Trotz Corona mit Maske arbeiten - Stigmatisierung?

  • Aus welchem Grund soll man sich sonst schützen? Wenn ich mit einem Winkelschleifer arbeite, ziehe ich eine Schutzbrille auf, weil ich angst um meine Augen habe.


    Wenn es keine Gefahr gäbe vor der ich Angst habe, brauche ich keinen Schutz.

    Weird flex :D

    Man könnte auch sagen, dass Du die Schutzbrille aufsetzt, weil es sinnvoll ist. Ich hoffe nicht, dass Du da stehst und wirklich Angst hast.

  • Ich hoffe nicht, dass Du da stehst und wirklich Angst hast.

    Wortklauberei, oder?


    Angst vor Augenschäden

    Angst vorm Babykriegen

    Angst vor Ansteckung

    Angst vor ...

    ... sagt man umgangssprachlich. Deshalb schützt man sich, wenn man es kann. Und das ist sinnvoll.

  • Wortklauberei, oder?

    Nicht wirklich. Bei der Aussage "Man will nur Corona-Maßnahmen, weil man Angst hat." geht es doch darum, dass Maßnahmen eigentlich nicht sinnvoll sind und einzelne Menschen nur viel zu viel Angst haben. Also dass ihr Handeln falsch ist, weil es von der Emotion Angst geleitet wird. Dazu kommen dann die Argumente, dass diese Menschen lieber alleine sein wollen und sowieso keine Kontakte haben usw.. Haben wir auch schon in diesem Thread lesen dürfen.


    In den von dir genannten Fällen spricht man natürlich umgangssprachlich auch von Angst aber es meint etwas anderes. Da geht es eher um sinnvolles Verhalten. Es wird dich doch auch niemand ansprechen, dass beim Autofahren nur einen Gurt nutzt, weil Du Angst hast. Obwohl man auch dort sagen könnte. Man hat Angst vor einem Unfall / vor Verletzungen bei einem Unfall.


    Die Aussage war aber nicht man will sich vor Corona schützen sondern ihr habt nur Angst und deswegen wollt ihr unnötige Maßnahmen. Und das ist natürlich ein ganz großer Unterschied.

  • Man könnte auch sagen, dass Du die Schutzbrille aufsetzt, weil es sinnvoll ist. Ich hoffe nicht, dass Du da stehst und wirklich Angst hast.

    Du scheinst Angst anders zu definieren. Aus Angst um meine Augen ziehe ich die Brille an. Das ist ein natürlicher Schutzmechnismus. Sicher ist das eine andere Angst, als vor einem Einbrecher. Wegen mir könnte man es auch Sorge nennen. Aber besorgte Bürger schlagen dann auch in die gleiche Kerbe.

  • Hm. Ich habe bei der Laborarbeit mit 48 %iger Flusssäure immer mit Handschuhen bis über die Ellbogen, im Abzug und mit extra Schutzschild vor dem Körper gearbeitet. Aus Angst um mein Leben. Wenn ich mit konzentrierter Lauge arbeite, trage ich eine Schutzbrille. Aus Angst um meine Augen. Da "könnte" nicht einfach nur was passieren, man stirbt an einer Verätzung mit Flusssäure tatsächlich recht fix und ein Auge ist bei Kontakt mit konzentrierter Lauge innerhalb weniger Sekunden verloren. Ja, vor sowas habe ich Angst.

  • Hm. Ich habe bei der Laborarbeit mit 48 %iger Flusssäure immer mit Handschuhen bis über die Ellbogen, im Abzug und mit extra Schutzschild vor dem Körper gearbeitet. Aus Angst um mein Leben. Wenn ich mit konzentrierter Lauge arbeite, trage ich eine Schutzbrille. Aus Angst um meine Augen. Da "könnte" nicht einfach nur was passieren, man stirbt an einer Verätzung mit Flusssäure tatsächlich recht fix und ein Auge ist bei Kontakt mit konzentrierter Lauge innerhalb weniger Sekunden verloren. Ja, vor sowas habe ich Angst.

    Gleiches ist es bei mir auch bei PSA. Die Wahrscheinlichkeit beim Schleifen etwas ins Auge zu bekommen ist zwar nicht 100%, aber mir deutlich zu hoch. Ich habe leider schon ein paar Unfälle miterlebt.

