Nutzt ihr im Unterricht gendergerechte Sprache?

  • Setze ich mich für mehr Toleranz gegenüber Homosexuellen und Transpersonen ein oder gegen Rassismus, wird mir an den Kopf geworfen, es gehe mich nichts an, weil ich nicht betroffen sei.

    Dir wird überhaupt nichts an den Kopf geworfen, bitte kein Drama. Es war bei den genannten Themen alleine ich, die in gewissen Punkten schlichtweg nicht deiner Meinung war und es gewagt hat dies kundzutun. Wenn du das nicht abkannst, bist du wirklich touchy.

  • Warum sollten sich "gerade die Frauen" für die Rechte von Queeren Menschen einsetzen?

    Habe ich doch bei den Text, den du von mir zitiert hast extra in genau dem Beitrag ztiert. Hier noch einmal:


    Zitat von Antimon: "Ich glaube, dass mindestens einem Teil der Männer wirklich die Vorstellung dafür fehlt, wie diese Art der verbalen Zurücksetzung sich anfühlt."


    Sprich: Mindestens ein Teil der Männer kann das nicht so gut nachvollziehen wie Frauen. Sie (der teil der Männer) verstehen das nicht richtig. Frauen hingegen sind so feinfühlig und können das Verstehen. Nur derjenige, der etwas Versteht, kann es dann auch umsetzen. Wie sollen Personen etwas umsetzen, wenn sie gar nicht sehen, dass ein Problem vorliegt?

  • Frauen hingegen sind so feinfühlig und können das Verstehen.

    Frauen haben mindestens in der Vergangenheit trillionenmal mehr Diskriminierung erfahren als Männer. Ich kann mir auch nicht vorstellen wie es ist, vergewaltigt worden zu sein, das ist mir zum Glück noch nie passiert. Ich wähle jetzt ganz bewusst eine besonders krasse Analogie weil ich allmählich echt das Gefühl habe, du stehst ein bisschen auf dem Schlauch.


    Ich muss mir aber gar nicht vorstellen können, wie das ist um absolut einzusehen, dass das komplett scheisse ist. Du darfst mir als Mann also einfach glauben, dass ich es als Frau nicht gerne habe z. B. mit der männlichen Berufsbezeichnung "Lehrer" angesprochen zu werden. Respektiere das bitte und alles ist schick für mich. Da seitenlang rumzudiskutieren, was ich jetzt als Frau bitte zu meinen habe, wenn du mir die LehrerIn verweigerst, halte ich für ziemlich daneben.

  • Ich bin für ALLE Menschen und daher bin ich auch für das Gendern, damit alle mitgeschrieben/-gesprochen werden und nicht nur mitgemeint sind.

    Das glaube ich dir. Ich würde wetten, dass die meisten Leute genau diesen Satz wirklich ersthaft und ohne Witz für sich unterstreichen würden. Egal ob sie jetzt diese Doppelpunktschriebweise nehmen möchten, diese Schreibweise komplett ohne Geschlechter oder die Schreibweise mit Endungen für jedes Geschlecht. Diese Doppelpunktschreibeweise hat aber viele Nachteile, die man in diesem Gesprächsverlauf sehen konnte. Die beiden anderen Varianten haben diese nicht.

  • z. B. mit der männlichen Berufsbezeichnung "Lehrer" angesprochen zu werden.

    Ja, dass Argument kenne ich doch und habe es doch auch verstanden. Daher habe ich doch bessere Vorschläge gemacht, wie man es vermeiden kann. Ich habe doch Vorschläge gemacht, die anders sind. Nicht mehr so wie damals. Nicht mehr mit Männerberufen für Frauen. Genau das sind doch meine Vorschläge.

  • :?: Der weibliche Müllmann wäre die Müllmannfrau? Warum nicht Müllfrau?

    Ich glaube die Bezeichnungen sind so oder so obsolet. Daher stellt sich die Frage nicht.


    Ich finde das Berufsbild des Müllwerkers. Ob man werker auch gendern muss weiß ich nicht. Ich denke mal schon, weil ich mir darunter auch eher einen Mann vorstelle.

  • War für mich damals als Kind ganz klar, da ich 2 Hinweise dafür hatte:

    Auf dem Schild meines Zahnarztes stand "Zahnarztpraxis Frau Dr. ..."

    Ähnlich wie Müllmann, ist der weibliche Zahnarzt dann Zahnartzfrau.

