Ruhezeiten vs. Lesenacht: Beamten-Arbeitszeitverordnung

  • Also... Der Feueralarm geht bei uns tagsüber innerhalb von 2 min über die Brandmeldezentrale an die Feuerwehr. Ab 18 Uhr und am Wochenende geht es ohne Verzögerung an die Feuerwehr. Wir führen einmal pro Schuljahr eine Evakuationsübung durch, der Alarm wird dabei mit kaltem Rauch provoziert so dass auch keiner mehr auf die Idee kommt durchs Treppenhaus runterzulaufen. Vielleicht lebe ich schon zu lange in der Schweiz, ich wundere mich wirklich, dass es an deutschen Schulen offenbar keine verpflichtende Installation von Brandmeldern gibt. Kaum irgendjemand, der sowas nicht regelmässig übt, ist in der Lage im Ernstfall adäquat zu reagieren. Umso wichtiger, dass ein Alarm direkt an die Feuerwehr geht.

  • Die meisten Schulen sind nicht direkt bei der Feuerwehr aufgeschaltet.


    Feuerlöscher sollen eine Griffhöhe von 80-120cm aufweisen.



    Grundanforderungen für die Bereitstellung von Feuerlöscheinrichtungen

    Siehe ASR A2.2 „Maßnahmen gegen Brände“.




    Der Arbeitgeber hat sicherzustellen, dass in Arbeitsstätten:

    • Feuerlöscher gut sichtbar und leicht erreichbar angebracht sind,
    • Feuerlöscher vorzugsweise in Fluchtwegen, im Bereich der Ausgänge ins Freie, an den Zugängen zu Treppenräumen oder an Kreuzungspunkten von Verkehrswegen/Fluren angebracht sind.
    • die Entfernung von jeder Stelle zum nächstgelegenen Feuerlöscher möglichst nicht mehr als 20 m (tatsächliche Laufweglänge) beträgt, um einen schnellen Zugriff zu gewährleisten,
    • Feuerlöscher vor Beschädigungen und Witterungseinflüssen geschützt aufgestellt sind, z. B. durch Schutzhauben, Schränke, Anfahrschutz; dies kann z. B. bei Tankstellen, Tiefgaragen und im Freien erforderlich sein,
    • Feuerlöscher so angebracht sind, dass diese ohne Schwierigkeiten aus der Halterung entnommen werden können; für die Griffhöhe haben sich 0,80 bis 1,20 m als zweckmäßig erwiesen.
    • die Standorte von Feuerlöschern durch das Brandschutzzeichen F005 „Feuerlöscher“ entsprechend ASR A1.3 „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung“ gekennzeichnet sind, sofern die Feuerlöscher nicht gut sichtbar angebracht oder aufgestellt sind. In unübersichtlichen Arbeitsstätten ist der nächstgelegene Standort eines Feuerlöschers gut sichtbar durch das Brandschutzzeichen F005 „Feuerlöscher“ in Verbindung mit einem Zusatzzeichen „Richtungspfeil“ anzuzeigen. Besonders in lang gestreckten Räumen oder Fluren sollen Brandschutzzeichen in Laufrichtung jederzeit erkennbar sein, z. B. durch den Einsatz von Fahnen- oder Winkelschildern.
    • weitere Feuerlöscheinrichtungen ebenfalls entsprechend ASR A1.3 „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung“ gekennzeichnet sind (z. B. für Wandhydranten: Brandschutzzeichen F003 „Löschschlauch“) und
    • die Standorte der Feuerlöscheinrichtungen in den Flucht- und Rettungsplan entsprechend ASR A2.3 „Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan“ aufgenommen sind.
  • Unsere Feuerlöscher hängen auf jeden Fall höher, ich schätze Unterkante mindestens 130 cm, Griff/Befestigung deutlich über meinem Kopf (und so winzig bin ich nicht). Griffhöhe 80 - 120 cm wäre perfekt.