  • Ich sage meinen SuS immer: Wenn's der Deutschlehrer falsch macht, rutschen Sie schlimmstenfalls schlafend vom Stuhl und stossen sich den Kopf. Wenn ich's falsch mache, können Sie auch sterben. Sie sollten Angst vor mir haben!

  • Gleiches ist es bei mir auch bei PSA. Die Wahrscheinlichkeit beim Schleifen etwas ins Auge zu bekommen ist zwar nicht 100%, aber mir deutlich zu hoch. Ich habe leider schon ein paar Unfälle miterlebt.

    Und warum nutzt Du hoffentlich beim Autofahren den Sicherheitsgurt? Auch Angst? Redest Du auch so? Mache bitte deinen Gurt an. Ich habe Angst ...


    Antimon: Ich dachte, dass du meine Beiträge ignorierst....

  • Und warum nutzt Du hoffentlich beim Autofahren den Sicherheitsgurt? Auch Angst? Redest Du auch so? Mache bitte deinen Gurt an. Ich habe Angst ...

    Den nutze ich, weil es Vorschrift ist. Da habe ich Angst vor der Strafe, die mir droht.

  • Ach Gott, jetzt sind wir wieder beim Sicherheitsgurt. Ja, vielleicht argumentiert man so, wenn man irgendwo wohnt, wo nie ein Bus vorbeikommt. Ich nutze jeden Tag Busse, die mit 50 km/h durch die Stadt fahren und in denen es gar keine Sicherheitsgurte für die Fahrgäste gibt. Schutzbrille, Kittel, Butylkautschuk-Handschuhe und Abzugsscheibe haben mich im Leben schon ganz real und weitaus häufiger vor ernsthaften Verletzungen bewahrt als Sicherheitsgurte, die man im PKW vorschriftsmässig anlegen muss und die in einem Linienbus überhaupt nicht vorhanden sind. Ich habe auch schon oft genug in Kletterseilen gehangen ohne die ich mindestens schwer verletzt wenn nicht schlimmeres gewesen wäre. Sich beim Klettern oder Gletschertrekking anzuseilen ist übrigens keine Vorschrift, genauso wenig das Tragen von Schutzkleidung bei der Arbeit mit gefährlichen Chemikalien. Kann aber verdammt tödlich enden, wenn man's nicht macht.


    Vorschriften oder Verbote sind nicht grundsätzlich gute Indikatoren für die reale Gefährlichkeit einer Situation. Oft genug steht dahinter erst mal nur eine Moral also eine Art gesellschaftlicher Konsens. Oder ökonomische Interessen. Es fahren Millionen von PKW auf unseren Strassen rum, wenn sich da ständig Leute zum Krüppel fahren weil sie nicht angeschnallt sind, ist das nicht nur deren persönliches Pech, es verursacht der Allgemeinheit vor allem ne Menge Kosten. Chemiker und Kletterer gibt's einfach viel weniger, da ist's gesamtgesellschaftlich gesehen nicht so schlimm, wenn hin und wieder einer drangeht. Auf der individuellen Ebene habe ich aber tatsächlich ganz reale Angst um mein Leben, wenn ich nicht angeseilt über eine Gletscherspalte steige. Ich habe in einer solchen schon dringehangen. Was eine andere Person da für sich entscheidet ist mir vollkommen egal, so lange die nicht an *meinem* Seil mit dranhängt.


    Wer im Alltag ohne selbst erkennbar krank zu sein (immer noch) eine Maske trägt, hat offensichtlich Angst, sich mit irgendwas anzustecken. Das interessiert mich genauso wenig wie die Sache mit den Kletterseilen und den Autogurten, die Person wird schon einen Grund für ihre Angst haben. Warum man das aber nicht "Angst" nennen sollte, bleibt rätselhaft. Ich bin die ganze Woche schon leicht erkältet und habe Herpesbläschen an der Lippe. Wenn ich meine Freundin im Spital besuchen gehe, trage ich eine Maske. Sie ist am Kopf operiert worden, ich habe Angst davor, sie unsinnig mir irgendwas anzustecken. Wie soll ich das denn sonst nennen?

