotzdem beschwerst du dich über außerunterrichtliche Termine? Jo. Die gehören halt dazu. Du arbeitest ja weder in Teil- noch in Vollzeit nur zu den Unterrichtsstunden.

    Und ehrlich gesagt, 2 Wochen Vorlauf zu einer Konferenz sollte reichen, sich zu organisieren.

  • Haubsi1975, wenn du mit einigen grundständig ausgebildeten Lehrern aneinandergeraten bist, dann liegt das meiner Vermutung nach nicht daran, dass du Quereinsteigerin bist, sondern daran, dass du scheinbar der Meinung bist, alle grundständig ausgebildeten Lehrern sind weltfremde Idioten. Zumindest wirkst du so auf mich.


    Was ich aber tatsächlich nicht verstehe, ist deine Beschwerde. Du sagst, du hast 80 Std/ Woche für das halbe Geld gearbeitet und bist ins Lehramt gewechselt, damit du mehr Freizeit hast. Du schreibst, dass das auch so ist und der Job als Lehrer nicht so stressig. Und trotzdem beschwerst du dich über außerunterrichtliche Termine? Jo. Die gehören halt dazu. Du arbeitest ja weder in Teil- noch in Vollzeit nur zu den Unterrichtsstunden.

    Und ehrlich gesagt, 2 Wochen Vorlauf zu einer Konferenz sollte reichen, sich zu organisieren.

    1 Woche Vorlaufzeit. Und es geht ja nicht darum,dass ich nicht bereit bin, das on top zu arbeiten (wie hier oft unterstellt wird), sondern dass es schlichtweg dieses Mal nicht möglich ist, das zu organisieren. Und das man dafür durchaus Verständnis haben könnte. Bei einer Kollegin, die sonst immer alles möglich macht. Das ist ein Unterschied.

  • Haubsi1975, wenn du mit einigen grundständig ausgebildeten Lehrern aneinandergeraten bist, dann liegt das meiner Vermutung nach nicht daran, dass du Quereinsteigerin bist, sondern daran, dass du scheinbar der Meinung bist, alle grundständig ausgebildeten Lehrern sind weltfremde Idioten. Zumindest wirkst du so auf mich.

    Nö, ich schrieb nirgends, dass alle grundständig ausgebildetetn Lehrer wildfremde Idioten sind, jetzt übertreibst du wieder. Sondern dass mehr weltfremd sind als ich vermutet hätte.

  • Doch, hier wollen ja Menschen mehr von den Verdiensten und Arbeitsbedingungen "draußen" wissen als ich. Bzw. glauben das. Und da ständig zu schreiben: "Nee, das stimmt so nicht" und "nee, das glauben wir dir nicht", was ist das Anderes als Bashing?

    Du bist nicht im Gefängnis, was soll der "draußen" Spruch? Und ja, einige hier haben bereits mehr oder weniger lange außerhalb der Schule gearbeitet. Da hast du nicht die einzig wahre Perspektive gepachtet. Und stell dir vor: auch als Lehrer hat man nicht nur andere Lehrer im Freundes- und Bekanntenkreis.


    Ganz ehrlich: wenn du dich auch im Ref so benommen hast wie hier, wundert es mich überhaupt nicht, dass du einen schweren Stand bei deinen Kollegen hattest/hast. Entspann dich und rede vielleicht mal mit Menschen, außerhalb deiner Blase. Das hilft bei einer realistischeren Perspektive.

  • Ich glaube auch, dass es eher deine Art ist die aneckt.

    Ich habe halt wenig über für Leute die erwarten, dass es einfach ok ist nicht zu einer ordentlich geladenen Konferenz zu kommen.

    Du hast die ganze Zeit darauf bestanden, dass es nicht möglich ist und alle " Ratschläge" beiseite gewischt...zu einer Freundin gehen/ Babysitter etc...

    Deine grundsätzliche Erwartungshaltung erschreckt mich.

    Natürlich kann mal etwas zwischen die beste Planung kommen, aber dann fragt man höflich bei der SL und sucht eine Lösung und " schreit " nicht ständig hier im Forum " Nein, das mach ich nicht!"..kleinere Brötchen backen fänd ich angebrachter, wenn man mal ein entgegenkommen von der SL braucht.


    Daher sagte ich dir, dass es dein Job und nicht dein Hobby ist.


    Komisch finde ich auch immer noch die angeblichen 4000€ netto als angestellte Lehrerin..bei Lehrern handelt man ja keine Verträge aus, daher ist der Verdienst quasi öffentlich einsehbar...

Werbung