Arbeitsalltag einer Grundschullehrkraft

  • Ich sag dir als Mama, was das nutzt:

    Ich sehe zuhause, was mein Kind falsch hatte und kann es nachbessern mit ihm gemeinsam.

    Das ist schön...ich gucke als Mama die Hausaufgaben meines Kindes eh nach..von daher...geschenkt..


    Ich bin in Bullerbü..ich erwarte, dass die Eltern ihrem Erziehungsauftrag nachkommen und sich kümmern. Das machen sie..die überwiegende Mehrheit meiner Klasse hat richtige Aufgaben im Heft stehen, da die Eltern ( auch mit meinen Lösungsblättern) kontrollieren..


    Ich war mal im sozialen Brennpunkt...da interessiert die Eltern kein gelber Zettel im Heft...da guckt keiner rein..


    Meine Kollegin war im letzten Jahr so verrückt und hat das Rechtschreibtrainingsheft( 120 Seiten A4..30 SUS) von allen!! eingesammelt...alle Fehler hat sie schön mit einem Klebestreifen markiert...sie ärgert sich bis heute noch...fast keiner hat die Fehler korrigiert...das dazu...


    Eltern die interessiert sind gucken sich eh die Aufgaben an auch ohne Kontrolle...


    Die anderen juckt es eh nicht...

  • Rückmeldung für die Kinder?

    PS Wohne auch in Bullerbü.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich sage ja auch nicht, dass man ALLES kontrollieren soll, mache ich ja auch nicht. Aber bei jeder Hausi sollte eine kleine Rückmeldung dabei sein, wie gut/richtig diese erledigt wurde.

    Kontrollierst du dann Übungsaufsätze auch nicht, die zuhause geschrieben werden? Schleifen sich keine Fehler ein, wenn diese nicht korrigiert werden? Dann könnte ja auch jedes Kind irgendwas hinschreiben.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Rückmeldung...die gibt es doch eh ständig..

    Bei Arbeiten / LZK's im Unterricht wenn ich rumgehe..


    DAS muss reichen...und wie gesagt bisher gab es keine Beschwerden.

  • Wo wärst du jetzt Experte für GS? Außer, dass du selbst mal an der GS warst?

    Das Land traut Kollegen meiner Schulform den spontanen Wechsel an die GS ja zu, also bin ich Experte.


    Nein ernsthaft, es ist erfrischend zu hören, dass es scheinbar auch geht ohne sich ungesund aufzureiben und wie 50+ Stunden wöchentlich arbeitet UND die Ferien nicht frei macht.

  • Das ist schön...ich gucke als Mama die Hausaufgaben meines Kindes eh nach..von daher...geschenkt..

    Ich auch, aber dennoch obliegt der LK die Entscheidung, ob die Schrift in Ordnung ist, ob der Lösungsweg der richtige ist, ob es ordentldich genug ist...


    Ich denke, ich lebe hier im Lehrerbullerbü, bei dir als LK für meine Kinder würde ich die tägliche Rückmeldung wirklich vermissen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das Land traut Kollegen meiner Schulform den spontanen Wechsel an die GS ja zu, also bin ich Experte.


    Nein ernsthaft, es ist erfrischend zu hören, dass es scheinbar auch geht ohne sich ungesund aufzureiben und wie 50+ Stunden wöchentlich arbeitet UND die Ferien nicht frei macht.

    Ja, du bist dann Experte für die Arbeit an der GS, wenn du diese eine zeitlang geleistet hast. Vorher kannst du doch keine Tipps zur Arbeit an der GS geben?

    Das ist wieder mal das Übliche: Ich war doch selbst an der GS, also kenn ich mich mit der Arbeit dort aus.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich bin jetzt tatsächlich etwas verwirrt. Für mich ist es absolut selbstverständlich, dass alle Hausaufgaben in irgendeiner Form korrigiert werden müssen, ob durch die Lehrkraft oder gemeinsam mit den Kindern, das hängt vom Alter der Schüler ab. Aber wenn eine Lehrkraft die HA gar nicht korrigiert, sondern nur schaut, dass etwas im Heft steht, da hätten viele Kinder doch auch keine große Motivation, sich anzustrengen. Wenn es vollkommen egal ist, was ich da hinschreibe, so lang es wie die geforderte HA aussieht.

