Mathe zu leicht? Ein Prof regt sich auf...

  • An der ETH in Zürich landen sie offenbar auch nicht.

    Die gehen in der Regel in die USA oder UK, weil sie perfekt Englisch können. Die Uni Köln lockte damals einen Chemieprof mit einigen Vergünstigungen und Zuschlägen, damit er nicht nach UK geht, der ist noch da. Das schlug im physikalischen Institut einige Wellen, meine Physik-Profs waren neidisch.

  • Die Sprache ist für jemanden, der an Forschung interessiert ist, so ziemlich das letzte Kriterium. Mit Englisch kommt man überall durch. Wir haben einige Expats bei uns im Haus wohnen, die kein Wort Deutsch sprechen und bei der Roche nen Arsch voll Geld verdienen. Die kommen von überall her nur nicht aus Indien.

  • Die Sprache ist für jemanden, der an Forschung interessiert ist, so ziemlich das letzte Kriterium. Mit Englisch kommt man überall durch. Wir haben einige Expats bei uns im Haus wohnen, die kein Wort Deutsch sprechen und bei der Roche nen Arsch voll Geld verdienen. Die kommen von überall her nur nicht aus Indien.

    Mir ist die letzten paar Monate aufgefallen, dass, dafür dass (sehr) gute Englischkenntnisse oft kein besonderes Alleinstellungsmerkmal sind, bei vielen (höheren) beruflichen Positionen schon fast erwartet werden und auch sehr viele Menschen von sich behaupten, verhandlungssicher Englisch zu versprechen, überraschend viele relativ große Defizite in den Bereichen Rechtschreibung, Aussprache und/oder Grammatik haben.

    Mal davon abgesehen, ob ich das persönlich gut finde oder nicht, würde ich dir bei dem Fettmarkierten Recht geben - und wahrscheinlich müssen die Englischkenntnisse noch gar nicht mal so gut sein. Circa B1/B2 reicht da vermutlich bereits.

  • Die Sprache ist für jemanden, der an Forschung interessiert ist, so ziemlich das letzte Kriterium. Mit Englisch kommt man überall durch. Wir haben einige Expats bei uns im Haus wohnen, die kein Wort Deutsch sprechen und bei der Roche nen Arsch voll Geld verdienen. Die kommen von überall her nur nicht aus Indien.

    Klar kommst du „durch“, aber wenn du in Indien sitzt und jemand dir UK oder Deutschland vorlegt, warum solltest du dich für Deutschland entscheiden?

  • Natürlich entscheide ich mich bei entsprechender Qualifikation für UK weil es der tausend mal bessere Forschungsstandort ist. Und wenn ich die Wahl zwischen München und Zürich habe, nehme ich natürlich Zürich, weil es der hundert mal bessere Forschungsstandort ist. Welche Sprache da ausserhalb der Uni gesprochen wird, interessiert mich nicht die Bohne. Bin ich aber gar nicht erst entsprechend qualifiziert, lande ich eben nirgendwo. Als Inder habe ich nach UK vielleicht noch eher familiäre Beziehungen, was ein Argument sein kann. Aber primär geht es in der Forschung echt null und gar nicht ums Einkaufen in der Stadt, in der man dann lebt. Du kannst bei der Novartis in Basel arbeiten ohne jemals einen Fuss runter vom Campus und in die Stadt setzen zu müssen. Es besteht keinerlei Notwendigkeit, jemals Deutsch zu lernen. Das gleiche gilt natürlich für die ETH in Zürich.

  • al davon abgesehen, ob ich das persönlich gut finde oder nicht, würde ich dir bei dem Fettmarkierten Recht geben - und wahrscheinlich müssen die Englischkenntnisse noch gar nicht mal so gut sein. Circa B1/B2 reicht da vermutlich bereits

    Du... Ich habe selber 3 Monate Japan problemlos überlebt. Wir haben in Genf an der Uni NIE Französisch gesprochen, da gab es Leute in der Arbeitsgruppe, die konnten das gar nicht. Ich habe auch in Heidelberg in der Arbeitsgruppe die meiste Zeit Englisch gesprochen, es gab Leute, die sprachen kein Wort Deutsch. Darunter zwei Inder übrigens, auch in Genf hatten wir einen solchen.


    Wie gut deine Grammatik ist, interessiert doch keine Sau. Wenn du ein Paper schreibst, korrigiert's dir eh der Editor beim Verlag. Und mit B1 in der jeweiligen Landessprache wirst du in der Schweiz schon eingebürgert, auch in Deutschland musst du nicht mehr können, als das.

  • Antimon: Danke für deine Erfahrungen mit den Expats bei Roche und Novartis, deine eigenen in Japan, etc.! Findest du es persönlich denn gut, wenn es teilweise in einem deutschsprachigen Land "keinerlei Notwendigkeit, jemals Deutsch zu lernen" gibt? Derzeit werden ja seitens der Politik sehr viele Ressourcen für den Zweitspracherwerb in Deutschland bereitgestellt. Mit dem von dir beschriebenen Hintergrund könnte man an der Stelle durchaus provokativ fragen, ob das überhaupt nötig ist.

