Dienstrad leasen?

  • Ich hatte das auch schon mal überlegt, tendiere aber eher dazu, ggf. ein Schnäppchen bei einem Auslaufmodell zu schießen, da ein Dienstrad ja leider kein Dienstrad ist (wie bei einem Dienstwagen). Beim "Dienstrad" finanzierst du selbst - nur eben aus dem Brutto. Da gibt's manch Fallstricke, weil bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung viele Kosten mit eingerechnet werden, die du privat wahrscheinlich nicht hättest (Versicherungen etc.). Das muss man genau gegenrechnen. Kann sich lohnen oder nicht.


    Ganz krasse Fälle der Unwirtschaftlichkeit finden sich besonders bei Angestellten:

    Liest du hier (die Kritik von Verdi).

  • Bei BusinessBike sind Vollkaskoversicherung, Mobilitätsgarantie und jährliche Service-Checks immer enthalten.

    "Enthalten" bedeutet lediglich, dass das bereits eingepreist ist, nicht dass man dafür nicht zahlen müsste. Außerdem entkräftet das die in dem von Golum verlinkten Text genannten Argumente gegen zumindest das aktuelle Angebot des Landes BW für angestellte Lehrkräfte keineswegs. Hast du dir diesen durchgelesen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bei BusinessBike sind Vollkaskoversicherung, Mobilitätsgarantie und jährliche Service-Checks immer enthalten.

    Das habe ich bei den Anbietern, bei denen ich bisher geschaut habe, auch drin gesehen. Diese Serviceleistungen werden aber genutzt, um den normalen Kauf im Vergleich schlechter aussehen zu lassen, indem dafür recht hohe Beträge auf die Kaufpreise aufgeschlagen werden. Gleichzeitig wird bei den Vergleichen - logischerweise - nicht berücksichtigt, dass man beim normalen Kauf auch mal einen Rabatt bekommen kann. Wenn dann bei den Angestellten noch die Verluste bei der späteren Rente dazukommen, ist das Leasing nicht mehr so sehr das superduper Schnäppchenjäger-Modell. Oder wenn man in der Leasing-Zeit ein Kind bekommt, verringert sich wegen

    weniger Brutto -> weniger Netto -> geringere Berechnungsgrundlage für's Elterngeld

    dann ggf. auch das Elterngeld von Beamtinnen/Beamten.

    Und: Ob die Steuerersparnis am Ende wirklich so toll ist, weiß man erst nach der Steuererklärung und nicht nach dem - aus Eigeninteresse geschönten - Ersparnisrechner. Der Rechner zieht die Gebühr von deinem theoretischen Brutto ab. Wenn man aber in der Steuererklärung noch diverse andere Kosten angibt (die man sowieso hat) und an dieser Stelle die Gebühren mal mit einrechnet oder zum Vergleich eben nicht, dann kommt eine niedrigere Ersparnis raus.


    Was mich am Wording stört: Der Dienstwagen wird vom AG gezahlt und du versteuerst den geldwerten Vorteil (1% des Listenpreises pro Monat). Bei dem "Dienstrad" zahlst du vollständig aus deinem Brutto (und sparst dabei ein bisschen Steuern), musst dann aber gleichzeitig bei Übernahme des Radls nach dem Leasing noch einen geldwerten Vorteil für die tolle Ersparnis beim Kauf des von dir vorher genutzten Radls versteuern.


    Also: Interessant wäre es derzeit für mich, wenn die Forderungen aus dem oben von mir verlinkten Verdi-Artikel umgesetzt wären und das Land die vollen Leasinggebühren trägt (-> Versteuerung bei mir als geldwerter Vorteil). Dann wäre es ein Dienstrad.

    So lange radel weiter ich mit meinem gar nicht so alten unmotorisierten Radl.

  • Ohne eine Bezuschussung des Arbeitgebers macht es wirklich wenig Sinn. Außer man möchte unkompliziert alle 3 Jahre oder so ein neues Rad und sich nicht um den Verkauf des alten Rades kümmern müssen.