    Mir wurde allerdings gesagt, dass dies für Schulen nicht vorgeschrieben sei. Ich bekam auch irgendeinen Paragraphen gezeigt, weiß nicht mehr welcher. Bei uns hängen überall Feuerlöscher, aber wenn ich erst einen 2 m großen Schüler suchen muss, ist der Brand zu groß (wozu hängen sie dann).


    Leider werden Feuerlöscher bei uns immer wieder missbraucht, manchmal sind es eigene Schüler (oft auf Mottoparties), manchmal Schulfremde (Innenstadtlage). Die Höhe, um dies zu verhindern, reicht also dafür nicht.

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  • Mir wurde allerdings gesagt, dass dies für Schulen nicht vorgeschrieben sei.

    Wir haben in jedem Klassenraum einen 6kg abc Pulverlöscher und in der Chemie zusätzlich Löschdecken. Auf den Fluren ist in jeder Etage ein Wandhydrant samt aufgerolltem Gewebeschlauch. Ich frage mich allerdings, ob die Kollegen/Schüler im Ernstfall wohl daran denken, daß man so einen Schlauch erst komplett abrollen muß, um ihn nutzen zu können, weil er „plattgedrückt“ aufgerollt ist.


    Super112

    Unser Schulgebäude sieht so aus, daß wir einen langen Flur haben mit jeweils einem Treppenhaus an jedem Ende. Zusätzlich gibt es zwischen allen Klassenräumen Türen, so daß man als alternativen Fluchtweg durch alle Klassenräume hindurch zu den Treppenhäusern gelangen kann, sollte der Flur verraucht sein.

    Unser Problem aktuell: Aus Arbeitsschutzgründen dürfen die normalen Kollegen keine Schlüssel für die Chemiesammlung, die Werkstätten etc. haben. Entsprechend könnten sie auch nicht durch die entsprechenden Räume flüchten, weil die Zwischentüren verschlossen sind.


    Keiner von uns versteht diese Arbeitsschutzregelung, weil jeder soviel Ahnung von Chemie hat, daß er weiß, daß er keine Ahnung hat und entsprechend auch nicht die Schränke öffnen würde.


    Gleiches gilt für die Holzwerkstatt: Da wollen wir durch die Werkstatt flüchten können. An der Tischkreissäge hat niemand ein Interesse.


    Was zählt jetzt mehr? Alternativer Fluchtweg oder Arbeitsschutz?

  • Bei uns hängen überall Feuerlöscher, aber wenn ich erst einen 2 m großen Schüler suchen muss, ist der Brand zu groß (wozu hängen sie dann).

    Vielleicht hängen die Feuerlöscher bei euch um irgendwelche Vorgaben der Bürokratie zu erfüllen, nicht aber um sie zu benutzen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:


  • Fachfremde Kollegen in einer Chemiesammlung sind aber immer eine Gefahr. ;)


    (Aus Erfahrung, Deutschkollegen z. B. vergessen die Tür hinter sich zuziehen, sodass jeder jederzeit hinein kommt. Sie schalten den Strom und damit das Notaus ein und mindestens einmal wurde statt dem Tafellichtschalter der daneben liegende Gasschalter zusätzlich eingeschaltet, wenn dann noch ein Schüler gelangweilt an seinem Ventil dreht...

    Auch steht nicht immer alles in Schränken, am Vortag bereite ich meinen Unterricht vor. Dann steht auch die konzentrierte Schwefelsäure auf meinem Wagen (nur Chemikalien aus dem Giftschrank hole ich erst am Anfang der Unterrichts heraus).

    Manche Schüler werden magisch von Chemikalien wie Magnesium, aber auch Schwefelsäure angezogen, um die Versuche (und andere aus dem Netz) nachzumachen. Wenn etwas passiert, wer ist schuld?

    Und leider "leihen" auch Kollegen Gegenstände wie Kerzen, Wasserkocher, Herdplatten, Bechergläser (da kommen z. B. die Kerzen hinein, und werden mit Wachs verschmiert zurück gebracht), Putzzeug, Werkzeug (wir haben einen gut bestückten Werkzeugkasten), Aceton, Brennspiritus usw. aus. Man staunt, wie viel für Entfernung einer Schmieerei benötigt wird (Farbe des Stuhls etc. wird gleich mitentfernt). Auch unsere alten Tafeln mochten es nicht. Es war aber niemand (manche Kollegen sind manchmal wie manche Schüler).