  • Ich glaube das muss man differenzieren: Wenn jemand als Expat im Ausland ist, entspricht das einer temporären Abordnung die je nachdem auch nur bedingt freiwillig passiert ist. Gerade bei der Novartis z. B. läuft das in den Führungspositionen wirklich so, dass den Leuten gesagt wird "du gehst jetzt ins Ausland oder du hast hier gar nichts mehr zu melden". Jemand der fürs Doktorat oder den PostDoc ins Ausland geht, macht das häufig auch nur für den Lebenslauf und hat gar nicht vor, sich dort stationär einzurichten. In so einer Situation finde ich es völlig in Ordnung, wenn man am Erlernen der Landessprache nicht interessiert ist.


    Ich persönlich habe das immer blöd gefunden, ich kann etwas Japanisch und ich kann ganz OK Französisch. Was mir echt auf den Sack geht, sind Leute, die 30 Jahre in einem Land leben und die Sprache nicht können. Ich hatte am Zivilstandsamt in Basel vor mir eine albanische Familie die ihre Unterlagen für das Einbürgerungsgesuch abgegeben haben, da musste die Tochter für die Eltern übersetzen. Wozu die genau das Gesuch überhaupt einreichen, ist rätselhaft, das wird ohnehin abgelehnt. Das ist aber was ganz anderes als der Inder am MIT, um den's hier im Thread für mein Verständnis geht.

  • Den hier finde ich unterhaltsamer und vor allem weniger polemisch:


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    "Lustig" wird's gegen Ende ab etwa Minute 25. Solche Momente hatte wohl jede MINT-Lehrperson schon in ihrem Leben und das Beispiel zeigt so wunderschön auf, was falsch läuft. Unsere Jugendlichen entwickeln offensichtlich keine Überlebensstrategien (mehr). Es hat aber vorher schon einiges Erhellendes dabei.

  • state_of_Trance Stimmt dich das ernsthaft traurig? Ich mache das gerne, einfach mal in der nächsten Prüfung exakt die gleiche Frage wieder stellen und mich amüsieren, wenn's die Hälfte immer noch nicht kann. Jugendliche müssen lernen, was wirklich wichtig ist und manchmal geht's nur mit der Nase in den Haufen.


    Selbstüberschätzung ist auch ein grosses Thema hier - Generation "Ich bin grossartig!" Ich hatte in der Woche vor den Ferien in einer meiner Klassen einen Wutausbruch wie in 10 Jahren Lehrerleben noch nicht. Aufgeblasene Klugscheisser, die meinen, gestanden Lehrpersonen erklären zu müssen, wie Physik, Deutsch oder Zeichnen geht. Ich hab sie grade eben nicht Klugscheisser genannt aber ihnen ausgesprochen unfreundlich erklärt, dass sie in ihrem ganzen Leben noch nichts gerissenen und keinen Blassen von irgendwas haben und ich mit ihnen keine Sekunde mehr über Fachinhalte diskutieren werde. Vielleicht hilft es ja, wenn ihnen jemand mal den Arsch versohlt anstatt denselbigen zu pudern.

  • Den hier finde ich unterhaltsamer und vor allem weniger polemisch:

    Der kann manchmal auch sehr polemisch sein (Habe schon mehrere Videos von ihm gesehen. Interessant finde ich es immer, wenn er in seinen Vorlesungen die Studenten per Handy/Computer Fragen beantworten lässt. Interessant weil, ...

    ... manchmal erschreckend viele falsche Antworten kommen.

    ... er dort offensichtlich manchmal nur mit einer Hand voll Studenten sitzt (ok. In Physik war es damals schlimmer. Da haben wir z.T. nur zu zweit gesessen :)

  • Ja, stimmt.


    Aber das, was dich erhellt, muss nicht das sein, was ich aus dem Video schließe.

    Wenn du meinst, dass ich dich jetzt frage, was du daraus schliesst... Du kannst dich einfach äussern oder eben nicht.

  • Der kann manchmal auch sehr polemisch sein (Habe schon mehrere Videos von ihm gesehen

    Echt? Ich fand ihn bisher immer ziemlich gut und sehr sympathisch. Habe auch schon einiges von ihm gesehen.

  • Ok. Streiche "manchmal" und setze "selten".

    (Ich erinnere mich gerade diesbezüglich nur an die Videos, in denen er erzählt und zeigt, was er so an E-Mails und Anfragen erhält.)

  • Ich habe mir die Videos zum Vorkurs weiter angesehen und mich auch gewundert, wie viele da offensichtlich z. B. nicht Bruchrechnen können. Mir ist das Phänomen aus der Schule natürlich bekannt. Aber wieso schreibt man sich für einen technischen Studiengang ein, wenn man solche Schwierigkeiten in der Mathe hat?


    Ich bin ja gespannt, wie das im Herbst dann ist, wenn ich wieder an der Uni bin. Ich muss für die Facherweiterung gar keine Mathe mehr belegen, habe aber fürs 1. Semester beschlossen, es kann nicht schaden. Konkrete Mathe für Informatiker, mal sehen, was das gibt.

  • Unser guter Stundenplaner bastelt meinen Stundenplan um die Vorlesungen drumrum. Ich bin ein bisschen dumm und daher leider zu spät für das vom Bund finanzierte Ausbildungsprogramm für berufserfahrene Lehrpersonen. Das gab es eben um speziell Informatik Lehrpersonen auszubilden, läuft aber dieses Jahr aus. Ich habe also ab August auf 60 % reduziert und zahle die Studiengebühren selbst. Vorteil ist, ich habe keine Blockveranstaltungen überall im ganzen Land, wie die KuK, die das Förderprogramm mitgemacht haben. Ich bin einfach Studentin an der Uni Basel.

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