    Das die auf das Schild nicht "Zahnarztfraupraxis Dr ..." schreiben war mich auch klar; hört sich einfach komisch an.

    Aber du bist ja kein Kind mehr, daher verstehst du bestimmt, dass der Beruf tatsächlich "Zahnärztin" heißt, wenn ihn eine Frau ausübt.


    Der Müllmann ist übrigens heute eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft (musste ich googeln, keine Ahnung, wie jemand der oder die Mülltonnen abholt, selbst dazu sagt)

  • Daher habe ich doch bessere Vorschläge gemacht

    Die mag ich nicht. Es ist ganz einfach: LehrerIN. Die allermeisten Frauen, die ich so kenne, sind absolut zufrieden damit. Diskussion beendet. Wenn du einer Transperson begegnest, frag sie einfach, wie sie angesprochen werde möchte. So wahnsinnig viele gibt es davon gar nicht, das ist kein grosser Stress.

  • Die mag ich nicht. Es ist ganz einfach: LehrerIN. Die allermeisten Frauen, die ich so kenne, sind absolut zufrieden damit. Diskussion beendet.

    Ich habe doch einen Vorlag mit LehrerIN gemacht! Es kann doch für die Frauen so bleiben bei meinem Vorschlag.

  • Aber du bist ja kein Kind mehr, daher verstehst du bestimmt, dass der Beruf tatsächlich "Zahnärztin" heißt, wenn ihn eine Frau ausübt.

    Ach nee. Blätter bitte noch mal zurück in der Diskussion. Das habe ich doch den Leuten hier erklärt!

  • Ich denke wir reden über die Nachteile, die die Genderschreibweise mit dem Doppelpunkt und Sternchen hat. Das ist keine gute Lösung.

    Nicht exklusiv, nein. Das ist nur eine Art des Genderns, die Ausgangsfrage war ganz allgemeiner Natur. Soweit ich den Überblick nicht verloren habe, ist die Mehrheit hier im Thread sich sogar einig darüber, dass Sternchen keine gute Lösung sind.

  • ahh... Ok. Das würde meinen Vorschlag natürlich extrem vereinfachen. Dann bräuchte man nur die Endung "us" für die männlichen Berufen.

    Das wäre doch perfekt!

    Ich würde sehr zufrieden sein, wenn ich Lehrerus wäre. Die anderen männlichen Berufe würden sich doch auch klassen anhören: Pilotus, Bäckerus, Schneiderus, Architektus, ...

    Das würde mir gefallen.

  • Während die einen von einer Selbstverständlichkeit ausgehen und davon, dass Frauen gleichberechtigt mitgenannt werden,

    sehen sich andere mit dem generischen Maskulinum nicht länger mit gemeint,...

    Ich bin jetzt mal böse: Wwer sich selber ausschließt, sollte sich nicht beschweren ausgeschlossen zu sein.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Es geht noch skurriler: Unser Dorfzahnarzt war gar nicht promoviert, seine Frau liess sich aber "Frau Doktor" nennen.

    Ähnliche Dinge kenne ich auch. Da lassen sich Schulleiter einfach "Direktor" nennen.

    Da werden Jahrgänge in der Sek 1 als Oberstufe bezeichnet.

    Lehrer werden wohl systematisch "Professor" genannt.

    ...

  • Ein kleines Beispiel:

    Meine Tochter wächst zweisprachig, nach dem Prinzip "one person, one language", auf. In der Sprache meines Mannes wir die 1. Person Singular unterschiedlich gebildet, je nach dem, ob eine Frau oder ein Mann von sich spricht. Da bei uns nur mein Mann in der 1. Person Singular in dieser Sprache spricht, hat es unsere Tochter bei ihren ersten Sätze so für sich übernommen. Natürlich war ihr klar, dass sie ein Mädchen ist, aber der grammatikalische Unterschied nicht bewusst.

    Das übertrage ich mal auf das Bespiel mit den Ingenieur*innen.

    Ein Kind weiß, dass ein Ingenieur ein Mann ist. Ein Kind weiß, dass eine Ingenieurin eine Frau ist. Ein Kind weiß, daß Ingenieurinnen Frauen sind. Ein Kind weiß, dass Ingenieure Männer sind, jedoch nicht dass ebenso auch Männer und Frauen und alle anderen Menschen mitgemeint sein sollen. Zumal man der sprechenden Person nicht in den Kopf schauen kann.

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