  • Hm. Ich habe bei der Laborarbeit mit 48 %iger Flusssäure immer mit Handschuhen bis über die Ellbogen, im Abzug und mit extra Schutzschild vor dem Körper gearbeitet. Aus Angst um mein Leben. Wenn ich mit konzentrierter Lauge arbeite, trage ich eine Schutzbrille. Aus Angst um meine Augen. Da "könnte" nicht einfach nur was passieren, man stirbt an einer Verätzung mit Flusssäure tatsächlich recht fix und ein Auge ist bei Kontakt mit konzentrierter Lauge innerhalb weniger Sekunden verloren. Ja, vor sowas habe ich Angst.

    Ich habe keine Angst beim Umgang mit Chemikalien. Das wäre durchaus kontraproduktiv, dabei anzufangen zu zittern.
    Aber ich habe gebührenden Respekt vor den Materialien und Werkzeugen mit denen ich hantiere - sowie Vor- und Umsicht. Ich hantiere im Fotolabor mit Chemikalien, die schon manchen Fotografen berufsunfähig gemacht haben. Bei alternativen fotografischen Techniken mit karzinogenen Stoffen.
    Da setzt man eine Maske auf und benutzt Handschuhe und einen Abzug, weil man etwas Hirn besitzt.

    Angst vor Corona hatte ich bis die Impfungen möglich waren vor allem um Personen im Familien- und Bekanntenkreis, die eine Immunschwäche haben.
    Für mich selbst nicht. Aber auch da Respekt, Vor- und Umsicht und keinen Bock darauf hustend, fiebernd und mit Gliederschmerzen flach zu liegen.
    Daher Maske. Ja. Auch noch jetzt, wenn mir Menschen zu dicht auf die Pelle rücken. Ich hatte das. Ich brauch's nicht nochmal.
    BTW: Auch keine Grippe.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Das hast du jetzt dazugedichtet.

    Nö. War ja nur auf mich bezogen.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Es geht auch nicht darum grundlos eine Maske zu tragen. Es ging darum unnötige Infektionen zu verhindern. Beispielsweise dass man nicht positiv und ohne Maske in den Unterricht geht. Wer argumentiert, dass Leute die Schutzmaßnahmen wünschen, haben nur Angst, haben da irgendwas grundsätzliches nicht verstanden. Es geht nicht um Angst. Es geht um ein sinnvolles Verhalten. Und dazu gehört es Infektionen nach Möglichkeit zu verhindern.

  • Es geht auch nicht darum grundlos eine Maske zu tragen. Es ging darum unnötige Infektionen zu verhindern. Beispielsweise dass man nicht positiv und ohne Maske in den Unterricht geht. Wer argumentiert, dass Leute die Schutzmaßnahmen wünschen, haben nur Angst, haben da irgendwas grundsätzliches nicht verstanden. Es geht nicht um Angst. Es geht um ein sinnvolles Verhalten. Und dazu gehört es Infektionen nach Möglichkeit zu verhindern.

    Hast du all die Jahre davor in der Hochzeit der Influenza immer Maske getragen?

  • Hast du all die Jahre davor in der Hochzeit der Influenza immer Maske getragen?

    Nun muss man aber auch erkennen wollen, dass wir gerade durch Corona doch einen deutlichen Lernfortschritt gemacht haben.


    Zugegeben: nicht alle.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Vor Corona haben wir uns als Familie zuhause höchstens isoliert, nun trägt der Erkrankte oder auch der Gesunde (je nach Zustand, Alter, Schlafsituation etc) Maske, damit wir uns nicht gegenseitig anstecken. Finde ich entlastend und funktioniert auch oft.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Zitat

    Verwirrend


    Hab ich mich gedenkt.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Hast du all die Jahre davor in der Hochzeit der Influenza immer Maske getragen?

    Wir reden gerade darüber, wie man sich mit einem positiven Test verhalten soll. Da sind wir uns einig, oder?

    Also wenn ich vor Corona krank war, bin ich natürlich zu Hause geblieben. Wenn ich gewusst hätte, dass ich Grippe habe und andere anstecken könnte, wäre ich auch zu Hause geblieben. Ohne Test, konnte man das natürlich kaum wissen. Wir hatten aber mal eine Klassenfahrt abgebrochen mit Noro-Virus. Die betroffenen Kollegen sind am Folgetag auch zu Hause geblieben. Ebenso wurde es den Schülern geraten. Finde ich sinnvoll. Heute würden das einige Querdenker wahrscheinlich als Angst bezeichnen...

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