    Nach diesen Vorfällen ist bei uns strikte Trennung der Schlüssel und Zugang nur für Fachkundige (so steht es im Gesetz) (und ich bin froh, dass ich nicht ständig mehr kontrollieren muss).


    Jetzt stellt sich mir die Frage, was bringt mehr Sicherheit? Ein Brand, bei dem genau diese Tür benötigt wird und der Raum nicht durch Chemieunterricht belegt ist (kommt bei uns sehr selten vor) oder häufig offen stehende Tür mit allen oben genannten Problemen. Übrigens hat unser alter Chemieraum zwar zwei Türen, die aber direkt nebeneinander liegen (also kein 2. Fluchtweg aus dem Raum). Aber auch das ist in Ordnung, es gibt Bestandschutz (ich hatte eine 2. Tür am anderen Ende vorgeschlagen).

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  • Vielleicht hängen die Feuerlöscher bei euch um irgendwelche Vorgaben der Bürokratie zu erfüllen, nicht aber um sie zu benutzen.

    Nicht vielleicht, sondern genauso wurde es mir mitgeteilt (und so etwas macht mich wütend).

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  • Kris24

    Wie gesagt geht es um die Verbindungstüren zwischen den Räumen, also um Türen, die im Normalfall immer verschlossen sind und eh nicht genutzt werden. Ich glaube kaum, daß im Brandfall die Kollegen erst noch eigenmächtig Chemie-Experimente durchführen.

  • Kris24

    Wie gesagt geht es um die Verbindungstüren zwischen den Räumen, also um Türen, die im Normalfall immer verschlossen sind und eh nicht genutzt werden. Ich glaube kaum, daß im Brandfall die Kollegen erst noch eigenmächtig Chemie-Experimente durchführen.

    Wer im Brandfall hinein kommen soll, kommt auch sonst hinein.

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  • Keiner von uns versteht diese Arbeitsschutzregelung, weil jeder soviel Ahnung von Chemie hat, daß er weiß, daß er keine Ahnung hat und entsprechend auch nicht die Schränke öffnen würde

    Es steht im Chemikaliengesetz dass Unbefugte keinen Zugang zu genannten Stoffen haben dürfen. Habe ich hier schon mal verlinkt. Erschreckend Wenigen ist bewusst, wie hoch das Strafmass bei Missachtung ist. Das geht bis zu mehrjährigen Gefängnisstrafen. Das trifft im Falle des Falles auch die befugte Person, die dem Unbefugten Zutritt gewährt hat bzw diesen fahrlässig nicht verhindert hat. Ich bin auch bei uns in der Fachschaft regelmässig am wüten dass die Lösemittelflaschen bzw die konzentrierte Schwefelsäure gottverdammt nicht auf den Vorbereitungswägen gelagert werden. Ausgerechnet in unseren Räumen halten sich nämlich regelmässig Jugendliche auf, was gewissen "Traditionen" geschuldet ist, woran ich natürlich auch beteiligt bin. Ich bin aber auch die einzige, die ihren kompletten Kram sofort nach dem Unterricht im Lager versorgt und das befindet sich hinter einer Tür, für die nur wir und wenige andere Personen einen Schlüssel haben.

  • Unsere Wagen stehen im Vorbereitungsraum, zu dem nur wie Chemiekollegen Zutritt haben (und teilweise SL, Hausmeister, eine eingewiesene Reinigungskraft, die allerdings meistens den Raum wg. Überschreiten der Arbeitszeit meidet :( (ich fordere sich manchmal ausdrücklich an, wenn der Mülleimer 2 Wochen nicht geleert wurde). Schüler nie (und darauf achten inzwischen alle).


    Sonst würde ich auch nicht am Vortag vorbereiten (erlaubt sind 24 Stunden früher, Bereitstellung).

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  • Dann bist du aus der Brandbekämpfung schon mal raus. Ist doch ok.