  • Klingt wirklich nicht so toll, aber ich hätte mein Pedelec tatsächlich (nach 5 Jahren) momentan gerne gegen ein neueres Modell eingetauscht, weil die Reparaturkosten gerade immens sind. Ich hatte überhaupt viele Reparaturen, teils auf Gewährleistung aber dann eben nicht mehr. Ich war mit dem Rad deutlich häufiger in der Werkstatt als mit dem Auto und musste schon mehrfach mehrere Wochen auf Ersatzteile warten (gerade wieder). Nix Mobilitätsgarantie.


    Wenn Service-Checks im Leasing enthalten wären, hätte ich sehr viel mehr Geld gespart als da in dem Video schlechtgerechnet wurden. Das hätte sich vermutlich für mich also rentiert. Bei einem Pedelec finde ich das mit dem Leasing echt gar nicht so schlecht. Aber ich habe das jetzt auch nicht durchgerechnet, ich hatte ja gar nicht die Wahl.


    Da die Entwicklung beim Pedelec noch in vollem Gang ist, würde ich die Option, nach 3 oder 5 Jahren auf ein neues Modell umzusteigen, durchaus mit einrechnen.

  • Ich hab selbst ein über meinen Partner, dieser kann zwei Jobräder leasen, bekommt aber Zuschüsse. Fand es auch attraktiv in ein paar wenigen Jahren auf ein neueres Modell zu gehen. Gerade beim ersten eBike.

  • weil die Reparaturkosten gerade immens sind. Ich hatte überhaupt viele Reparaturen,

    Ich mache an meinen Rädern viel selbst. Ich finde das einen Vorteil eggenüber Motorfahrzeugen, dass die reparaturen vergleichsweise unspektakulär sind.

    Wenn Service-Checks im Leasing enthalten wären, hätte ich sehr viel mehr Geld gespart als da in dem Video schlechtgerechnet wurden. Das hätte sich vermutlich für mich also rentiert.

    Im Grunde legst du hier dar, dass sich Leasing lohnt, wenn man einen Klump erwischt, der hohe Reparaturkosten verursacht. Für mich rentiert es sich, dass die Reparaturkosten von Fahrrädern gar nicht so furchtbar hoch sein könne. Insbesondere können Motor, Akku und Steuerelektronik nicht kaputt gehen, wenn man keien hat.


    Danke für den Hinweis. Ich hatte ohnehin nicht vor, mir ein Strommofa zu kaufen. Das ist ein weitererr Grund.

    Da die Entwicklung beim Pedelec noch in vollem Gang ist, würde ich die Option, nach 3 oder 5 Jahren auf ein neues Modell umzusteigen, durchaus mit einrechnen.

    Ich habe einige Fahrräder, die ich schon seit Jahrzehnten fahre und auch noch weiter fahren werde. Wenn weitere hinzu kommen, entsorge ich doch die alten nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Für mich ist das Pedelec nicht die Alternative zum unmotorisierten Rad, sondern zum Auto. Das ist bei mir zu steil für jeden Tag mit einem Rad ohne Unterstützung zu fahren. Ich habe das auch schon gemacht, dauerte zu lang und ich war danach hungrig wie ein Wolf und echt kaputt.


    Ich bin sehr glücklich mit dem Pedelec. Ich fahre nämlich nicht gern Auto und bin sehr froh, dass ich das Problem mit der massiven Erschöpfung, die mich bei dem steilen Anstieg auf dem Heimweg befällt, gelöst habe.


    Das Rad ist kein Klump, aber leider sind die Fahrradwerkstätten nicht immer die Besten und außerdem alle schrecklich überlastet und ich hatte da auch einfach etwas Pech. Da steckt man halt nicht drin. Ich bin aber auch wirklich viel gefahren.

    Morgen hole ich es endlich frisch repariert aus der Werkstatt meines Vertrauens und freue mich schon sehr darauf. Ich habe mich bewusst entschieden, es noch einmal reparieren zu lassen und eben nicht zu entsorgen.

  • Für mich ist das Pedelec nicht die Alternative zum unmotorisierten Rad, sondern zum Auto.

    Für much ist es gar keine Alternative.