    In Bayern ist es auch so vorgesehen, ich dachte eigentlich überall. Sonst kann ein Kind total fleißig arbeiten, sich jedes Mal anstrengen und weiß nie, ob es die Aufgaben wirklich kann, weil es keine Rückmeldung bekommt?


    Bei mir ist es so, dass ich alle Aufgaben (ob aus dem Unterricht oder von zu Hause) in Heften, Arbeitsheften, ... kontrolliere und die Fehler markiere. Die Kinder bekommen diese dann zurück und müssen die Fehler verbessern. Natürlich differenziere ich je nach Fähigkeiten des Kindes etwas, also kein Kind bekommt eine Aufgabe zu verbessern, wenn im Prinzip jedes Wort falsch war, das würde die Kinder ja überfordern. Aber das ist doch der Sinn von HA, dass man übt und auch erfährt, ob es richtig war. Und wenn man etwas noch nicht kann, dann muss man noch dran arbeiten, sprich die Fehler wieder verbessern.


    Ist es wirklich an anderer Stelle so, dass ich eine HA stelle, die Kinder machen sie. Dann ist es ganz egal, ob richtig oder falsch und damit ist es erledigt? Da frage ich mich, was in der Situation der Sinn von Hausaufgaben wirklich ist?

  • Frag doch einfach am WBK, die kennen sich anscheinend damit bestens aus.

    ;)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Aber du bist ja nicht Mama in meiner Klasse...deshalb kein Problem.


    Ich habe in diesem Jahrgang tatsächlich mal keine Lehrereltern. Das ist tatsächlich echt erfrischend.


    In meinem letzten Durchgang hatte ganz viele.🙃

    Aber auch da hatte keiner Beschwerden.


    Schrift...das ist ein Elend langes Thema...solange ich es lesen kann ist es ok.

    Ich hasse KuK 's die jedes Strichlein anstreichen..hat mich als Schülerin schon angekotzt..Und finde ich heute auch noch sch...


    Im Endeffekt ist es mir wichtig, dass die Kinder bis Ende Klasse 4 eine flüssige und leserlich eigene Handschrift entwickeln.

  • Da frage ich mich, was in der Situation der Sinn von Hausaufgaben wirklich ist?

    Tja..und da kommen wir schob nicht zusammen.


    Bayern ist für mich echt strange...da wird ja auch alles bis aufs Komma berechnet..

  • Ich sehe in Hausaufgaben keinen Sinn.

    Daher dürfen bei mir alle Kinder, sobald sie mit den Aufgaben die im Unterricht erledigt werden müssen, sofort mit den Hausaufgaben starten.

    Die Schnellen haben quasi nie Hausaufgaben, da sie in der Regel alles im Unterricht schaffen.

    Die Kinder bekommen von mir Lösungsblätter zur Selbstkontrolle.

    Diese erhalten die Eltern auch...

  • Im Endeffekt ist es mir wichtig, dass die Kinder bis Ende Klasse 4 eine flüssige und leserlich eigene Handschrift entwickeln.

    Und die kommt dann wie genau zustande?


    Danke für die Blumen, dass du mich nicht als Klassenelternteil hättest. Sehr freundlich von dir.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Mich würde mal interessieren, wie die Stundenpläne derjenigen aussehen, die jeden Tag um 13:45 Uhr nach Hause gehen. Wie geht das mit 28 Wochenlektionen? Ich springe zwischen zwei experimentellen Naturwissenschaften und zwei Gebäuden, wenn ich da nicht zwischendurch eine Freistunde habe, ist es mir unmöglich meinen Kram überhaupt noch hin und her zu räumen. Ich habe dieses Semester an einem Tag einen kurzen Wechsel zwischen den Fächern, ich schaffe es *nie* die Folgestunde pünktlich zu beginnen. Ich bin an 4 von 5 Tagen bis um 16:40 Uhr an der Schule und fange davon an 3 Tagen um 7:55 Uhr an.