    Als Chemikerin ist Feuer für mich nicht nur eine "gedachte Größe". (Und wenn ich einen (kleinen) Brand im Entstehen löschen könnte, dann will ich nicht an zu hoch hängenden Feuerlöschern scheitern.)

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  • Unsere Wagen stehen im Vorbereitungsraum, zu dem nur wie Chemiekollegen Zutritt haben

    Und was ist, wenn dieser Vorbereitungsraum jetzt Durchgangsraum auf dem alternativen Fluchtweg ist?


    Sollte dann der Brandmeister wegen verschlossener/versperrter Fluchtwege die Nutzung des Schulgebäudes mit sofortiger Wirkung untersagen bis der Mangel abgestellt ist? :/

  • Ich verstehe die Diskussion nicht. Unsere Räume haben alle Brandschutztüren und wir haben ein Evakuationskonzept welches mit der örtlichen Feuerwehr ausgearbeitet wurde und einmal pro Schuljahr geübt wird. Was gibt es da zu spekulieren? Wenn ihr euch Sorgen macht, fragt bei der Feuerwehr nach. Wenn es für Schulen kein Konzept bzw keine Auflagen gibt, dann ist das leider so.

  • Unsere Räume haben alle Brandschutztüren und wir haben ein Evakuationskonzept welches mit der örtlichen Feuerwehr ausgearbeitet wurde und einmal pro Schuljahr geübt wird

    Wir haben auf den Fluren große Brandschutz-Schiebetore, die, durch Elektromagnete gehalten, immer offen stehen und bei einem Feueralarm durch abgeschaltete Elektromagnete mit Hilfe von Gewichten und Seilzügen automatisch zufahren. Wenn man bei der Brandschutzübung die Tore vorab manuell zufährt, im Brandfall sind sie ja auch zu, wird die Übung spaßig, weil die Schüler dann den alternativen Weg nehmen müssen. :teufel:

  • Als Chemikerin ist Feuer für mich nicht nur eine "gedachte Größe". (Und wenn ich einen (kleinen) Brand im Entstehen löschen könnte, dann will ich nicht an zu hoch hängenden Feuerlöschern scheitern.)

    Wirst du aber. Also solltest du keine Zeit mit Brandbekämpfungsversuchen verschwenden und dich in Sicherheit bringen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Als Chemikerin ist Feuer für mich nicht nur eine "gedachte Größe". (Und wenn ich einen (kleinen) Brand im Entstehen löschen könnte, dann will ich nicht an zu hoch hängenden Feuerlöschern scheitern.)

    Heisser Tipp*: Lass doch mal einen Wachsbrand eskalieren und die Schule den Einsatz der Feuerwehr zahlen. Was glaubst, wie schnell die Feuerlöscher tiefer hängen :rofl:


    *Guter Wortwitz, ne?

  • Wirst du aber. Also solltest du keine Zeit mit Brandbekämpfungsversuchen verschwenden und dich in Sicherheit bringen.

    Wenn das Feuer zu groß ist, werde ich sicher nicht Heldin spielen. Deshalb schrieb ich kleiner entstehender Brand. Ich werde sicher nicht hingehen (und den fliehenden Schülern entgegen), sondern nur, wenn er in meinem direkten Umfeld ausbricht.


    Ich bin aber nicht ganz unvorbereitet. Ich habe im Rahmen meiner Ausbildung (und später bei Fortbildungen bei der Feuerwehr) mindestens 2 Dutzend Brände gelöscht (darunter große Ölwannen) und einmal sogar (keine Übung) ein Auto (Motor), weiß also genau wie. (Und einmal habe ich meine eigenen Haare löschen müssen (Teelicht auf einem festlich geschmückten Tisch, mir war etwas herunter gefallen und ich wollte es aufheben, seitdem finde ich Kerzenschein nicht mehr gemütlich). Andere erzählten, dass die Flammen, einen halben Meter hoch gewesen seien, sie dachten an brennendes Tischtuch o.ä.). Wichtig ist Schnelligkeit (und sonst natürlich Flucht).

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