    Das ist bei mir zu steil für jeden Tag mit einem Rad ohne Unterstützung zu fahren. Ich habe das auch schon gemacht, dauerte zu lang und ich war danach hungrig wie ein Wolf und echt kaputt.

    Klingt nicht danach, dass du deinem Körper die Chance gegeben hättest, sich zu adaptieren.


    Gute Fahrt.

  • Finde die Angebote großteils auch eine Frechheit - zumindest derzeit. Insbesondere kann man ja bei einem Kauf als Nichtprofi ein Auslaufmodell nehmen, das dann teils ein Drittel kostet.

  • Ich habe es gestern mal genauer mit meinen Daten und einem fiktiven 3000€-Fahrrad berechnet.

    Am Ende hat der Rechner ausgespuckt, ich würde ca. 40€ sparen. Das kam zustande, weil die private Rundum-Versicherung + Service mit 100€ mehr angesetzt wurde als im Dienstrad-Paket. Wenn die Versicherung genauso teuer wäre, würde ich beim Dienstrad über 3 Jahre sogar einen kleinen Betrag drauflegen (in dieser Rechnung).

    Klar: Dieser Rechner bildet am Ende nicht exakt die Realität ab, aber ich sehe für mich daher zwei Optionen:

    1. Wie du schreibst: Auf ein Schnäppchen warten.

    2. Auf ein Dienstrad-Modell warten, bei dem das Land die Raten zu 2/3 ca. übernimmt.


    So strampel ich ohne Motor weiter.

  • 2. Auf ein Dienstrad-Modell warten, bei dem das Land die Raten zu 2/3 ca. übernimmt.

    Auf eine sehr abstruse Art geht das scheinbar derzeit, falls du einen Fahrzeugschein beantragst und bekommst und dein E-Bike nicht zu lahm ist.

    THG-Prämie für E-Bikes


    Ich finde es großartig von der Idee, aber sehr traurig, dass das wohl eher ein Fall von "funktionale Analphabeten beim Gesetzschreiben" ist. ;)

  • Also an den Spartagen des Jahres gibt es bei Fahrrad XXL und Co Angebote für top Fullys mit 25er Motor von deutschen Marken für 2000, Auslauf halt. Hab da vor 2 Jahren auch mit leasen überlegt, aber solche Angebote waren da gar nicht erst vorhanden und die Versicherungen brauch ich eh nicht...

  • Klingt nicht danach, dass du deinem Körper die Chance gegeben hättest, sich zu adaptieren.

    Wie lange dauert so eine Adaptierung?

    Seit etwa 10 Jahren schwitze ich bei körperlicher Anstrengung stark, egal ob ich zwei oder zwanzig Kilometer laufe. Ich wäre nach den 15 km Arbeitsweg mit dem Fahrrad so nassgeschwitzt, dass ich eine halbe Stunde ausschwitzen und mich dann duschen und umziehen müsste. Die Möglichkeiten habe ich an der Schule nicht.

    Dazu kommt, dass der Hauptteil meines Arbeitswegs durch ein enges Tal führt; links Fluss, rechts Felsen, Überholen nicht möglich. Soll ich alle Berufspendler dazu zwingen, mein gemäßigtes Fahrradtempo anzunehmen?

  • SwinginPhone

    Du hast recht. Irgendetwas ist immer. Am besten denkt man gar nicht übers Radfahren nach. Das klappt eh nicht.

    Soll ich alle Berufspendler dazu zwingen, mein gemäßigtes Fahrradtempo anzunehmen?

    Nein. Auf keinen Fall. Der richtige, also motorisierte, Verkehr muss Vorrang haben.


    Überholen nicht möglich.

    Es gibt also nur einen Fahrstreifen für beide Fahrtrichtungen? Oder wie muss ich mir das vorstellen?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Es gibt also nur einen Fahrstreifen für beide Fahrtrichtungen? Oder wie muss ich mir das vorstellen?

    Nein, es gibt schon einen für jede Richtung. Da sich die Strecke aber durch das Tal schlängelt, gibt es wenige Teilstücke, die so übersichtlich sind, dass ein Überholvorgang möglich ist.

Werbung