  • Die Arbeitszeitstudie aus Göttingen hat vorgerechnet, dass man wöchentlich 48h arbeiten müsste, wenn man die Ferien frei haben wollte, quasi als Ausgleich.

    Sie hat aber auch erhoben, dass viele Lehrkräfte damit nicht auskommen. Es gibt also Lehrkräfte, die sich sehr strikt abgrenzen, aber es gibt eben auch viele, die das so nicht schaffen, gerade weil die gestellten Aufgaben zu viele sind und es schwer fällt, etwas wegzulassen. Auch das ist ein Grund, warum Lehrkräfte in Teilzeit gehen, ihre Arbeit reduzieren, aber dennoch oft zu viel arbeiten.

    Auch sind die Ferien nicht komplett frei, sondern gerade in den Grundschulen geprägt mit Aufgaben hinsichtlich des Raumes und Vor- und Nachbereitung des Schuljahres im Sommer. Die kleinen Ferien könnte man ggf. frei halten, aber auch da kenne ich viele Kolleg:innen, die bestimmte Aufgaben in die Herbst- oder Osterferien legen (Förderpläne, FöS-Meldungen u.a.)


    Wenn die TE nach der Arbeitszeit fragt, so kann an die eigene Arbeitszeit darstellen, es ist aber eben auch ein Teil der Antwort, dass die Arbeitsbedingungen schlecht sind, dass die Arbeitszeit bisher nicht erhoben wird, dass die Arbeitszeit neben 28 Unterrichtsstunden viele weitere Aufgaben stellt, die man kaum in der Arbeitszeit schaffen kann und man immer im Widerspruch steht, wie man den Aufgaben gerecht wird, ohne Selbstausbeutung zu betreiben und weit mehr als die angesetzten durchschnittlichen 40h zu arbeiten.

    Das hast du super beschrieben. Meine Schule ist eine Schule, wo durch die Größe der Klassen, die Größe der Schule und diverse Projekte viel Arbeit ansteht. Je mehr das Schuljahr sich dem Ende zuneigt, desto eher gehen die Kolleginnen auf dem Zahnfleisch, der Krankenstand während des Schuljahrs ist ganz schön hoch. Es ist immer ein Zwiespalt: Man muss Schwerpunkte setzen, doch welche sollen das sein? Durch die Vielfältigkeit der Aufgaben in den letzten Jahren musste ich immer mehr Zeit dafür investieren.


    Ich finde z.B. die Rückmeldung an die Schüler zwecks ihrer Arbeiten, also Hausaufgaben usw. schon wichtig. Ich konnte bei den großen Klassen jetzt auch nur schwerpunktmäßig schauen, aber ich habe gesehen, woran es hakt und wo die Schüler gut gearbeitet haben. Daraus kann man differenzierende Schlüsse ziehen. Lobende Worte haben sich Schüler besser gemerkt als ich. Außerden erhoffte ich mir dadurch mehr Motivation bei den Hausaufgaben genau zu arbeiten, was auch bei vielen so war. Elternmithilfe bei Hausaufgaben gab es in Klasse 4 zuletzt bei nur sehr wenigen.


    Kontrolle von Arbeiten und überhaupt Korrekturen habe ich in den letzten Jahren nicht mehr so gerne gemacht. Es gab sehr viel zu kontrollieren mit steigender Tendenz. Kontrolle gehört halt dazu. Viel lieber habe ich interessanten Unterricht vorbereitet und was Neues entwickelt. Wenn die Stunden gut waren und die Ergebnisse auch, dann hat sich für mich der zusätzliche Arbeitsaufwand gelohnt und ich habe mich selbst gefreut. Ich bin seit kurzem fertig mit dem Beruf, aber es war der richtige Beruf für mich. Besonders interessant und abwechslungsreich fand ich die Vielfältigkeit der Aufgaben, den Kontakt mit den Schülern als Klassenleitung und ich hatte immer Arbeitsbereiche, in die ich mich gerne reinvertieft habe. Es gab auch schwierige Herausforderungen, die habe ich versucht mit Unterstützung zu lösen. Unterm Strich habe ich wesentlich mehr gearbeitet als es offiziell vorgesehen ist. Hart fand ich es dann, wenn die Arbeitszeit dann so hoch war, wo man so Pflichtaufgaben machen musste, wie Lernwicklungsgespräche führen, Berichtszeugnises schreiben, Übungsaufsätze und Aufsätze korrigieren, für den Übertritt viele Proben zu entwerfen und zu korrigieren, zwangsweise an Schulprojekten teilnehmen, die einem nicht gefallen haben usw....

  • Meine Kinder machen die HA zuhause/Hort und dann sehe ich, was sie können, was nicht, wo wir üben müssen, wo sie besser sind als andre...


    Wieso verchließt du dich diesen Argumenten so sehr? Die sind doch alle real.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das ist schön...ich gucke als Mama die Hausaufgaben meines Kindes eh nach..von daher...geschenkt..

    Das tue ich auch oft und lasse bewusst immer wieder auftretende Fehler stehen, denn nur so hat die Kollegin die Chance zu sehen, wo die Probleme liegen (wenn sie die Aufgaben kontrolliert und das tun alle, die ich kenne in irgendeiner Form).


    Aber in meiner Klasse tun das die Eltern nicht, könnten es gar nicht, weil sie die Sachen z.T. gar nicht verstehen, weil sie z.B. gar kein Deutsch können bei vielen. Da korrigieren eher die Kinder die Eltern.


    Wir kontrollieren übrigens sehr viel im Unterricht, sprich, die Kinder arbeiten an ihren Wochenplänen und wer mit einer Aufgabe fertig ist, kommt zu und und lässt sie kontrollieren (oder bei den älteren kontrollieren sie selber). Heißt aber Stundenvorbereitung, Aufräumen usw. geht in der Regel in solchen Stunden nicht, das muss alles davor/danach passieren. Dafür eben weniger Korrekturen zuhause.

  • Wie geht das mit 28 Wochenlektionen? Ich springe zwischen zwei experimentellen Naturwissenschaften und zwei Gebäuden, wenn ich da nicht zwischendurch eine Freistunde habe, ist es mir unmöglich meinen Kram überhaupt noch hin und her zu räumen. Ich habe dieses Semester an einem Tag einen kurzen Wechsel zwischen den Fächern, ich schaffe es *nie* die Folgestunde pünktlich zu beginnen.

    Bei uns ist alles in einem Gebäude, allerdings gibt es z.B. zwischen der 5. und der 6. keine Pause, sprich, die kann ich nie pünktlich beginnen, weil ich mich nicht beamen kann. Wurde so festgelegt, damit die Erzieher ihre Pausenzeiten einhalten können und wir nicht allen Kindern noch 5 weitere Minuten kostenlose Betreuung (bis 13.30 Uhr ist sie zu stellen, wir stellen sie schon bis 13.35 und würde man sinnvoller Weise ein Pause einbauen, dann wäre es 13.40) schenken.


    Tja, also gewollt, dass da immer Zeit verloren geht, also nicht mein Zirkus!

    Aber ja, ich schaffe es auch, wenn ich erst zur 4. Stunde komme, trotzdem an einem Tag die Hälfte meiner Unterrichtsverpflichtung (6 Schulstunden) abzuleisten, es geht alles irgendwie.

  • Ich weiß gar nicht welchen Narren ihr an den täglichen Hausaufgaben gefressen habt.

    Es wird soo viel Zeugs kontrolliert und korrigiert , dass ich das für nicht wesentlich halte.

    Ich sehe doch bei fast 20 Stunden in meiner Klasse wo die Probleme der Kinder liegen.

    Ich bin doch den ganzen Vormittag mit nichts anderem beschäftigt, als rumstehen, zu erklären zu kontrollieren.

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